Beiträge von Sundri

    Moin,

    mein Ausbilder hat damals gesagt, "alles was der Hund jemals mit Euch können soll, das übt mit ihm im ersten halben Lebensjahr" - also dein Program auf ein halbes Jahr ausgerichtet und alles ist gut....

    In den ersten vier Wochen hab ich das damals sehr anders gehandhabt. Die erste Woche nicht mal Besuch, damit der Kleine uns als Familie (okay, wir waren fünf Personen und die Mitarbeitet im Betrieb waren auch noch 8 Personen) und zugehörigen Menschen kennen lernt.

    Kurze Wege, ohne Leine im Garten laufen, dann die Kinde rum die Ecke zum KiGa bringen, viele Waldspaziergänge (Malik sollte ja, wenn er groß war, ein Jagdhund werden), erste Besuche in der Welpenschule.

    Das schloß Straßenverkehr und Auto fahren natürlich ein, fremde Menschen auf der Straße, warten vorm KiGa (geschützer Bereich), Alltag halt. Schlafen ohne Mama und Geschwister, erste Kommandos, Sauber werden, damit hatten wir echt genug zu tun.

    Viel Ruhe, ich bin davon überzeugt, dass heute mit den Kleinen viel zu viel gemacht wird und das deshalb viele Hunde auffällig werden, weil sie permanent überdreht werden. Übungen im Alltag.... nicht zig mal hinter einander, weil man es kann, sondern dann, wenn es Sinn macht.

    Sitzen etwa, beim An- und Ableinen, an der Ampel, an der Straße beim überqueren... nicht 5 mal trocken hintern einander. Meine Hunde haben es alle so gelernt und das sehr schnell und sicher.

    Schlafen lassen, lernen lassen, das etwa im Haus (das wart bei uns ein wichtiger Punkt) weder Party ist noch Spiel oder sonst was. Haus gleich Ruhezone - es ermöglicht mir bei meinen Hunden, jeden überall mit hinzu nehmen. Sie legen sich hin und gut ist`s.

    Überlegen, was soll er dürfen, was nicht.... schauen, was macht Sinn, was nicht, das zeigt dann der Alltag. Malik etwa, verteidigte "seinen" Sofaplatz sofort, Knurren, Zähne zeigen, schnappen - also, wer sich so benimmt muss eiben unten bleiben, das findet man dann im Alltag heraus. Ich hatte kleine Kinder, da war manches schlicht Notwendigkeit.

    Zoo - kam bei uns später, als er sicher war im Leine laufen, sicher bei Menschenbegegnungen, als er sicher war, größere Wege zu laufen und als er etwa entsprechend gefestigt war und auch schon wusste, was ein "Nein!" war. Ich seh nirgends so viele gestresste Hund wie im Zoo...... und nichts ärgert mich mehr, als ein tobender, in der Leine stehender Hund, der jetzt unbedingt diese Antilope kriegen will.... ne, kann ich nicht leiden, ebenfalls ein rotes Tuch für mich, Hunde auf dem Weihnachtsmarkt, Stress für alle.

    Bus und Zug hingegen - wenn man fährt unbedingt. Für mich war da wertvoll, das Malik gelernt hat, das Menschen über ihn steigen und er die Sicherheit gewonnen hatte, liegen zu bleiben. Das war angenehm.

    Viel Spaß mit dem Kleinen.

    Sundi

    Moin,

    da kann ich mich auch fragen, warum sind die Großen häufig (nein, nicht immer) mitunter besser erzogen, als die Kleinen?

    Ich glaub einfach die Not ist da größer.... wenn ein Chi am Tisch bettelt, kann er ruhig Männchen machen, das wird ihm wenig nutzen, wenn mein Hund bettelt und Männchen macht, nimmt er sich die Leberwurst selbstständig, die Dogge von Schwiegervater muss nicht mal Männchen machen.....

    Der Große muss gehorchen, der Kleine wird hoch genommen. Der Große muss leinenführig sein, sonst gibt`s echte Rückenprobleme, der Kleine, na ja, den "merkt" man oft nicht.

    Und wenn ein Chi in meiner Hose hängt? Putzig der Kleine, Nachbars Schäfi wäre da durchaus geeignet mich zu Fall zu bringen und die Dogge muss mich nur anrempeln.

    Ich bin der Meinung, jeder Hund sollte hören und einer der beißt, egal wie klein er ist, der braucht einfach Hilfe... oder nein, die brauchen zumeist die Halter, nicht die Hunde.

    Meine Mum hatte einen Malteser, der knurrte meinen Vater an, sie fand`s süß..... Papa hat gelacht, aber ich fand`s übergriffig und meine Eltern meinten immer "Du hast keine Ahnung von Hunden!" Ja, so wird`s sein - sagt Schwiegervater ja auch.

    Aber, ich kann meinen Hund immer und überall mit hinnehmen... dafür reicht die Ahnung dann doch.

    Sundri

    P.S. aber ich kenne mehr nette und git geführte Kleinhunde als umgekehrt. Lou und ich, wir gehen oft mit kleinen Hunde spazieren und die hören besser als mein Großer xD

    Ich reih mich mal bei Euch ein.... ich bin kein typischer Tierheimhundfreund und bei Hunden aus dem Ausland hörte es bei mir vor einigen Jahren noch strikt aus. Nach wie vor bin ich der Meinung, jeder Hund, der zu uns gebracht wird - macht nur Platz für einen anderen.... und ich unterstütze damit eine Tierwegwerfgesellschaft indem ich mich darauf einlasse. Das mache ich mir hin und wieder noch bewusst.
    Trotzdem sitzt der zweite Spanier hier bei mir- Und ich hab mein Herz an diese Hunde verloren.

    Diego lief vor vielen Jahren meinen Kindern im Urlaub mit Papa direkt zu... er suchte sich diese Mädchen aus und schlief Nachts vor ihrer Tür, spielte mit ihnen, fand meinen Exmann einfach doof und verlor sein kleines Herz an meine Töchter.
    Die riefen ständig an "Mama......... bitte........ dürfen wir...." Ich fand die Art mit dem Hund umzugehen fragwürdig und entschied mich irgendwann "okay, bringt ihn mit, ABER - das ist Euer Hund, alles klar???!!!"

    Mütter können so naiv sein. xD

    Diego musste noch einige Zeit in Spanien bleiben und wurde dann irgendwann nach Hamburg geflogen. Die Kinder brachten ihn zu einer Tierschützerin, die sich um alles kümemrte, als sie abflogen. Dort lief er dann weg - zu dem Haus in dem meine Töchter gewohnt haben. Die Tierschützerin fragte die "neuen" Mieter, ob er mal ins Haus dürfe... er suchte alle Räume ab, fand niemanden, sprang ins Auto der Tierschützerin und weinte.... er weinte drei Tage lang und begann dann, sich bei ihr uns ihren Hunden einzuleben. Er hätte dort bleiben dürfen - und als er in Hamburg aus dem Flieger kam und meine Große sah, freute er sich soooo unbändig, das er samt Kiste umfiel.

    Über die Mädchen geriet er völlig aus dem Häuschen, und Große fand er einfach nur Sch...... Auweia.

    Er war eigensinnig, unwahrscheinlich klug, kuschelig (weich wie ein Kaninchen), im Haus ein Traum, draußen ein Albtraum. Von ihm hab ich sooo viel über Hunde, Geduld und über mich glernt und kein Hund in meinem Leben war so fordernd wie er. Es kam so, wie es kommen musste, die Kinder verloren das Interesse, ich konnte ihm nicht gerecht werden und wollte ihn abgeben. An dem Tag, an dem ich jemanden gefunden hatt, kam ich heim und er freute sich so, mich zu sehen..... und in diesem Moment wurde er zu meinem Hund.

    Über ein Jahr brauchte er, das er draußen auf mich hörte, noch zwei Jahre bis er mal von der Leine durfte, noch nie ist mir ein Hund begegnet, mit so unendlich viel Freude im Herzen wie Diego.

    Er war nicht einfach, wenn es meinem Althund schlecht ging, dann ging er ihn an und wollte ihn vertreiben.... dann wurde er ausgelöagert, aber - er merkte immer viel eher als wir, das es Malik nicht gut ging. Er war ne miese kleine Mops - klaute Maliks Futter, knurrte ihn von seinem Napf und wenn Malik dann an Diegos Napf ging, gab`s Ärger - ich musste immer aufpassen....

    Und dann starb er, er war sehr krank und doch hatten wir die Diagnose und schon die richtigen Medikamente, aber er starb einfach, von jetzt auf gleich - meine Güte haben wr geweint..... es war, als sei die Sonne unter gegangen, noch heute fehlt er uns. An seinem letzuten Spaziergang blieb er immer wieder stehen, sah mich an, sah sich um und ich sagte noch "Mausi.... was ist los, Du wohnst doch hier?" Er nahm Abschied und Abends ging er dann für immer..... nur in unseren Herzen wird er bleiben.

    Mein Althund, mittlerweile schwer krank, dreht völlig durch..... und ich holte möglichst schnell einen "neuen" Hund, die TÄ meinte, es sei das Einzige was helfen könne.... auf den Seiten des Tierheimes fand ich einen Hund, der haargenaus aussah wie Diego - ma hätte meinen können, es sei der Gleiche. Ich ließ ihn kommen, meine Kinder hassten mich.

    Lucas ist ein sehr souveränder Hund, der zwar aussah wie Diego - aber ganz anders war. Es gab genügend Menschen, die nicht bemerkten, das Lucas ein anderer Hund als Diego war und es gab einige lsutige Gespräche. "Oh, der ist ja so freidlich geworden" (gegenüber Diegos Erzfeind) "wie haben sie das hinbekommen?" "Öh - ausgetauscht!" :pfeif:

    Er nahm sich Malik an, tröstete ihn, wenn er weinte, legte sich zu ihm, ließ ihm immer zwei, drei Bröckchen in seinem Napf über und sah zu, wie Malik sie dann "klaute", er ermöglichte meinem Althund noch eine schöne Zeit, nach zwei Tagen, war er wie vorher und kam zur Ruhe.... duch sein "liebes" Verhalten gewann er mein Herz. Ging es Malik schlecht, dann ließ Lou keinen anderen Hund in unsere Nähe, dieser sanfte Kerl wurde dann echt muksch und hatte tatsächlich Zähne.

    Lucas wurde ebenfalls zu meinem Hund, die Familie kann da sein, wehe ich gehe..... auch er ist kein einfacher Hund, wir kamen aber nach langer Suche auf auf den Rassemix Pastor Garrafiano mal Bretone" also Hirtenhund mal Jagdhund - Garrafianos gehen allein mit den Ziegen in die Berge und kommen allein mit ihnen heim, die sind einfach autark und überprüfen stets, was man von ihnen fordert, und wehe sie entscheiden, der Befehl ist unsinnig, dann werden sie blind und taub - ne - so welche wollte ich nie haben und nun hab ich mein Herz an sie verloren.

    Und meine Kinder, die ihn Anfangs echt doof fanden, lieben ihn heute zärtlich. Mit Lucas hab ich überhaupt fast keine Probleme, er ist soooo pflegeleicht und wir verstehen uns einfach. Ich denk manchmal einfach, er ist mein Geschenk nach zwei sehr schwierigen Hunden und nein, er hört, wenn ich ihn um etwas bitte, aber er gehorcht nicht - nie..... aber das merkt kaum jemand. :hust: Ich weiß inzwischen recht gut, was geht und was nicht. Und ich fordere nichts mehr von ihm, was er mir verweigern würde, etwa hinlegen, bevor er die Lage gescannt hat und sie für sicher befindet.

    Ich träume davon, eines Tages mal einen reinrassigegn Garrafiano zu haben, aber auch nur aus dem Tierschutz... irgendwann.

    Ich liebe meine Spanier...... und wenn es an der Zeit ist, werde ich versuchen, genau so einen wieder zu finden.

    Sundri

    Moin,

    am Futter könnt es auch liegen, Lucas etwa verträgt kein Rindfleisch, es hat recht lang gedauert, bis ich auf die Zusammenhänge kam.

    Kann auch sein, dass das - hier vor Ort - gute und reichliche Futter ein Problem ist. Im Tierheim oder auf der Strasse wird ja eher schlicht gefüttert. Lucas mag bis heute liebe TroFu als NaFu und wenn ihm die Sorte nicht passt, dann frisst er oft erst Abends den Napf leer, weil er weiß, sonst gibt`s nix mehr.

    Wir denken immer, wir tun unseren Hunden mit extra hochwertigem Futter einen Gefallen - das ist, wenn sie es nicht kennen, eine große Umstellung und mitunter eine Herausforderung.

    Ich finde es ebenfalls super, dass Du so auf der Suche bist und dann beobachte mal, ob es mit dem Futter zusammen hängt, ist ja möglich.

    Sundri

    Moin,

    nachdem was Du schilderst, kann es aber auch einfach sein, dass sie Dinge aus der Vergangenheit abarbeitet. Und noch einmal, sie istr noch nicht lang bei Dir..... es kann gut sein, dass sie, wenn sie ankommt, einiges auspackt, das sie mitgebracht hat. Das sie langsam auftaut und Dir anzeigt, das sie überfordert ist.

    Bisschen weniger Programm, mehr Ruhe, sie machen lassen, auch eventuell sie ihren Liegeplatz auswählen lassen - könnte helfen.

    Wenn Lucas seine Lieblingskaustange bekommt, muss ich hinterher nichts putzen :pfeif: - der frisst auch die Krümelchen auf....

    Es kann gut sein, dass das Graben eine Übersprungshandlung ist, dann müsste man mal genau beobachten, wie es dazu kommt und vielleicht auch Tagebuch führen, ob man Zusammenhänge erkennen kann?

    Sundri

    Moin,

    ich denk noch ein bisschen über die Symptome nach, aber wenn Du weißt, das sie nach dem trinken pieseln muss - dann geh doch einfach mit ihr raus.

    Ich halte nicht viel davon, einem Hund das trinken zu verbieten....

    Das Graben könnte Stress sein, könnte auf Läufigkeit hinweisen, könnte eine Übersprungshandlung sein - da kommt einiges in Frage, was es genau ist, kann man eventuell durch beobachten eingrenzen.

    Könnt auch sein, dass Du zuviel von ihr forderst und verlangst? Sie ist ja noch nicht lang bei Dir und es kann bei Hunden aus dem Tierschutz durchaus ein gutes halbes Jahr dauern, bis sie bei einem angekommen sind. Jedenfalls war das bei meinen durchaus so.

    Was passiert, wenn Du sie beim "graben" berührst?

    Sundri

    Moin,

    solche Symptome können auch auf einen antiallergischen Schock hinaus laufen..... das kann lebensbedrohlich werden; ich neige nicht dazu, jemandem Angst zu machen - aber das ist ein Fall für die Tierklinik.

    Allergene Schocks können auch von Mal zu Mal schlimmer werden, welches Verhalten zeigt er denn?

    Mein Diego war einmal (zum Glück nie wieder) betroffen und ich hab das nicht so ernst genommen - dachte halt - da hat ihn was gestochen und dann schwoll das ganze Schnäuzchen auf und er sah aus wie ein Nilpferd, Herzrasen, Schwindel - anschließend war er drei Tage fix und fertig, ich würde da nicht warten mögen.

    Sundri

    Moin,

    mein Thread ist ja nun ein ganzes Jahr alt, fast jedenfalls.... die Probleme haben sich aufgelöst und so richtig "klick" hat es tatsächlich bei ihm gemacht, als Ende Juli meine Jüngste aus ihrem Auslandsjahr in Japan zurück kam und bei uns einzog. Ab dem Moment war seine Welt in Ordnung und Wildeshausen sein zu Hause.

    Nun bin ich ja umgezogen, wie sicher einige wissen und meine größte Sorge war eben auch - wie geht Lucas nun damit um? Wieder so eine lange Zeit, wieder Stress? Hecheln, kein Kauen, durcheinander sein?

    Nix von alledem...... ganz im Gegenteil. Als ich hier einzog, suchte er sich draußen in der Sonne einen Platz, von dem aus er alle Leuts gut im Blick hatte und war sichtlich entspannt, wanderte mit der Sonne mit und ich hab ihn nur zur Sicherheit (er haut schon mal gern ab) angeleint. Endlich kann mein Hund draußen liegen und die Sonne genießen. Im alten Haus ging das ja nicht, weil Vater, wenn er Lucas sah, sofort die Dogge raus ließ und das ging mit angebundenem Hund schon mal gar nicht. Lou mochte sie auch nicht und mied sie, wo und wann es nur ging.

    Wir haben ihn auch schon mal allein gelassen, er nahm`s völlig gelassen, mein "ich komm wieder" genügte - er weinte nicht, er bellte nicht, er legte sich hin und spitzte die Ohren und freute sich wie verrückt, als wir wieder kamen. Auch wenn ich unterwegs bin und er hier ist (zum Glück sind grad Ferien) geht er mit meinem Liebsten (der hat ihm nen Platz eingerichtet) ins Büro rauf und kennt nur kein Halten, sobald ich auf den Hof fahr.

    Scheint so, als gefalle ihm unser neues zu Hause. Da es mich grad so richtg erwischt hat und ich schon lang nimmer so krank war, wie grad eben, geht er morgens mit dem Liebsten spazieren und auch hier, er geht..... die erste Zeit in Wildeshausen ging er äußert unwillig mit, trödelte hinter einem her und kam nicht auf die Füße..... jedenfalls nicht ohne mich; aber hier - alles ist gut.

    Ich freu mich, nun muss ich nur noch gesund werden und dann kann ich den Rest einräumen und weg packen und hier ankommen. Eines ist schon mal deutlich, ich schlafe hier (jedenfalls wie`s grad geht, weil ich so doll Halsweh hab und dauernd husten muss) und das richtig tief und fest. Kein Hochschrecken mehr, kein Zusammen zucken bei jedem Geräusch, Fenster auf und gut ist`s. Und Lucas spitzt die Ohren und hat alles im Blick.

    Sundri

    Moin,

    gib Deinem Hund Zeit..... das wird schon, etwas Besseres als für Leckerchen etwas tun - kann es für einen Hund aus einer Tötungsstation doch nicht geben. :roll: Du glaubst gar nicht, wie viele keine Leckerchen annehmen oder gar mögen.... meiner etwa, würde für ein Leckerchen niemals tun,w s ich wollte, wenn er nicht mag - ich glaub ja, der macht immer nur, worum ich ihn bitte, weil er nett zu mir sein will :lachtot:

    Was das Kommando angeht, das lernt sie beim Tun jedes Mal wieder und eines Tages wird sie sich setzen...... auf Kommando, mit sehr sehr hoher Wahrscheinlichkeit. Dauert halt ein bisschen.

    Wenn es zu Hause klappt..... draußen probieren, erst mal ohne Ablenkung und, wenn Du einen klugen Hund hast, dann bitte nur noch üben, wenn Du es brauchst. Also nicht mal eben, weil Ihr es könnt, sondern nur noch in Momenten, für die Du es später brauchen willst. Etwa An- und Ableinen, an der Ampel warten, beim Straße überqueren.

    Die Hunde aus dem Tierschutz werden oftmals unterschätzt, viele von ihnen sehen ganz genau, ob etwas - für sie selbst - Sinn macht oder nicht. Das ist nicht immer einfach, aber so sind sie halt, besonders, wenn es sich um den Hund von Deinem Foto handelt, könnte ich mir eine gewisse Unabhängigkeit gut vorstellen.

    Der Clicker ist für viele Hunde ein Neukonditionierung, sie werden auf den Clicker trainiert - mit Leckerchen - und dann läuft das so ab, Du sagst "sitz", Hund sitzt, indem er sich setzt clickerst Du und dann gibt`s das Leckerchen - das wird eines fernen Tages weg gelassen oder eben auch nicht (ich wüsste bei meinem Lucas nicht, weshalb ich es weg lassen sollte) das clickern ist eben nur ein "Versprechen" auf das Leckerchen.

    Sundri

    Moin,

    ähnliche Beobachtungen mache ich allerding mit meinem Lucas, Spanier - auch. Unter Hunden mit Migrationshinergrund gibt es da wenig Probleme bis gar keine.... kann aber auch sein, dass die Sozialisation der Spanier (oder anderer Hunde aus dem Ausland) anders läuft....und ich will nicht alle über einen Kamm scheren.

    Lucas kommt aus dem spanischen Refugio Kimba, dort gibt es größere Gruppen die zusammen ghalten werden und man achtet sehr darauf, das keienr gemobbt wird oder unter geht. Da lernen die Hunde aber auch sehr von einander.

    Hier sehe ich das anders, der Welpe kommt in die Familie und für viele bedeutet das "Schluß mit Hundekontakt" - ich nehme zunehmend Menschen wahr, die einen Hund von einem halben Jahr immer noch als Welpen sehen und erziehen und so mit ihm umgehen, ich sehe mehr und mehr Menschen, die die Körpersprache ihres eigenen Hundes in keinster Weise realisieren.

    Neulich kommt uns Ben, ein Labbi entgegen, Ben "liebt Lucas" - weil der als Kastrat so gut riecht. Lucas liebt Ben weniger, sprich, er würde ihm aus dem Weg gehen, wenn Ben ihn ließe. Die Besitzerin "och, lassen sie ihn doch, der will nur spielen." :shocked: Spielen, indem er meinen Hund besteigt? Und ihm droht, wenn der sich wehrt - er kommt schon mit Bürste auf uns zu.... im steifen Gang, bis er Lucas erkennt, sich freut und dann hinten drauf will. Spielen - Ja ne, is klar. Und sie findet es bezaubernd, wenn Ben dann fiept und sabbert. Lucas versucht ihn meist soweit es geht, zu ignorieren, und wenn das nicht funzt, dann wird er deutlich.

    "Ihr Hund" pampt sie mich an "ist aber unsozialisert, aber so was von." Weil Lucas dem Ben deutlich gemacht hat "Bleib von meinem Hintern weg!" Sehr klar komuniziert, sehr sauber - schert Ben nicht die Bohne, also nehm ich Lou zu mir und blaff Ben an, er solle verschwinden. Nun findet sie mich doof....

    Allen Ernstes, sie ist nicht in der Lage das Verhalten ihres eigenen Hundes klar zu erkennen. Und derer kenn ich leider viele.

    Die sehen zu, wie ihr Hund mit Bürste auf uns zu kommt "der will nur spielen" und wenn Lou dem dann aus dem Weg gehen will - durchaus auch weg läuft, dann halten sie das für Spielen, allen Ernstes.... solchen Hunden gehen wir aus dem Weg. Den Haltern gleich mit.

    Ansonsten denke ich, kommt es immer auf die Hunde an, wie sicher sind sie, wie souverän sind sie, wie gefestigt? Etwas regeln - ja, da steh ich zu, lass ich durchaus zu, aber nur weil ich sehr genau weiß, mein Hund geht Streit gern aus dem Weg und hat noch nie von sich aus gezofft, er ist sehr gut sozialisiert ohne aufdringlich zu sein und kommuniziert sehr klar, aber ich schreite sofort ein, wenn sein Gegenüber das nicht ist. Und immer öfter zeigt Lucas mir, das er meine Hilfe sieht und schätzt.

    Schwiegervaters Dogge etwa, sie ist grob und einfach schrecklich wild, er mag sie nicht, da unterstütze ich ihn. Er stellt sich meist unter den Busch, ich geh vor und öffne die Tür und rufe ihn, was meint ihr, wie der dann flitzen kann? Und er zeigt mir deutlich, das er meine Hilfe in diesem Fall schätzt.Da wird nix geregelt, 65 kg gegen 25 kg ist unregelbar.

    Sundri