Moin,
Rudel bei Säugetieren umfasst ja durchaus noch andere Tiere, bei den großen Weidetieren sprechen wir von Herden.... die aufgeteilt in viele kleine Familiengruppen miteinander leben. Bei Sauen sprechen wir von Rotten - da ist es sehr klassisch, eine Bache, ihre Töchter und deren Töchter und so weiter - fällt die Leitbache aus, sucht sich die Rotte keine neue Leitbache, sondern sie zerfällt in viele kleine Familien, jede Bache gründet mit ihren Frischlingen eine neue Rotte - Keiner spielen dabei keine Rolle, die sind nur geduldet, zur Paarungszeit.
Bei den Hirschen ist es anders, der Platzhirsch ist der Vater aller Kälber (außer eine seiner Mädels ging am Rande mit einemJüngeren fremd - was nicht so selten ist) - das stört aber keinen. Bei Schimpansen gibt es Verwandschaftsgrade und Alliancen um sich durchzusetzen, je hochrangiger ein Weibachen, desto hochranigere ihre Kinder.
Also, jede Tierart hat da ganz spezielle Lebensweisen, man kann sie nicht über einen Kamm scheren. Hyänen zum Beispiel leben ein Matriarchat und bilden auch so ein Rudel. Caniden neigen dazu, das immer das ranghöchste Weibchen Nachwuchs bekommt mit immer dem ranghöchsten Männchen.
Hund, wie sie bei uns in der Familie leben bilden eine Gruppe, die kann man umgangssprachlich durchaus Rudel nennen.
Ich beobachte das ja nur, Lucas etwa, ein sehr souveräner Hunde, verhält sich, wenn ich andere Hunde in der Familie habe, ganz anders, als wenn er allein mit mir lebt. Drinnen ist er extrem geduldig und lässt sich viel gefallen, aber wehe wehe draußen geht irgendein anderer Hund unseren "Besuchshund" an - dann wird er zum Tier und greift ein. Der mischt normalerweise nicht mit, er beobachtet, aber wehe unser Jungspund quietscht, dann gibt`s was auf die Mütze für den, der den Jungspund zum quietschen gebracht hat. Lucas hat auch Malik in seinen letzten Wochen an schlechten Tagen abgeschirmt und andere Hunde auf Abstand gehalten.
Er hat auch eine panisch durchgehende Hündin verfolgt, hat ihr, war sehr schön zu sehen, signalisiert, "alles okay" sie zum Spiel aufgefordert (er spielt wenig bis selten, daher war das bemerkenswert) und sie im Spiel so dicht zu mir gebracht, das ich sie wieder anleinen konnte.
Er verteidigt hier weder Platz noch Futter, okay - Kauknochen, da kann er auch mal Zähne zeigen, dem Tupf gegenüber jedenfalls. Er liegt gelassen und lässt das Donnerwetter vom Tupf einfach über sich hinweg gehen...
Allein muss er das ja alles nicht, Rudel? Doch, würde ich meinen - keine Rudel wie in der Wildnis aber eines, das eben vergesellschaftet worden ist, mit Symathien und Antipathien. Meine Hunde kennen meine Körpersprache, ich kann auch ohne Worte mit ihnen kommunizieren, das macht mich aber nicht zum Hund, aber durchaus zu ihrem Anführer, auf mich zu hören ist besser als es nicht zu tun. Aber das haben sie gelernt, mit mir - mit anderen klappt das nicht so gut.
Sundri
P.S. All diejenigen, die oft mit mehreren Hunden in immer gleicher Zusammensetzung gehen, die können doch beobachten, wie sich die Hunde untereinander verhalten und wie sie sich verhalten, kommt ein Fremdhund dazu. Ich persönlich gehe solchen Gruppen gern aus dem Weg..... besonders wenn den zugehörigen Menschen schnuppe ist, was ihre Hunde da so treiben.