Beiträge von Sundri

    Och, dem muss ich widersprechen, ich hab mir ganz bewusst einen Jagdgebrauchshund geholt, ganz bewusst einen der kleinsten Vollgebrauchshunde - ich wollte jagen, ich hatte kleine Kinder, ich wollte ihn überall mit hinnehmen können - das legte mich dann auf die Auswahl der Hunde fest. Kleiner Münsterländer - fertig.

    Ich sehe darin nichts Schlimmes, wenn sich jemand seinen Hund nach seinen persönlichen Interessen aussucht, egal ob Sport, Jagd oder einfach nur just for fun. Oder Rettungshundearbeit - was auch immer. Es muss nicht erst der Hund sein und dann die Auslastung, es kann - auch anders herum sein. Wenn ich Schlitten fahren will, bleibe ich nicht am Teckel hängen.

    Ich würde mir nie einen Vollblutsporthund suchen oder einen Schutzhund - alles nicht meins und, auch bei Mixen kann man durchaus erkennen, in welche Richtung die tendieren und sich dagegen entscheiden.

    Der falsche Hund für mich wird uns beide nie glücklich machen. Er mich nicht, ich ihn nicht. König Tupf meiner Tochter macht mich kirre..... zuviel Power, zuviel Gerenne, zuviel von allem. Und dann eventuell 16 Jahre mit einem Hund, der nicht zu mir passt oder ich zu ihm? Ich denke, die richtige Auswahl sollte durchaus eines der wichtigesten Kriterien sein.

    Sundri

    Oh wie schön..... da bekommt man ja echt Lust auf Gemüse.... aber nein, das wird hier nichts.

    Das sieht immer so doof aus, wenn ich im Sommer vier Wochen weg bin und dann wieder komm. :xface:

    Ich bin dabei mich auf Schneckenresistente Pflanzen zu verlegen, ich schau gezielt nach solchen Stauden. Stimmt zwar nicht immer, von wegen, sie fressen keinen Mohn - meiner ist ratzekahl weg, mit Stumpf und Stiel - aber bei anderen Sorten klappts eben doch.

    Und ich hab mich entschlossen, mein eines Beet im Rasen komplett weg zu machen, Zaunwinden ohne Ende, jetzt, nach ein paar Tagen mit viel Regen ist kaum mehr was zu sehen, außer Zaunwinden..... :shocked: ich lass den Hibikus stehen und die Pfingstrose und der Rest wird Rasen, abgemäht - die Winde, das macht sie mürbe und irgendwann kann ich das Beet ja wieder vergrößern. Oder auch nicht.

    Lustigerweise soll Glyphosat - worum sich ja alle zanken, gegen die Zaunwinden gut helfen, angeblich wächst sie sich zu Tode.... aber das Mittel mag ich auch nicht im Garten haben.

    Sundri

    Lucas war immer mit dabei.... als wir seinerzeit nach Wildeshausen gezogen sind, habe ich jedes Mal, wenn ich hin gefahren bin, mitgenommen. Ich dachte, er gewöhnt sich an das Haus, an den Ort, die Gegebenheiten.

    Lucas ist auf Veränderungen sehr sensibel, ihm hat schon das Einpacken Stress bereitet. Und er begann mich nicht aus den Augen zu lassen und mir wirklich sehr zu folgen.

    Also hab ich ihn bei mir behalten. Auch im Umzug als Solches, er lag auf dem Hof, sah zu, wie die LKW beladen wurden und umgekehrt - dann auf dem Hof, wie sie ausgeladen worden sind.

    Und jetzt wird`s seltsam, im neuen Haus hatte er große Probleme, allein zu bleiben, ich konnt nicht mal Duschen gehen (hatte in der ersten Zeit keine Bäder und musste zu meinem Schwager zwei Häuser weiter) ohne das er wirklich Panik bekam, Bellattacken vom Feinsten und er ist ein sehr leiser Hund.... keine Leckerchen, einfach Panik. Es dauerte einige Monate bis Allein bleiben möglich war.

    Dann zogen wir ja dies Jahr wieder um, Haus verkauft.... diesmal hab ich packen lassen, Lucas war nach wie vor dabei und sah den Packern zu. Er lag vorm Haus, als der LKW beladen wurde, er lag vorm "neuen" Haus, als ausgepackt wurde.

    Und nun zurück zum seltsam; in diesem Haus blieb er von Anfang an, ohne Panik oder Stress alleine.... ich kann hier Stunden unterwegs sein, mein Hund ist entspannt ohne Ende. Er "liebt" dies, sein neues zu Hause.

    Ob das nun Gewöhnung war oder nicht, ein Tag weg von mir - hätte ihn mehr gestresst, als überall mit dabei sein zu dürfen.

    Ich würde ihn mitnehmen, so oft wie möglich....

    Sundri

    P.S. wie er es am Ende verkraftet oder annimmt, hat vielleicht etwas damit zu tun, wie gut Dir persönlich die neue Wohnung tut? Wie wohl Du Dich fühlst, wieviel Sicherheit und Ruhe Du Deinem Hund vermittelst?

    Heute weiß ich, das ich in Wildeshausen niemals so entspannt war, wie hier - kein Schwiegervater, keine Dogge, einfach keine Nachbarn - einfach Frieden.

    xD passt schon....

    ein Beispiel noch von heute. Momentan hab ich ja eine Pflegehündin, Goldie ihrer Art, sehr gefällig, sehr viel "will to please" sehr nett.... wir gehen morgens mit zwei älteren Damen spazieren, ab einer bestimmten Stelle leinen wir die Hunde an.

    Da die Hündin hin und wieder zieht, nehme ich sie. Lucas wird von einer der beiden älteren Damen geführt. Er macht an der Leine normalerweise keine Faxen, so dass das ziemlich sicher ist.

    Nun weiß Lucas genau - wenn er an der Leine ist, geht`s in gar keinem Fall ins Maisfeld rein.... was macht er bei seiner "neuen" Hundeführerin? Genau, bei jeder zweiten Staude ab ins Maisfeld. Sie freundlich "Nein, Lucas, lass das...." er "hopp" ins Feld und auch wieder raus - ich schau mir das ne Weile an.

    Dreh mich bei ihrem 4. oder 5. "Nein Lucas" um, schau ihn an, er schaut mich an, ich sag mahnend und recht leise "Lucas!" - er kommt sofort aus dem Feld, und versuchte es heute dann auch nicht wieder. Aber Mittwoch - ich bin sicher :lol:

    So ist er.... weiß genau was er soll und macht`s doch nicht. Und das - ganz charmant. Andere finden es ungehorsam, wir irgendwie (die beiden Damen eingeschlossen) putzig. Er geht auch ganz langsam ins Feld, sozusagen Schrittchen für Schrittchen, nich hopp und weg.... austesten ist okay - pöser Hund - trotzdem. :lachtot:

    Sundri

    Hmh, da gibt es aber auch noch das "will to please" - ich finde, es sagt nicht viel anderes aus, als das ein Hund mit großem will to please, alles ausführt, was sein Mensch möchte....

    Ich mag das als Begriff lieber als Kadavergehorsam. Aber ich bin auch der Meinung, dass das eben Eigenschaften sind, die wir in Jahrtausenden selektiert haben und gefördert haben.

    So lief "Hundezucht" man nahm die Besten oder diejenigen mit den Eigenmschaften, die man wollte. Das waren über viele Jahrhunderte Arbeitseigenschaften - außer vielleicht beim Adel, die konnten durchaus kleine Gesellschaftshunde haben, für den Spaß an der Freude. Normale Leute bracuhten Hunde, die besonders gut arbeiten konnten, abgestimmt auf ihren Job und ihren Menschen.

    Manche Arbeiten erforderten eben auch ein eigenständiges Handeln und das Treffen von Entscheidungen. Herdenschutzhunde die Nachts wachen, die fragen nicht nach - wer im Dunkel kommt, hat ungute Absichten - so einfach kann das sein, Menschen in diesen Gegenden wissen das und richten sich danach.

    Jagdhunde etwa sind und waren immer auf Zusammenarbeit selektiert worden, ein Hund, der eigenständig jagen geht - taugte nie etwas - zu keiner Zeit.

    Ein Herdenschutzhund, der sich jedem Menschen zu Füßen legen würde - wäre ebenfalls unbrauchbar.

    In Regionen, in denen Menschen oftmals noch näher am Leben und an der Natur und ihren Notwendigkeiten sind, trifft man diese Hunde und auch diese Art der Zucht hin und wieder noch an.

    Manche Eigenschaften schwinden, wenn zuviel reglementiert wird, besonders das Aussehen . was zum Teufel hat die Augenfarbe mit der Tauglichkeit zu tun? In meinen Augen nix..... aber Malik etwa, ein Topp Jagdhund hatte zu helle Augen und bekam daher nur ein "Sehr gut" anstelle eines "Vorzüglich" und wenn dann zu sehr auf Aussehen geachtet wird und die Wesensfestigkeit keine wirkliche Rolle mehr spielt, dann erhalten wir mehr und mehr Hunde - die zwar schön sind, aber den einen oder anderen Ausfall zeigen.

    Seine Fahne an der Rute war nicht lang genug behaart, bei Schaulinien ist das anders, gewünscht - auch in der Jagdhundselektion - im Alltag ist das Schwachsinn, je länger der Behang, desto mehr Grünzeug hängt drin..... desto mehr verhängt sich der Hund etwa in den Brombeeren. Kriterien, die zweifelhaft sind.

    Lucas aus halber Pastor Grafiano etwa - zeigt Hüteanlagen..... seine Rasse ist ursprünglich, nicht FCI anerkannt, jeder Hund sieht ein wenig anders aus.... ich wünsche dieser Rasse, dass das so bleibt.... sie kann nur verlieren, wenn es plötzlich um die korrekte Stellung der Rute geht oder um Knick - oder Nichtknickohren. Zum Arbeiten brauchts das nämlich nicht. Aber die Eigenständigkeit brauchen Hunde, die allein mit den Herden unterwegs sind..... sie brauchen keinen großen "will to please" keinen Kadavergehorsam, der sich eventuell auf andere Menschen als auf ihren Menschen erstreckt.

    Ruf mal einer Lucas - den er nicht kennt oder den er nicht als Familie akzeptiert...... da passiert, außer ein irritierter Blick zu mir - nix. Gut so, Malik hingegen wäre hingerannt, freudig, man hat ihn gerufen..... auch gut so, genau das war eben eine seiner Anlagen.

    Ich mag Hunde so wie Lucas lieber, ich hab das Gefühl, ich muss etwas tun, damit er möchte was ich will - anders als bei Malik, da musste ich nur wissen, wie ich bei ihm was erreiche. Und - einfach war der trotzdem nicht. Aber verlässlich....zuverlässig, dem machte auch das drölfte "Sitz" noch Freude. Luo würde mir die Mittelkralle zeigen, nein, er macht`s charmanter.

    Für mich herausfordender - und, befriedigender wenn`s klappt, wenn nicht, schaue ich zuerst mal bei mir - nicht bei meinem Hund.

    Kadavergehorsam..... ja, den hatte Malik einfach. Der ging bei jedem von uns im Fuß, testete zwar hin und wieder, aber grundsätzlich war gelernt, gelernt. Lucas hingegen macht mit jedem was er kann - irgendwie spannend.

    Sundri

    P.S. und angewöflte Eigenschaften haben für mich nichts mit den Besitzern zu tun, Leute, die seit 20 Jahren Hunde haben und die keinen Schimmer von der Art und dem Wesen ihres Hundes haben, die wird es immer geben. Ausreden auch, das ist nichts, was sich je ändert.

    Das ist die Kernaussage für Dich, "wenn es Dich stresst, ist es nicht gut - nicht gut für Dich!" Ganz einfach. Es muss auch Zeit für einen selbst bleiben, unbedingt - besonders mit Kind oder Kindern.

    Ansonsten kann ich nur sagen, das ich mehr und mehr das Empfinden habe, das Leben der Menschen dreht sich um ihren Hund, man passt sich an, man nimmt Rücksicht, man übt Verzicht.... man beschäftigt sich mehr mit Hundeernährung, Auslastung und Erziehung seines Hundes, als man das jemals für sich selbst in Anspruch genommen hätte.

    Grad vor ein paar Tagen traf ich eine HH, die die Haufen ihres Hundes einsammelte, auf meine Aussage "Ah Tierarzt" erklärte sie mir "nein, ich muss die wiegen um die optimale Futterart und Meng zur Outputmenge heraus zu finden." Mir verschlugs die Sprache und ich hab sie nicht gefragt, ob sie ihre Haufen auch wiegt?

    Bei uns dreht sich das Leben um uns Menschen und der Hund gehört, wie selbstverständlich dazu.... er hat und bekommt alles, was er braucht, aber er ist Hund. Ichh ab drei Töchter groß gezogen, führe ein offenes Haus, heißt, jeder ist jederzeit willkommen, egal wann und wie - und alle meine Hunde mussten da durch.

    Vielleicht hab ich Glück gehabt, sie alle haben das angenommen, sie alle haben häufige Besucher in ihr Herz geschlossen, die gehörten irgednwie dazu und wurden freudig begrüßt. Sie alle haben bei Familie und Freunden einen Platz gehabt.

    Aber sie waren niemals irgendein Mittelpunkt. Ich überlege nicht, nehme ich Lucas jetzt mit ins Eiscafe - hat er was davon? Wir müssen hier wo wir nun wohnen, sehr viel fahren - ich nehmen ihn nicht mit, wenn ich zum Bäcker drive oder meine Tochter zum Pferd fahre - ist blöd für ihn.... da kann er besser daheim liegen und warten und geht später mit mir in den Garten, da weiß ich, dass er es liebt.

    Er darf Freunde und Bekannte mit besuchen, wenn es später wird. Dann gehen wir gemeinsam spazieren, ich würde nicht in die Türkei in den Urlaub fahren - nicht ohne meine Hund, aber ich fahre in Wochenenden ohne ihn, wenn meine Tochter ihn hier vor Ort betreut. Wir haben uns erst einen Hund gekauft, als es möglich war, ihn mit nach Schweden zu nehmen. Insoweit nehmen wir also schon Rücksicht.

    Er wird mit einbezogen, ich regle die Dinge für ihn - wollte ohne ihn nicht sein - aber mein leben dreht sich in der Hauptsache um Menschen. Außer - wenn er krank ist, es ihm nicht gut geht, dann sage ich alles ab - so wie für jeden von uns.

    Aber - er ist mein Ausgleich zum Alltag und das ist seine Rolle innerhalb der Familie, unsere Spaziergänge sind meine Auszeit, meine Erholung - da nehm ich nicht mehr jeden mit, weil ich diese Zeit bewusst wahr nehme und auch brauche. Die Zeiten mit dem Tupfenkönig waren purer Stress und da ist mir das nochmal sehr bewusst geworden. Seitdem kann ich das auch sagen "Lucas und ich gehen spazieren - allein." Ich hab redefreie Zeit und kann einfach vor mich hin denken..... oder eben auch nicht.

    Sundri

    Chestergirl, das klingt ein wenig pflegeleichter..... und ist bei mir ähnlich.

    Eigentlich besteht mein Garten aus 4 in die Erde gegrabenen Hochbeeten, 4 normal angelegten Beeten, die mit kleinen Wegen zwischendurch vom Haus auf den Rasen weg gehen und den Beeten direkt am Haus, die sind von Buchsbaumhecken umgeben und dort wachsen Edelrosen, Kamelien, Lielien und Stockrosen und dazwischen lauter Dinge, die ich nicht will.... Immergrün - sorgt aber auch dafür, dass der Boden nicht abtrocknet und die Pflanzen anfällig für Pilze sind.

    Dann gibt es drei, jeweils runde oder ovale Beete mitten im Rasen, Rondelle sozusagen, zwei davon sind okay, eines ist komplett mit Ackerwinde - ich hab nachgelesen, eigentlich Zaunwinde - durchwachsen, da schaut kaum mehr was raus.

    Dann gibt es einige große alte Bäume, Nadelbäume, die mit einer Benjeshecke umgeben sind, darinnen wächtst mein Bärlauch - zu seiner Zeit. Aber in der Hecke lebt und wimmelt es, von Vögeln und allerlei anderen Tieren, dort ist auch Platz für Brennesseln und andere wilde Pflanzen.
    Und vor den grpßen Bäumen, an ihnen hoch, wächst eine Kletterrose, die hat bestimmt 4 bis 5 mtr. in die Höhe - rosa gefüllt, wunderhübsch, aber nicht mehr zu pflegen, weil man nicht mehr dran kommt.

    Und dann gibt es noch die Hecke oder Bepflanzung um den Garten, teils blühend, teils nur grün, von Hasenuss über Johannisbeeren bis Jasmin ist alles dabei, aber das ist zum Beispiel so zugewachsen, dass man bis auf einen Meter nicht mehr an den Zaun kommt, dort geben sich lauter wilde Pflanzen ihr StellDichEin. Und natürlich die Tierwelt kommt sicher nichtzu kurz.

    Zwei der Buchsbaumbeete vor dem Haus sind völlig verwildert, Buntnesseln und allerlei wilde Pflanzen die ich nicht kenne, machen alles grün und dicht, das werd ich nächstes Jahr angeben, ebenso wie die lange Seite nach Süden, dort soll alles raus, so dass man wieder an die Erde kommt und dort arbeiten kann. Dann mach ihc mir Gedanken, was ich dort pflanze.

    Ansonsten wollte ich die Beete alle so lassen, ruhig ein wenig wild, aber die Zaunwinde macht mir keine Freude, wie ich damit umgehe - weiß ich noch nicht. Einen Meter tief ausheben, sieben und neuen Mutterboden wäre eventuell machbar, aber es steht eben auch meist "lernen sie mir der hübschen Pflanze zu leben" - tja.... aber nur Winde?

    Und dann gibt es eben noch unzählige Obstbäume um das Grundstück herum, ähnlich wie bei Dir, Birnen, Pflaumen, Zwetschgen, Blutpflaumen, Mirabellen, Äpfel - und unzählige Holunder.

    Ich glaub, hier ist für jeden was dabei, muss nur mal sehen, wie ich den Wildwuchs in den Griff bekomme, so dass die Vielfalt erhalten bleiben kann.

    Aber schön ist`s - das ist unbestritten.

    Sundri

    P.S. und das ist nur der Garten neben dem Haus, dann gibt`s noch einen vor dem Haus und einen hinter dem Haus, der soll mal irgendwann für Hühner werden. Genug für Mensch und Tier.

    Moin,

    na ja, mitunter kommt man mit der Konsequenz nun auch nicht weiter. Ich hab ja, mehr durch Zufall als gewollt, einen Mix aus Spanien, ganz sicher Pastor Garaffiano und ziemlich sicher Bretonischer Vorstehhund.

    Erstere Rasse geht morgens selbstständig mit den Ziegenherden ins Gebirge und bringt sie Abends wieder zurück, ohne Mensch dazu und zweitere ist ein Vollblutjagdhund.

    Eine Mischung, die sich in allem widerspricht und kein Hund für jedermann. Die haben wirklich Charakter und einen durchaus eigenen Willen.

    Ich hab grad für 10 Tage eine Goldiehündin in Pflege und mir wird der Unterschied sooooo deutlich. Während die Hündin einfach gefällig ist und sich auch beim 10. mal "Sitz" freut, etwas für mich tun zu dürfen, und wenn es das 11. mal ist; Hauptsache sie darf mir gefällig sein, ist mein Lucas der Typ, der sich setzt, wenn ich das sag, einmal, eventuell ein zweites Mal, beim dritten Mal schaut er schon komisch und macht es allein für mich - aber beim vierten Mal wird er blind und taub.... dar schaut dann auch bewusst in eine andere Richtung. Nix mit Konsequenz - an ihm ist schon die Trainerin gescheitert, die meinte, "da müssen sie sich mal durchsetzen!" Ihr eigener Ausbilder meinte dann, es gäbe Hunde, da wäre Konsequenz dieser Art eher kontraproduktiv, denn Lucas merkt sich ihr Verhalten und geht ihr aus dem Weg. "ach das war doch die, die so komisches Zeug von mir will, na da geh ich mal lieber" - so die Art.

    Lucas zu etwas zu bringen, was er nicht will - auweia.... andererseits, er tut alles, was ich will - wenn es darauf ankommt. Sitzen an der Strasse, wenn wir an ihr entlang gehen, auch beim 10. Auto - kein Problem, aber wehe ohne Auto.... der kann sowas von "spinnst Du" gucken, da ist jedem klar, was er denkt.

    Ihn ins Platz schicken, wenn er die Lage noch sondiert? Geht nicht und massiv werden, lässt ihn zu Boden fließen..... oder aber er meidet einen für längere Zeit. Vor über einem Jahr hab ich ihn angezickt (aber auch sehr heftig) weil er nach dem Pfoten Abtrockenen fünf mal wieder raus in den Sand ging - noch heute können wir keine Pfoten abtrocknen, ohne das er sich hinwirft.... der sieht das Handtuch und legt sich hin, ein Bild des Jammers.

    Neulich hat mich eine heftige Ansage nen Tag Durchfall gekostet. Da weiß ich dann wieder, das war wohl übertrieben.

    Er kommt zuverlässig, wenn ich ihn rufe - wenn er einen Sinn darin sieht und den sieht er eher selten..... etwa, wenn ich außer sicht bin, dann ist mein Rufen sinnvoll, solange er mich sehen kann? Ist seine Welt in Ordnung. Also hab ich mir angewöhnt, zu rufen, wenn ich die Richtung wechsele oder hin und wieder ein "weiter" das klappt besser - aber wenn etwa ein Auto kommt oder Radfahrer - dann ist er der gehorsamste Hund überhaupt. Mir ist bewusst, das er entscheidet und je sinnvoller meine Kommandos sind, desto eher folgt er.

    Ich lerne von ihm das wirklich massvolle Einsetzen von Kommandos - ich überlege wirklich zweimal ob ich wirklich will, was ich sage - und zumeist - kommen wir wunderbar zurecht. Die meisten Menscchen glauben, Lucas wäre der besterzogenste Hund, den sie kennen - das er alles ist, nur nicht gehorsam im Sinne des Wortes - behalte ich besser für mich.

    Ich kann ihm immer und überall mit hinnehmen, er zickt nicht, er ist unglaublich verträglich, er zieht nicht an der Leine, er verbellt niemanden, er lässt jeden ins Haus von dem ich signalisiere "passt", er ist nicht aufdringlich und andererseits unglaublich feinfühlig und sanft. Menschen mit Hundeangst mögen meinen Hund..... am Ende sitzen sie da und kraulen Lucas und genießen das, beide.

    Aber im Vergleich zu meinem Malik seinerzeit, ein sehr gefälliger Hund, der einfach nur mit mir zusammen arbeiten wollte..... kein Vergleich. Mit seinem Vorgänger Diego hab ich mehr über mich, Hunde und Geduld gelernt, als ich das je gewollt hätte. Aber wenn ich je wieder so einen Mix finden würde? Das wäre meiner..... sofort -und grad gestern sagte ich, die Goldiehündin ist lieb und unkompliziert, echt ein Schätzchen - aber sie hat irgendwie keinen Charakter und ist total langweilig, ne - tauschen wollt ich nicht, nie nicht....

    Ich glaub, ich bin alt genug für eigenständige Hunde, für solche, die Entscheidungen treffen und eines, eines steht ganz außer Frage, Lucas liebt mich - ich glaub, das ist das, was ihn dazu bewegt, zu tun, was ich am Ende möchte oder anders ausgedrückt, worum ich ihn bitte.

    Sundri