Beiträge von CorinnaS

    Politisch korrekt müßte man wohl sagen, laß ihn an der SL, bis er zuverlässig hört. Meine Erfahrung: in geeigneter, sprich sicherer, Umgebung kann man auch gut offline trainieren. Die Übung macht's dann letztlich. Allerdings solltest Du nicht zu großzügig werden, sondern auf dem Rückruf bestehen und ihn ggf. bei Nichtbefolgung holen und anleinen.

    Das Bellen scheint mir Frust zu sein. Er will hin, darf aber nicht, also wird gebellt. Ich hab übrigens selbst eine Hündin, die immer alles und jeden begrüßen will, wenn auch ohne Bellen.

    Zum einen empfehle ich Dir, ein paar kleine Übungen zur Impulskontrolle zu machen. Er soll lernen, sich besser zu kontrollieren und auch Frust mal wegzupacken. Wenn er das "nein" (oder was auch immer Du für ein Verbotswort hast) kennt, dann z.B. folgende Übung: Du legst ein Leckerchen oder ein Spielzeug vor ihm auf den Boden (Achtung, am Anfang nicht zu dicht) und sagst "nein". Wenn er versucht, es sich trotzdem zu holen, legst Du schnell die Hand drauf und schickst ihn wieder ein Stück weg. Erst auf Dein Zeichen (z.B. "ok") hin, darf er es sich holen. Die Dauer kannst Du sukzessive ausdehnen, das Objekt der Begierde sukzessive immer näher legen (Profis haben's auf der Pfote liegen :D ). Mach das erst nur ganz wenig und übertreib's nicht, weil es irre anstrengend für einen jungen Hund ist.

    Bei Begegnungen führst Du die Regel ein "Du darfst, aber erst, wenn ich es sage!" - also das gleiche Prinzip wie oben.
    Sprich ihn immer an, wenn Euch Leute oder Hunde begegnen. Du mußt unbedingt seine Aufmerksamkeit auf Dich lenken. An der Leine ziehen bringt da nix. Wendet er sich Dir zu, halte kurz seine Aufmerksamkeit und gib ihn dann frei, also laß ihn halt begrüßen. Mit der Zeit baust Du das noch etwas ab, indem er halt nicht jeden begrüßen darf. Aber er wird auch lernen, das zu tolerieren.

    Mir fällt nur auf, dass es neuerdings so viele "Probemhunde-Therapeuten" gibt. Das finde ich schon sehr merkwürdig und ich vermute, dass den Leuten auch gerne mal "Probleme" eingeredet werden, wo eigentlich keine sind.
    Es heißt doch "Hundeführer". Und Führen ist nicht so sehr eine Frage von Strafe oder Betüddeln, sondern von Klarheit, Ruhe und Verantwortung.

    Es gibt keine gültige Definition für "Problemhund". Gerade Begriffe wie "Problem" oder "Streß" sind doch immer subjektiv. Also ist es müßig und hier sowieso nicht zielführend, sich über diese Definition zu streiten.
    Abgesehen davon ist das ja auch wieder eine Vermenschlichung, wenn man vom "Problemhund" spricht. Denn das Problem hat doch i.d.R. der Mensch, nicht der Hund.