Moin,
das klingt nach einem sehr traumatisierten Hund mit schwerwiegenden Erfahrungen mit Menschen....
Grade Jagdhunde aus dem Süden werden schlicht mit Zwangsapport dazu gebracht, etwas zu tragen - es kann durchaus sein, dass das etwas ist, was sie niemals tun wird oder mag. Ich hab da schon einge Hunde erlebt, die ihrem Menschen sehr zugetan waren (anders als jetzt bei Euch) und die, sobald sie das Apportl sahen, förmlich in sich zusammen gefallen sind.
Meine eigener Hund, in dem Bretonischer Vorstehhund steckt, würde nie an etwas ziehen, das ich in der Hand habe. Bis er sich traute seine Lieblingskaustangen aus der Hand zu nehmen, meine Güte - hat das gedauert. Er spielt nicht, mit nichts - für mich ist das okay, wir haben andere Dinge, die wir teilen.
Dazu gehört aber auch, das er nicht ohne Leine gehen kann, weil er einen Radius hat, der mir nicht genehm ist oder, in bekannten Gegenden weiß er durchaus wie er heim kommt und das ist schön so - für ihn. Also, er hat Leinenknast. Geht auch. Die Alternative wäre eben Tierheim in Spanien gewesen.
Auch das Erstarren kenne ich, wenn Lou nicht weiß, was ich von ihm will, sinkt er zusammen wir ein Fellbündel...., als seien ihm spontan alle Knochen abhanden gekommen. Ich vermeide solche Situationen und nehme einfach an, was er mir bietet. Leise Stimme und deutliches "Nein" reichen bei ihm ein für alle mal. Wir sind grad umgezogen und haben kein Hochbett mehr, er hat versucht, zu mir zu kommen, ich hab "Nein!" gesagt, ein einziges Mal und er hat es in den letzten 6 Wochen nicht ein Mal mehr probiert.
Das solche Hunde jagen gehen liegt nicht immer in mangelnder Auslastung, sondern daran, das es ihnen angewölft ist. Das sind einfach Triebe..... die gehen durch. Die können mitunter noch so ausgelastet sein, kommt die richtige Spur - war´s das. Und, die Hunde die im Tierschutz landen, sind nicht die besten Jagdhunde, sondern das, was durchs Raster fällt, ungeeignet, nicht führig, Ausschuss. Sie sind durchaus die allerbesten Hunde.... aber manches ist mit ihnen nicht möglich.
Uns hilft Schleppleine und es klappt besser, wenn ich in der Nähe bin, also dem Abstand nicht so groß werden lasse, zwischen uns. Lucas ist ja klug, der weiß, das ich auf 20 Meter nichts mehr machen kann, außer Tänzchen.
Bei meinem letztenHund hat es drei (!!!) Jahre gedauert, bis er draußen ohne Leine laufen konnte (auch nicht immer) und er hörte wenn ich ihn rief. Ich weiß nicht, was da passiert ist, plötzlich ging`s. Leider war uns nicht mehr viel Zeit miteinander vergönnt, er fehlt mir, immer noch..... bleib nachsichtig und geduldig, das ist wohl alles, was ich Dir raten kann.
Diese Dinge brauchen Zeit und Geduld, die hab ich von Diego gelernt. Was sind wir an manchen Dingen gescheitert, aber so viel Freude in einem Hund, hab ich nie wieder erlebt.
Leckerchen verstecken könnte eine gute Idee sein.
Sundri