Moin,
ich fass das hier mal zusammen, Euer Hund ist seit gut 4 Wochen bei Euch, ca. ein Jahr alt, ein Labbimix (wie sicher ist das?) aus Ungarn in seinem mindestesn zweiten, dritten zu Hause? Es gibt Deinen Thread "Hund zwickt beim Streicheln" und nun "weist die Kinder zurecht".
Ich hab nicht alles gelesen, das vorab.
Aber, da ich selbst Hunde aus dem Tierschutz habe, weiß ich, das es ungefähr ein gutes halbes Jahr dauert, bis so ein Tier bei einem angekommen ist. So mancher problemlose Hund packt in dieser Zeit dann aus, was er so mitgebracht hat.
Sein Verhalten mit auf den Boden werfen haben die anderen schon erkannt - das heißt nichts anderes als "bitte bitte tu mir nichts!", es ist unterwürfig, beschwichtigend und kein Zeichen von Zuneigung oder gibt mir mehr davon. Die Hand sanft festhalten kann auch bedeuten "dann kannst Du mich nicht hauen".
Die erste Zeit sind alle meine Hunde stetig hinter mir her, sie haben in meiner Familie mich gewählt, als Bezugsperson und noch heute ist es so, wenn ich zu Bett gehe, kann hier das Leben toben, mein Hund begleitet mich und lässt alle anderen stehen.
Egal wo ich war, wo ich hin gegangen bin - sie folgten mir. Noch - hat das nichts mit Kontrollverhalten zu tun, aber wenn man nicht aufpasst - kann es dazu werden. Das ist das eine Problem.
Anbinden hilft nicht, Türen schließen eventuell - ich hab in bestimmten Räumen immer die Türen hinter mir zu gemacht. Bad etwa - es dauerte ein paar Tage, da begriff mein jetziger Hund "okay sie geht duschen und auch, sie kommt gleich wieder" - er begann in seinem Korb zu bleiben. Und so habe ich das hinaus gezögert.... in anderen Räumen, mit anderen Dingen. Wenn er mir nachkam, hab ich auch so getan, als nehme ich ihn nicht wahr. Nicht spannend machen, oder ihm beibringen, das jetzt was tolles passiert.
Vielle Hunde mögen es nicht, dauernd angefasst zu werden. Das kann auch gefährlich werden. Etwa, wenn der Hund schläft und eine der Kinder fasst ihn an. Auf der Straße kann das tödlich enden und eine Regel bei mir war auch "niemals, niemals den Hund anfassen wenn er schläft, abgelenkt ist oder in seinem Korb liegt." NIEMALS - der Hund wacht auf und fühlt sich bedroht, ohne das er die Zeit hatte, die Sitaution einzuschätzen und wehrt sich. Wie gesagt, in seinem früheren Leben hätte ihm so ein Verhalten das Leben retten können.
Wenn er in so einer Situation zuschnappt ist immer der Mensch schuld.
Beispiel, mein Diego war auf der Fähre nach Schweden extremst gestresst, viele Menschen, andere Hunde, to much. Ich wollte ihn beruhigen und ihn am Rücken streicheln. Er dreht sich wie gestochen um und schnappte nach meiner Hand. Erkannte mich und warf sich ansatzlos sofort auf den Boden. Völlige Starre... und ich wusste, das ich einen Fehler begangen hatte. Und auch, das er mich nicht hatte beißen wollen. Das wiederum war gut.
Also, er braucht Zeit zum Ankommen, große Parties sind vielleicht noch ein wenig zu viel, viele Kinder auch. Fremde Kinder können sehr distanzlos sein - da gibt es den Hund zu schützen und den Kindern zu erklären (und darauf zu achten) was sie tun dürfen und was nicht. Rückzugsräume gibt es bei uns immer, kinderfreie Zonen.... Lucas kriecht unter unser Bett wenn er absolute Ruhe möchte. Niemand darf ihn dort stören.
Heraus locken ja, aber keinesfalls darunter greifen. Lucas würde nichts tun und sich das gefallen lassen, (vermutlich würde er das gar genießen) aber ich will, das er weiß, an diesem Ort ist er absolut sicher.
Alle meine Hunde haben "Höhlen" geleibt, nicht unbedingt Boxen - durch die Transporte haben sie die eher gefürchtet, aber einen Ort zum darunter legen.... haben sie alle genommen, egal ob unters Bett, unterm Schreibtisch, unter einem Hocker oder unter eine Bank, vielleicht findet sich da ja bei Euch auch so ein Ort?
Und wenn er Dir nach kommt, bist Du dafür verantwortlich, das er Schutz findet und zur Ruhe kommt, manchmal geht mein Liebster Abends etwas holen, damit mein Hund liegen bleibt, oder im Biergarten etwas bestellen..... ich glaub, das gehört mitunter dazu.
Sundri