Beiträge von Sundri

    Moin,

    also nicht geschenkt haben...... möchte ich Leut`s die meinen, ihr Wissen, ihr Denken und ihre Meinung sind das Nonplusultra überhaupt.

    Ich bitte doch ernsthaft darum, dass nicht einjeder die gleiche Hunderasse mag - da wäre unsere Welt schnell verarmt an Vielfalt und Leben und Lebendigkeit.

    Ich denk, niemand muss sich angegriffen fühlen, wenn einer sagt "den möchte ich nicht geschenkt haben" - mitunter ist das so. Es gibt eine Menge Hunde, die ich nicht haben wollte - und ich weiß, dass das auch veränderbar ist. Never ever wollte ich mal einen Hund aus Hüte- und Jagdhundmix haben, und nun hab ich genau so einen..... und habe mit ihm gelernt, dass das wohl genau und exakt der Typ Hund ist, der mein Leben bereichert.

    Und doch bleiben Rassen, die ganz sicher nie bei mir einziehen werden, vielleicht mal kurz in Not - aber ganz bestimmt nicht für den Rest ihres Lebens. Ich muss doch mich und einen Hund nicht unglücklich machen, wenn ich weiß - DAS? Passt gar nicht.

    Wir müssen uns nicht einigen, wir müssen uns nur gegenseitig verstehen.

    Sundri

    Das mit dem 5. mal suchen schicken ist ein gutes Beispiel auch wenn ich anmerken möchte, 5 mal sind keine 20 mal - da seh ich einen gewaltigen Unterschied.

    Ich hab ja einen Jagdhund ausgebildet und bei uns gibt es die "Verloren-Suche" und die "Bringtreue", bei ersterer schicke ich meinen Hund mit Kommando "such verloren" los - und weiß aber auch genau, dass da etwas zu finden ist.

    Warum ich das schreib? Es gibt in der Ausbildung Schlaumeier, die nehmen die Beute auf, so dass der Hund nichts findet und wenn er dann ohne Beute kommt, wird er angemotzt und wieder los geschickt. Ich hab das immer für blödsinnig gehalten, mein Hund soll wissen, dass es etwas zu finden gibt, wenn ich ihn los schicke. Für mich eine Frage des Vertrauens, mir nutzt kein Hund, der nicht wiederkommt, wenn im allerdümmsten Fall der vorbei kommende Fuchs den Fasan geklaut hat.... und mein Hund mich meidet.

    Bei der Bringtreue ist das etwas anderes, der Hund soll Fallwild, das er beim Stöbern findet, ohne vorheriges Kommando, aufnehmen und mir zutragen. Das kann man üben, aber niemals sicher kontrollieren. Ist dann blöd, wenn der Jagdhund auf dem Sonntagsspaziergane mit Kanin aus dem Wald kommt, das schon etwas länger hinüber ist - da gilt es sich zu freuen, auch wenn man was anderes denkt.

    Und wenn ich etwas perfektionieren will, ein paar Mal, dann etwas anderes und dann wieder..... eben nicht stumpf 20 mal das Gleiche hintereinander und jede Übungseinheit muss mit einer guten Übung abschließen, es ist mein Job, zu erkennen ob der Hund noch kann und motiviert ist oder eben nicht. Je nach Alter ist die Spanne da auch eine andere.... der 12 jährige Malik konnte ewig im Fuß bleiben, der einjährige noch nicht... warum also warten, bis er auf und davon geht und den Misserfolg herbei führen?

    Sundri

    :lachtot: würd ich mit Lucas nicht mal dran denken..... egal wie ich`s anstellte. Der ginge mir anschließend 2 Tage völlig aus dem Weg mit son nem Blick "na wieder plietsch?"

    Mit Diego war auch das ein Ding der Unmöglichkeit.

    Und mit Malik hätte ich es auch nie probiert, da gab`s nur manchmal, wenn er total unkonzentriert war, das ich einfach bei jedem Schritt oder bei jedem zweiten, stehen blieb und er sich setzen musste, aber eben ohne Kommando. Aber mehr als 5 - 6 Mal brauchte es auch da nie, spätestens dann hatte ich seine volle Aufmerksamkeit.

    Sundri

    @02wotan

    ich kann wenig dazu beitragen, und auch wenn ich bislang immer glaubte, kein normaler Hund verhungert vor dem vollen Napf, so nehme ich von Deiner Geschichte mit, dass es das doch gibt?! Ihr habt mein Mitgefühl und ich wünsche Euch alles Gute....

    Wer weiß, vielleicht hat der Kleine etwas bislang unentdecktes, Hormonstörung, sonstwas..... aber dem wird man nicht auf die Spur kommen, von daher drücke ich die Daumen, dass ihr etwas findet, das er mag, egal was es ist.

    Als es meinem Diego so mies ging, hab ich ihm das Naturals Nassfutter von Edeka angeboten, das mochte er recht gern. Ist ein Nassfutter. in kleinen Tütchen.... nichts Hochwertiges, aber ich hab schon zwei kranke Hunde, die Futter verweigert haben, gehabt, die es gern genommen haben. Vielleicht ist einfach nen Versuch wert?

    Sundri

    Moin,

    das kann auch einfach eine Blockade sein? So etwas ist durchaus möglich, bei einem wilden Spiel.

    Ich würde auch heute in eine Klinik fahren und vor allem darauf achten, ob der Hund sich anders bewegt als sonst? Geht er vorsichtiger, bewegt er sich eingeschränkt?

    Als Lucas mal in wildem Spiel mit dem Tupfenkönig quietschte, mochte er hinterher nicht mehr aufs Sofa kommen..... da haben die Schmerztabletten vom TA auch nicht geholfen, und ich wusste, es muss was anderes ein. erst die Physio hat`s dann in den Griff bekommen.

    Also, unbedingt abklären lassen.

    Alles Gute
    Sundri

    Ich belohne Lucas immer, aber ich weiß auch, das sie ihm nichts bedeutet. Sollte etwas spannender sein oder er den Sinn im Kommen nicht sehen - dann könnt es das Superlieblingsleckerchen sein, er würde es nicht wollen.

    Heute etwa, bestimmte Stelle im Feld, an der wir unsere Hunde immer anleinen. Lucas weiß das, ich rufe ihn, er schaut mich an und geht, genau 3 Reihen tief im Maisfeld weiter..... exakt an meiner Seite; kommt nicht. Da steh ich dann und sage einfach nur "Pöser Hund!" - und lein ihn an, wenn er dann mal aus dem Feld heraus kommt der Schurke.

    Vorhin beim Spazieren gehen, die Goldiehündin und Lucas rennen beim Spielen ins Weizenfeld, wusch - fliegt eine Gruppe Fasanen auf. Verd..... und als ich genau hinseh, hat die Hündin doch tatsächlich einen im Fang. :shocked: Und jetzt kommts, ich rufe sie, sie kommt zuverlässig, meidet aber und will nicht näher kommen, na klar, ich will ihre Beute haben, das kann sie sich denken. Ich locke sie, hab Leckerchen in der Hand, bin ganz hoch in der Sprache, sie kommt, ich nehm ihr den Vogel ab und belohne sie. Kein Knurren, kein Theater, kein Stress - das mein ich mit "will to please" es gäbe für sie keinen Grund, mit ihre Beute zu geben, sie ist ja nur ein Betreuungshund und kennt mich seit knapp 10 Tagen. Einfach toll....

    Und als ich den Vogel dann ins Feld werfe (hier wohnen Füchse), die Hündin ist abgelenkt, aber Lucas leider nicht, holt der den Vogel einfach wieder. Was hab ich mir für Mühe gegeben, ihm das apportiren bei zu bringen, Wochenlang haben wir`s versucht, nix.... keine Chance. Und jetzt das..... gibt richtig fein aus und freut sich über seine Belohnung. Tja.... mir tut es um den Vogel wirklich leid.

    Malik hätte das übrigens nie getan, jemand anderem seine Beute geben, außer mir persönlich, Er ließ sich von allen schicken "Apport" aber wem anderes geben? Never! Der hat mal bei einem Spaziergang mit dem Liebsten einen Fasan geschnappt und ihn dann nicht raus gegeben, brav nach Hause getragen, im Auto im Fang behalten und dann stolz vor mich gesetzt und ausgegeben. Ganze 45 Minuten lang.

    Sundri *nocheinwenigaufgewühlt*

    Ja, so wie das mit dem wilden Hopfen beschrieben worden ist, geht es mir mit der Zaunwinde.... das mittlere große Rondell im Rasen, besetzt mir allerlei Blumen - nix zu sehen, nur Winde....

    Ich hab mich entschlossen das ganze Beet einzuebnen, das Einzige was stehen bleibt, ist der Hibiscus und die Pfingstrose. Zaunwinden sind wirklich schlimm....

    Hopfen hab ich in Schweden, der ist aber brav und beliebt dort, wo er steht. Keine Flucht quer durch den Garten sonstwohin.

    Giersch hab ich auch, aber wir arrangieren uns, der Giersch nd ich, ich steck die Blüten mit Rosen zusammen in die Vase, das schaut nett aus und ansonsten mäh ich ihn ab, sobald er den Schutz der Büsche verlässt, andererseits - unter diesen ist`s grün, wo Goersch wächst, hat alles andere verloren. Grün ist jedenfalls besser als viele Wildkräuter rupfen müssen und, Giersch rankt nicht an allem hoch, wie Zwunwinden, der bleibt unten.

    Und ich kämpfe gegen meine Blauregen, die wuchern auch wir Unkraut, die Vorbesitzer haben den Blauregen vollkommen verwildern lassen, mein Pflaumenbaum blüht in Dolden blau, das bekomm ich da nie wieder raus.... aber an allen anderen Stellen will ich den nicht mehr haben. Und der treibt und treibt und treibt. So viel kann ich kaum schneiden.

    Sundri

    Nein.... never, Nichts auf dieser Welt würde meinen Lucas dazu bringen, etwas auch nur fünf mal hintereinander zu tun, ohne Sinn....

    Ich schrieb das ja schon, kommt ein Auto, setzt er sich, da können 10 Autos kommen, er setzt sich 10 mal - mit und ohne Belohnung, das ist ihm eigentlich schnuppe.

    Kommt kein Auto, setzt er sich exakt 2 mal freudig, beim 3. mal schaut er schon komisch, beim 4. mal wird er blind (wir arbeiten auch mit Sichtzeichen) und taub. Er schaut dann auch ganz bewusst woanders hin.... wendet sich von mir ab.

    Mein erster Ausbilder hat schon gesagt, verlange sie niemals merh als drei Mal eine Übung, ihr Hund ist nicht blöd und braucht Abwechselung, klappts drei mal gut - war`s das für den Arbeitsgang. 20 mal das Gleiche zu verlangen ist sicher nur ein Ausdruck von Gefälligksein. Malik etwa, der hatte sich zu setzen, wenn ich stehen blieb. Prompt. Von meinen anderen Hunden würde ich das nicht verlangen, wozu und ob sie an der ampel stehen oder sitzen ist mir auch egal, hauptsache sie hampel nicht herum.

    Diego war genauso wie Lucas... auf dem Hundeplatz wurden wir von allen "bewundert" - er war einfach perfekt. Machte alles toll und gern, schloß sich hinter uns die Pforte - ging nix mehr, aber auch mal gar nix..... Hundeplatz war Arbeit mit mir - Spazieren gehen - ich hab`s nie geschafft, das es für ihn Arbeit geworden ist, egal mit was - und ich bin wirklich kreativ.

    Als ich nichts mehr verlangte - und das hat gedauert bis ich an dem Punkt war, da liefs plötzlich von heute auf morgen. Aber okay, er hatte auch eine andere Vorgeschichte als der normale Wald- und Wiesenhund. Und zuverlässig - war er nie.

    Wie Lucas, "warum rufst Du mich, ich kann Dich doch sehen....." eben leider auch 300 mtr. übers Feld. Tja..... und am Besten "Hej, ich weiß, wo ich wohne, ich komm dann später....." ansonsten gehen solche Hunde eben allein mit der Herde in die Berge, wie könnten sie das tun, wären sie anders?

    Sundri

    Das ist es aber auch immer wieder, jeder hat seine eigene Definition von einem bestimmten Begriff, seine persönlichen Band- und Spielbreiten was wie hier Eigenständig oder Kooperativ ist.

    Ich hab mein Bild von "will to please" und "Kadavergehorsam" - im Grunde müsste jeder für sich selbst auch in Diskussionen seinen Begriff definieren.

    Nein, nicht jeder ist auf eine Rasse festgelegt und dzum Glück sind wir Menschen verschieden. Ich kann mich mittlerweile auf eigenständige Hunde einlassen, früher hätte mich das irre gemacht. Da wollte ich das ich pfeife und das mein Hund beispringt - am besten fliegt, unverzüglich aber fix.

    Für mich hat das auch etwas mit persönlicher Weiterentwicklugn zu tun.

    Die Goldiehündin die grad hier ist - nett, lieb, gehorsam, pflegeleicht - ein Hund der Spaß´macht, rundum - aber, so leid es mir tut, langweilig..... da ist "ich machs für Dich" gaaaaaanz viel, aber wenig, "warum?" Die hinterfragt nix - die läuft einfach. Erholsam, vor allem bei zwei Hunden - gar keine Frage, aber mein Herz? Berührt sie nicht, obwohl sie ein toller Hund ist.

    Vielleicht ist es auch Erfahrung, die einem ermöglicht mit unterschiedlichen Hunden klar zu kommen, trotzdem wird es immer Hunderassen und Mixe geben, die ich persönlich meiden würde, die einen, weil sie nicht meinem Typ entsprechen, die anderen, weil sie zu fordernd sind, wieder andere weil ich mit ihnen leben müsste und wenn ich ehrlich bin, bin ich der Typ, mit dem der Hund leben muss - nicht umgekehrt.

    Nicht jeder Hund ist gleich, aber - bei Rassehunden und guter Selektion in der Zucht ist oder sollte das Ergebnis doch weitestgehend vorhersagbar sein. Ausfälle bestätigen die Regel. Ein guter Züchter kann die späteren Eigenschaften des Welpen einordnen und zuordnen. Ich, als Käufer, kann sagen, wasi ch will - was mein Hund können soll, mitbringen soll. Veranlagung ist eben das Eine, meine Erwartung das Andere.

    Und, wie mein Ausbilder immer sagte - das alles ist am Ende nix wert. Ein erstklassig veranlagter Hund wird in der Hand eines mäßigen Hundeführers Mittelmaß werden und ein mittelmäßig veranlagter Hund wird in der Hand eines erstklassigen Hundeführers Erstklassig werden können.

    Der Hund ist ja nicht allein und unabhängig - sondern bildet immer eine Partnerschaft mit seinem Menschen. Und das ist gut so.

    Sundri