Und genau da greift eben das Ehrenamt.
Ich hab es in meine Ehrenämtern immer wieder erlebt - für ein paar kostenlose helfende Hände wird mitunter viel in Kauf genommen, so lange sie grob mehr helfen als Schaden anrichten.
Wäre man wirtschaftlich von einem solchen Mitarbeiter abhängig, natürlich wär der sofort im Visir. "Kunden" würden sich beschweren. Oder es würde auffallen, dass Mitarbeiter X in 3 Monaten nur 2 Tiere vermittelt hat, während Mitarbeiter Y 7 vermittelt hat und man würde nachhaken, wieso das so ist. Es gäbe Querrechnungen, einen Quotienten aus Vermittlungen und "Rückläufern", so dass sich einwandfrei rechnerisch feststellen ließe, wer die meisten erfolgreichen Vermittlungen aufweisen kann. Und dessen Arbeitsweise würde man sich ansehen, würde versuchen, sie auf die andren Mitarbeiter zu übertragen... etc.
Aber hier sind wir im Ehrenamt.
Hier werden Privatpersonen, die teils nie in irgendeinem anderen Lebensbereich maßgebliche Entscheidungen gefällt haben ohne jede strukturelle Anleitung in die Verantwortung genommen, solche Entscheidungen zu fällen. Zudem für andre Leute. Und Kontrolle gibt es nicht.
Ich glaube nicht, dass irgendjemand hier Tierschützern rundheraus unlautere Absichten oder Inkompetenz unterstellen will. Aber die Gewichtung der Berichte hier spricht doch für sich. Und wir sind hier nicht auf irgendeiner Bewertungsplattform, die sich nur die Unzufriedenen raussuchen, sondern in einem Themenforum, in dem sicherlich sehr viele ihre Tiere aus dem Tierschutz haben - oder es versucht haben. Wenn sich hier also nicht im Dutzen die Leute zu Wort melden, die den Ablauf bei der Adoption rundraus gut fanden, sondern es ein paar einzelne bleiben, dann deutet das vielleicht wirklich auf eine Mehrzahl nicht gut organisierter oder auch einfach nicht gut durchdachter Strategien in der Tiervermittlung hin.
Über den Punkt, an dem jeder Tierschützer automatisch "gut" war sind wir ja zum Glück insgesamt weit hinaus.