Moin,
so eine Diskussion führe ich nicht hier an dieser Stelle - sorry. Ich sage nicht, das es nicht vorkommt, aber durchaus, das es unerwünscht ist. Da bleib ich bei.
Und das ist das, was Herr U. uns beigebracht hat, innerhalb der Jägerschaft vertreten hat und worüber ich ihn hab reden hören und auch das, was in seinen Büchern steht.
Auszug aus das Jagdgebrauchshundewesen S. 408
"Der Hund muss nun das erreichte Stück möglichst an den Platz bannen und laut Hals gebend, so beschäftigen, das es nicht wieder ausbricht. Er muss dem Führer, der hoffentlich nicht die Verbindung zu ihm verloren hat, die Möglichkeit geben, an das Stück heran zu gehen, damit der Fangschuss angetragen werden kann. Sollte das Stück ausbrechen, muss der Hund wiederum am Stück bleiben und es zum Stellen veranlassen."
und weiter:
"Dabei wird mancher Hund das Stück häufig hinten anfassen, während er bei wehrhaftem Wild "gut beraten" ist, wenn er einen Sicherheitsabstand einhält. Sauen, Hirsche und Alttiere (weibliche Hirsche, Anmerkung von mir) können auch einem großen Hund erheblich gefährlich werden, ihn verletzen, ja töten. Selbst ein Rehbock ist eine nicht zu unterschätzende Gefahr für einen Hund und die Fälle, in denen ein Rehbock einen hetzenden oder stellenden Hund zu Tode geforkelt hat, sind nicht selten, wobei es gleichermaßen kleinere Hunde....."
und auch noch:
"Ein Hund, der ohne "Rücksicht auf Verluste" das Wild angreift, möglicherweise sogar bei seinen ersten Hetzen bei weniger starkem Wild damit Erfolg hat, wied sich in Zukunft der ungleich größeren Gefahr aussetzen, geschlagen zu werden, als wenn er einen Sicherheitsabstand einhält und nur dann einmal zupackt, wenn dies für ihn gefahrlos möglich ist."
und zuletzt, S. 411
"in den meisten aller Fälle wird der Hund nun das Stück hetzen und stellen, bis der Führer den Fangschuss antragen kann. Bei schwächerem Wild wird es vorkommen, dass ein entsprechend schneller und starker Hund dieses nieder zieht und auch abtut. In diesen Fällen hat der Führer jedoch in aller Regel mit dem Ohr verfolgen können, wo es lang geht, und er hat auch das Klagen des Stückes gehört, zumal das Niederziehen und auch Abtun meistens bei Rehwild in Frage kommen dürfte....."
Und:
"Hat ein Hund nach längerer Hetze ein Stück nieder gezogen und abgetan, so ist es sicherlich von Vorteil, wenn nach Abreißen jeglicher Verbindung zum Hund, der Herr nun von ihm "vom erfolgreichen Abschluss des Unternehmens" unterrichtet werde. Da es stundenlang dauern kann, bis der verbellende Hund gefunden wird, muss der Verbeller....."
Nur, kann ich nirgends auch nur ein Wort darüber finden, das es die Aufgabe eines Hundes ist, das Stück zielgerichtet zu töten. Es kommt vor, ja, aber es ist nicht Hauptaufgabe oder zwingend notwendig oder gar eine gewünschte Verhaltensweise. Denn - vom Töten zum Anschneiden (und das ist unbedingt zu vermeiden - Anschneiden meint, das Anfressen von Wild - ein Prüfungsausschluss) ist der Weg nicht mehr weit, besonders wenn der Jäger weit entfernt von seinem Hund ist.
Im Hegendorf, Dem Jagdhundeausbildungsbuch, steht nicht ein einziges Wort darüber....
Es kommt vor, aber der Hund wird nicht dazu angehalten oder extra abgerichtet und jemand der einen Hund führt, der genau das tun soll - kommt mir komisch vor. Da bleib ich auch bei.
Sundri
Edit Mod: auch hier Name unkenntlich gemacht