Beiträge von Fusselflitz

    Ich glaube, hier wirbeln grade mehrere Diskussionsstränge reichlich wild durcheinander.

    Dass manche Menschen gern ein Tier aus einem TH oder einer Orga möchten, das sie nicht händeln können oder für das sie nicht geeignet sind oder das Tier für sie, bestreitet doch niemand - zumindest hab ich das nicht einmal gelesen.

    Ich bin grundsätzlich hochallergisch gegen die moralische Keule. Zum Beispiel habe ich nie verstanden, wieso jemand der irgendetwas ehrenamtlich tut schlagartig quasi unfehlbar ist. Das ist einfach Quatsch. Ich habe lange Jahre erst ehrenamtliche Beratung labiler Menschen und später, weil ich nicht mehr gewährleisten konnte ggf. 4 Stunden in der Nacht unter der Woche für eine/n akut Suizidgefährdete/n zur Verfügung stehen zu können, dann in die ehrenamtliche Berufs- und Bewerbungsberatung. Das mach ich bis heute. Aber ich bin nicht unfehlbar. Ich nicht und auch all die Kollegen nicht, die da mithelfen. Auch ein Ehrenamtlicher kann fokussierten Mist verzapfen. Und diese Berührungsangst sowas einzugestehen, stört mich. Nur weil jemand etwas ehrenamtlich tut, muss er es noch lang nicht gut machen...

    Kommt drauf an, wo und welche Hunde du da sitzen hast und ob sie in einem Alter sind, in dem es mehr Sinn macht, sie nochmal zu "sortieren" als ihnen in ihrer Schrulligkeit den Lebensabend im TH via Pate o.ä. zu genehmigen,...

    Ich kann allerdings keine PNs schreiben, da müssen wir uns was andres einfallen lassen..

    Naja, der Hund hier hat mehrfach gebissen - in der Wohnung. Menschen, die er kannte. Und zwar immer auf gewisse Provokationen hin, nicht willkürlich.

    Wenn man das Ganze mal abstrakt betrachtet, täten das 80% aller Hunde, die Frage wär halt, welche Provokation vorausgehn muss.

    Ich hab TH-Erfahrungen in beiden Richtungen gemacht.

    Allerdings kommt für mich ein Tier aus dem Tierheim aus rechtlichen Beweggründen praktisch nicht in Betracht.

    Mich zu Lebzeit des Tieres von der Gnade des Tierheimes und beliebiger darin befindlicher Menschen abhängig zu machen, weil die jederzeit das Tier zurückfordern können - und zwar ohne Begründung und ohne jedwede Angriffsfläche für mich juristisch wie anderweitig - widerstrebt mir komplett.

    Einen solchen Vertrag würde ich in absolut keinem anderen Kontext unterzeichnen und das würde, denke ich, auch sonst kein vernünftiger Mensch.

    Wieso also ausgerechnet an dieser Stelle plötzlich an das Gute im Menschen - just am Tierheimmenschen - glauben.

    Für mich ein NOGO.

    Ich gehe ohnehin davon aus, dass ich aus keinem Tierheim einen Hund bekäme, wenn ich ehrlich wäre und angeben würde, dass ich SD machen möchte, sofern es dem Hund liegt.

    Zitat

    Es gibt ab und an Menschen die sich einen Hund halten der nicht ganz ohne ist, aber die sind selten.

    Na das ist jetzt aber schon überspitzt...

    Wenn der "nicht ganz ohne Hund" sauber im Gehorsam steht, dann kriegt da einfach kein Dritter was von mit, dass der Hund "nicht ganz ohne" ist. Im Gegenteil... da heißt es dann was da doch für ein lieber, braver Hund ist und warum der eigne "ich hab alle lieb"-Mix nicht genauso sein kann. Was der liebe, brave Hund so anstellen würde, wenn er nicht bei DIESEM Halter wäre, steht auf einem ganz anderen Blatt.

    Nach dem was ich weiß holt sich ein Großteil der wirklich erfahrenen, ausbildungsfähigen Hundeführer(!) eher schwierige Hunde. Zum einen, weil sie wissen, dass das sonst anderswo schief geht und zum andren, weil´s für sie nur einen unwesentlichen Unterschied macht, weil sie halt gut damit zurechtkommen und den Hund so führen können, dass das "so ein lieber, braver Hund" wird.

    Hm.

    Also mich springt quasi der Erklärungsansatz an, dass du den Hund nicht ausreichend lesen kannst bzw. seine Motivation nicht ausreichend durchschaust wenn er "austickt". Dass Hunde unberechenbar ausrasten ist wirklich selten und du beschreibst ja ganz klar, dass bisher JEDEM Angriff des Hundes eine klare - für den Hund - Provokation vorausgegangen ist.

    Er ist also nicht willkürlich aggressiv, du verstehst "nur" nicht, was genau ihn aggressiv macht.

    Für mich ist der Hund in deiner Beschreibung ein Angstbeißer vor dem Herrn. Ein Hund, der irgendwann gelernt hat, wenn ich schnell genug zubeiße, dann kommt mein Gegenüber gar nicht dazu, mir was zu tun.

    Wenn man an sowas arbeiten will, dann muss man den Hund lesen lernen, um rechtzeitig eingreifen zu können.

    Mir kam bei deinem Bericht die Idee in den Kopf, einen Trainer - vielleicht lieber eine Trainerin, ich tippe mal drauf, dass er mit Männern ggf. eher Probleme hat als mit Frauen - mit einem Hund, der die Therapie unterstützt.

    Es gibt Hunde, die Trainer unterstützen, indem sie die Aggression andrer Hunde durch entsprechende Kommunikation steuern und die Luft rausnehmen. Quasi Sozialisierungshelfer ;)
    Es ist für dich als Halter schwierig, deinem Hund zu zeigen, dass ein andrer Hund ihm nicht zwingend was tun will - da hat es ein Hund leichter.
    Einen Versuch wäre es wert.

    Wichtig bei der Trainerwahl:

    - fällt das Wort Dominanz, lauf um dein Leben

    Wenn an dem Hund mit Gewalt rumgedoktort wird, dann züchtet ihr euch da ggf. wirklich eine Zeitbombe.

    Aber verwechsel Konsequenz nicht mit Gewalt - grade bei unsicheren Hunden gewinnst du viel, wenn du ihm ganz klar aufzeigen kannst, was geht und was nicht. Dann kann er sich irgendwann auf dich verlassen und davon ausgehn, dass ihm nichts passiert, wenn du eine Situation als okay einstufst.

    Zitat

    Erstmal danke für eure Ratschläge..

    Alleinsein üben wir.. Ich seh, dass ich morgens mit Siena allein ne kurz Pipirunde dreh während Abbey ihr Futter ausm Kong hohlt.. allerdings müssen wir uns da auch ziemlich beeilen, weil die kleine ziemlich schnell raus hatte wie sie den Kong am schnellsten leer bekommt und sobald sie nichtmehr beschäftigt ist, fängt sie an Theater zu machen, was auch auch normal ist, aber die Nachbarn sicher nicht besonders freut. Sonst seh ich auch zu, dass sie auch mal allein in einem Zimmer bleiben muss.Es klappt nochnicht besonders lang, aber es wird..

    Und sicher macht sie auch Sachen richtig.. sie kann schon Sitz und Platz, hat "Nein" wirklich schnell verstanden, hat keine Angst beim TA und lässt sinch ohne zu zappeln an den Pfoten und den Ohren rumdoktern..
    Es ist nur eben manchmal echt schwer, die vielen positiven Sachen zu sehn, wenn man in einer blöden Situation feststeckt, bei der man dasGefühl hat nichtmehr rauszukommen..

    Weisste, ich denke, was hier einige versuchen auszudrücken und es einfach nicht verständlich rüberkriegen - das ist bei dem Thema aber auch wat schwierig - ist:

    Stell dir vor du begegnest einer Mutter im Park mit einem Kinderwagen mit Säugling drin und einem Dreijährigen Kind, das brav nebenher läuft.. Der Säugling fängt an zu schreien und die Mutter rollt mit den Augen und faucht: "Diese dumme Mistgör hat gegessen und die Windel ist auch neu!"
    Und dann im Gegensatz dazu dieselbe Situation und die Mutter blinzelt verdutzt, schaut zum Kinderwagen und murmelt irgendwas in Richtung: "Nanu, was willst du denn jetzt, kleiner Mensch?"

    Es geht um die Einstellung.
    Der Filter, durch den bei dir grade alles läuft, was die Kleine macht. Dass du, wenn sie jammert, denkst, dass sie nervt, statt zu denken "Och gott, das ist doof, die Lütte ist ja völlig am verzweifeln". Dass du denkst "Die trödelt rum" statt zu denken "also wenn du wirklich JEDEN Grashalm untersuchen willst, kommen wir heute sehr spät heim..."

    Wenn du dich in diesem negativen Filter verhedderst, dann kommst du irgendwann nur noch mit professioneller Hilfe wieder raus und dann hast du einen klassischen Supernanny-Fall. "Also die KINDER sind völlig normal..."

    Rufen durch Büsche ist auch keine gute Idee in so einem Moment. Woher soll der Hund denn wissen, dass du mit dem, was grade passiert, nicht einverstanden bist, wenn du auch noch mitbellst?

    Dass ein Welpe schon mal präventiv fiept ist nicht ungewöhnlich.

    Ob er überhaupt angreift oder nur droht weißt du nicht..

    Klar ist, dass das so nicht geht. Das kannst du den draußen vorbeigehenden Leuten samt Hunden nicht zumuten. Eine Frage der Zeit bis mal ein Hund dabei ist, der da gar keinen Spaß versteht, wenn da einer angeschossen kommt.. Insofern muss er meines erachtens entweder an eine wie auch immer geartete Leine, wenn das Grundstück nicht gesichert ist, oder ihr müsst das Grundstück eben absichern, schon um dafür zu sorgen, dass niemand zu Schaden kommt.

    Und dann musst du schneller sein, als dein Hund...

    Naja.. nicht explizit rasseabhängig...

    Hunde mit zuviel Fell machen sie nervös. Bei den meisten kleinen oder alten Hunden halt ich sie etwas kurz, weil nicht jeder Hund mit nem spielenden Mali umgehen kann :hust:

    Aber ihre besten Kumpels sind ein Malirüde der 10kg mehr hat als sie und eine Prager Rattler Dame..

    Zitat

    Fusselflitz
    Ich wüßte keinen, der dir nicht Auskunft geben kann. Sei es Feddersen-Petersen, Gansloßer, Bloch, Grewe, .... frag doch mal jemand mit fachlichem Hintergrund.

    Gruß, staffy

    Achso und Donaldson hat keinen fachlichen Hintergrund? Und McConnell auch nicht?

    Was bringt mir ein in die Manege geworfener Name, gib mir ne ISBN der Arbeit, in der der Zusammenhang zwischen Ballspiel und gefährlichen Übergriffen auf Tiere oder Menschen durch jagende Hunde wissenschaftlich untermauert werden.. Oder verlink mir die entsprechende Arbeit oder whatever...

    WO genau und in welchem Kontext behauptet z.B. Bloch das? Das würde mich sehr interessieren. Oder Feddersen-Petersen... hat sie nicht geschrieben "Verhaltensgerechte Behandlung bedeutet, dass dem Tier das Recht zugestanden wird, bestimmte angeborene Verhaltensweisen zu entwickeln und anwenden zu duerfen"...