Beiträge von Sundri

    Moin,

    wenn ich mir Verständnis für meinen Hund wünsche - dann sollte ich auch Verständnis für die Menschen haben, die keinen Hund möchten.... die eine Allergie haben, besonders empfindliche Fußböden, Angst, kleine Kinder, einfach kein Gefühl für Tiere - die hab ich unter all meinen Freunden tatsächlich. Oder etwa, sie haben andere, eigene Tiere, die sich nicht mit Hund vertragen? Ist ja auch möglich.

    Alle meine Hunde lernen, im Auto zu bleiben, es gibt Momente in meinem Leben - ohne Hund. Und von dem einen oder anderen Freund fordere ich dann auch ein, das mein jetziger Hund zumindest bei mir übernachten darf und kann. Mir sind die Menschen und die Freundschaften wichtig, sie halten länger als das Leben meines Hundes.... und Freunde kann mein Hund nicht ersetzen. Von daher ist es für mich völlig normal, ein Leben neben dem Hund zu haben.

    Malik hat es früh gelernt, im Auto zu schlafen - er war Jagdhund, Autofahren war geil..... es ging entweder zur Arbeit oder an andere spannendere Orte, das Auto war für ihn schlicht Lebensraum. Er hat auch darin übernachtet. Ohne Probleme.

    Diego hingegen nie, denn mit zwei Hunden war das Ganze für all meine Freunde, die nicht so gern Hunde um sich hatten, schwieriger und ich hab nach anderen Lösungen gesucht. Lucas wartet, wenn wir längere Fahrten haben, recht entspannt im Auto, er macht nur Terror, wenn ich mal eben kurz raus bin (leider) - sollte ich je wieder einen jungen Hund haben, wird er lernen im Auto zu schlafen - das entspannt so viele Situationen.

    Ich finde daran nichts Schlimmes, solange der Hund das entspannt mitmacht.

    Sundri

    Moin,

    es gibt doch nicht nur schwarz und weiß - nicht nur einen Hund der an Dir klebt, sich nichts traut und keinen Spaß hat, weil er sich so sehr kontrolliert führt oder einen, der macht was er will, ohne auf Dich zu achten?

    Dazwischen gibt es unzählige Varianten zwischen Selbstständigkeit und gemeinsam etwas tun.

    Wovor hast Du Angst? Das der Hund Dir auf der Nase herum tanzt und sagt, wo es lang geht?

    Sundri

    Das wäre durchaus eine Erklärung für sein dauerndes Gestresstsein, weil er natürlich auch in der Erwartung ist, dass jederzeit von Dir ein Kommando kommt - und die kommen ja irgendwann zwangsläufig. Heißt auch, er hat den Kopf gar nicht frei sondern ist stets mit allen Sinnen bei Dir.

    Und der Ansatz, das er glaubt, dass Du das Theater forderst - den sollte man auch noch einmal gesondert betrachten, möglich ist das durchaus.

    Ich frag mich immer, "was lernt mein Gegenüber aus meinem Verhalten" ist sehr hilfreich im Umgang mit Menschen, aber das nur nebenbei. Bei Hunden hilft`s auch und oft genug lernen sie etwas ganz anders, als wir wollen.

    Beispiel, wir sind in ein neues Haus gezogen, rundum Sand und Erde, bei nassem Wetter muss ich Lou die Pfoten abputzen.... das schätzt er eh nicht, war aber nie ein wirkliches Problem. An diesem Tag nun ging alles schief, ich putz die Pfoten, er rennt wieder von der Platte runter, okay, noch mal.... und gleiches Spiel. Langsam bin ich gestresst. Also nochmal, diesmal halte ich ihn fest und schieb ihn gleich ins Haus.... während ich hoch komm, springt er auf und davon. Ich bin geplatzt und laut geworden, Lou warf sich auf den Boden. Also, nochmal Pfoten abtrocknen und rein mit Hund festhalten.

    Tja, ich hab gehofft, er lernt nun, das er sich die Pfoten abtrockenen lässt und rein geht - er aber hat verinnerlicht "Pfoten abtrocknen ist schrecklich, ich muss mich ducken". Echt, 4 Wochen später bietet er immer noch ein Bild des Jammers..... selbst wenn ich nur ernsthaft sage "Pfote" duckt er sich.... nein, das sollte er nicht lernen, aber hätte ich vorher nachgedacht, hätte mir das klar sein können.

    Schau mal, ob Du etwas findest, das ihm die Freiheit verdeutlicht? Oder klarer macht? Ein neues kommando für die Freigabe?

    Sundri

    Lou würde ne Panikattacke schieben, zöge ich an seinem Kissen - der wäre aber runter wie der Blitz. xD

    Na ja, bei kleinen Kindern geht es eben auch darum, den Hund zu schonen und zu schützen, da sind feste Plätze hilfreich und notwendig. Man muss das angleichen, denke ich, jeder für sich und seine Situation und seinen Hund, denn auch die sind verschieden. Den Kindern kann ich beibringen, den Hund an seinem Platz in Ruhe zu lassen, überalle? Finde ich das schwierig.

    Hunde aus dem Tierschutz, so meine Erfahrung, lieben und schätzen ihre Plätze, einfach weil sie ihre sind. Mein Diego jedenfalls mochte nie gern irgendwo liegen, wo nicht "sein" Kissen war, der war total unruhig, wenn wir unterwegs waren und es war nicht dabei. Kissen hingelegt, Hund drauf - entspannt. Ein Hundeplatz muss keien Quälerei sein, wie oft ist es auch ein Sicherheitsplatz für den Hund? Besser ich weiß wo er liegt, als ich fall drüber.

    Ich find`s noch aus anderen Gründen praktisch, wenn mein Hund von draußen kommt, nass und schmutzig und kleine Sandberge unter sich kiegen lässt, ob des langen Fells - dann doch bitte auf seinem Platz und nicht irgendwo und überall. Der Platz ist nämlich auch noch mal mit abwaschbarer Farbe übergestrichen. Sicher ist sicher.

    Sundri

    P.S. wobei Lucas heute durchaus mal hier mal da liegt, wenn wir ganz allein sind, sind Gäste da, bevorzugt er seinen Platz, weil er weiß, da hat er seine Ruhe. Streicheln udn Anfassen verboten - für alle.

    Na ja, unkontrolliert heißt in dem Sinne einfach "frei" - frei von gelegten Spuren - halte unsere Hunde nicht für dumm.....

    Grad eben, Lou und ich haben im Feldweg einen Fuchs gesichtet, er konnte uns, aufgrund des Windes nicht wittern und wir standen ganz still, so kam er eine ganze Weile auf uns zu, erkannte Lou dann wohl als Hund, weil der sich bewegte und flitzte ab ins Rapsfeld.

    Lou hat die Fährte des Fuchses wunderbar nachgearbeitet und mir auch angezeigt, wo genau er im Feld verschwunden ist und dann auch noch, von wo er gekommen war. DAS kann man mit gelegten Fährten nicht.

    Natrülich kann man Hunde nicht frei geben uns sie tun lassen, was immer ihnen in den Kopf kommt, aber Freiheit ist durchaus wichtig - weil jedes Lebewesen auch mal Zeit für sich braucht. Ohne Forderung, ohne Kontrolle.

    Wenn Lucas zu lange irgendwo schnuppert haben wir dafür ein Kommando, das heißt einfach "weiter" funktioniert in 98 % aller Fälle, in den anderen zupf ich an der Leine.

    Vielleicht hat Dein Hund nicht gelernt, das er frei ist, wenn er weiterhin auch ohne Leine neben Dir läuft. Vielleicht glaubt er, dass Du das von ihm forderst? Gibt es bei Euch eine Freigabe? Bei uns ist das eine leichte Berührung am Kopf und dazu ein "ab" - jeder meiner Hunde lernte das ganz fix. Wenn es gut sitzt, kann man "ab" sagen und ohne Berührung bleibt er stehen oder sitzen. Freigabe? Gibt es die bei Euch?

    Sundri

    Entspannung? Spuren verfolgen und nachgehen ist ein Hauptaufgabengebiet des Labbis, ich will nicht wissen, was ein Hund auf einem Spaziergang so alles entdeckt - das macht auch müde....

    Hund sein dürfen ist sehr wichtig, denn es ist - neben allem Gehorsam einfach die Belohnung für das Tier. Freude am Miteinander entwicklen, mein Hund darf etwa seine Geschäftchen erledigen, wann und wo ihm danach ist (okay, auf gemähten Rasenflächen oder in Eingangsbereichen und auf befestigten Wegen darf er nicht) aber draußen in jedem Fall. Ich muss ihn nicht schicken, das er sich lösen kann - ist mir zuviel Kontrolle über einen Hund. Und wenn ich dann weiter gegangen bin, ruf ich und er kommt freudig, manchmal gibt`s ein Leckerchen, manchmal nicht - er ist übrigens immer an der Leine, weil er sonst jagen geht, aber miteinander geht auch an der langen Leine.

    Was Du davon hast? Vielleicht doch mal loslassen und den Hund sein lassne können, ohne Druck - vielleicht ändert sich dann etwas - aber das ist aus der Ferne schwer zu sagen, jedenfalls für mich.

    Sundri

    P.S. zuhause ist in gar keinem Fall draußen, draußen sind und waren für meine immer die Highlights des Tages.

    Unterschiedlich, als meine Kinder klein waren, hatte Malik feste absolute Plätze - das war wichtig, weil diese vor allem auch für die Kinder (3 unter 6 Jahren) tabu waren. Malik durfte aus dem Korb gelockt werden, aber niemand ging in den Korb (außer meine Tochter wenn sie weinte - das störte Malik aber nicht - kommt stark auf den Hund an, würde ich notfalls wirklich unterbinden)

    Lag er woanders war er sozusagen zum Spiel frei gegeben, wurde es mir zu bunt oder er war im Weg, musste er in seinen Korb.

    Auch heute haben meine Hunde feste Plätze, sie alle schätzen das - so mein Eindruck, sie wissen dort haben sie ihre Ruhe, können alles sehen, ich hab im Haus 6 Hundeplätze, fast in jedem Raum einen. Lucas nimmt sie auch gern an. Liegt er trotzdem mal im Weg kommt es auf meine Tagesform an, auf mein freundliches "Lou, geh mal bitte zur Seite" wechselt er den Platz, oft geht er auf sein Schaffell oder auchmal woanders hin. Aber als er neu bei uns war, war es ein fester Platz auf den er geschickt worden ist.

    Bei sehr kleinen Kindern würde ich den Hund zu seinem eigenen Schutz auf einen festen Platz schicken und ablegen.

    Sundri

    Moin,

    das klingt alles nicht unrichtig, also auch Zoobesuche etc. pp. - ich hab das mit meinen Hunden auch gemacht, getreu dem Motto, zeig ihm, was er einmal können soll.

    Aber es klingt nach sehr viel. Nun bin ich kein Labbispezialist, ich weiß, das es dort unterschiedliche Schläge gibt, die einen sind von der Rolle und wollen wollen unbedingt immer was tun und die anderen sind eher ruhig und zufrieden. Aber hier erinnert mich etwas an den Tupf meiner Tochter, auch sie hat auf Spaziergängen sehr viel Aktion eingebaut, sehr viel üben, immer etwas tun.... der Hund war entsprechend fordernd und aufgedreht. "gib mir gib mir gib mir was zu tun" Kann sein, das es zu viel war, aber das ist jetzt ja anders?

    Klingt durchaus auch so, das Eure Spaziergänge, wenn Ihr niemanden trefft, entspannt sind? Hab ich das so richtig heraus gelesen?

    Ansonsten klingt es auch so, als mache er sein eigenes Ding, egal was Du da machst oder forderst? So einen Labbi hatten wir hier im Feld auch, die Besietzerin bekam dann irgendwann ein Halti verordnet und, dazu eine wirklcih gute Anleitung, mittlerweile sind sie ohne Leine, ohne Halti und Stress unterwegs... aber das ist bei Dir ja auch anders, er prescht nicht vor, schaut nur und folgt nicht.

    Die Ruhe rein bringen muss - so würde ich das machen - viel früher beginnen. Sobald er reagiert kann man in allerkleinsten Schritten lernen, das Entgegenkommende zu ignorieren, notfalls auch durch umdrehen und in die andere Richtung zurück gehen. Aber dazu wissen Andere sicher viel mehr.

    Alles Gute
    Sundri