Moin,
das Leckerlie beim Apport ist das letzte eingesetzte Leckerlie das der Hund normalerweise bekommt. Zumindest im Jagdbetrieb, das ist ein Tauschgeschäft, ich gebe Dir etwas Feines und Du gibst mir Deine Beute. Und bei, noch warmen, Wild ist das eine ganz andere Sache als bei den blöden Apportels....
Also, Apportieren und Leckerchen gehören zueinander, wie Schnee und Winter.
Das Problem beim Ausspucken ist, das die Ausbildung nicht sauber gelaufen ist, das man den zweiten oder dritten Schritt vor dem ersten gemacht hat. Der erste Schritt ist nämlich exakt das saubere Halten und das nicht nur, solange der Hund will, sondern auch mal so lange ich will. Apportieren entstammt einer ganz wichtigen, sehr alten und notwendigen Arbeit. Das ist keine Freizeitgestaltung.
Es gibt kein Leckerlie für das Bringen, sondern, wenn man die Tätigkeiten von einander trennt, für das Ausgeben. Und nur für sauberes Ausgeben. Wer los lässt, fallen lässt oder damit herum spielen will, der muss gerügt werden.....und bekommt ganz sicher kein Leckerchen, nie nicht..... denn was lernt der Hund aus unserem Verhalten, wenn er eines bekommt? Na klar, ich lass fallen und bekomm trotzdem was. Super.... hab ich schon hunderte von Malen gesehen.
Also, wenn der Hund das Apportl hinwirft, ist er es, der es wieder aufnimmt und abgibt. Nie der Halter...... wie soll er sonst lernen, das er nicht fallen lassen darf. Und da darf der Ton auch strenger werden. Apportel fällt und der Hund wird gerügt und bekomm sofort das Kommando "Apport!" Und dann sitzen lassen und ausgeben lassen und feiern was das Zeug hält.
Wenn das nicht klappt - ist, wie angedeutet bei der Ausbildung etwas verrutscht und man kann eigentlich von vorn beginnen.
Und noch ein Tipp meiner Ausbilderin "wenn etwas gut geklappt hat, belasse es dabei - Hunde sind nicht blöd und 10 mal das Gleiche nacheinander langweilt sie einfach. Bei manchen Hunden reicht drei mal aus, um sie die Lust verlieren zu lassen." Später beim Wild ist das etwas anderes..... aber bei Trockenübungen? Es sei denn man hat einen Junkie.... die kennen sicher alle. Wobei das saubere Arbeiten bei solchen Hunde auch auf der Strecke bleibt.
Unsere Jagdhunde müssen da andere Anforderungen erfüllen, wenn sie über 400 mtr. Schleppe einen 5 kg schweren Fuchs tragen, oder auch nur einen 3 kg schweren Hasen, dann ist das harte körperliche Arbeit, die mehr erfordert als Tragen. Denn der Hund muss lernen, wie er das Tier trägt, nicht das er über Schwanz oder Beine stolpert und los lässt, zudem verhält sich ein getragenes Wild anders als ein statisches Apportl. Los lassen ist beim Apportieren im Jagdbetrieb das absolute no go. (Weil Federwild sich gern mal tot stellt und sofort entflieht, wenn es einem der Hund vor die Füße spuckt.)
Herumkauen ist auch verboten - das ist sogar ein Prüfungsausschlussgrund, ich will ja das Wild verspeisen und dazu muss es so hübsch wie möglich bleiben, nicht durchgekaut werden.
Nun wollt Ihr ja nicht jagen, aber die Grundelemente sind die Selben. Kein Los lassen ohne Kommando und wenn das nicht sitzt, wird nicht mehr über Strecke apportiert, sondern nur bei Fuß. Aufnehmen, gehen, absitzen und ausgeben. So lange bis das klappt (also über einen Zeitraum von mehreren Tagen, nicht das ganze Pensum an einem Tag.) Und dann über ganz kurze Strecken erweitern. Und mit dem Hund reden, Kommandos sauber geben, das "halten" leise und beständig, nicht hoch oder tief, sondern gleichmässig. Die Stimme vermag da viel. Wer sich freut und das auch im "halten" ausdrückt braucht sich nicht wundern, wenn der Hund sich auch freut und einem das Apportl vor die Füße knallt.
Wenn der Hund ruhig sitzen kann, wenn man das Apportel fort bringt oder weg wirft, ist das allerdings auch schon höhere Schule 
Und wenn das alles sitzt, kann man die Übungen erweitern und erschweren, Apportl verstecken ohne das der Hund dabei zuschaut und ihn suchen lassen, oder auf dem Spaziergang fallen lassen und auf dem Rückweg wieder "finden" lassen. Oder oder oder..... ein gut im Apport durchgearbeiteter Hund apportiert absolut alles und hält absolut alles.
Mein Malik apportiert rohe Eier - das war dann die ganz hohe Schule, eines ist ihm herunter gefallen - ein einziges Mal und ich musste kaum schimpfen, sein entsetzter Blick auf das kaputte Ei (in keinem Fall fressen lassen - das ist wichtig) war genug.
Noch heute schicke ich ihn los, wenn wir etwas verloren haben und nicht finden, sei es ein Taschenmesser im Gebüsch oder auch das Frisbee im Abhang. Er sucht zuverlässig (weil er auch weiß, wenn ich ihn schicke - dann ist da was!) und findet es immer. Und was meine Kinder am meisten ärgert, sie können ihn ins Apport schicken aber die Beute bringt er mir, immer, zuverlässig...... 
Liebe Grüße
Sundri