Forstwirte und Jäger haben natürlich von Natur aus andere Interessen.... die einen ziehen überwiegend Bäume, die anderen stellen dem Wild nach. Natürlich überschneiden sich die Interessen auch immer wieder, Forst ohne Wild ist auch kein erwünschter Zustand und Wild ohne Forst ebenfalls nicht.
So fürchten die Jäger um ihr Wild und viele tun alles möglich dafür, das die Bestände steigen und wenn man das obejektiv und ehrlich sieht, sind viele Bestände auch einfach viel zu groß. Bei uns im Revier sah ich morgens auf einem Rundweg von 4 Kilometern durchaus mal 16 Stücke, normal würde ich 4 bis 6 halten - zumal die Jagdzeit vorbei ist.
Da wären Wölfe hilfreich, noch nie hat eine Raubtierpopulation ihre Beutettiere ausgerottet. Gibt da ein schönes Beispiel von Elchen und Wölfen aus Kanada, da haben in einem harten Winter Elche eine Insel über zugefrorenes Wasser erobert und der Bestand explodierte in Folge und dann litten die Elche irgendwann Not, zu viele.... das ist ein sehr langer schleichender Prozess (und nebenbei, kein schöner) mit Krankheiten, Verkümmerungen und so weiter, in einem anderen Winter gerieten so Wölfe auf die Insel und in der Folge pendelte sich der Bestand ein, Elche gesund, Wölfe gesund. Nur das Ausweichen auf Haustiere, das muss man unterbinden - ging ja früher auch.
In Schweden zeigt Wild aus Wolfsgebieten ein komplett anderes Verhalten als hier, es sieht einen Hund (das hat auch Auswirkungen auf Hundesichtungen) und trollt sich schlicht, auf große Entfernungen hin. Hier bleiben die stehen, selbst wenn der Hund mitunter auf sie zuläuft und schauen erst mal - so ind er Art "Oh, muss ich jetzt laufen oder nicht?" Hab ich durchaus schon erlebt.... das Wild wird sich anpassen und das ist gut so.
Ich schrieb das ja schon mal oben, Jungtiere sind oftmals sehr neugierig und wirken vertraulich - das änderst wenig daran, dass sie, werden sie älter - genauso scheu werden wir die Alttiere. Junge Wölfe die mal sehen wollen, wer da durch den Wald läuft - sind nicht unnormal - und weit weg von "ich bin dann mal auf der Jagd."
Problematisch aber ist es, wenn auffällige Alttiere Junge aufziehen und diese das Verhalten von den Eltern lernen und übernehmen. Der Bär Bruno war ein gutes Beispiel, soweit ich weiß, war seine Mutter bereits problematisch und er hat es von ihr gelernt.... der Goldenstedter Wolf würde eventuellen Jungtieren eben auch das Schafe reißen beibringen und ich sehe es ähnlich, solche Tiere müssen der Natur entnommen werden.
Aber man muss eben auch wissen, das manche Anwohner den Wolf "angefüttert" haben - er hat also auch gelernt, das Menschen toll sein können. Hinterher war`s dann aber auch wieder keiner. Manchmal verstehe ich die Menschen nicht.
Rehe bilden nur im Winter sog. "Sprünge" - Hirsche bilden Rudel - das ganze Jahr über. Im Sommer leben Rehe einzeln mit ihren Kitzen, da kann dann schon mal das von Vorjahr dabei sein, aber mehr nicht, die Hirsche bleiben, außer kurze Zeit in der Setzzeit, stets zusammen, sie werden von dem Leittier geführt.
Sundri