Beiträge von Sundri

    So, es ist doch eine Liebste..... die junge Nachbarshündin von gegenüber ist das erste Mal läufig..... immerhin, die beiden lieben sich heiß und innig, das erklärt es.


    Ändert aber nichts an der Nervigkeit seines Verhaltens. :???: Grad liegt er zu meinen Füßen, die Kinder sind zum Pferd unterwegs und singt chinesische Opern.... wie sagte mein Liebster? Ist halt ein finnischer Heulhund, ein Jammerlappen :D


    Den Sessel verleiden versuche ich schon die ganze Zeit, da liegt mal hier was drauf und dort was drauf..... stört ihn aber wenig, ich denke er hat da seine Erfahrungen mit beweglichen Dingen in Spanien gemacht.... aber das ist auch nicht mein Problem. So oft kommt das eh nicht vor. Und so weit, das ich zu doppelseitigem Klebeband greife, bin ich noch nicht.


    Da es also seine Liebste ist, ignoriere ich das schlicht und bringe ihn in einen anderen Raum, wenn ich es nicht mehr aushalte.


    @ Yvonne, sowas sind die besten Lehrer, =) Geschehnisse die durch eigenes Verhalten passieren..... hat bei meinem Malik immer super geholfen (sowohl positiv, als auch negativ) nutzt aber bei Diego eher weniger, der ist sehr unerschrocken.... musste er auch sein, dadurch hat er sein Überleben auf der Strasse gesichert. Ich hab also unseren Mülleimer hoch gehängt, als ständig auf der Hut zu sein. Selbst Krach, Wasser oder andere umfallende Dinge sind still, wenn sie dann erst mal liegen..... cleveres Kerlchen ist der Süße.


    Danke und viele Grüße
    Sundri

    Hallo Yvonne,


    da Diego dies Verhalten erst sein einigen Tagen zeigt, gehe ich davon aus, das keine Ritualisierung statt gefunden hat.


    Auf den Sessel darf er sowieso nicht...... das gelingt ihm auch nur, wenn ich nicht im Raum bin und wenn ich ihn erwische, gibt es auch eine Zurechtweisung, das weiß er eigentlich. Aber er ist, als ehemaliger Straßenhund natürlich auch clever und unterscheidet genau zwischen "geht grad nicht, ich werd beobachtet" und "hey, keiner da, da kann ich tun was ich will". Das ist wohl etwas, das nur im Laufe der Jahre verloren gehen wird......


    In den "stillen" Räumen hat er sowieso einen festen Platz, und das er dort liegen muss, das weiß er auch.


    Das er sich langweilt? Glaub ich eher nicht, bei drei Töchtern, die ihn alle sehr mögen und viel mit ihm spielen und kuscheln, kann das kaum sein. Normalerweise liegt er ja um mich herum und hat auch dort ein geregeltes Mass an Aufmerksamkeit. Gestern hat ihn meine Tochter den ganzen Nachmittag mit genommen und war mit ihm unterwegs.... er kam heim und jammerte.....


    Grad kommt er von draußen, steht vor der Haustür und singt schmutzige Lieder.... es muss also doch irgendetwas von draußen sein..... *seuftz*.


    Genervte Grüße
    Sundri

    Guten Morgen,


    ganz ehrlich, ich weiß grad nicht weiter :hilfe:


    Mein Diego, mittlerweile 1 1/2 Jahre alt, so in etwa.... vielleicht auch knapp 2, jammert die ganze Zeit vor sich hin. Ununterbrochen. Besonders aber, wenn das Fenster zur Strasse hin geöffnet ist. Dann sitzt er unten, geht bei jedem sich bietenden Moment auf den Sessel davor und schaut raus...... es ist auch egal, er jammert sogar beim Kuscheln vor sich hin. Fenster zu machen ist keine Alternative.....


    Steht jemand auf, läuft er sofort zur Tür...... die ersten Male sind wir davon ausgegangen, das er raus muss, also hat er verknüpft, "ich jammere und komme raus" - das war es aber nicht. Nun schimpft andauernd wer - ist aber auch keine Lösung.


    Die andere Möglichkeit, eine läufige Hündin, als unsere Nachbarshündin läufig war, hat er auch so gejammert...... ein paar Tage lang...... aber nicht so heftig..... nur, ist grad keine der uns bekannten Hündinnen läufig. Selbst mein Malik reagiert gar nicht und der ist sonst, wenn wir draußen sind, heftig am sabbern und zähneklappern, wenn ihm ein "lecker Mädchen" unter die Nase kommt.


    Okay, woran es auch immer liegt, es geht uns allen entsetzlich auf die Nerven..... was tun? Habt ihr einen Tipp? Momentan bringe ich ihn einfach kommentarlos in einen anderen Raum und lasse ihn allein..... im Augenblick liegt er auf dem Flur und jault bereits. In der Küche hört er irgendwann tatsächlich auf.... Ignorieren? Ich bekomm`s nicht hin..... irgendwer aus der Familie reagiert am Ende immer.


    Wie geht ihr mit so etwas um? Wenn er still ist, hole ih ihn übrigens immer wieder zu uns - und bringe ihn wieder weg, wenn er wieder anfängt. Das mache ich aber auch erst seit gestern. Bislang hilft`s nicht..... das Jaulen momentan ist echt schaurig... :zensur:


    Habt Ihr Tipps für mich?


    Liebe Grüße
    Sundri

    Moin,


    ich studiere auch soziale Arbeit an der FH Hannover und bin jetzt im 5. Semester....


    Allerdings werde ich mein Studium, aufgrund der familiären Lage (ich hab drei Teenietöchter und einen schwierigen Ex......) um 2 Semester verlängern, bin aber noch auf dem laufenden, nur mit den Hausarbeiten im Rückstand.


    Die Bachelorstudiengänge schließen jedes Modul mit einer Prüfung (Hausarbeit, Klausur, mündliche Prüfung) ab, was am Ende eines Semesters eben doch allerhand Stress bedeutet. Dazu kommen einige Projektarbeiten und Referate, allerdings eher weniger als früher, da diese kaum noch freiwillig geleistet werden, allerhöchstens mal als Prüfungsvorleistung.


    Der beste Zeitpunkt für einen Hund ist, meiner Ansicht nach, nach dem 4. Semester.... da waren bei uns die beiden ersten Semester (das zweite und dritte hatten jeden Tag Pflichtvorlesungen von mitunter morgens 9°° Uhr bis zweimal in der Woche 20°° Uhr (was eine echt harte Zeit ist)
    Und nach dem 4. Semster waren bei uns die wichtigsten Rechtsklausuren auch vorbei......


    Allerdings nehmen bei uns die ein oder andere Kommilitone/in hin und wieder ihren Hund mit in die FH. Das liegt ein wenig am Dozenten und am Hund. Wenn man in der Nähe der Fh wohnt, ist das alles recht easy.... durch Pausen und kurze Wege ist Hundehaltung oft möglich...... wenn nicht, so wie bei mir, ist es gut, Kinder zu haben ;)


    Momentan habe ich beinahe ausschließlich vormittags Vorlesungen und das ist dann schon um einiges Familien- und natürlich auch Hundefreundlicher. Allerdings sollte man unbedingt für die Zeit des Berufspraktikums vorsorgen und sich einen Hundesitter suchen, oder einen Praktikumsplatz, an dem der Hund willkommen ist. Gibt es ja auch.


    Meiner Meinung nach sind die Bachelorstudiengänge stark verschult und mit allerhand Pflichtvorlesungen zugepackt. Dafür vermitteln sie andererseits viel Theorie, was nicht schaden kann - aber leider wenig Praxis. Ein Praktikum von 8 Wochen insgesamt vermittelt wenig Perspektiven. Leider. Aber das kann man ja nachholen. Und ich finde die Semesterferien geben einem viel Zeit für einen jungen Hund.


    Liebe Grüße
    Sundri

    Wildpark? Ich kann mit meinem an der Leine durch den Wildpark gehen, der zittert nur die ganze erst Zeit vor Aufregung und denkt vermutlich "blöde Chefin, ich könnt sie alle kriegen, aber ich darf ja nicht..... *grummel*" die unterscheiden exakt was ansteht.... das Zittern gibt sich dann irgendwann..... das sind für ausgebildete Jagdhunde reine Gehorsamübungen.


    Meine Ausbilder in der Falknerei haben mitsamt eine jagdlich geführten JRT Meute in einem Wildpark gearbeitet..... und konnte mit allen Hunden durch die Gehege gehen, aber wehe sie wurden draußen los gelassen, die sprengten jeden Fuchs und hielten jedes Schwein.


    Ausgelastete Jagdhunde sind viel leichtführiger als solche, die nie dürfen..... denn sie wissen, das der Chef die Jagd leitet und das ihre Chance schon noch kommt. Von daher vertrauen sie einem auch und warten halt. Geht mal auf eine Gesellschaftsjagt, die Hunde sitzen zu Beginn in den Autos und wenn dann die Jagd angeblasen wird, dann ist in den Autos aber der Teufel los, die kennen das Signal und wissen "Jetzt......" und dann gibt es auch kein halten mehr.


    Allerdings auch kein blindes davon jagen und hetzen. Ein gut geführter Hund macht erstens ein wenig Lärm (oft tragen die Hunde kleine Klingeln oder sie sind zumindest Sichtlaut, wenn nicht Spurlaut) und läuft vor der Treiberkette in Bögen hin und her.... kommt also alle paar Minuten bei mir vorbei und schaut ob alles noch okay ist. Überjagen, das heißt, die Reihen verlassen und selbstständig jagen gehen ist unerwünscht.


    So, das wars aber für heute. ;)


    Schlaft gut
    Sundi

    Moin,


    hart kann jeder Hund werden..... Hunde die dauernd an der Leinen geruckt werden, die erkennen schon frühzeitig wann es wieder so ist und spannen dann ihre Muskulatur an..... das können sehr hoch passionierte Jagdhunde selbst am Teletakt..... Muskeln anspannen, aufquietschen und ab geht die Luzi......


    Sie sollen auch "hart" sein, ein Jagdhund der umdreht und flüchtet, wenn ihn die angeschossene Ente anfaucht, der ist nicht zu gebrauchen. Einer der vor einem verletzten Fuchs umdreht, ebenso wenig..... er soll Schweine stellen, Schweißhunde auch aufgemachtes krankes Wild greifen und halten, bis der Hundeführer nahe kommt und es mit dem Messer tötet.


    Abgedrehte Hunde? Die gibt es auf jeder größeren Gesellschaftsjagd, manchmal so sehr, das sie auch tot umfallen..... alles schon erlebt. Flanke aufgerissen, 2 cm tief, hat geblutet wie Sau, aber der Hund ruht erst, wenn das Schwein liegt. Mein Hund soll auch mch bei einem solchen Angriff schützen und dazwischen gehen.... einer der da Fersengeld gibt und auf und davon geht, hilft da wenig.


    Sie sollen ins Brombeergebüsch rein, um das Wild hoch zu machen.... sie sollen ruhig vorstehen, sie sollen angeschossenes Wild sanft (damit es nachher keine Druckstellen hat) bringen (wenn nötig lebend) und abgeben. Sie bilden im Idealfall eine Symbiose. Ich habe das mit Frettchen, Habicht und meinem Malik erlebt..... DAS KANN MAN MIT ERSATZ NICHT BIETEN.....


    Und, so sehr mich mein Hund liebt, er geht mit jedem mit, der nach Wald und Waffe und Jagd riecht, weil ich es ihm nicht mehr bieten kann.... das erkennt er an der Kleidung und an deren Geruch, aber Hallo.... und natürlich, er hat seine Erfahrungen. Mein Hund erkennt schon an der Halsung was jetzt ansteht, Schweißarbeit, Jagd oder eben spazieren gehen. Und wenn er seine Jagdhalsung um bekommt, dann geht er ganz anders raus als sonst.


    Ansatzweise haben wir das letztes Jahr in Schweden erlebt, da hat einer meiner Gäste seinen Leatherman verloren..... irgendwo im Garten (6000 m² groß), keine Ahnung wo und mein Hund hat es in Freiverlorensuche gefunden und apportiert, stolz wie Oskar...... ein im Apport gut durchgearbeiteter Hund bringt alles! Meiner bringt zum Beispiel jedes Apportel, zum Ärger meiner Töchter (die dürfen auslegen, werfen und den Hund schicken) zu mir. Das sitzt ganz tief drin.


    Ihr müsst mal Jagdhunde beobachten die zu alt für den doch recht harten Alltag sind, wie die drauf sind, wenn Herrchen mit dem Zweit- bzw. Junghund allein losgeht - die altern beim zusehen..... der Blick, wenn sie denen, die raus gehen, nachsehen, sagt alles, was man dazu wissen muss.


    Und jeder Erfolg zeigt dem Hund wofür er einst gezüchtet wurde, über Jahrhunderte hinweg.... das bekommen Menschen nicht in ein paar Jahren raus. Never.....


    Man kann vieles umleiten, ich kenne Jagdhunde in der Rettungsstaffel, die sind einfach toll...... aber auch das ist eine, ihnen angewölfte Verhaltesweise. Und Jagdhunde haben einen großen "will to please", viele apportieren von Natur aus..... sie wollen arbeiten, das hat man eben auch gefördert, durch gezielte Auswahl und Zucht.


    Ich denke das Erfolg haben ist das Hauptproblem bei meinem Spanier, denn er hat sich sicher einige Zeit von Vögeln ernährt.... das sitzt so tief in ihm drin, das er vor Aufregung zittert, wenn die durch die Büsche flitzen.... und er fängt Mäuse, wie eine Katze..... oder ein Fuchs. Malik hat durch unglückliche Zufälle in seinem gesamten Leben drei Hasen gerissen - hinter Rehen kann ich ihn zuverlässig abrufen - hinter Hasen? Er weiß doch, DIE kann man fangen...... hinter Hasen ist es extrem schwer.


    Man kann und man sollte Jagdtriebe nicht bremsen, sondern sich, um des Tieres willen, einen anderen Hund suchen. Es gibt so viele schöne Hunde....


    Nächtliche Grüße
    Sundri


    P.S. Teletakt ist verboten, kann aber, richtig eingesetzt (da gibt es wirklich große Unterschiede) Leben retten.... denn natürlich muss ein Jagdhund lernen auf Entfernung zu hören und Schlepp? Hey, der weiß exakt und genau, wann er an der Schlepp ist und keine Chance hat und wann nicht.

    Ja, ich meine als Schmücksel neben dem hübschen Besitzer. So wie das Marula (das heißt, soweiti ch weiß die "Amsel" ;) ) beschrieben hat, so enden zur Zeit viele Jagdhunde....... leider.


    Familientauglich sind in meinen Augen all die Hunde, die das seit Anbeginn der differenzierten Zucht gewesen sind, Begleit- und Gesellschaftshunde, Hofhunde.... Dalamtiner waren früher einmal Kutschenbegleithunde (weil sie so hübsch aussehen.....) und sie sind heute tolle Familienhunde. Pudel..... find ich persönlich total klasse (mich macht ihr schlechter Ruf echt traurig) und vielerlei mehr. Auch Jagdhunde ohne Jagdtrieb sind ideale Familienhunde, Schutzhunde ohne Schutztrieb - solche Hunde sind früher an Familien abgegeben worden und Züchter tun dies heute auch noch. Was nicht bedeutet, das der Jagdtrieb nicht irgendwann doch mal durch bricht.


    Ich sehe das bei dem Hof nebenan, die haben sich ihren vierten Schweizer Sennenhund als Hofhund gekauft. Während alle Vorgänger gelernt haben, der Hof ist mein Revier und nie abgängig waren, geht diese Dame nun auf große Reise durch den Ort..... bloss zu Hause ist sie nicht.... völlig ungeignet für den Job.... wohnt sie nun drinnen und eigentlich wäre sie woanders vermutlich besser aufgehoben?


    Liebe Grüße Sundri


    P.S. ich kann hier keine PN oder Mails schreiben, weil ich "nur" Gast bin, sozusagen..... aber alle Fragen beantwortet Dir bestimmt die ansässige Jägerschaft sehr gern, da grade diese Dinge sehr abhängig vom Bundesland sind. Nur Finger weg von Chrashkursen, das dort erlernte Wissen hält meist, aufgrund der kurzen Zeit und wenigen Beschäftigung, nicht vor. Jagd ist für mich mehr Naturschutz als Trophäenhetze, aber das ist wohl auch eine typisch weibliche Sicht der Dinge. :hust:

    Moin,


    ich sehe, das hab ich schon mal irgendwo geschrieben, jeden auf eine bestimmte Aufgabe hochspezialisierten Hund in nicht spezialisierter fachlicher Haltung hochkritisch. Ob es dabei ein Hüte- oder Jagdhund ist, ist eher schnuppe.....


    Jeder arbeitswillige Hund wird problematisch wenn ich ihn nicht auslaste, die Dramen der ausgemusterten Hütehunde sprechen Bände, die Besitzer eine Beagles in der Hundeschule: "ach, wir haben ihn aus jagdlicher Zucht, die sind ja noch unverbrauchter und robuster; können Sie ihm bitte das Jagen abgewöhnen.....?" Bei sowas könnt ich echt kotzen!


    Es gibt mittlerweile von beinahe allen Hunderassen Arbeits- und Showlinien und bei beiden Linien können "nichtgeeignete" Hunde dabei sein..... mal ehrlich, da werden seit Jahrhunderten Spezialisten für bestimmte Aufgaben gezogen und ich frag mich immer wieder, welchen Sinn macht ein Weimaraner in Nicht-Jägerhand?


    Er ist schick, er ist elegant, er ist hübsch, er zieht Blicke auf sich.... alles ganz toll - er ist aber auch, das wissen die wenigsten, einer der wenigen Jagdhunde der noch Mannschärfe besitzen kann.... nie nicht würde ich mir, selbst als Jägerin, einen Weimaraner holen, ich hab Kinder..... das sind die einzigen Jagdhunde die ich auf Kinder habe losgehen sehen..... mehrfach.....und mit 6 - 8 Jahren legen sie oft noch zu. Das stell ich mir unausgelastete gar nicht erst vor.


    Jagdhunde aus dem Tierschutz sind etwas Anderes, Hundemenschen die Jagdhunde auslasten können (da gibt es vieles) auch, aber die meisten vegetieren vor sich her.... werden an der Leine spazieren geführt...... und fristen ein klägliches Leben (wohlbemerkt, Jagdhunde in Jägerhand auch oft genug!) Und bei Hütehunden ist das nicht viel anders.


    Ich hab so eine hochexplosive Mischung hier zu Hause, mein Spanier Diego.... Jagd-Hütehundmischling mit einem Hauch Podenco..... ich bekomme ihn nicht ausgelastet, so nicht und anders auch nicht...... er ist im Haus der allerliebste Zeitgenosse und draußen mitunter der blanke Horror...... denn seine Prägephase hat er auf der Straße verlebt. Mensch? Ist toll, aber draußen ist alles toller..... Und mit drei Kindern kann ich ernsthafte Konsequenezen wie füttern mit der Hand oder Beachtung nur noch draußen, schlicht vergessen...


    Muss man Spezialisten hier her holen? Wenn wir ehrlich sind, dann landen sie nicht aufgrund ihrer angewölften Aufgaben und Spezialisierungen hier, sondern schlicht aufgrund ihres Aussehens. Da brauchen wir nur den Kangal ansehen - wer in Deutschland braucht tatsächlich einen solchen Herdenschutzhund und wo? Wer braucht hier einen Boerboel? Haben wir nicht eigene wunderbare Hunde? Müssen es tibetanische Hunde sein? Und die sind nicht hier, weil sie tolle Hunde sind, sondern einfach weil irgendwer meint, er müsse etwas Seltenes und Besonderes haben, sowas, was andere nicht haben..... Schweißhunde sind auch so eine Geschichte für sich...... was machen die in Großstädten auf der Rennbahn, außer hübsch auszusehen? Neben dem dollen Besitzer natürlich! :zensur:


    Zu Jagdhunden hab ich schon das ein oder andere geschrieben..... wer einen Jagdhund führt, der echtes Talent hat, der wird das ein oder andere Wunder erleben..... und sei es nur, das der Radius eines Jagdhundes eben nicht bei "ich geh nicht weiter als 10 mtr. von meinem Herrchen weg" ist. Das soll auch so sein, das ist sein Job, eigene Entscheidungen treffen und durchsetzen.... und da gäbe es noch vieles.


    Kein Hund ist in jeder Situation 100 %tig abrufbar, wer das behauptet, der lügt! Und darauf muss man sich gefasst machen,notfalls eben auch, wenn Hundchen auf dem Sonntagsspaziergang mit der erjagten Ente freudig vor einem steht. Oder mit dem seit drei Wochen tot herum liegenden Kaninchen? Kann alles passieren und ist alles der Job des Hundes, wer`s mag......


    Nachdenkliche Grüße
    Sundri

    Moin,


    ich bin Falknerin und habe damals einen Habicht geflogen, bin als Kind, quasi im Forsthaus groß geworden und auf dem Land und man muss als Falkner einen Jagdschein haben und meine Jägerschaft hatte ausgezeichnete Ausbilder.... zudem hat mich die Natur schon immer sehr interessiert, noch heute schaue ich mit meiner Jüngsten (13) sehr gern Naturdokumentationen an.


    Zu den Rehbeinen, die gelten als eher ungenießbar.... kaum Fleisch, nur Sehnen.... also landen sie besonders gern auf den Luderplätzen. Dazu kommen die Beine von verendeten Tieren, Fallwild..... und da ein Reh davon vier hat, liegen halt ein paar mehr in der Gegend herum. Verschleppt werden Rehbeine von vielen Tieren, Füchsen, Katzen, Mardern, Greifen.... die zerren und zergeln alle dran herum, nagen hier ein wenig und da ein bisschen und irgendwann sind die Teile weit verstreut.


    Kitzbeine können Mähschäden sein, oder auch von gerissenen Tieren stammen. Kitze sind sehr klein und werden von vielen Tieren getötet, bei uns in der Gegend auch oft von Schweinen. Da brauchts hin und wieder nur einen Kitzfieplockruf und dann kommen erfahrene Sauen aus dem Busch. Kitz ist lecker..... nur die Beine nicht so sehr.


    Auch ein ausgewachsener Dachs ist in der Lage ein Kitz zu reissen, selbst Waschbären traue ich das zu oder Marderhunden. Das einzige wovor sie sich in Acht nehmen müssen ist Mutter Reh, die kann schon mal böse treten.


    Liebe Grüße
    Sundri

    Moin,


    das neben ein totes Kaninchen legen kann zum einen bedeuten, ich sichere was ich hier habe..... mein Jagdhund sollte auch neben der Beute liegen bleiben können, zum aufpassen, sozusagen. Es kann aber auch eine Andeutung zum Verweisen (also eine Art des Anzeigens oder Meldens) sein. Auch ein Schutzinstinkt ist möglich, ich bleibe bei Dir.....


    Schweine sind, meiner Meinung nach die schlauesten unter unseren Haustieren, das gilt für das zahme Schwein genauso wie für das Schwarzwild in unseren Revieren. Man kann sie zum Beispiel ähnlich ausbilden und abrichten wie unsere Hunde.


    Sie können dann Drogen schnüffeln, Pilze oder andere Stoffe und sie können auch gut gehorchen. Aufgrund ihrer Intelligenz erkennen sie in den Revieren auch Zusammenhänge und folgern aus ihnen verschiedene Vorkommnisse.


    So bringen sie Autogeräusche eines bestimmten Wagens mit Schußgeräuschen in Verbindung und umgehen dieses Gebiet weiträumig. Sie bringen Schußgeräusche in Verbindung mit Aufbruch (Wildinnereien) und lernen, nach einer bestimmten Zeit zur Stelle an der geschossen wurde, zu kommen.... um die Innereien zu fressen. Sie sind die einzigen Tiere die, wenn sie auf die Lichtung kommen, auf den Hochstand hinauf schauen und wenn dort irgendetwas blitzt oder glänzt, gehen sie woanders hin. Sie wandern bevorzugt in Gräben über Land, damit sie ungesehen Strecken zurück legen können.


    Sie leben hochsozial miteinander und werden immer von einer erfahrenen Bache (Sau) geführt, die ein striktes Matriarchat führt und in Notzeiten Verpaarungen durchaus auch verhindert, so dass weniger Frischlinge auf die Welt kommen. Und diese gibt ihre Erfahrungen weiter.


    In dicht besetzten Revieren haben sie auch fix heraus, wer nicht gejagt wird...... starke Keiler etwa - die lassen sich dann durch eine Jagd auch nicht aus der Ruhe bringen. Das schafft kein anderes Tier unserer Wälder.


    Sie sind Kulturfolger und haben (siehe Berlin) längst begriffen, das ihnen, innerhalb von Wohngebieten so gut wie nichts passiert...... sie plündern Mülltonnen, Schulhöfe, lieben Komposthaufen, Erdbeeren und Blumenzwiebeln..... Zur Zeit wandern sie in weitere Vororte (etwas Hamburg) ein.


    Sie sind schlicht und einfach extrem clever und nicht zu unterschätzen.


    Liebe Grüße
    Sundri