Bin da vollkommen bei dir.
Ein Hund ist ein Hund. Mehr nicht, weniger auch nicht. Und diese Tendenz, den Hund einerseits immer weiter zu vermenschlichen und ihm andrerseits immer mehr seiner ganz natürlichen Verhaltensformen im Zweifelsfall gewaltsam zu untersagen - das ist für mich genau derselbe Weg, auf dem Qualzuchten entstanden sind. Mensch will Hund - aber doch bitte ohne das Geknurre, das Gebelle, ohne Ressourcenverteidigung und Kommunikation unter Hunden, dich ich und nur ich als nicht schön anzuschaun finde..
Kurzum: Ich hätte gerne die Nudeln in Tomatensoße.. ach, aber bitte ohne Tomaten, die mag ich nicht...
Da frag ich mich immer wieder, wieso Leute Hunde halten, wenn sie doch gar keinen Hund wollen.. Kaninchen knurren nicht! Meerschweinchen auch nicht! Mir ist auch kein Fall bekannt, in dem Fische ein Kind angefallen hätten...
Meine darf selbstverständlich knurren. Auch mich an. Grade auch mich an. Denn viele Krankheiten würd ich gar nicht rechtzeitig erkennen, wenn mein Hund sich nicht trauen würde mir mitzuteilen, dass sie grad partout auch von mir nicht angefasst werden will. Logisch darf sie mich anknurren, woher soll ich denn sonst wissen, dass sie mir nicht glaubt, dass sie ihr Spielie wiederkriegt wenn ichs nehme? Wenn ich meinem Hund etwas aufzwinge das aussieht wie Sozialisierung und das aus der Ferne wirkt wie Vertrauen und eine enge Bindung zu mir, besch.. ich mich doch selbst.
Ich will nicht, dass mein Hund mich nicht anknurrt, weil er Angst hat, eine auf den Deckel zu kriegen. Ich will, dass mein Hund mich nicht anknurrt, weil er dazu gar keine Veranlassung sieht. Weil er weiß, dass er alles mit mir teilen kann, ich nehm ihm nix weg. Und wenn, dann hat´s nen Grund und ist auch okay.