Beiträge von Artisae


    @ Niani

    Korb kennt er, da kann ich ihn auch reinschicken. Nur bremst er zB nicht ab wenn er auf einen zugestuermt kommt und derjenige irgendwo liegt.

    Ich hab mich vielleicht falsch ausgedrueckt, er ist absolut Leinenfuehrig, er orientiert sich nur nicht an mir, zB wenn ich Stop sage oder Halt laeuft er weiter.

    Zitat

    Was willst du beim Futter ändern? Nur das schlingen im Haus, oder auch sein Futtersuchen draussen??

    Das Schlingen. Ich kann ihm das schon portionsweise geben, nur mit Nassfutter geht das schlecht, auch mit dem Verteilen. Draussen muss er sich sein Futter erarbeiten, das passt dann schon. Drinnen ist halt bloed.

    Jagen.. Wie sieht's aus mit nem Seminar bzgl. AJT? Und einer Möglichkeit den Trieb gezielt ausleben zu können? Zeigt er an irgendwas Interesse womit du ihn lenken könntest?

    AJT werde ich bestimmt mal ein Seminar dazu machen, das ist klar. Was meinst du mit seinen Trieb ausleben? Er soll nicht jagen. Das ist mein Ziel.

    Ach und sorry Niani, ich behalte ihn ;)

    Der Setter ist ein seltsames Wesen. Irgendwie erinnert er mehr an einen grossen Cocker (er wurde auch schon als haesslicher Dalmatiner beschimpft :motzschild: ), tatsaechlich misst er gerade einmal 54 cm und ist somit nicht nur eine recht kleine Ausgabe, sondern auch noch die Jagdzuechtung, ein sogenannter "Field type".

    *The field type & show type English Setter look very different, even though they are the same breed. Field type setters are often smaller and are seen with less feathering and usually more distinctive spotting than show type setters.*

    Die Frage, was ich mir da ins Haus geholt hatte, stellte sich sehr schnell. Urspruenglich hatte ich mich erbarmt, Pflegestelle fuer eine in Griechenland taetige Organisation zu machen. Da diese nicht besonders gut organisiert zu sein scheint, endete es damit dass ich mit dem Zug nach Duesseldorf fahren um dort, mit Maanu am Telefon, verzweifelt ein nicht existierendes Geheimtor suchen musste. Aber das ist eine andere Geschichte. Als schliesslich die Hunde ankamen, waren alle ganz aufgeregt. Alle ausser mir, ich war totmuede, hatte bereits 5 Stunden im Zug hinter mir mit 3 x Umsteigen und immer noch keinen Kaffee. Ich wollte nur den Hund nehmen und dann weg. Unsere erste Begegnung verlief damit, dass mir seine Leine in die Hand gedrueckt wurde und er erst mal umfiel, da er noch unter Beruhigungsmitteln stand. Ich also fluchend den Hund gepackt und ueber das halbe Flughafengelaende getragen. Im Bahnhof angekommen hatte ich das erste Mal Zeit, mir meinen neuen Mitbewohner in Ruhe anzuschauen. Er war ueberraschend klein, sehr zart und feingliedrig, furchtbar weich und seidig und hatte einen riesen Schaedel mit Froschaugen. Ausserdem standen seine Beine in einem seltsamen Winkel zueinander (spaeteres Roentgen ergab jedoch dass alles in Ordnung ist und er lediglich "Fussballerbeine hat :ka: ). Langer Rede kurzer Sinn, wir schafften es irgendwie nach Hause, dort angekommen entleerte er sich erst mal gepflegt in der Wohnung - was das einzige Mal bleiben sollte, und schlief anschliessend gefuehlte 4 Wochen lang. Grover war sehr skeptisch, schien ihn aber nicht total scheisse zu finden, was prinzipiell kein schlechtes Zeichen ist. Bein Fressen schling er alles nur so runter - das tut er leider heute noch, und Individualdistanz war ein absolutes Fremdwort fuer ihn. Er draengte sich einem dermassen auf und sass einem im wahrsten Sinne des Wortes im Gesicht und, was er auch heute noch tut, sehr zu meinem Leidwesen, leckte einen staendig ab. Draussen jagte er was das Zeug haelt und das tut er ebenfalls immer noch. Wir arbeiten dran. Ansonsten ist er sehr pflegeleicht, bleibt alleine so lange wie man es von ihm verlangt, bellt nicht, ist super lieb und vertraeglich (ausser mit Huskies, die hasst er wie die Pest) und man kann ihn ueberall mit hinnehmen.


    So. Nun zum eigentlichen Thema. Meine Probleme sind:

    - Er ist absolut Futtergeil, der schlingt alles bis er kotzt, er macht keine Pause zum atmen, nichts.

    - Er hat immernoch ein Problem mit Individualdistanz, er kommt einem des oefteren noch bedraengend zu Nahe, was sehr nervig und unter Umstaenden auch sehr schmerzhaft sein kann.

    - Er stinkt. Er stank schon als wir ihn bekommen haben, wobei das glaube ich auch eine Veranlagung von Hounds sein kann,die Hounds die ich kenne stinken naemlich gewaltig. Barf hat recht gut geholfen, allerdings ist Barfen momentan nicht moeglich aus Platz und mit dem aus Platzmangel entstehenden Kostengruenden. Also gibt es momentan zum TroFu taeglich ein halbes Glas Babybrei mit Spirulina. Falls jemand noch andere Tipps hat, immer her damit.

    - Er jagt sehr stark. Daran arbeiten wir. Ich habe einige Wege wo er frei laufen kann aber leider ist das eher selten moeglich, es sei denn ich habe Lust ihm staendig hinterher zu rennen. Wenn er losspurtet dann schaltet er sein Gehirn aus, da kann ich schreien und machen das bockt den kein Stueck. Ausser ich komm dann wie eine Furie auf ihn zugerannt, dann werde ich freudig begruesst. Ich habe das Gefuehl dass es ein wenig besser wird aber das scheint auch tagesabhaengig zu sein, wie ich gestern feststellen musste.

    - Er achtet nicht auf mich, bzw beim Laufen achtet er nicht. Er zieht prinzipiell nicht an der Leine aber „Halt“ oder „Stop“ sind unmoeglich, jedes Mal rennt er in die Leine, er orientiert sich kein Stueck an mir sondern laeuft stoisch seinen Weg.

    - Er ist absolut „schmerzresistent“. Mit Schmerz meine ich nicht den eigentlichen Schmerz im Sinne von Wehtun, aber wenn er zB an mir vorbeizieht und es gibt ein Rot interessiert es ihn nicht. Leinenruck interessiert ihn nicht (ja ich habe das auch schon versucht, allerdings nicht fest sondern zum Testen ob er ueberhaupt auf was reagiert), er ist wie ein riesiger (kleiner) trampeliger Panzer der durch die Gegend rollt. Dieser Hund koennte mit einer Eisenstange verpruegelt werden, das waer dem total egal der wuerde das nicht mal merken (um Gottes Willen, das macht hier keiner, ich will nur damit zeigen wie egal ihm saemtliche koerperliche Kommandos/Ermahnungen sind).

    - Auf der anderen Seite ist er total unterwuerfig. Er schmeisst sich staendig auf den Boden wenn man auf ihn zugerannt kommt (zB im Spiel mit ihm oder wenn er im Weg steht beim Spiel mit Grover), knurrt man ihn an – denn die menschliche Koerpersprache kann er nicht deuten – schmeisst er sich auf den Ruecken und auch als ich ihn einmal etwas schroffer zur Seite zestossen habe da er im Begriff war, Aas zu fressen, hat er sich sofort fallen lassen.

    - Er ist prinzipiell nicht dumm, ganz im Gegenteil. Nachdem er das Kommando „basket“, also Korb kennt, traut er sich schon beinahe nicht mehr raus wenn man ihn einmal reinschickt.

    Ich wuerde mich freuen wenn ein paar von euch zu diesen Unterpunkten Tipps oder Ratschlaege haben, vielleicht selbst diese Probleme kennen.
    Vielleicht noch als Anmerkung, ich clicker nicht mit meinen Hunden und will es eigentlich auch nicht.

    Das DF hat mir mit Sicherheit geholfen, meinen Horizont zu erweitern. Seit ich hier angemeldet bin weiss ich was zB VPG ist, ich weiss von der BH Pruefung (bzw was man wissen muss), ich kenne mich mehr mit den verschiedenen Rassen aus, ich weiss dass meine Hunde gar nicht so schlimm sind denn es gibt schlimmere, ich weiss was fuer eine Art von HH ich nie werden will und ich habe sehr nette Leute getroffen. Nebenbei habe ich auch noch viel ueber Gesundheit und Ernaehrung gelernt, ebenso ueber Kennel, Ruhepausen und gute Trainer/DVDs.

    Das alles ist schoen und gut und ich bin auch sehr dankbar. Trotzdem lasse ich meine Hunde kastrieren und mache auch keinen Hehl daraus dass ich dafuer bin, ich erziehe meine Hunde nicht nach der Wattebauschmethode sondern mit Strenge, Disziplin und Konsequenz (wenn auch ohne harte Gewalt im Sinne von Schlagen, TT oder Stachel und diesen Dingen), ich fahre immer noch am Liebsten ohne meine Hunde in Urlaub, ich stelle meine Hunde nicht an erste Stelle in meinem Leben, vermenschliche sie nicht oder nehme mehr Ruecksicht auf sie nur weil sie Hunde sind. Sie muessen sich meinem Leben anpassen und nicht anders herum. Ich werde auch trotzdem keinen Hundesport machen (ausser Faehrten vielleicht mal) und ich werde trotz allem nicht barfen bis ich irgendwann den Platz dafuer habe. Oh und ich werde auch trotzdem niemals ein K9 mit diesen laecherlichen Spruechen drauf besitzen :).

    Aber ich weiss nun wie man mit kleinen Tricks das Zusammenleben um vieles vereinfachen kann, ich geniesse meine Zeit mit ihnen und der Erfolg gibt mir recht. Ich lese gerne im DF wobei ich mich des Oefteren zwingen muss meine Klappe zu halten.

    Ich habe vor allem gelernt was ich nicht will und wie ich nicht sein will und das ist mindestens genauso gut wie andersherum. Ich fuehle mich bestaerkt in meiner Denkweise dass ein Hund ein Hund sein soll, kein Ersatz fuer irgendwas und meine Hunde duerfen so viel Hund sein wie sie wollen (solange sie die Grundlagen der Erziehung beherrschen). Jeder den ich treffe verliebt sich in meine Hunde und das macht mich stolz denn sie sind was ganz besonderes. Sie haengen unheimlich an mir und das ist ein schoenes Gefuehl denn es bestaetigt mir auch dass meine Methode nicht zwangsweise schlecht ist, nur weil ich meine Hunde nicht betueddel.

    Es ist ein schoenes Gefuehl mit den Hunden im Arm abends vor dem Fernseher zu sitzen und das wir das erreicht haben habe ich zu einem Teil auch dem DF zu verdanken.

    Also meinen Urlaub verbringe ich gerne ohne meine Hunde. Im Urlaub will ich entspannen, will Sonne und Meer, mich an den Strand legen, ausschlafen, abends feiern gehen.... was man halt so macht. Ausserdem mache ich nie in D Urlaub sondern es geht gerne auch mal weiter weg. Das will ich weder meinen Hunden noch mir zumuten. Ausserdem bin ich ehrlich und sage dass ich auch mal Ruhe vor den Hunden brauche. So gern ich sie mag aber in meinem Urlaub muss ich sie nicht um mich haben. Wobei ich sie immer vermisse ;) .
    Sie kommen dann in eine Pension, die ist recht nett und im Sommer vollkommen ok. Ist halt ein wenig back to the roots da aber das macht nichts, das tut denen auch mal gut, dann wissen sie wie gut sie es zu Hause haben :D.

    Ich denke dass die TS inzwischen begriffen hat was sie sich da ins Haus geholt hat ;), dass das ganze sehr unueberlegt und falsch war sicherlich auch.

    Meine Meinung dazu ist, dass bei diesem Hund von jeglicher "Wattebauschmethode" abzusehen ist. Ich weiss dass viele hier diese Art der Erziehung lieben und fordern, ich fuer meinen Teil tue es nicht aber das ist ein anderes Thema. Ich wuerde bei diesem Hund hart durchgreifen. Noch ist eine Moeglichkeit da, zu retten was noch zu retten ist. Natuerlich soll der Hund weder geschlagen noch getreten werden aber den kann man ruhig auch mal etwas haerter anfassen. Das ist zumindest meine Meinung. Ich denke dass Flying Paws Tipps gut sind und auch ich wuerde dir raten, einen kompetenten Trainer zu suchen.

    Das klingt doch toll :).

    Ja, ich bin auch stolz auf meine Hunde. Auf Grover bin ich stolz, da er nach absolut panischer Angst vor einer Strasse bzw einer Art von Strasse, diese nun beinahe gan ueberwunden hat. Ausserdem hat er sich in dem Jahr zu einem wahnsinnig tollen Hund entwickelt und keiner der ihn kennt glaubt dass er mal ein Strassenhund war.
    Auf den Setter bin ich stolz, weil er so langsam kapiert was ich von ihm will, meine Individualdistanz (meistens) akzeptiert und sich von Tag zu Tag besser abrufen laesst. Ausserdem kann er seit dem ersten Tag problemlos alleine bleiben, ist absolut Alltagstauglich und einfach nur das goldigste Wesen auf diesem Planeten.
    Ich liebe meine Hunde und ich bin sehr stolz auf sie =)

    Erziehung sind fuer mich Regeln die ich a) in meinem Haushalt und b) ausserhalb meines Haushalts erwarte. Dinge zur Harmoniesierung des Miteinander lebens, ebenso wie dessen Stuetze. Das gilt aber nicht nur fuer Hunde sondern ebenso fuer Kinder und Freund/Mann, was man eben hat. Erziehung bedeutet bei meinen Hunden lediglich dass

    - im Haus Ruhe herrscht (kein Bellen oder aehnliches)
    - niemand belaestigt wird
    - kein Betteln
    - keine Selbstbedienung
    - alles bleibt ganz
    - Fremde haben nicht zu interessieren
    - wo ich bin spielt die Musik (draussen)

    Ausbilung ist fuer mich alles andere, bei meinen Hunden reicht mir:

    - Abruf
    - Halt oder Stop
    - Bleib
    - Hier, also ranrufen

    Sitz und Platz koennen sie zwar aber ich benutze es nicht.

    Ich mache jedoch auch keinen Hundesport und bin auch nicht sonderlich daran interessiert. Anti Jagd Training fuer meinen Setter ist "as good as it gets".
    Ich finde auch dass Hunde, die nicht 1000 Regeln und Formeln im Kopf haben muessen in den meisten Faellen relaxter sind, allerdings gibt es ja auch Rassen die das fordern. Ich persoenlich brauch das nicht :smile: .


    Zitat

    Meine sind nicht erzogen, sie betteln, springen hoch auch bei Fremden, sitzen auf dem Tisch wenn ich nicht da bin, klauen mir das essen von der Gabel, laufen auch mal zu anderen hin wenn ich sie nicht abrufe.

    Das zB waere fuer mich ein absolutes No Go und wenn ein fremder Hund das bei mir macht dann massregle ich ihn auch, nicht immer zur Freude des Besitzers.

    Also meiner Meinung nach sollten sich Hunde auf dem HP nicht loesen, ich finde das ist ein absolutes No Go.

    Meine Hunde tragen nur am Fahrrad Geschirre oder beim Einsatz der Schlepp aber ich faende das jetzt auch nicht so tragisch wenn man mich bitten wuerde nur eines der Beiden in der Hundeschule zu benutzen.

    Das mit der Leine finde ich auch fragwuerdig.

    Naja ich geh aber auch nicht in die Hundeschule ;) .


    :gut:

    Zitat

    Wie typisch der mensch sich mal über das Tier erhebt obwohl er selber ein tier ist....immer diese bescheuerte "bevor ein mensch zu schaden kommt" klausel...

    Naja... bei aller Tierliebe - und ich finde es furchtbar was da passiert ist, aber der Mensch steht auch bei mir persoenlich hoeher als ein Tier. Nicht zwangsweise jeder Mensch den ich kenne ;) , aber ich wuerde kein Tier ueber einen Menschen setzen und wenn eine Entscheidung zwischen Mensch und Tier gefaellt werden muss dann zieht das Tier nun mal den Kuerzeren. Das wuerde ich aber genauso entscheiden. Allerdings finde ich das Ueberfahren auch ein wenig drastisch und mein Beileid geht an die Besitzer und die Beamten die dieses Fahrzeug fahren mussten.