Ich würde den Hunden wirklich wünschen, dass es so einfach ist, wie du jetzt glaubst, aber aus vielen Jahren Erfahrung und zweimal selbst erlebter Hundekombi wo es richtig geknallt hat, glaube ich nicht daran.
Du erinnerst mich jetzt gerade an meine Mutter, sie hatte früher Cocker Spaniel gezüchtet, also Hunde, wo man nun wirklich nicht an heftige Beißereien denkt.
Aus einem großen Wurf hat sie zwei Brüder behalten, weil sich keine vernünftigen Leute finden ließen und sie es nachher nicht mehr übers Herz brachte sie abzugeben.
Mit der Zeit gab es erst ab und an Warnzeichen, die meine Mutter sich schön redete. Auch sie war gut darin es zu verharmlosen. Zwischendurch war dann wieder Tage oder auch Wochenlang Ruhe. Hunde spielten zusammen, schliefen einträchtig zusammen etc. Wie bei euch. Meine Warnungen und Ratschläge wurden nicht ernst genommen, ich war zwar Erwachsen, aber doch eben das Kind und Mutter wußte es natürlich besser.
Und dann gab es einen richtigen Kampf mitten im Wohnzimmer und da ging es wirklich übel zur Sache. Ich kam gerade in dem Moment nach hause. Beide Hunde am bluten mit Bisswunden und meine Mutter stand da total hilflos in dem Chaos. Ich habe mir den Gartenschlauch geschnappt und im Wohnzimmer auf die Hunde gehalten.
Das Ganze sah danach aus wie im Schlachthaus. Beide Hunde mußten an mehreren Stellen genäht werden.
Ich weiss wirklich nicht, was passiert wäre, wenn ich nicht dazu gekommen wäre. Meine Mutter war so geschockt, dass sie einfach nicht Handlungsfähig war in dem Moment.
Danach hat sie dann endlich eingesehen, dass es nicht funktioniert.
Glücklicherweise hatte ich dann eine Idee für ein super Zuhause für einen der Hunde. Der kam zu meiner späteren Schwiegermutter.
Jahre später hatte ich selber die Kombi - eine erwachsene sehr dickköpfige und selbstbewußte Dackel Mix Hündin und habe dann noch einen Fundhund behalten. Eine wahrscheinlich Setter/ Münsterländer Mix Hündin, noch sehr jung anfangs. Da fing es an als die in die Pubertät kam. Körperlich hatte der Dackel Mix keine Chance gehabt, aber war so ein Hund, der sich nicht unterworfen hätte, dafür war das Ego viel zu groß.
Es gab zwei Vorfälle, wo ich den Beginn verpaßt hatte und dann war klar, entweder handel ich jetzt absolut konsequent oder die jüngere Hündin muß gehen. Niemals hätte ich es riskiert, dass der Kleineren etwas passiert.
Beide Hunde durften bei mir lange Zeit nichts mehr außer atmen. Es wurde nicht gespielt, wenn ich es nicht anfing, es gab keine freie Liegeplatzwahl mehr etc. Die größere Hündin trug Maulkorb in der Wohnung. Es wurde täglich mehrfach Unterordnung trainiert. Waren die Hunde alleine, wurden sie getrennt. (das in Kurzform)
Dies lief über Monate und die Hunde waren tatsächlich entspannt und zufrieden damit. Nach und nach konnte es wieder etwas gelockert geworden und die Hunden haben auf Dauer ohne Vorfälle zusammen gelebt und ohne, dass ich dauerhaft extra sichern mußte.
Lange Rede kurzer Sinn - ich befürchte, ihr werdet wie meine Mutter enden, nur habt ihr keine gleichgroßen Hunde und so ist zu befürchten, dass der kleinere Hund auf der Strecke bleibt. So ist es halt, wenn man die Augen vor der Realität verschließt