Ich reih mich mal bei Euch ein.... ich bin kein typischer Tierheimhundfreund und bei Hunden aus dem Ausland hörte es bei mir vor einigen Jahren noch strikt aus. Nach wie vor bin ich der Meinung, jeder Hund, der zu uns gebracht wird - macht nur Platz für einen anderen.... und ich unterstütze damit eine Tierwegwerfgesellschaft indem ich mich darauf einlasse. Das mache ich mir hin und wieder noch bewusst.
Trotzdem sitzt der zweite Spanier hier bei mir- Und ich hab mein Herz an diese Hunde verloren.
Diego lief vor vielen Jahren meinen Kindern im Urlaub mit Papa direkt zu... er suchte sich diese Mädchen aus und schlief Nachts vor ihrer Tür, spielte mit ihnen, fand meinen Exmann einfach doof und verlor sein kleines Herz an meine Töchter.
Die riefen ständig an "Mama......... bitte........ dürfen wir...." Ich fand die Art mit dem Hund umzugehen fragwürdig und entschied mich irgendwann "okay, bringt ihn mit, ABER - das ist Euer Hund, alles klar???!!!"
Mütter können so naiv sein. 
Diego musste noch einige Zeit in Spanien bleiben und wurde dann irgendwann nach Hamburg geflogen. Die Kinder brachten ihn zu einer Tierschützerin, die sich um alles kümemrte, als sie abflogen. Dort lief er dann weg - zu dem Haus in dem meine Töchter gewohnt haben. Die Tierschützerin fragte die "neuen" Mieter, ob er mal ins Haus dürfe... er suchte alle Räume ab, fand niemanden, sprang ins Auto der Tierschützerin und weinte.... er weinte drei Tage lang und begann dann, sich bei ihr uns ihren Hunden einzuleben. Er hätte dort bleiben dürfen - und als er in Hamburg aus dem Flieger kam und meine Große sah, freute er sich soooo unbändig, das er samt Kiste umfiel.
Über die Mädchen geriet er völlig aus dem Häuschen, und Große fand er einfach nur Sch...... Auweia.
Er war eigensinnig, unwahrscheinlich klug, kuschelig (weich wie ein Kaninchen), im Haus ein Traum, draußen ein Albtraum. Von ihm hab ich sooo viel über Hunde, Geduld und über mich glernt und kein Hund in meinem Leben war so fordernd wie er. Es kam so, wie es kommen musste, die Kinder verloren das Interesse, ich konnte ihm nicht gerecht werden und wollte ihn abgeben. An dem Tag, an dem ich jemanden gefunden hatt, kam ich heim und er freute sich so, mich zu sehen..... und in diesem Moment wurde er zu meinem Hund.
Über ein Jahr brauchte er, das er draußen auf mich hörte, noch zwei Jahre bis er mal von der Leine durfte, noch nie ist mir ein Hund begegnet, mit so unendlich viel Freude im Herzen wie Diego.
Er war nicht einfach, wenn es meinem Althund schlecht ging, dann ging er ihn an und wollte ihn vertreiben.... dann wurde er ausgelöagert, aber - er merkte immer viel eher als wir, das es Malik nicht gut ging. Er war ne miese kleine Mops - klaute Maliks Futter, knurrte ihn von seinem Napf und wenn Malik dann an Diegos Napf ging, gab`s Ärger - ich musste immer aufpassen....
Und dann starb er, er war sehr krank und doch hatten wir die Diagnose und schon die richtigen Medikamente, aber er starb einfach, von jetzt auf gleich - meine Güte haben wr geweint..... es war, als sei die Sonne unter gegangen, noch heute fehlt er uns. An seinem letzuten Spaziergang blieb er immer wieder stehen, sah mich an, sah sich um und ich sagte noch "Mausi.... was ist los, Du wohnst doch hier?" Er nahm Abschied und Abends ging er dann für immer..... nur in unseren Herzen wird er bleiben.
Mein Althund, mittlerweile schwer krank, dreht völlig durch..... und ich holte möglichst schnell einen "neuen" Hund, die TÄ meinte, es sei das Einzige was helfen könne.... auf den Seiten des Tierheimes fand ich einen Hund, der haargenaus aussah wie Diego - ma hätte meinen können, es sei der Gleiche. Ich ließ ihn kommen, meine Kinder hassten mich.
Lucas ist ein sehr souveränder Hund, der zwar aussah wie Diego - aber ganz anders war. Es gab genügend Menschen, die nicht bemerkten, das Lucas ein anderer Hund als Diego war und es gab einige lsutige Gespräche. "Oh, der ist ja so freidlich geworden" (gegenüber Diegos Erzfeind) "wie haben sie das hinbekommen?" "Öh - ausgetauscht!" 
Er nahm sich Malik an, tröstete ihn, wenn er weinte, legte sich zu ihm, ließ ihm immer zwei, drei Bröckchen in seinem Napf über und sah zu, wie Malik sie dann "klaute", er ermöglichte meinem Althund noch eine schöne Zeit, nach zwei Tagen, war er wie vorher und kam zur Ruhe.... duch sein "liebes" Verhalten gewann er mein Herz. Ging es Malik schlecht, dann ließ Lou keinen anderen Hund in unsere Nähe, dieser sanfte Kerl wurde dann echt muksch und hatte tatsächlich Zähne.
Lucas wurde ebenfalls zu meinem Hund, die Familie kann da sein, wehe ich gehe..... auch er ist kein einfacher Hund, wir kamen aber nach langer Suche auf auf den Rassemix Pastor Garrafiano mal Bretone" also Hirtenhund mal Jagdhund - Garrafianos gehen allein mit den Ziegen in die Berge und kommen allein mit ihnen heim, die sind einfach autark und überprüfen stets, was man von ihnen fordert, und wehe sie entscheiden, der Befehl ist unsinnig, dann werden sie blind und taub - ne - so welche wollte ich nie haben und nun hab ich mein Herz an sie verloren.
Und meine Kinder, die ihn Anfangs echt doof fanden, lieben ihn heute zärtlich. Mit Lucas hab ich überhaupt fast keine Probleme, er ist soooo pflegeleicht und wir verstehen uns einfach. Ich denk manchmal einfach, er ist mein Geschenk nach zwei sehr schwierigen Hunden und nein, er hört, wenn ich ihn um etwas bitte, aber er gehorcht nicht - nie..... aber das merkt kaum jemand.
Ich weiß inzwischen recht gut, was geht und was nicht. Und ich fordere nichts mehr von ihm, was er mir verweigern würde, etwa hinlegen, bevor er die Lage gescannt hat und sie für sicher befindet.
Ich träume davon, eines Tages mal einen reinrassigegn Garrafiano zu haben, aber auch nur aus dem Tierschutz... irgendwann.
Ich liebe meine Spanier...... und wenn es an der Zeit ist, werde ich versuchen, genau so einen wieder zu finden.
Sundri