Moin,
da ich vor einigen Jahren meinen Kindern verboten hatte, aus dem Papaurlaub in Spanien Tonnenweise Sand und Muscheln und Steine anzuschleppen, haben sie mir einen Hund mitgebracht - gefunden - und der ist sooooo niedlich....
Der niedliche Hund entpuppte sich dann als Mischung aus Jagdhund (vermutlich Epagneul Bretone), Hütehund (nicht herauszusehen was für einer) und noch mal Jagdhund (Podenco) und der Rest verliert sich im Dunkel. Wir haben ihn jetzt drei Jahre - er war nie krank, außer an Pfingsten, da hatte er einen anaphylaktischen Schock und wäre beinahe verstorben, wir haben leider nicht heraus gefunden was das ausgelöst hat und so sind wir noch ein bisschen furchtsam - könnte ja wieder passieren. Die Mischung ist hochexplosiv, wissend - hätte ich mir diesen Hund nie angeschafft.
Diego ist im Haus ein beinahe Traumhund, sehr gelehrig, er hört prima, man kann mit ihm alles machen (die Kinder können das..... ), er ist lieb, verschmust und extrem bemüht, in Kontakt mit einem zu treten - ich hab das noch nie in der Art erlebt. Er wacht, schlägt also an, wenn etws ungewöhnliches zu hören ist. Und hat noch nie in seinem Leben irgendeinem Menschen gegenüber Aggression gezeigt, ganz im Gegenteil.
Auf dem Hundeplatz war er ein Traum, aber nur, bis sich das Tor hinter uns schloß....
Und das ist das Manko, er hört draußen kein einziges bisschen, okay, das ist nicht wahr, heute schaut er schon, immerhin, drei Jahre später, nach mir..... wenn er mal ausbüxt und kommt sogar nach mir sehen, wenn ich aus dem Blickfeld bin, er kommt ziemlich sicher wieder nach Hause, drei, vier Stunden später.... er rennt noch immer voll in die Leine ohne Antizuggeschirr (da hat nix und niemand geholfen) es sei denn ich halte ihn bevor er etwas sieht oder hört mit Kommando davon ab - aber - ein Straßenhund ist auch immer noch was anderes, als ein gut sozialisierte Hund von hier.
Worauf ich hinaus will, Jagd- und Hütehundmischling.... Diego passt schon auf, das alle, wenn wir unterwegs sind, beieinander sind, trennen sich unsere Wege, macht er ein Riesentheater und Geschrei.... es dauert lange, bis er sich da wieder einbekommt. Er würde alles jagen, was sich bewegt, er schaut sogar in die Bäume rauf, ob da was raschelt und springt, wenn man ihn lässt, bellend in jeden Busch (deshalb nenn ich ihn immer, wenn mich mich jemand nach seiner Rasse fragt "spanischen Heckenspringer") - zuhause dirigieren wir das um, da lernt er allerlei Faxen und Mätzchen und wird so beschäftigt.
Das Jagen ist etwas, das sich festigt, je öfter der Hund es ausleben darf. Also, wenn man das strikt unterbindet, solange der Hund noch sehr jung ist, bekommt man das gut in den Griff. Retriever sind eigentlich speziell gezüchtete Hunde für die Arbeit nach dem Schuß - sie gehen gewöhnlich nicht jagend ins Feld.... oder in den Wald, sagt ja auch ihr Name "to retrieve" zurück bringen.... meine Bekannte lässt ihren Retriever immer alles tragen, er hat sogar extra einen Korb dafür und ist so ausgelastet.
Border können schwierig sein, müssen aber nicht..... da würde ich abwarten, was wie durchschlägt.... wenn Du Hundesport machen willst, kann es sein, das gar nichts durchschlägt, ansonsten muss man halt suchen, was den Hund auslastet. Kommt auch darauf an, aus was für einer Linie der Vater abstammt. Meine Freundin hat nen Border, der ist ne Schlafpille - zu nix zu gebrauchen. Ne andere hat einen, der ist voll abgedreht, nur am pushen, voll gestresst, was aber, meiner Meinung nach an ihr liegt, keine Grenzen..... sie lässt sich hüten....
Und Kinder, ich glaube, es liegt immer daran, wie man Kinder an den Hund führt und umgekehrt - Hundeplätze sind tabu, ebenso wie Allein bleiben mit dem Kind, nicht eine Minute...... solange das Kind so klein ist. Kein Kind am Napf, kein zentraler Platz im Haus, von dem aus er alle Türen und Personen im Blick hat und all diese Sachen. Das wird schon....
Lass Dich nicht bange machen, ich würde meinen nie mehr hergeben.
Liebe Grüße
Sundri