Dieser Werdegang ist sogar recht häufig. Bürokratische Hürden gibt es nicht nicht. In einer Staffel gibt es allerdings viel Ausbildung neben dem Trailen, beim DRK sind das folgende Themen : Erweiterte Erste Hilfe, Erste Hilfe Hund, Sanitätsausbildung, BOS Funkausbildung, Kynologie, Karte/Kompass, GPS, Einsatztaktik, Verhalten am Einsatzort. Je nach Kreisverband dann noch Helfergrundausbildung Technik / Sicherheit, Versorgung. Empfohlen ist PSNV (Notfallseelsorge).
Bei der Feuerwehr muss man die Feuerwehrgrundausbildung machen. In privaten Staffeln ist die Ausbildung nicht so umfangreich, aber nicht unbedingt schlechter. Ich empfehle noch die Ausbildung Deeskalation / Konfliktbewältigung / Selbstverteidigung.
Bei den Hobbygruppen gibt es sehr große Unterschiede, manche laufen Gassi mit langer Leine, manche bilden aus wie Einsatztrailer. Da kommt es dann darauf an wo man herkommt.
Wenn man in eine Staffel wechselt muss man oft nach der Methodik der Staffel und der Staffelausbilder trainieren. Da muss man schauen ob das dann passt. Manche verbieten sogar dass man vorher irgendwo getrailt hat und nehmen nur absolute Neulinge.
Es gibt auch Hobbygruppen die komplett einsatzfähig werden wollen und sich einer Staffel oder Organisation anschließen.
Nimm in einem Staffeltraining am besten mal als Helfer teil ohne Hund.
Grüße Bernd
Beiträge von BerndFfm
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Zitat
Ich gewinne zunehmend den Eindruck, dass Dein Wissen noch relativ neu ist und es an Erfahrung fehlt. Bei einem "Negativ" erwarte ich z.B. dass der Hund mir drei unterschiedliche Qualitäten zeigen kann. Dann ist für Dich ein schlechter Trainer, wenn mit Unterlegscheiben, Kong o.ä. gearbeitet wird. Dabei kann genau dies für eine bestimmte Art der Arbeit die genau richtige Vorgehensweise sein.
Ja, ich bin recht neu beim Mantrailing im Gegensatz zu den alten Hasen. Ich traile jetzt seit 7 Jahren.
Ob ich wenig Erfahrung habe weiß ich nicht, ich habe weit über 100 Einsätze als Hundeführer und Einsatzleiter hinter mir. Dabei zahlreiche Lebensfunde.
Das mit den Unterlegscheiben habe ich mir angeschaut, ich sehe da keinen Sinn beim Mantrailing.
Wir machen auch Geruchsdifferenzierung, also die Suche nach Geruch. Das können auch USB-Sticks, Handys oder Wäscheklammern sein. Aber das ist eine andere Sache als Mantrailing.
Grüße Bernd -
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Ein Blick über den Tellerrand "Finderwille" hinaus würde sicherlich neue Impulse geben und neue Sichtweisen ermöglichen.
Ich bin ursprünglich nach Kevin Kocher und Armin Schweda ausgebildet worden. Außerdem habe ich Ausbildungen bei Alun Williams, Harmke Horst, Gernot Sieger, Jörg Weiß und anderen Ausbildern besucht. Ich kenne auch K-9, Mantrailing Company und Jeff Schettler. Die Trainer Ausbildung bei Finderwille hat mich am weitesten gebracht. Ich informiere mich aber immer weiter und schaue mir z.B. gerade ID Tracking an.
Im Einsatz ist es mir egal wie ein Trailer ausgebildet ist, wenn er ehrlich und professionell arbeitet.
Grüße Bernd -
Egal ob ihr Flächensuche oder Mantrailing macht, es ist sehr wichtig um Menschen in Not zu helfen.
In der Flächensuche ist die Chance höher irgendwann einmal einsatzfähig zu werden.
Für Flächensuche bzw. Rettungshunde allgemein gibt es diesen Thread :Rettungshunde - Allgemeiner Talk Thread
Grüße Bernd -
Guter Umgang mit den Hunden. Empathie. Man darf alle Fragen stellen.
Keine Unterlegscheiben, Kong Streusel oder Körperwasser auf dem Trail als Hilfsmittel.
Wichtig ist es dass Du dem Ausbilder vertraust und dich wohl fühlst.
Berichte mal vom ersten Training.
Grüße Bernd -
Hallo Ute,
weder noch. Wir können stundenlang ohne Geruch suchen, das tut weder dem Hund noch mir weh. Ja, das zählt eher zum "hunting for trail/scent", "casting" (nach Kocher) oder taktisches Arbeiten.
Letzter großer Einsatz war eine angebliche Sichtung an einer Bushaltestelle. Die gab es aber zweimal und die Sichterin war nicht erreichbar. Also großflächig alles abgesucht. Das hat ungefähr 30 Minuten gedauert. Dann kam ein Anruf "Wir haben die Polizei angerufen, bei Ihnen ist ein Hund im Auto."
Mit meinem Hund habe ich absolut kein Problem stundenlang ohne Geruch zu suchen. Das schmälert die Motivation in keiner Weise. Das verlange ich aber auch von einem Einsatz-Hund. Übersprungshandlung gibt es nicht.
Pepper zeigt mir jeden Meter "Kein Geruch" und ich sage ihr wo wir weitersuchen. Sie ist da sehr fleissig und nimmt ihre Aufgabe sehr ernst.
Zweimal ist es mir passiert dass wir auf einem Trail standen (kam später durch Augenzeugen raus) und uns besprochen haben. Pepper wird da ganz wild, bellt mich an, beißt in die Leine und zerrt mich weiter. Jetzt weiß ich was das bedeutet.
Hund lesen, das müssen wir lernen !
Grüße Bernd -
Die 30 Minuten suche ich im Einsatz. Im Training geht das schneller.
Im Einsatz haben wir oft mit Augenzeugen zu tun deren Aussagen nicht stimmen. Zeit oder Ort oder Beschreibung stimmen nicht. So habe ich den Geruch manchmal 100 m weiter oder an der nächsten Kreuzung gefunden. Da sich durch meine Aussage die Ermittlungen in einem Einsatz in eine andere Richtung entwickeln können bin ich da sehr genau. Einmal ging es um eine Entführung eines Hundes und Lösegeldforderung, da konnten wir nachweisen dass die Augenzeugenaussagen nicht stimmten bzw. es ein anderer Hund war.
Der Hund zeigt mir "hier ist kein Geruch" und ich muss das lesen können. Das ist nur ein Lernschritt.
Ein Anzeige von "Kein Geruch" haben wir nicht. Wir erkennen das am Hund.
Der Hund hat seine Aufgabe sehr gut verstanden, er macht sie ja sehr gut.
Grüße Bernd -
Negativ-Anzeige wie man sie nicht lernt :
"Heute wird Negativ geübt". Hundeführer bleibt am Start stehen bis sich der Hund umdreht. Dann wird belohnt. In einem Video bei facebook hatte das genau 5 Sekunden gedauert. So lernt weder der Hund etwas noch der Hundeführer.
Wie wir ein Negativ üben :
Der Hundeführer bekommt einen GA von einer Person (oder Tier) die nie am Start war. Er muss selber erkennen dass kein Geruch vorhanden ist. Das kann schon mal 10 Minuten dauern. Wir üben ein Negativ wenn es der Hundeführer am wenigsten erwartet.
Im Einsatz suche ich bis zu 30 Minuten bis ich ein Negativ als Ergebnis weitergebe.
Grüße Bernd -
Ich verlange dass ein einsatzfähiger Rettungshund immer neutral zu anderen Hunden ist und auch immer abrufbar ist (außer er hat gerade Menschengeruch in die Nase bekommen).
Es wird aber kein Hund so geboren und man hat ja viel Zeit das zu trainieren. Erstmal zum anderen Hund hinrennen ist gerade bei jungen Hunden ja eher das normale Verhalten.
Bei der Flächensuche stößt man immer mal wieder auf andere Teams oder auf freilaufende Spaziergängerhunde.
Ich hatte diese Woche einen Einsatz in einem Park wo ständig freilaufende Hunde auf uns zugeschossen kamen. War eine Tiersuche an der Leine. Da muss sich mein Hund aber auch benehmen.
Micky : Suchgebiete mit Abstand halte ich im Einsatz nicht für realisierbar.
Grüße Bernd -
Ich habe alle mir bekannten Studien zu den Themen studiert, über Hautpartikel, Klebekraft der Bakterien und Leistung der Hundenase.
Mir wurde schon öfter gesagt dass die Theorie mit den Hautpartikeln überholt ist. Es konnte mir aber niemand eine bessere Theorie liefern.
An Gummiabrieb der Schuhe, Gasglocke über der Stadt oder "schwere Teilchen" glaube ich nicht.
Also an schwere Teilchen glaube ich schon, aber nicht daran dass der Hund sie riechen kann.
Jede Information dazu interessiert mich.
Grüße Bernd