Beiträge von Sundri

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    Du schriebst aber oben sinngemäß "lange Leine= ich habe frei". Das was du beschreibst ist ja eher die Gewohnheit an Rituale. Das kann man genauso gut mit Geschirr vs. hals band machen oder Kettenhalsband vs. Nylonhalsband oder oder.

    Na klar, aber ne Flexi ist von der Handhabung was anderes, als ein Schweißriemen.... Rituale gehören für den Hund dazu. Meiner wusste immer, das er sich kurz vor einer Weggabelung hinzulegen hatte, weil ich zuerst um die Ecke sehe, auch das ist ein Ritual. Im Revier, im Freilauf eben nicht. Das können Hunde ganz gut unterscheiden.

    Ich kenne viele, die das tun, meist jüngere Leute, die eine andere Einstellung zu ihrem Jagdhund haben, als viele Altjäger, deren Helferlein im Zwinger sitzt.

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    das verstehe ich aber auch nicht warum die Jagdhunde tun und lassen dürfen was sie wollen...
    Ist hier teilweise auch nicht anders.

    Selbst wenn ich es verstehen würde, es k.... mich an. Ich hab dafür gar kein Verständnis.. es ist weder für das Wild gut, noch für den Hund. Aber auch das ist trauriger Fakt, nach der jagdlichen Ausbildung und Püfung legen viele viele Jagdhundeführer überhaupt keinen wert mehr auf Gehorsam oder korrektes Ausgeben beim Apportieren. Da schleicht sich vieles aus.

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    Damit hast du definitiv recht, aber jeden Jäger, jeden Leinenrambo, jedes unerzogene Stofftierchen die ich kontrollieren kann machen mir persönlich den Spaziergang einfach angenehmer. Von daher nehme ich schon Leuten einen Teil der Erziehungsarbeit ab, um einfach selber möglichst entspannte Spaziergänge zu haben...

    *kicher* was dann bei Dir vermutlich super funzt, aber beim Besitzer nicht.... da muss ich nur Malik nehmen, mein "Fuß" heißt, seine Schulter an meinem Knie, möglichst eng, das weiß er genau. "Fuß" beim Liebsten heißt, irgendwo recht nah an seinem Bein, Stellung selbst ist nicht so wichtig, "Fuß" bei den Kindern ist einfach links von ihnen, egal wo..... die wissen schon ganz gut, was sie bei wem machen können und was nicht. :lachtot:

    Wenn Du es ihm abgewöhnen willst, dann musst Du quasi ganz von vorn beginnen und zusehen, das er sich keinen Wind holt (Jagdhunde können das sehr gut), die Rute im Auge haben, ich erkenne hier genau, wie frisch eine Fährte ist und immer immer schneller sein und schneller sehen als der Hund. Und ihn nah halten, je näher er ist, desto größer ist Deine Einwirkung.

    Viel Erfolg
    Sundri

    P.S. so wie ich es bei Malik gemacht hab, immer ins Down pfeifen, wenn er die Nähe Distanz überschritten hat, kann ein Ansatz sein..... das geht dem sanftmütigsten Hund irgendwann auf den Puffer und er hat raus, in welchen Umkreis er sich bewegen kann.

    Moin,

    so viele Fragen.....

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    Die sind ja sozusagen von der Genetik her "überpassioniert"... das, was bei "Gundogs" unerwünscht ist, nämlich wenig Kooperation bei der eigentlichen Arbeit und maximale Eigenständigkeit, gepaart mit starkem Trieb, entsprach/entspricht halt genau deren Funktionsweise.

    Genau, niemand käme auf die Idee einem derartig jagenden Hund das Jagen über TT und Co. abzugewöhnen. Denn es geht um kontrollierte Jagd.... Windhunde stellen das Wild und binden es, bis die Jäger kommen. Sie jagen in derart heißen Gebieten, dass das getötete Tier mitunter zu schnell verdirbt. Podencos sind da noch ne andere Nummer, aber darum geht es hier ja nicht, auch sie jagen mit ihrem Hundeführer kooperativ.

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    darf ich fragen, wo Du da den Unterschied siehst? Eine Einwirkung auf den Hund, weil er Deinem Kommando nicht gehorcht, IST doch eine Strafe? Oder habe ich da jetzt was mißverstanden?

    Okay, dann muss ich mein Verständnis von Strafe erklären, Strafe als Wort ansich bedeutet für mich eine willkürliche nicht im direkten Zusammenhang stehende Folge die bei Tieren einen deutlichen Hang zur Gewalt hat. Alles andere sind für mich logische Folgen und ich versuche diese, auch durch Hervorrufung eines Meideverhaltens, weil ich weiß, das Tiere so lernen, herbei zu führen. Wie stark oder nicht stark ich das mache, liegt am jeweiligen Tier und an der Situation und an meinem Anteil daran - wie geschrieben - reagiere ich zu spät, kann ich das nicht meinem Hund anlasten.

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    Ich versteh halt immer noch nicht, warum ich beim TT auf der möglichst niedrigsten Stufe anfangen soll, so das beim Hund höchstens ein Kribbeln ankommt.
    Das macht doch lerntheoretisch keinen Sinn. Kann mir das jemand erklären?

    Weil wir bei arbeitenden Hunden auf Kooperation setzen, noch ist der Hund jung, die Pferde gehen mit ihm durch - nun muss er lernen, auch zu hören, wenn ich weit weg bin und da kann ich es durchaus im "guten" Versuchen. Warum die höheren Stufen einsetzen wenn er beim leichten Kribbeln reagiert und tut was ich will? Zurückkommen etwa? Warum all mein Pulver verschießen und hinterher keine Steigerung mehr haben? Im Jagdbetrieb steigert sich das Verhalten des Hundes noch einmal, wenn er das erste Mal an warmen Wild war, zeigt sich ob die Ausbildung fundiert genug war oder ob ich irgendeine Stufe übersprungen hab, dann muss ich korrigieren. Es geht darum, in erster Linie, mich in Erinnerung zu bringen und seinen will-to-please zu wecken.

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    Allerdings kommt´s natürlich darauf an, für welchen Hund Du das Teil verwendest. Ich entnehme Deinen Zeilen, daß Du für Deine Ausführungen total "bekloppte" Hunde ausschließt für die jagdliche Zusammenarbeit (nicht zu Unrecht). Dann mag die unterste Stufe helfen. Aber dann frage ich mich, warum kriegst Du das nicht mit der Stimme hin - hat dieselbe Wirkung. Aber das Tele soll doch Mittel sein für eben jene von Dir für die Zusammenarbeit im jagdlichen Bereich ausgeschlossenen und NICHT kontrollierbaren Gesellen? Für einen Hund, den ich mit minimalen Einwirkungen "kriege", brauch ich doch solche Mittel gar nicht erst einzusetzen?

    Jagdhunde arbeiten erst einmal an der Schlepp, wenn das zuverlässig klappt, arbeiten sie frei und da es in ihrer Natur liegt, auch frei zu arbeiten - haben sie sehr schnell raus, das meine Stimme, auf der 400 mtr. Schlepp keine weitere Wirkung hat. Da kann Chefin schreien - ich komm ja schon.... oder erst nachher, hier riecht es so toll... und dann wäre das Kribbeln eine Erinnerung an "Oha, da ist ja doch was - mache ich lieber was ich soll." Es zeigt dem Hund, das er eben nicht frisch, fröhlich und frei im Gelände unterwegs ist. Er hat aber die Chance darauf zu reagieren. Ich arbeite kooperativ. Ich will ihm nichts verleiden..... Ich hab`s nie erlebt, dass das Kribbeln, richtig angewendet nicht hilft. Es geht hier nicht um Notsituationen wie jagender Hund - befahrene Straße - sondern um normale Ausbildung. Unsere Jagdhunde arbeiten kontrolliert und ich muss sehen, hört er mich oder ist er auf und davon? Es ist meine Aufgabe zu erkennen, ist er aufnehmbar oder auf und davon.

    Das TT ist auch Korrekturmittel, mein Malik hatte das Pech das die Ente die er bringen musste (das ist eine spezielle Ausbildung, die Arbeit hinter der lebenden Ente) nie tot war, sondern immer lebte und er tat sie ab. Das ist ein Prüfungsausschluß. Es half alles nichts, Manschette um die Ente..... er nahm sie am Hals und tötete sie. Ansonsten, toller Hund, alles super - aber wehe die Ente......hier blieb uns damals nichts anderes übrig als das TT, in dem Moment indem er die Ente packte, gab`s eines über....... das machte ein erfahrener Ausbilder, der exakt sah, das er sie knautschte..... er ließ sie nicht mal fallen - brachte sie dann flugs und hat nie wieder eine Ente geknautscht. Die Prüfungsente war leider auch nicht tot - aber er brachte sie super korrekt. Für uns war es der einzige sinnvolle Einsatz in den drei Jahren Ausbildung. Ein weicherer Hund hätte unter Umständen nie mehr eine Ente angeschaut..... aber Malik war nie weich oder ein Spatz.

    Korrektur wie gesagt eben immer nur, wenn sicher gestellt ist, das der Hund das Kommando kennt und weiß, was von ihm erwartet wird. Und, Korrektur immer in der Ausbildung - nicht hinterher - wenn das Kind schon im Brunnen liegt, DANN wird`s ganz schwer. Nicht Jagdhunde kann man so manches verleiden, da würde ich nicht über Kribbeln arbeiten - da geht`s ja bloss um nackte Vermeidung, um Erschrecken, um das Reh beißt und um LASS das, sofort.

    Bei den Jagdhunden geht`s um etwas anderes und, ganz wichtig, mein Kommando, eine sekunde Reaktionszeit für den Hund und TT. Und nur ein Mal, bei jeglicher Reaktion erfolgt sofort ein Lautkommando auf den Punkt genau, also, wenn der Hund zuckt muss sofort die Stimme kommen "PLATZ!" Normalerweise sollte das klappen. Hab ich jetzt nur die Stufe 5 genommen, hab ich noch ne Steigerungsmöglichkeit - aber es geht eben genau darum, das der Hund niemals erfährt, das meine Möglichkeiten begrenzt sind. Genauso wenig wie er jemals lernen dar, das er stärker ist als ich es bin. Dann hab ich verloren und muss ganz von vorn anfangen.

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    Bei den Spatz-Hunden nützt der "taktile" Reiz eines Vibrierens oder eines Prickelns tatsächlich was, damit sie sich zum Halter umorientieren. Auf Distanz angebrüllt zu werden, hat man als halbwegs kooperativer, aber ungezogener Hund meist zu ignorieren gelernt. Passiert ja eh nichts. Aber ein etwas schlicht gestrickter Hund denkt schon, dass der Halter ihm in Nacken sitzt, wenn man ihn mit dem Tele "anstupst".

    Der muss gar nicht schlicht gestrickt sein, sondern einfach nur eine gute Führerbindung haben.... die meisten mit TT korrigierten Jagdhunde sind Zwingerhunde, das sollten wir im Auge haben, die sind zwar ganz anhänglich (wer wäre das nicht, wenn man nur zwei Stunden am Tag mit dem Chefchen hat) aber kooperativ? ich bezweifele das, für mich sind das ganz vielschichtige Probleme. Mein Malik, den ganzen Tag um mich, hat ja quasi 24 Stunden in denen er auch hören muss - im Alltag - das ist ein ganz anderes Miteinander als bei einem Zwingerhund.

    Und, im wirklichen Jagdgeschehen "gönnen" wir es den Jungs auch mal, drüber zu sein..... hautsache sie kriegen sich weider ein und kommen brav zurück, müde, erschöpft und happy.... passioniert kann eben auch sein, ins Brombeergebüsch zu springen und die Sau zu sprengen, wenn die anderen drum herum stehen. Dazu muss man nicht durchgeknallt sein und durch gehen.

    Es kommt wirklich auf Sekundengenaues Einwirken an, Pfeiffton ist ein tolles Beispiel, erst ruft der Hundeführer, der Hund hört nicht, dann kommt der Pfeiffton - und dann der Elektroschock..... ich hab so viele Hunde gesehen, die beim Pfeiffton ihre Muskulatur anspannten, den Schock überwanden und weiter rasten - klassische Fehleinwirkung und nutzlose Verpuffung.

    Sundri

    Moin,

    hej hej, Ihr macht`s mich ja ganz verlegen..... :ops: aber Danke.

    Ich hab noch nie über den Einsatz eines TT bei Nicht-Jagdhunden nachgedacht. Ein Jagdhund darf ja nun keine Angst vor dem Wild bekommen, das wäre überaus unerwünscht, denn notfalls soll er das verletzte Tier runter ziehen, so dass ich zu Hilfe kommen kann. Würde er als Angst bekommen, fiele diese Aufgabe ja aus.

    Oder, hätte mein Hund Angst vor dem Hasen bekommen, hätte er sie anschließend ja nicht mehr apportiert? Wollte ich dann auch nicht haben.

    Es wäre durchaus eine Möglichkeit, Nicht-Jagdhunde so zu trainieren - aber, da sehe ich auch die große Gefahr der Bequemlichkeit. Das TT verheißt ja schnellen Erfolg, das ist für die "ich will alles aber sofort Fraktion" bestimmt sehr verführerisch?

    Und in der falschen Hand, darüber müssen wir nicht reden, die Foren sind voll davon, mangelnde Erziehung, mangelndes Wissen darüber, wie ein Hund überhaupt lernt und so weiter und so fort. In der falschen Hand ist es zu Recht verboten, denn niemand darf einem Wirbeltier ohne wichtigen Grund Schmerzen zufügen, und meine eigene Unfähigkeit ist ganz sicher kein wichtiger Grund.

    Liebe Grüße
    Sundri

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    Ist da nicht die Gefahr einer Gewöhnung größer? Ich bin von einem eher unkooperativen, durch häufigen Jagderfolg, schon hetzenden Hund ausgegangen. Nicht von einer NOCH entspannten Situation.

    Hej,

    na ja, Erziehung findet eben, meiner ansicht nach, in einem Rahmen statt, in dem der Hund noch ansprechbar ist oder es sein sollte. Also in einer "noch" entspannten Situation.

    Je häufiger der Hund die Gelegenheit hatte frei zu hetzen, desto weniger abrufbar wird er auch. Das sollte jeder wissen, der einen Jagdhund (bleiben wir mal dabei, da weiß ich, wovon ich rede) ausbildet. Malik hat, durch die Verkettung unglücklicher Ereignisse, als junger Hund einen Hasen gefangen.... er hatte dadurch unwiederbringlich gelernt, "DIE krieg ich" und während er hinter allem Wild zuverlässig abrufbar war, fiel es ihm hinter Hasen unerträglich schwer - war ich da nicht schnell genug - war er weg.

    Dann hab ich das Risiko, abzuwägen, abrufen (was - wenn er mich überhört) oder laufen lassen - weil ich einen Fehler gemacht hab - und "wissen" das er Hasen normalerweise eben nicht bekommt.

    Nun gibt`s Jagdhunde die legen sich blindlings hin, wenn der Downpfiff kommt und andere, meiner war anders, der guckte sich erst einmal um, bevor er sich legte.... also haben wir geübt, hinlegen in jeder Variante. Ohne Wild, mit Wild, um die Ecke (wo er mich nicht sah), nah von mir, fern von mir und immer im Auge - es darf auch nicht langweilig werden, bzw. 30 mal hintereinander macht keinem Spaß (sieht man in der Jagdhundeausbildung auch oft, bis zum erbrechen apportieren - mein Ausbilder war da anders, der sagte immer, wenn`s drei mal gut klappt, lass es für heute.) Und den Ernstfall erst einmal wieder meiden, bis das Hinlegen zuverlässig klappt. Und dann an Hasen gehen - uns so hat es dann geklappt. Irgendwann war einfach in ihm drin, Pfiff = Hinlegen. Klar hat er dem Hasen nachgeschaut (ich mag das klassische Down nicht, mit Kopf auf dem Boden, ich will meinen Hund möglichst sehen) und gezittert, aber er lag.

    Also, erst mal alle Varianten ausprobieren ohne TT und das dann eben nur im äußersten Notfall einsetzen. Liegt das Kind schon im Brunnen steigt die Gefahr einer Falschanwendung (weil der Halter eben auch sauer ist) und bei harten Hunden der Ignoranz. Man kann es versuchen, aber wenn es nicht klappt - hat man keine Mittel mehr, das sollte man im Auge haben.

    Je häufiger der Hund frei hetzen konnte, desto hartnäckiger wird er das auch tun.... ein unkontrolliert abgehender Hund wird zur nächsten Jagd durchaus nicht mehr eingeladen, solche will niemand dabei haben. Kontrolliert hetzende Hunde (die laufen bei Treibjagden vor der Treiberkette und kehren um, wenn kein Treiber mehr da ist) sind erwünscht - andere eher lästig, die jagen das Wild eben auch im Alleingang. Natürlich kann es vorkommen das da mal einer durchtgeht, in der Hektik - aber eigentlich soll das nicht sein. Je häufiger er durchkommt, desto schwerer ist eine Korrektur - das wissen wir von allen anderen Verhaltensweisen ja auch. Da hilft dann auch Gewalt nicht, sondern Geduld, Zeit und ein Neubeginn von vorne.

    Liebe Grüße Sundri

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    Ähm, noch nie was von Schweißarbeit bzw. Schweißriemen gehört? ;) Damit widerlegt sich deine Theorie lange Leine = Freizeit.

    @ Holsteinerin, das Führen eines Hundes am Schweißriemen ist grundsätzlich und komplett etwas anderes, als das Arbeiten an langer Leine. Nichts ist kontrollierter als die Arbeit des fährtensuchenden Hundes am Schweißriemen. Das fängt schon an, wenn man am Anschuss ist. Der Hund liegt ab und der Nachsuchenführer schaut sich den Anschuß an und kann anhand der Zeichen erkennen, was da auf das Team zukommt. Dann wird die Schweißleine abgewickelt (die ist ja immer auf besondere Art geknotet und Nachsuchenführer die etwas auf sich halten, halten das auch so) und das beobachtet der Hund bereits, die Schweißleine wird angelegt und die "normale" Leine wird abgenommen, dann geht es mit Hund zum Anschuß.

    Das kann man überhaupt nicht miteinander vergleichen - und meine Theorie verändert sich dadurch dann auch kein Stück.

    Grüßle Sundri

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    Da sehe ich auch das "Problem". Theoretisch müsste das Signal (auf relativ hoher Stufe) sofort bei "Überschreiten der Kriterien" gegeben werden.

    Eben nicht - warum denn mit Kanonen auf Spatzen schießen? Warum Starkeinwirkung wenn ich es auf einer unteren Stufe auch erreichen könnte? Warum nicht diese ausprobieren und gleich drauf? Das ist irgendwie genau der Punkt um den es ganz oft geht...... Ich gehe davon aus, das mein Hund mit mir arbeiten will und ich kann ihm dabei helfen indem ich ihn kribbelnd erinnere, das ich auch noch da bin. DAS ist immer die erste Wahl, alles andere ist unangemessen.

    Sundri

    Moin,

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    Sundri, ich finde deine Aussführungen sehr interessant und auch einleuchtend, aber eine Sache ist mir nicht klar, wir wissen alle wie sehr Hunde beim Hetzen mit Adrenalin vollgepumpt sind und nen absoluten Tunnelblick entwickeln...ich hab schon Hunde gesehen, die in der Hatz in den Stacheldraht gesprungen sind, sich gewickelt haben und einfach weitergerannt sind...hinterher kamen sie schwer verletzt wieder...ein anderer Hund musste per Not-OP gerettet werden, weil er sich beim Hetzen ein Aststück zwischen die Rippen gehauen hat...dieser Hund hat damit noch kilometerweit gejagdt...
    Wie will ich dem Hund denn jetzt mit einem kurzen Kribbeln an sein Kommando erinnern? Kriegt der das überhaupt mit? Irgendwie leuchtet mir das nicht ein...

    Man muss sich auch eingestehen, das es Hunde gibt, die überpassioniert sind, das heißt, eigentlich unbrauchbar. Eine gewisse Härte ist okay, Malik ging schlicht durch jedes Brombeergebüsch und wir haben viele Sauen so hoch gemacht und Stacheln gezogen.... aber in Draht wäre er nie gerannt (das war immer meine Angst) - er war immer so kontrolliert, das er drunter weg ging.... vielleicht liegt`s dann auch an einer gewissen Impulskontrolle? Ein absolutes Jagen und Hetzen ohne Kontrolle ist nicht erwünscht (hat man bei Terriern öfter, die vergessen gut und böse durchaus mal) der Hund soll ja mit seinem Menschen jagen. Malik kam also auf Treibjagden immer wieder bei mir vorbei und kassierte dafür auch Leckerchen. Das Ziel der Ausbildung (wird leider oft versäumt) ist es eben nicht einen jagenden Hund zu haben, sondern einen, der mit mir zusammen gemeinsam jagt und der das auch weiß. Ohne mich nichts los..... Dann funzt auch das Kribbeln... richtig eingesetzt.

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    Das PS von Sundri finde ich interessant, weil ich das Gegenteil erlebt habe: Mein Hund rennt verbotenerweise auf eine Pferdekoppel, ich brülle "hier", sie hört nicht, brennt sich eine am Stromzaun und rennt erstmal eine Runde schreiend im Kreis. Und trotzdem versucht sie nach wie vor, bei jeder sich bietenden Gelegenheit auf genau diese Koppel zu kommen (liegt zum Glück an den Pferdeäpfeln und nicht an den Ponies).

    Ja, aber sie hat dann den Stromschlag nicht mit Deinem Kommando verknüpft, entweder passte das Timing nicht genau oder aber sie hat`s einfach anders verknüpft. Das "wie ein Hund was verknüpft" hat man nicht immer in der Hand. Leider.

    @ Rocky 7, wenn ich die Wahl hab, zwischen kontrollierten TT Einsatz und einem, mit einem Bus kollidierenden Hund, ich würde das TT nehmen. Es gibt auch in der Kindererziehung Situationen in denen man eingreifen muss, jetzt sofort - und in denen man seinem Kind die, durchaus auch logischen Folgen, nicht erleben lassen darf. Wenn mein kleines Kind auf eine befahrene Straße läuft, werf ich mich notfalls auch drauf, wenn es das einzige Mittel ist, das ich noch habe. Schlagen - nutzt da allerdings nichts. Es geht auch beim TT eben nicht um Strafe oder Schmerz, sondern um Erziehung und Einwirkung - aber damit haben viele ihre Probleme und die meisten Geräte befinden sich in falscher Hand, leider.

    Sundri

    Hej Sleipnir,

    das klingt mir sehr vertraut... viele jagdlich geführte Vorstehhunde benehmen sich so, wie Du es beschreibst. Die wenigsten Jäger die ich kenne (leider) gehen regelmässig mit ihrem Hund spazieren. Entweder laufen sie am Rad an der Leine oder aber frei im Revier (was ich auch nicht schätze) und stöbern da herum.

    Vilele Jäger führen ihren Jagdhund auch an der Flex, dann weiß dieser "ich hab frei", kurze Leine bedeutet "ich bin im Job" - kannst Du das mal bei seinem Halter erfragen? Möglicherweise hat er das auch so verknüpft. Malik wusste immer schon was anlag, bei unserem Griff zur Leine, Führleine hieß Arbeit, Flex hieß Freizeit. An seinem Verhalten konnte man auch deutlich sehen, das er sich darüber sehr differenziert freute. Arbeit war eben immer toll!

    Da kann man nicht so viel tun, denn es bräuchte eine "neue" Ausbildung. Mein Malik (ausgebildetet Jagdhund) kennt das Kommando "kurz" - dann weiß er, das er sich in einem kurzen Radius (15 mtr.) um mich herum bewegen darf - aber - auch er ist weg, wenn die Spur frisch ist und ich nicht aufpasse. Wir haben das so geübt, das er sich jedes Mal hinlegen musste, wenn er die Kurzdistanz überschritt - auf Pfiff. Irgendwann hat er begriffen, das er seine Freiheit hat, wenn er in meiner Nähe bleibt und ich musste kaum noch pfeiffen.

    Solche Dinge sind aber umso schwerer, je mehr Hunde dabei sind. Allein sollte das kein Problem sein, zu mehreren vermag ich mir das eher nicht vorzustellen.

    Liebe Grüße
    Sundri

    Moin,

    ich hab jetzt nicht alles gelesen, aber - ich kenne mich ganz gut mit TT und Konsorten aus. Mein Malik ist jagdlich geführt, vor 12 Jahren haben wir die Ausbildung begonnen, damals waren TT & Co. noch erlaubt und durchaus im jagdlichen Bereich erwünschte Hilfen.

    Ich hab viel gesehen und beobachtet. Zu 99 % wird das Hilfsmittel TT falsch angewendet, meist wenn der Hundehalter sauer ist und meint "jetzt verbretzel ich dem aber eins, damit er es mal lernt....." und dann kam es so gut wie immer zu Fehlverknüpfungen.

    Oder zu Fehlprägungen, wie es oben bereits beschrieben wurde, Hunde können (das liegt am Hund und seinem Charakter, aber eine gewisse Härte ist bei Jagdhunden durchaus erwünscht) harthalsig und resistent werden.... die hören den Pfiff, man sieht, wie sie die Muskulatur anspannen und zucken und rennen weiter - hier haben TT und Hundeführer komplett versagt und etwas geschaffen, das niemand will und braucht.

    Ein normales TT hat 7 Stufen des Elektroschocks, die ersten drei tun überhaupt nicht weh, sie kribbeln auf der Hand..... danach wird es stärker. Stufe 7 tut weh und schmerzt - ich hab viele Hunde bei Stufe 7 in die Luft springen sehen. Nun sagte mein Hundeausbilder aber eben auch, Stufe 7 ist nur für absolute Notfälle gedacht - wenn der Hund also jagend auf eine Bundesstraße rennt, die viel befahren ist oder Autobahn oder ähnliches - wenn wirklich Gefahr im Verzug ist für Mensch und Tier. Sie ist NICHT für die Ausbildung, denn es gibt keine Steigerung. Das sei wie mit der menschlichen Stimme - leise reden und Komandos geben, lauter werden ist mal okay, aber schreieb? Wie will man sich steigern, wenn man immer brüllt? Wenn ich brülle zuckt mein Hund aber zusammen - und wie. Dann weiß er auch, Chefin ist sauer........ und es wäre besser, jetzt zu tun, was immer man als Hund tun sollte....

    Was die allermeisten Nutzer bei einem TT Gerät nicht wissen oder konsequent nicht beachten ist folgendes, der Hund muss erst einmal wissen, was er tun soll, wenn er das Komando vernimmt. Er muss vorausgebildet sein und zumindest in unmittelbarer Nähe seines Ausbilders (ich nehm das jetzt mal als Beispiel) auf dem Downpfiff auch zuverlässig liegen. Solange er das nicht sicher tut, ist das TT kein Mittel der Wahl.

    Und wenn der Hund alles zuverlässig kann - und meinen Pfiff hinter dem Wild überhört - dann reicht die erste bis dritte Stufe zuverlässig aus, denn sie erinnert ihn ja nur in seinem Trieb "ach - das war doch was, ich sollte mich hinlegen und sch.... meine Chefin kann auch so auf mich einwirken" und er legt sich hin. Jemand der mit einem TT sorgfältig umgeht und es zielgenau einsetzt muss keinem Hund weh tun.... außer eventuell in Notsituationen. Es geht in erster Linie darum, dem Hund zu zeigen, das er auch ohne Schlepp im Einwirkungsbereich des Hundeführers ist und hören soll, um mehr - nicht. Es geht weder um Strafe noch um Schmerz, nur um Triebunterbrechung..... und da reicht ein Kribbeln am Hals durchaus.

    Dann muss zwischen Komando und Drücken des Knopfes soviel Zeit bleiben, das der Hund folgen könnte, wenn er es denn wollte.... viele aber schreien und drücken gleichzeitig. Ich hab es häufig erlebt, das der Hund bei Einsatz des TT zurück kam, anstatt ins Down zu gehen. Fehlverknüpfung und Schutzsuchen beim Herrchen. Nichts was man locker wieder auflösen könnte.

    Viele tragen beim Spaziergang Attrappen und im Jagdgeschehen dann das TT - die allermeisten Hunde wissen das.... und entscheiden zuverlässig, wann sie folgen und wann nicht.

    Ein TT gehört nur in die Hand eines sachkundigen Hundeführers, niemals in die Hand von Leuten die meinen sie wüssten was sie tun.... man kann sich damit die ganze Ausbildung komplett versauen oder aber, gut und richtig angewendet, ist es eine wertvolle Hilfe, denn ein Jagdhund muss irgendwann von der Schlepp... und es gibt ne Menge, die genau wissen, das sie dann tun und lassen können, was immer sie wollen. Klar sind die "falsch" ausgebildet, haben keine Führerbindung und was auch immer - da kann TT dann auch nicht helfen.

    Und dann muss man den Character des Hundes beachten, es gibt da ja auch Sensibelchen, die durch anschreien schon total durch den Wind sind, da braucht`s keine Steigerungen mehr und es gibt die Härtefälle, da kann man durchaus drüber nachdenken. Sensibelchen kann man durchaus etwas damit verleiden, aber dauerhaft? Das bezweifele ich dann doch.

    Bei meinem Malik ist es so, ich sehe an seiner Körpersprache wie frisch die Wildwitterung ist und bei bestimmten Anzeichen nehme ich ihn ins Fuß, übersehe ich die - ist er weg..... erst mal..... dann schreie ich auch nicht, denn dadurch lernt er auch, das er nicht auf mich hören muss - MEIN FEHLER, da bestrafe ich nicht meinen Hund dafür. Seinen Hund immer mit TT in Schach zu halten ist wirklich Tierquälerei

    Sundri

    P.S. Was "Starkzwang" an der richtigen Stelle vermag: Wir hatten einen Hund in unserer Gruppe der war total scharf aus Hasen, da hörte er nichts und kannte niemanden. Ging der Hase los, war der Hund weg, kein Pfiff, kein Rufen, kein Nichts konnte ihn halten. Eines Tages, es hatte Nachts gefroren, ging er hinter dem Hasen ab...... sein Chef pfiff, der Hund tat genau zwei Schritte, trat in eine zugefrorene Ackerfurche und überschlug sich zwei mal und knallte auf den Boden..... nie wieder überhörte er den Pfiff. Ganz im Gegenteil, er hatte sein "Überhören" mit dem Sturz verknüpft (gut das Hunden Einsichtsfähigkeit und Logik fehlt) und legte sich in Folge schon beim Hören des Pfiffs in der Luft hin..... wäre da nun nicht die Ackerfurche gewesen - und ein TT zum Einsatz gekommen, wären die Folgen vermutlich ebenso gewesen. Ein einmaliger Einsatz ist dann das Ziel, keine Wiederholung, keine Dauernutzung - Negativverknüpfung, Punkt und Ende.

    Moin,

    mein Malik, jetzt 12 1/2 und einst aktiv geführter Jagdhund hat Arthrose, in den Vorderbeingelenken. Er hat sie viel geleckt, so dass sie schon verfärbt waren und mein TA und ich an eine Schmerztherapie gedacht haben. Bevor wir aber dazu griffen, sollte ich mal Grünlippmuschelextrakt füttern.

    Es hat beinahe ein ganzes Vierteljahr gedauert, aber heute leckt er sich nicht mehr und ist spürbar munterer geworden. Der Grünlippmuschelsxtrakt sorgt dafür, das die Knorpelschicht wieder aufgebaut wird oder zumindest erhalten bleibt.

    Ich hab mich für einen von Lunderland entschieden, derweil der ohne Zusatzstoffe (auch keine Vitamine etc.) ist und ohne Füllstoffe - riecht scheußlich - aber meine Jungs lieben es. Malik bekommt zwei Minimesslöffel mit 2 mg täglich über sein Trockenfutter und er liebt es.....

    Wäre eventuell ein Versuch?

    Liebe Grüße
    Sundri