Da bin ich grundsätzlich sehr bei dir, was mir allerdings Kopfschmerzen macht ist die beliebige Übertragbarkeit der Aussage für jeden Hund in Kombination mit jedem Menschen eine eigene Methode.
Da sind wir wieder bei "bei MEINEM Hund geht das nicht".
Es wäre ja schonmal ein brauchbarer Ansatz wegzukommen vom Hund, hin zu "ICH KANN das nicht" und sich auf den Effekt - und zwar vollständig - zu konzentrieren.
Worüber sprechen wir denn?
Über den Effekt, den eine Methode erzielt?
Über die Vertretbarkeit einzelner Methoden im ethischen Kontext? Im Tierschutzgedanken?
Ausgangsfrage war ja - so habe ich das verstanden - wie weit eine Erziehung rein über Bestärkung funktionieren kann bzw. wo sie ihre Grenzen findet.
Und so kam man an den Punkt, an dem die Frage aufkam, ob Einwirkung statt Bestärkung an gewissen Stellen genutzt wird, weil
- der HH es einfach nicht anders hinkriegt
- der Hund anders einfach nicht zu beeinflussen ist
- der HH sich für die Einwirkung entscheidet, OBWOHL ihm bewusst ist, dass das Problem auch via Bestärkung zu lösen wäre UND er dessen fähig wäre
- der HH sich für die positive Bestärkung entscheidet OBWOHL der Effekt am spezifischen Problem in Frage zu stellen ist
etc.
Erste Kategorie hatten wir - sinaline hat sich da geoutet.
Zweite Kategorie wird behauptet, ist aber kaum nachzuprüfen, weil es bislang keine konkreten Beispiele gibt, bzw. sich nicht beurteilen lässt, ob es wirklich am Hund lag oder der HH die Bestärkung falsch aufgebaut hat, falsches Timing dazukam etc.
Dritte Kategorie hatten wir auch - zumindest verstehe ich staffy und diejenigen so, die für Einwirkung als normales Erziehungsmittel geworben haben.
Letztere Kategorie bin ich mir nicht sicher, weil sowohl shoppy, als auch ich, als auch andere Verfechter der Bestärkung ja eingeräumt haben, dass Einwirkung ein Mittel ist, wenn es über die Bestärkung nicht geht.
Das ist meines Wissens aktuell die Basis der Diskussion.
Also wäre der Kernansatz, an welchem Punkt ein Arbeiten mit Bestärkung faktisch nicht möglich ist - wohlgemerkt in der Erziehung! Nicht in Extremsituationen, die Unfallcharakter haben - weil damit nicht der gewünschte Effekt zu erzielen ist, auch wenn es richtig ausgeführt wird.
Und zwar unabhängig vom Halter, finde ich, denn nur weil der HH es nicht richtig beherrscht ist ja die Methode nicht fehlerhaft.