Lustige Frage.... ich glaub ja nicht, das sich irgendwer davon frei machen kann, wie sein Hund aussieht - ich zumindest würde es nicht glauben wollen - können. Und ich würde manche Hunde, egal wie nahe sie meinem Traum kommen, nicht wollen.
Und nein, meinen ersten Hund hab ich durchaus nach "Gebrauch" ausgesucht und nach meinen Kriterien. Langhaarig, nicht so groß, Vollblutjagdhund - da gab es dann einen KlM. Passt. Die sind braun weiß - gut. Ich hätte aber auch einen fehlfarbenden in Schwarz genommen.
Dann lief meiner Rasselbande im Urlaub ein Hund zu, der am Ende alles andere als einfach war.... Langhaarig, schwierig, kompliziert, ein Jäger vor dem Herrn und ich habe so viel von diesem Hund gelernt.... ich hab mit ihm gearbeitet, gelernt, wollte ihn weg geben, er blieb und wurde mein Hund. Diego..... er starb mit etwa fünf Jahren, viel zu früh, noch vor meinem Alterchen Malik.
Diego wurde mitgenommen, aufgrund seines Wesens, seiner lieben Art, er liebte meine Töchter zärtlich und fand uns zuerst ziemlich lange ziemlich blöd.... überflüssig... das änderte sich im Laufe der Jahre, die wir hatten. Er hing an mir, ich kann es nicht beschreiben. Und plötzlich war er nicht mehr..... mein Sonnenscheinchen, mein Hund...
Und da Malik, damals bereits dement, sehr schwer reagierte und unsere Tierärztin meinte, "also, wenn sie können, ein anderer Hund, würde vielleicht helfen...." so begann die Suche.
Zuerst wollte ich in Spanien Bescheid geben, das Diego nicht mehr ist und fand auf der Homepage einen Hund, der exakt so aussah, nur 10 cm größer war. Hmh...... ich wollte diesen Hund, meine Familie nicht. Ich könne doch meinen Hund nicht 1 zu 1 ersetzen?
Erst als ich dann irgendwann meinte, naja, wenn ich mir nen neuen Münsterländer holen würde, sähe der ja auch in etwa vielleicht so aus; begannen sie umzudenken und ich konnte Lucas holen.
Er sah genauso aus, Nichthundemenschen und auch Leuts, die wir bei regelmässigen Spaziergängen trafen, haben es nicht bemerkt, trotz Größenunterschied.
Aber er war ganz anders, nicht so schwierig, er war schon vier, ein autarker, souveräner Hund auf eigenen Füßen. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, aber Lucas wuchs mir so sehr ans Herz, das ich kaum darüber nachdenken mag, wie es ohne ihn wäre.... Lucas ist, nach zwei nicht einfachen Hunden wirklich ein Wellnesshund für mich.
Er und ich verstehen uns einfach. Immer wieder gibt es Menschen die berührt sind wenn sie uns erleben, ich rede normal mit ihm und er tut das, was ich möchte. Er ist leichtführig, aber ungehorsam - zum Glück merken das die Wenigsten. Das ist aber sein Wesen, sein Ursprung - "dummes Zeuch" tut er nicht, das ist durchaus etwas, das ich schätze und lieb gewonnen habe. Ich überdenke sehr gut, was ich will......und ob das jetzt auch echt sein muss. Und wenn ich etwas nicht will, dann reicht oftmals ein Räuspern aus, um ihm zu zeigen "nö - lass mal".
Lucas ist ein PastorGarafiano-Bretonen Mix. Und nun wagen wir ein Experiment. Ich hab im Tierschutz einen Hund gefunden, der exakt so aussieht, wie Lucas und Diego - die Vorkontrolle läuft - nein, ich erhoffe mit kein Abziehbild. Aber durchaus gleiche Merkmale, einen menschenbezogenen, ruhigen, freundlichen Hund ohne Territorialgehabe, einen, der einfach sein lässt, was ich vorgebe - der irgendwann meine Familie liebt und sie als zugehörig betrachtet und der von seiner Art und seinem Wesen her einfach ähnlich ist. Er ist 20 cm kleiner als Lucas.... ich bin gespannt.
Nach allem was die Pflegestellt erzählt, trifft all das zu. Ich werde es sehen, wir werden es sehen.
Aber ja, die Auswahl ging hier schlicht nach Aussehen und erst dann nach dem, was die Orga weiß. Das Aussehen ist auch das Einzige was ich hab, an was ich mich orientieren kann.
Ich hoffe auf einen wunderbaren Hund und ich bin erwachsen genug, einen eigenständigen Typ Hund zu haben und mit ihm zu lernen, was uns Freude macht. Und wenn er anders ist - dann werden wir genauso zusammen finden, da bin ich mir sicher.
Sundri