Beiträge von Junimond

    Schick mal rüber.

    Hier werden schon seit einer Woche Gewitter angesagt und nichts passiert.

    Aber im Moment kommt ein leichtes Stürmchen auf, vielleicht gibts ja doch noch was.

    Kannst du gerne haben, vorgestern hatten wir innerhalb einer halben Stunde zwischen 70 l und 80 l Niederschlag. Einen Ortsteil weiter waren Straßen und Keller überschwemmt. Wenn das heute wieder so los geht, Prost Mahlzeit

    Ich glaub, du hast bei den Namen die Beiträge dazu etwas durcheinander gebracht.

    Ist aber auch egal.

    Nur dieser Punkt: "wir reagieren ja sobald es ernst wird" - ist einfach brand gefährlich. Ihr dürft nicht erst reagieren, wenn es knallt, sondern müßt die Ansätze dazu unterbinden und neue Wege gehen um dauerhaft Sicherheit für den kleineren Hund zu schaffen. Denn wenn eure Hündin erst einmal erwachsen und so mit ernsthafter in ihren Handlungen ist, dann werdet ihr nicht schnell genug sein können oder ihr seid mal überhaupt nicht dabei.

    Und dies ist der Punkt, wo ich euch mit meiner Mutter verglichen habe. Nicht weil sie da stand und nicht handeln konnte, sondern weil sie Scheuklappen auf hatte und nicht sehen wollte, was sich da entwickelte.

    Derzeit lernt eure Hündin einfach, das Ausfechten nicht in eurer Gegenwart zu tun und nicht es generell zu unterlassen. Und zum x-ten Mal (weil so viele es schon geschrieben haben) noch ist die Hündin überhaupt nicht erwachsen, die testet noch.

    Ich hoffe ja immer noch, dass irgendwas von dem, was alle euch hier raten doch ankommt innerlich und es vielleicht nur schwer fällt es offen einzugestehen. Denn uns allen geht es hier darum, dass der kleinere Hund geschützt wird und wenn es dazu nötig ist, dem Besitzer (in dem Fall dir) hier echt auf den Wecker zu gehen und Gebetsmühlenartig zu wiederholen: nehmt die Sache ernst.

    Auch mir ist es damals echt schwer gefallen meine Beiden damaligen Hunde so unter Kommandos zu stellen und eng zu führen und im Haus einzuschränken, aber bei der Kombi war es zu dem Zeitpunkt einfach nötig um dauerhaft in Frieden zusammenleben zu können. Und wenn ihr dies absolut nicht wollt, dann solltet ihr fair gegenüber dem älteren Hund sein und der jüngeren einen anderen Platz suchen, damit ihm nichts passiert.

    Aber ihr könnt natürlich auch weiterhin die Rosarote Brille aufsetzen und euch Alles schön reden. Dann lernt ihr es wahrscheinlich auf die harte Art und leider auf Kosten des älteren kleineren Hundes.

    Ich würde den Hunden wirklich wünschen, dass es so einfach ist, wie du jetzt glaubst, aber aus vielen Jahren Erfahrung und zweimal selbst erlebter Hundekombi wo es richtig geknallt hat, glaube ich nicht daran.

    Du erinnerst mich jetzt gerade an meine Mutter, sie hatte früher Cocker Spaniel gezüchtet, also Hunde, wo man nun wirklich nicht an heftige Beißereien denkt.

    Aus einem großen Wurf hat sie zwei Brüder behalten, weil sich keine vernünftigen Leute finden ließen und sie es nachher nicht mehr übers Herz brachte sie abzugeben.

    Mit der Zeit gab es erst ab und an Warnzeichen, die meine Mutter sich schön redete. Auch sie war gut darin es zu verharmlosen. Zwischendurch war dann wieder Tage oder auch Wochenlang Ruhe. Hunde spielten zusammen, schliefen einträchtig zusammen etc. Wie bei euch. Meine Warnungen und Ratschläge wurden nicht ernst genommen, ich war zwar Erwachsen, aber doch eben das Kind und Mutter wußte es natürlich besser.

    Und dann gab es einen richtigen Kampf mitten im Wohnzimmer und da ging es wirklich übel zur Sache. Ich kam gerade in dem Moment nach hause. Beide Hunde am bluten mit Bisswunden und meine Mutter stand da total hilflos in dem Chaos. Ich habe mir den Gartenschlauch geschnappt und im Wohnzimmer auf die Hunde gehalten.

    Das Ganze sah danach aus wie im Schlachthaus. Beide Hunde mußten an mehreren Stellen genäht werden.

    Ich weiss wirklich nicht, was passiert wäre, wenn ich nicht dazu gekommen wäre. Meine Mutter war so geschockt, dass sie einfach nicht Handlungsfähig war in dem Moment.

    Danach hat sie dann endlich eingesehen, dass es nicht funktioniert.

    Glücklicherweise hatte ich dann eine Idee für ein super Zuhause für einen der Hunde. Der kam zu meiner späteren Schwiegermutter.

    Jahre später hatte ich selber die Kombi - eine erwachsene sehr dickköpfige und selbstbewußte Dackel Mix Hündin und habe dann noch einen Fundhund behalten. Eine wahrscheinlich Setter/ Münsterländer Mix Hündin, noch sehr jung anfangs. Da fing es an als die in die Pubertät kam. Körperlich hatte der Dackel Mix keine Chance gehabt, aber war so ein Hund, der sich nicht unterworfen hätte, dafür war das Ego viel zu groß.

    Es gab zwei Vorfälle, wo ich den Beginn verpaßt hatte und dann war klar, entweder handel ich jetzt absolut konsequent oder die jüngere Hündin muß gehen. Niemals hätte ich es riskiert, dass der Kleineren etwas passiert.

    Beide Hunde durften bei mir lange Zeit nichts mehr außer atmen. Es wurde nicht gespielt, wenn ich es nicht anfing, es gab keine freie Liegeplatzwahl mehr etc. Die größere Hündin trug Maulkorb in der Wohnung. Es wurde täglich mehrfach Unterordnung trainiert. Waren die Hunde alleine, wurden sie getrennt. (das in Kurzform)

    Dies lief über Monate und die Hunde waren tatsächlich entspannt und zufrieden damit. Nach und nach konnte es wieder etwas gelockert geworden und die Hunden haben auf Dauer ohne Vorfälle zusammen gelebt und ohne, dass ich dauerhaft extra sichern mußte.

    Lange Rede kurzer Sinn - ich befürchte, ihr werdet wie meine Mutter enden, nur habt ihr keine gleichgroßen Hunde und so ist zu befürchten, dass der kleinere Hund auf der Strecke bleibt. So ist es halt, wenn man die Augen vor der Realität verschließt