Beiträge von Fusselflitz

    ... ich frag mich, ob das absichtlich falsch verstanden wird..

    Es geht nicht und ging auch nie darum, einem Hund keine Grenzen zu setzen und ihn auf Teufel komm raus und ungeachtet der direkten Folgen immer nur positiv zu bestärken.

    Es ging darum, dass es zwar Situationen gibt, in denen man das nicht kann, in denen die Zeit nicht da ist - das ist zum Beispiel der Fall, wenn mein Hund aus der Tür raus und auf die Straße rast... Da hab ich keine Zeit für Alternativverhalten und Aufbau, da knallts. Aber auch nur wenns schon passiert. Nicht weil ich zu dumm Tür, Hund und Straße so zu managen, dass ich ihm in Ruhe beibringen kann, dass er ohne mich nicht zur Tür rausrennt - und zwar positiv.

    Dem Hund irgendwas verbieten bzw. für irgendwas bestrafen weil ich zu doof oder zu faul bin mir die Arbeit zu machen und die Zeit zu nehmen, es positiv, durch Alternativverhalten o.ä. aufzubaun, ist schlichtweg ganz ganz schwach.

    Und es erinnert mich an "das ist mein Kind, das erziehe ich, wie ich will". Aber wir haben jetzt Gesetze, die da Grenzen setzen.
    Und gnade Gott dem, den ich hirnlos seinen Hund am Nackenfell schütteln sehe, der hat sofort ne Anzeige am Hals.

    Mit freundlichen Grüßen.

    ...oder auch "in 90% aller fälle, in denen das Wort "Dominanz" fällt, ist es bullshit und kaschiert nur vollkommen fehlende Erziehung"

    Ich finde die "über-einen-Kamm-schererei" zunehmend bedenklich.

    Es gibt die Situation, in der ein Hund ein Kommando nicht oder nur ab und an befolgt. Das KANN damit zu tun haben, dass der Hund mich nicht ernst nimmt. Wahrscheinlicher ist, dass ich das Kommando einfach nicht sauber, nicht ausreichend oder schlicht falsch beigebracht habe.

    Es gibt die Situation, in der der Hund etwas tut, das ich nicht möchte. Da kann ich dann "einwirken" in dem ichs verbiete, rumbrülle, mich furchtbar wichtig nehme, weil der Hund jetzt plötzlich von eben auf jetzt etwas lernen soll - beim "Sitz" ist aber keiner Verdutzt, wenn geübt werden muss. Und wenn der Hund nicht sofort jedes "Nein" umsetzt, dann heißt es, der Hund ist dominant oder testet Grenzen oder weiß-der-Geier-was.

    Es dauert, einem Hund Kommandos beizubringen. "Aus" und "Nein" und "Stop" sind auch Kommandos, und nur weil uns plötzlich in den Sinn kommt, dass es uns nicht schnell genug geht, muss der Hund das imho nicht ausbaden, geschweigedenn da dann irgendwie zurechtgemieden werden, weil er sonst nicht zu händeln ist..


    Und das..

    Zitat

    schaue man sich Hunde untereinander an: Wirft da einer n Leckerlie wenn ein anderer was richtig macht?
    richtiges Verhalten = normaler Umgang, Spiel, Spaß

    falsches Verhalten = Mahnung und dann klare Ansage.

    Warum macht man das als Mensch nicht so? Ansonsten ist doch auch immer "Dominanz" und "ressourecen" in aller Munde.

    Oder ignorieren sich die Tiere, wenn sie was nicht wollen?


    Ist auch so eine publikumswirksame Fehlinterpretation.

    Inwiefern sollte es den einen Hund interessieren, ob der andere etwas "richtig" oder "falsch" macht? In welchem Kontext denn? Wenn ein Hund pöbelt, Ressourcen angeht, die nicht seine sind, etc. wird er eben verscheucht, ggf. gemaßregelt. Aber mir ist kein Hund bekannt, der einen andren Hund ins Sitz oder Platz gemaßregelt hätte. Ich habe auch noch nie von einem Hund gehört, der einen andren gemaßregelt hätte, weil der zu weit von ihm wegläuft...

    "falsches Verhalten" unter Hunden beschränkt sich auf aktives Verhalten gegenüber einem anderen Hund. Sprich, ein Hund maßregelt dann, wenn ein andrer Hund IHM zu nah kommt, IHM die Ressource streitig macht, IHN anpöbelt.

    Mit "richtigem Verhalten" haben die andren Hunde nur begrenzt überhaupt zu tun. Der Hund sucht seine Vorteil. Alles, was sich gut anfühlt, bringt ihm einen Vorteil. Alles, was Futter erwirtschaftet, bringt einen Vorteil.

    Spielen und Spaß haben da gar nichts mit zu tun. Nur weil ein Hund einen andren zum Spielen auffordert, macht der noch lang nicht mit. Vielleicht verhält sich der auffordernde Hund sozial total richtig, der andre hat aber keine Lust, fühlt sich bedrängt und maßregelt? Und dann? Dann haben sich beide Hunde absolut richtig verhalten...

    So simpel ist´s halt nicht.

    Mal für doofe Gebrauchshundehalter...

    Da gibt´s eine Hunderasse die ausschließlich auf Optik gezüchtet wurde und wird.. und Thema dieses Threads ist es jetzt, dass ein Hund zur Zucht zugelassen werden soll, der eben diesem einzigen Kriterium nicht voll entspricht.. aber auf Sonderwegen soll es auch nicht erreicht werden, weil da die ANDREN Hunde nicht dem entsprechen, was die Optik vorgibt und deshalb das Ganze nicht ernst zu nehmen ist...?


    *sagt eine, die Schönheitszuchten grundsätzlich unnötig findet*

    Also ein Hund der grundsätzlich mit unter dem Bauch(!!) engst anliegender Rute rumläuft, der ist derart offenkundig emotional beeinträchtigt, dass es kaum Worte dafür gibt.

    Ein Hund, der quasi eine Schutz- weil Beschwichtigungsgeste dauerhaft zeigt, der ist schlicht verhaltensgestört, egal wie entspannt er dabei wirken mag. Zwängler sind auch entspannt, wenn sie dem Zwang nachgeben können - deshalb sind sie aber weder gesund noch glücklich..

    Für mich ist es schon logisch, einen so ausgebildeten Hund nicht zu andren Hunden zu lassen - das wäre nämlich unkontrollierbar. Der Hund ist in Verhalten und Ausdruck massiv gestört, wie der andre Hund darauf reagiert kann kaum einer sicher sagen...

    Zitat

    ...damit dringst Du aber nicht bei allen Hunden durch...
    Stell Dir vor Du hast einen ungestümen Junghund an der Leine, der auf positive Bestärkung gar nicht reagiert (in solch einer Situation)...nun dieser Hund fängt an Randale bei fremden Hunden an der Leine zu machen...was machst Du dann...ignorieren kannst Du die Sache nicht, weil er sich reinsteigert und sich selbst bestätigt...da kommst Du mit solchen Methoden nicht weit.

    ...oder ein kräftiger Hund der meint im Spiel dauernd seinen Halter energievoll anzuspringen (achtung aus dem Grund heraus um Energie abzureagieren)...solche Hunde werden auch nachdem 100sten ignorieren nicht damit aufhören....

    Halt ich für einen der größten Irrtümer innerhalb der Hundeerziehung überhaupt. Diese Idee umso größer/stärker/wilder der Hund umso eher muss ich draufhaun weil ichs anders nicht in den Griff kriege. Die Idee kommt grad dann, wenn´s laut wird durch Bellen oder Knurren...

    Hatten wir hier grade hier bei uns. Aus unerfindlichen Gründen hat meine von gestern auf heute beschlossen, dass die Klingel konsequent zu verbellen ist, uns zwar so nachdrücklich, dass sie nen Iro stehn hatte.

    Was weiß ich, was da tagsüber gewesen sein muss.. Postbote.. Zeugen Jehovas.. ich weiß es nicht.

    Es hat uns 30 Minuten gekostet das wieder abzustellen.
    Mit Timing und positiver Bestärkung.

    Ich kenne leute die werkeln da mit verbieten und schnickschnack wochen- und monatelang dran rum.
    Ne danke.

    Ich arbeite im VPG mit Futter und Beute, im Freizeitbereich je nach Situation mit Futter, Beute, reinem Lob, Ignorieren und wenn Madam ganz übermütig wird, wird´s auch mal schärfer. Aber soweit wie irgendmöglich über positiven Aufbau mit Hilfe von Markerworten u.a.

    Dass sie mal nen Rempler kriegt weil sie total rumspinnt ist selten, kommt aber vor.

    Andre bezeichnen mich aber gern als sehr streng, weil ich eben konsequent an dem, was mir wichtig ist, arbeite. Auch auf jedem Spaziergang und beim Spielen im Garten...

    Ach bitte..
    Ich weiß, dass sich das ganze Hundehaltergruppen zu gern einreden, dass ja "alles relativ" ist und "ihr Hund ganz anders". Fakt ist, es gibt wissenschaftliche Erkenntnisse zu diversen Dingen am Hund und zu grundsätzlichen Dingen an Caniden, am Säugetier, am Beutegreifer etc.

    Und dass Knurren und Bellen zum Grundrepertoir eines normal sozialisierten, gesunden Hund gehören ist derart selbstverständlich, dass es zwar Ausarbeitungen darüber gibt, wie genau sich das Knurren und Bellen in verschiedenen Situationen explizit von anderen unterscheidet, aber keine Studie die belegt, dass Bellen und Knurren vollkommen normale Verhaltensweisen sind und deren konsequentes Aberziehen quasi einen verhaltensauffälligen Hund produziert, weil auf sowas wirres gar keiner kommt. Bei Katzen gibt es Erkenntnisse dahingehend, dass erwachsene Tiere nur in menschlicher Obhut noch Miauen. Bei Hunden ist das aber eben nicht so, die kommunizieren mit diesen Lautäußerungen.

    Und nochmal bezüglich Gehorsam:
    Man begebe sich auf eine beliebige WM, am besten Obedience oder VPG, wo die Hunde wirklich auf den Punkt im Gehorsam stehen, und frage da mal in die Runde, wer seinem Hund Bellen und Knurren aberziehen musste, weil der Hund sonst ja nicht im Gehorsam steht...

    Zitat

    Es ist echt müsig hier zu diskutieren.

    Da stimm ich dir zu.
    Leute, die sich über Wissenschaft und Mehrheit gleichermaßen erheben, weil sie die Erkenntnis geschlagen hat, sind eh nicht zu bekehren.

    Und mit der Ansicht, nur ein nicht knurrender Hund sei ein sozialisierter Hund, Knurren und Bellen hätte per se irgendwas mit dem Ausbildungsstand des Hundes zu tun oder gar Knurren und Bellen habe irgendwas mit Leinenaggression zu tun bzw. würde, wenn erlaubt, Leinenaggression schüren, wenn schon nicht gleich, dann doch spätestens wenn mehrere Hunde im Haushalt sind..

    Damit demonstrierst du schlicht ein Ausmaß an Inkompetenz und Unkenntnis in Sachen Hund, die dich als Diskussionspartner disqualifiziert.

    Absolutes NOGO.

    Natürlich sind Welpen süß.
    Und es gibt doch weiß Gott auch genug davon für alle von uns! Es gibt doch mehr als genug solcher Deppen wie die beschriebenen Kasper im Zug/Bus oder in Hund/Katze/Maus.. die produzieren mehr als genug. Der Überschuss sitzt im Tierheim.

    Und dann gibt es noch die zahlreichen Verbandszüchter, die seit Jahrzehnten mit fundiertem Fachwissen über Hundehaltung, Aufzucht, Prägung und Vererbung gesunde und gezielt veranlagte Hunde züchten..
    Da werden "Meine" Welpen also auch nicht gebraucht.

    Und da zählt für mich das Argument "ich hatte für alle Welpen Abnehmer" nicht, denn genau diese Abnehmer hätten sich halt einen Welpen aus dem Tierheim geholt, wenn ich nicht unbedingt hätte einen Wurf produzieren müssen.

    Ich persönlich sehe den Grund für die "Hobbyzuchten" ganz nüchtern.
    Wenn ich für einen Hundewelpen je 200 Euro nehme, bin ich günstiger als jedes Tierheim und jeder Züchter. Wenn ich die Welpen nur notdürftig impfen lasse, mein Hund mal via Kleinanzeigenmarkt 150,- Euro gekostet hat und der Deckrüde der Hund von meiner besten Freundin war, der das umsonst gemacht hat - sie kriegt halt einen von den Welpen dafür - dann mach ich da kein schlechtes Geschäft bei.

    Wenn ich aber wirklich seriös züchten will, kostet das erst mal Kohle. Eine wirkliche Zuchthündin kriege ich nicht für 150,- Euro und ein Deckrüde, der nicht nur "hübsch und lieb" ist, sondern komplett durchgecheckt, zur Zucht zugelassen und am besten noch nachweisliche Erfolge im Sport o.ä. vorweisen kann, der deckt meine Hündin auch nicht für einen Kaffee und einen warmen Händedruck. Das Geld beim Verband ist nicht der Brocken an dem es hängt.. das glaube ich nicht.

    Aber Leute, die solche Hunde nachher kaufen - also Welpen mit Papieren die je nach Zwinger auch mal schnell richtig Kohle kosten - die erwarten dafür nicht einfach nur nen Hund aus zwei bestimmten Genpools. Wenn die kommen und der Welpe ist nicht in jedweder denkbaren Form gecheckt, geimpf, geprägt UND sozialisiert, dann zeigen die mir nen Vogel und gehen wieder.

    Kurzum: Richtig Züchten ist eine finanzielle Investition und ein Fulltime-Job plus Hausaufgaben.

    Vermehren ist viel simpler, bringt etwas Geld in die Haushaltskasse und "süß" sind Welpen ja auch immer.

    Zitat

    Hier wird es diskutiert:

    https://www.dogforum.de/ftopic62821.html

    Birgit

    Das hatte ich gemeint. Danke.

    Jetzt hab ich dabei nur ein Problem - ca. 3 verschiedene "Versionen" dessen, was Anne Krüger publizieren soll..

    Die einen erzählen was von ner ganz banalen Konditionierung. Wenn der Hund macht, was ich will, dann kriegt er Zuwendung, Aufmerksamkeit, "Ausstreichen" - whatever dat may be - also genau das was man auch beim Futtertreiben, Beutetreiben, bei jedweder andren Form der Konditionierung macht.

    Dann die zweite Fraktion, die erzählt was von der Ampel aber mit Gewalteinwirkung bei ROT und einer Methode, die quasi nur übers Meideverhalten arbeitet. Wäre also klassisch 80er Jahre SV-Platz "nicht geschimpft ist gelobt genug!"

    Und dann ist da noch flyingdings hier die irgendwas davon erzählt, dass ihre Hunde "nach innen gerichtet" wären und deshalb keine Aggression empfinden würden. Und dass Anne Krüger als Schäferin sowas wirres von sich gibt will mir nicht in den Schädel...

    Von daher würd ich jetzt mal die Aussagen der Userin hier bzw. was sie aus irgendeiner Methode macht nicht 1zu1 mit der ursprünglichen Verfasserin in Verbindung bringen..