Beiträge von Sundri

    :lol: die Theorie der Weltherrschaft....

    Ach ja, ich hab es auch gelernt, das ich diejenige bin, die VOR den Hunden durch die Tür geht.... ich mache es, stelle ich für mich fest, auch so, aber aus anderen Gründen.

    Ich gehe etwa gern erst in die Küche, weil diese eine Tür nach draußen hat und ich nicht will, das Herr Hund an mir vorbei rast und wech ist. Oder wir kommen zur Küche rein, drei Stufen hoch, ich möchte nicht abgedrängt und ins Taumeln gebracht werden, weil Herr Hund schneller an seinem Napf sein will - es gibt nämlich jetzt Futter - und er schlicht nicht begreift, das sich dieser erst füllt, wenn ich da bin und das alles jammern nichts beschleunigt. :D

    Zudem denke ich, auch das Warten vor der Tür ist Impulskontrolle und schadet daher nicht. Warten auf den Napf ebenso. Fressen unterbrechen - weil ich etwas im Futter sehe, das ich besser kontrollieren will (gab doch neulich meine Tochter Lucas Maliks Tablette) ebenso. Immerhin lernt mein Hund ja auch, das er sein Futter wieder bekommt.

    Aber wie zeigt man das seinem Hund? Indem ich Kommandos etwa nur gebe, wenn ich sie auch durchsetzen kann - also wenn ich beim Spaziergang sehe das Lucas überall ist, aber nicht bei mir, kein Blick - dann vermeide ich einfach das ein oder andere. Meistens ist es eh grad nicht wichtig und nur eine Form von Kontrolle und die Gefahr, das er mich überhört ist groß. Müsste ich mich durchsetzen könnte ich das natürlich tun, der Hund ist an der Leine.

    Indem ich konsequent bin und nicht morgen erlaube, was ich heute verbiete, meinem Hund Sicherheit gebe, er sich auf mich verlassen kann, das meine Regeln immer gelten. Jeden Tag.

    Indem ich durch meine Körpersprache signalisiere, das ich einfach weiß was ich tue. Durchsetze, was ich will - ruhig, klar und bestimmt. Meine Körpersprache sagt nichts anderes aus, als meine Stimme.... das erlebe ich jedoch bei vielen Hundebesitzern wenn ich sie beobachte. Die bitten ihren Hund doch etwas für sie zu tun :hust: und wenn er nicht mag, dann ist das eben so..... und dann gehört für mich persönlich immer die Frage hinzu:

    "Was lernt mein Hund aus meinem Verhalten" -also, wenn er off läuft, ich ihn rufe und er nicht kommt - dann gibt es Leute die rufen und rufen und was lernt ihr Hund? "Hey, ich hör sie, jetzt weiß ich wo sie ist und mache einfach weiter" wollte ich ihm DAS beibringen? Oder er verlässt zum 29. Mal seinen Korb - und viele geben dann auf. Was lernt mein Hund daraus, ganz sicher nicht, da er in seinen Korb gehen soll.

    Ich rede betont leise mit meinen Hunden - dann kann ich mich steigern und wenn ich Lucas gegenüber mal laut werde, das wirkt auch dann, aber wie......... normalerweise muss ich nur leise "Nein" sagen und er lässt - was er grad tut.

    Und dann kommt es arg auf den Typ Hund und seinen Charakter an, Malik war immer einer, der den ganzen Arm anstelle des kleinen Fingers nahm. Er durfte etwa nicht aufs Sofa, weil er dann glaubte "MEIN Platz" und andere Familienmitglieder anknurrte - nur ist das Sofa mein Sofa und ich bestimmt, wer darauf liegt, beim Bett sehe ich das ähnlich..... ich verteile Ressourcen und für diese muss auch etwas getan werden. Und in mein Bett kommen mein Liebster und meine Kinder - aber kein Hund. Lucas "fragt" ob er aufs Sofa kann, Malik eignete es sich einfach an, und ich hab ihn nicht gelassen.

    Ich glaub, die Hosen anhaben macht sich an vielen Dingen fest und es ist von Hund zu Hund sehr unterschiedlich.

    Sundri

    Zitat

    ich weiß viel über das Verhalten von Jagdhunden, weil ich mit meinem Exmann einen hatten und ihn mit ausgebildet und jagdlich geführt habe.
    Aber ich habe mich eigenlich auf die Worte der Hundehilfe verlassen, weil ich mit Straßenhunden keine Erfahurngen habe, dass der Hund ruhig, ausgeglichen, stubenrein, entwurmt, verschmust usw. ist.

    Normal gehe ich dann auch davon aus, dass ich mich auf diese Infos verlassen kann.

    :???: ja, normalerweise sollte man sich darauf auch verlassen können, aber ehrlich - die Orga würd ich in die Tonne treten.

    Für den Hund ist hier eine völlig fremde Welt, er kommt von der Straße, hat schlechte Erfahrungen gesammelt und in Furcht gelebt, wurde verjagt, musste sich Futter suchen und stand auf eigenen Beinen. Dann wird er gefangen und ins Tierheim gebracht - alles ist anders.... und dann in einen Flieger gesetzt (Box - das kann traumatische Folgen haben) - kommt 14 Tage an einen ubekannten Ort und dann zu Dir.

    Es dauert etwa 6 bis 8 Wochen bis so ein Hund angekommen ist! Heißt aber auch, er sollte bei Dir/Euch angekommen sein. Aber innerhalb der Orga - da würde ich mich bei 14 Tagen auf nix verlassen..... als Lucas ganz neu war, ist er prima mit mir ohne Leine gelaufen, heute geht das nicht mehr, er weiß ja wo ich lang gehen und entscheidet allein, wie weit sein Abstand zu mir sein darf. :ops: Ehrlich 14 Tage ist nix...... unddas ist nicht unbedingt Dein Fehler.

    Diego hat zeitlebens Angst vor Boxen gehabt, er brauchte sie nur sehen, dann speichelte er und ging rückwärts... ich hab ihm auch nie mehr eine zugemutet. Möglich, das euer Hund seine Angst anders zeigt, aber er hat sie, sonst würde er nicht vrsuchen da raus zu kommen, bitte stell sie weg..... und, auch wenn mich andere schlagen, bind ihn lieber mit einer etwas längeren kleinen Kette (kann er nicht durchbeissen) fest, wenn das nötig sein sollte, oder begrenze seinen Raum, wenn er allein sein muss. Badezimmer vielleicht oder so was wie einen Vorflur?

    Sundri

    Moin,

    meine Tochter möchte gern soziale Arbeit studieren und, tiergestützt, mit Kindern und Jugendlichen arbeiten. Sie hat sich für einen Dalmatiner entschieden und auch schon einen Züchter, der so der Typ "ich suche Dir den passenden Hund für diese Aufgabe" ist.

    Dalmatiner möchte sie deshalb nehmen, weil diese in der Öffentlichkeit ein "nettes" Bild haben, auch durch verschiedene Filme bekannt sind und wenig Ängste wecken.

    Ich glaube am Ende ist es echt egal, ich würde nun nicht unbedingt einen Hund nehmen, der dem öffentlichen Feindbild entspricht (schwarz, groß, dunkel bzw. Kampfhund- oder klassisch Schutzhundähnlich) einfach weil ich keine Lust auf stete Erklärungen und Rechtfertigungen hab.

    Dabei sind grad Dalmatiner von allen Hunden mein persönliches "Feind"-bild, weil ich als kleines Mädchen schlechte Erfahrungen mit ihnen gemacht hab. :lol: Aber gut - ich bin heute groß.

    Therapiehunde sollten unbedingt wesensfest sein, ruhig und besonnen, eine hohe Reizschwelle besitzen und leichtführig sein. Vielleicht fühlst Du Dich mit einem Hund, an den Dein Herz hängen könntest auch wohler... davon würde ich die Rasse abhängig machen.

    Sundri

    Okay,

    bei 135 Leuts macht sowas schnell die Runde, das glaub ich Dir glatt, bei uns wussten auch alle im Umkreis sehr schnell, das wir einen "neuen" Hund aus dem Tierschutz haben, zudem Lucas unserem Diego so ähnlich sieht, das manch einer kaum gemerkt hat, das ich einen anderen Hund hab. :hust: Nur hat das niemanden irritiert oder abgeschreckt - die meisten sind neugierig und offen und wollten Lucas kennen lernen.

    Was weißt Du über das Verhalten von Straßenhunden? Bitte nimm mir die Frage nicht übel, aber bei ihnen kann so vieles anders sein, als es bei hier sozialisierten Hunden ist, das man manches einfach nicht richtig einordnet oder erkennt.

    Etwa, sich über den Hund beugen - kann für ihn einen Angriff bedeuten, während unsere hiesigen Hunde darauf kaum mehr reagieren. Laut sein - hektische (oder für den Hund unvorhergesehene) Bewegungen können ihn zusammenzucken lassen und auch Erinnerungen wecken.

    Ich hab für Malik mal einen Stock aufgehoben und geworfen - da sprang Lucas mir sowas von in die Leine - nur weg von mir -und ich wusste drei Dinge, er ist mit dem Stock verhauen worden, kennt das und hat Angst davor. Hab ich gar nicht dran gedacht....

    Diego hat es zu Beginn gehasst - raus zu gehen, der raste unter den nächsten Busch, machte seine Geschäfte und wollte wieder rein. Spazieren gehen - so sein Blick - bist Du irre? Noch Jahre später mochte er weder bei Regen raus noch bei starkem Wind und Dunkel - ne Dunkel war echt doof. Er ging, wenn es nass war, auch sehr zierlich mitten auf der Straße - nasses Gras mochte er Zeitlebens nicht. Und, unbekannte Wege - nein, bloss nicht, können wir nicht einfach die Runde zu Hause laufen? Auf unbekannten Wegen waren so einige Spaziergänge echt schrecklich.

    Meine Hunde kommen zweimal am Tag für längere Runden raus, und sie müssen auch erst dann..... klar, pieseln können sie immer und überall, (Gelegenheiten gibt es dafür auch) aber Häufchen müssen so verteilt nicht sein. Ich füttere auch zweimal am Tag, morgens nach dem Spaziergang und Abends auch.

    Vielleicht ist raus gehen einfach stressig für Deinen Hund? Und immer gleiche Wege können beruhigen?

    Sundri

    Zitat

    Wir waren gleich von dem Hund begeistert, er hat uns gleich angenommen, sie befolgt alle Grundbefehle, anderen Menschen gegenüber ist sie sehr offen und freudig.

    Das passt nicht zu dem, was ich über Straßenhunde weiß - viele reagieren nämlich nicht auf Sprache und kennen keine Komandos. Möglich, das sie das in kürzester Zeit gelernt hat - meinst Du das so?

    Zitat

    Ansonsten ist sie ein absoluter ängstlicher und devoter Hund. Sie zieht schnell den Schwanz ein, oder kommt angekrochen. Uns wurde gesagt, dass sich die Ängstlichkeit bald legen würde. Doch in ihrem Körbchen, ihrem ein und alles, da liegt sie den ganzen Tag und schläft, sonst macht sie tagsüber nichts. Es sei denn, wir sind mit ihr draußen unterwegs.

    Das widerspricht sich mit Deinem ersten Absatz. Entweder ist sie offen und freudig - oder ängstlich und devot. Beides gemeinsam finde ich schwierig und unverständlich. Letzteres, ängstlich und devot kann ich mir aber gut vorstellen, denn Straßenhunde haben mit Menschen sehr oft schlechte Erfahrungen gemacht, haben häufig Angst vor Männern und anderes....

    Zitat

    Mit anderen Hunden ist es so eine Sache, nach anfänglichem Knurren und bellen verträgt sie sich doch recht schnell mit den meisten, aber viele Leute gehen von Anfang an auf Abstand, weil es eben ein STraßenhund ist.

    Keinem meiner Hunde hat man angesehen, das sie von der Straße gekommen sind - wie meinst Du diesen Satz? Die Leute gehen auf Abstand weil sie eben ein Straßenhund ist? Sieht sie so gefährlich aus? Ich hab auch die Erfahrung gemacht, das Straßenhunde fremde Menschen sowieso blöd finden oder manchmal bedrohlich. Lucas nimmt Fremde kaum wahr, die interessieren ihn nicht die Bohne.

    Sundri

    Moin,

    ich glaube, das ist sehr ungewöhnlich - hab den zweiten Hund aus dem Tierschutz hier und beide waren von Beginn an Stubenrein.

    Bitte lasst einmal gesundheitlich alles abklären, sie vom TA durchchecken, ob alles okay ist. Das Hunde ihren Schlafplatz beschmutzen weist auf andere Probleme hin, jedenfalls glaube ich das.

    Ich würde ansonsten mit ihr umgehen, wie mit einem Welpen, nach jedem Fressen, Schlafen und Spielen raus gehen.... alle zwei Stunden. Und ich würde den Raum trotzdem begrenzen, sie dürfte bei mir nicht in alle Zimmer zu jeder Zeit und allein schon mal gar nicht. Die Möglichkeit sich aus Deinem Sichtfeld zu schleichen und irgendwohin zu machen, würde ich ihr nicht bieten.

    Wie reagiert ihr denn, wenn sie rein macht? Wie, wenn Ihr sie dabei erwischt und wie, wenn Ihr die Bescherung hinterher entdeckt? Macht sie überhaupt draußen?

    Sundri

    Moin,

    das ist einfach von Hund zu Hund verschieden, Malik bekommt das Karsivan seit einem Jahr und es tut ihm einfach sichtlich gut..... er hört wieder ein wenig mehr und kommt mehr zur Ruhe.

    Schlimm war es nur über den Zeitraum, als unser Diego starb bis Lucas kam,weil er sich sehr an dem Zweithund orientiert hat. Da benahm er sich wirklich so, als bekomme er nichts. Aber seit Lucas hier ist, ist alles wieder okay, wenn Malik wieder mal irgendwo herum liegt und vor sich hinweit (er kommt schon ab und an nicht mehr auf die Idee, trotz offener Türen zu uns zu kommen) dann geht Lucas los und "holt" ihn, zumindest sieht es so aus, es ist wohl eher so, Lucas schaut, warum Malik weint und der nimmt das wahr und folgt ihm.

    Ohne Karsivan hatten wir

    - ständiges Verfolgen meinerseits
    - Aufspringen sobald ich mich bewege
    - unterwegs von der Leine gelassen, einfach ohne Umdrehen nach Hause gelaufen und vor der Tür geweint (war ja keiner da)
    - Vergessen einiger Tricks
    - sehr viel weinen ohne für uns erkennbaren Grund
    - den eigenen Wassernapf nicht mehr finden, weshalb es heute viele bei uns gibt

    mit dem Mittel ist das alles ganz gut im Griff.

    Wenn Du magst, schau mal hier: https://www.dogforum.de/was-tun-t163037.html

    Dazu kamen Unsicherheiten unsererseits, etwa, wenn doch der Hund nicht hören kann, dann lass ihn doch - und Maliks Art, wenn man ihn lässt, auch einfach übergriffig zu werden, die Brötchen aus der Hand stehlen, etwa.... Ich bin dann laut geworden und es hat für alle im Haus ein gutes halbes Jahr gebraucht, bis sie verstanden haben, das es Malik gut tun, angeschrieen zu werden, weil ihm das im Alltag die Orientierung bietet, die er benötigt, ich mein, mit Schwerhörigen höre ich ja auch nicht auf zu reden, sondern spreche lauter. Heute arbeiten wir viel mit körperlicher Einschränkung - zu Hause.

    Heute läuft er nach Spaziergängen ewig durchs Haus, für die ganz nassen Tage bekommt er Söckchen an - dann geht`s und er bekommt Trocoxil - gegen seine steten Schmerzen, das hilft auch gut und er läuft draußen wieder wie ein junger Hund und kommt drinnen vermehrt zur Ruhe.

    Meine TÄ meinte, man solle dem Hund in solchen Situationen nicht immer nachgeben, was viele tun - weil er dadurch seine Unsicherheit vergrößert - er ist es gewohnt, sein Leben lang zu tun, was man von ihm möchte und plötzlich möchte niemand mehr etwas von ihm - das fördert die Angst und die Unsicherheit.

    Sundri

    P.S. Malik wird im März 14

    Zitat

    Ich finde es durchaus berechtigt, nachzufragen, wieso man sich einen Hund anschafft, von dem man weiss, dass man ihn früher oder später nicht mehr halten kann bzw. dass es aufgrund des eigenen handicaps Probleme geben wird.

    weil einem Jeder erzählt, das man den Hund nur vernünftig und gut erziehen muss und das man dann keine Probleme mehr hat, da kann man Halter fragen, Zücher oder sonstwen - wer seinen Hund nicht halten kann oder im Griff hat, hat ihn einfach nicht erzogen. Wenn das aber so ist, warum sollte der Tag kommen, an dem man ihn nicht mehr halten kann? Man hat doch vor, ihn gut und richtig zu erziehen?

    Mein Liebster ist auch so einer, immer nur richtig große Hunde gehabt, mit Doggen aufgewachsen, dann Leonberger, Neufundländer, Landseer und zuletzt einen germanischen Bärenhund (aus dem Tierschutz) gehabt. Er sagt immer "die wollen gar keinen Streit, denen liegt nichts an Auseinandersetzungen, die sind ganz ruhig und entspannt - nicht so wie unsere Wirbelhunde" - wer`s glaubt..... ich jedenfalls sag immer "SO ein Hund kommt erst ins Haus, wenn Du in rente bist, ich kann den nicht halten, wenn er irgendwo hin will - aber ich nicht und ich werde nie in meinem Leben um Pfähle gewickelt im Feld stehen, wenn der Erzfeind vorbei kommt!" Sagt er nur "das würden die nicht tun....." Ts..... is klar ne :pfeif: Und meinen KlM nennt er immer "Zwerpudel" :headbash:

    Was soll ich mit so einem Hund? Ich möchte ja, das mein Hund mit mir lebt und nicht neben mir in sich gelassen herum ruht?

    Sundri

    P.S. ich glaube aber auch fest daran, das man einem Hund das Ziehen an der Leine abgewöhnen kann, also, ein Teil Erziehung macht´s da schon!

    Das kann ich beinahe vorbehaltlos unterschreiben, Kultur oder auch, wenn man so will, Tradition ist für mich immer die Weitergabe der Flamme, nicht das Aufbewahren von Asche und ja, manches sollte man überdenken.

    Wir müssen alternativ darüber nachdenken was wir wollen und was wir unterstützen, auch, was es bedeutet, wenn etwa Stierkämpfe verboten werden würden - für die Menschen, für ihre Tradition, für die Stiere und die Hirten und Pferde - was konkret würde sich ändern? Nebenbei - ich verstehe Stierkämpfe nicht, kann daran weder Heldentum noch sonstwas erkennen und gebe mich damit geschlagen, das ich manche Tradition nicht verstehe - nicht verstehen kann....

    Ich hab eine Doku über die Farörinseln (glaub ich) gesehen, dort ist es üblich, wenn sich Walherden in die Buchten verschwimmen, die Bucht abzusperren und die ganze Gruppe zu töten und es gab Interviews der zusehenden Menschen - die hatten überhaupt gar kein Unrechtsbewusstsein. "Ich komme mit meinen Kindern her" sagte eine Frau "weil es so ergreifend schön ist, wenn das Meer sich rot färbt" :mute: "welch wunderbarer Moment" ich hab das ziemlich fassungslos wahr genommen - aber mir wurde klar, das ich ein anderes Leben in anderen Traditionen lebe und das man manches, mit dem man aufwächst, nie hinterfragt. Aber das ist auch das, woran mir liegt, hinterfragen - warum, wieso, weshalb...... ich verstehe so manches nicht.

    @ all,

    Trophäen sind ein Bereich für sich. Sicher hat es damit zu tun, zu zeigen, wie gut gepflegt das eigene Revier ist, das sich etwa starke Böcke darin halten - aber ich glaube auch, das ist einfach menschlich. Dies "willkommen am Me(h)r" dieser Trend zu höher, größer, schneller, besser - ich für mich kann das nicht nachvollziehen, denn ich sehe den Wettberwerb, der darinnen liegt, sehr gemischt. Es kommt nicht darauf an, wieviele oder wie große Hirsche ich schießen kann sondern ob ich sie vernünftig bejage.

    Aber das ist auch männlich, dies posieren und angeben. Hört mal Mänenrn zu, wenn sie über Autos reden und dann seht mal hin, was sie fahren..... :hust: Angeberei ist einfach Gruppenwahn. Haben wir bei Hunden auch "meiner konnte das aber mit 9 Wochen schon perfekt" oder bei Müttern "also mit eineinhalb sprach meine Kleine schon kleine Sätze" muss menschlich sein und daher wichtig - und ist ein Teil, den man hinterfragen sollte. Unbedingt.

    Sundri :lol:

    Moin,

    auf die Sache mit den freilaufenden Hunden und einem Jagdrecht für diese gehe ich jetzt mal nicht ein, das sollte jedem klar sein, dass das ein absolutes NoGo ist und jeglicher vernünftiger Grundlage für eine Diskussion entbehrt.

    @ natschi

    wir drehen uns langsam im Kreis, wir töten nicht nur - das macht vielleicht 10 % unseres jägerischen Alltages aus.... All das was ich schon schrieb, Artenerhaltung und -schutz ist ein wichtiger Grund. Du beginnst mit Deinen Fragen ganz von vorn.... lies einfach bitte das Ganze noch einmal.

    Und solche Leuts die auch noch sagen "ich füttere damit ich was zu jagen hab" die haben echt keinen Plan, planloses Füttern ist nach wie vor nicht erlaubt.

    Tun aber auch Nichtjäger, die füttern etwa Stadttauben jenseits von gut und böse oder kippen Abfälle hinter ihren Gartenzaun, laden Äpfel auf Pferdeweiden und sind natürlich weit weg wenn eines der Tiere krank wird. Füttern ist, glaub ich, was Menschliches, damit nichts um kommt oder so.... und Deppen gibt es immer, privat oder bei der Jagd. Tonnenweise Brot ins Wasser kippen, etwa - manches schon grün - unglaublich.

    Weißt Du, das auch in Afrika Menschen von Wild leben, das dort manchmal nur bestimmte Körperteile als Delikatesse genutzt werden? Das Menschenaffen getötet werden, weil irgendwelche Idioten kleine Äffchen zu Hause haben wollen? Das Biltong etwa (getrocknetes Wildfleisch) ein beliebter Snack ist? Das ist in Afrika nicht anders als hier, ohne Jagd lebt keine Kultur. Und Jagd ist ein Kulturgut, grenzenübergreifend, weltweit. Manche "Naturvölker" jagen einfach aus Tradition und essen manches Tier nur noch aus Tradition, sie haben teilweise Sonderrechte - etwa die Bejagung von Walen.

    In Afrika ist ja das Miese an der Wilderei, das man das Fleisch, der Elefanten etwa, auch verwerten könnte, läge es nicht faulend im Busch herum, sozusagen wird da doppelt gefrevelt. Erst das Tier getötet für Elfenbein oder Fell oder Horn und dann lässt man das Fleisch liegen und vrfaulen, in einem Land, indem noch viele Menschen Hunger leiden - bei sowas bekomm ich glatt die Krise.

    @ kikt,

    für mich las es sich so, jeder ist Schuld an seinem speziellen zugehörigen Problem, dem stimme ich sogar zu, aber hier geht es ja auch um viele Vorurteile, Unkenntnis, Gehörtes und Geglaubtes, ich versuche einfach nur das zu erklären und verständlich zu machen. Bisher hatte ich nicht den Eindruck, das ich hier jammere....

    @all,

    ich hingegen verstehe nicht, warum jemand Briefmarken sammelt oder Münzen - Fahhradrennen fährt, schick gekleidet, windschnittig..... ne echt nicht.... aber die Vielfalt ist es doch, die uns alle verbindet, stellt Euch vor jeder würde nur Briefmarken sammeln - wie arm wäre die Welt. Oder jeder würde nur Schäferhunde lieben, was wäre mit all den anderen wundervollen Rassen?

    Gäbe es keine Menschen, die unsere Kultur bewahren, wie arm wären wir? es gäbe keinen alten, schöne erhaltenen Gebäude mehr, keine Oltimer - kein Brauchtum, keine Fastnachtsumzüge mehr - wie leer wäre unser Land ohne die Vielfalt und eben auch - ohne die Jagd? Wen würde es interessieren, das man mit wenig Aufwand viel für den Bestand der Feldhasen tun kann, wen würde es interessieren ob sie überhaupt noch da sind? Hier bei uns haben wir mit großem Erfolg Graugänse wieder angesiedelt, Schwänen Eier untergeschoben und auf sie aufgepasst, heute können wir sie wieder bejagen, aber das es sie wieder gibt, macht nicht jedermann Freude, Landwirte fanden das ziemlich doof..... Jagd ist Weltkulturerbe und wie wir sie gestalten, das liegt in unserer Hand, in unserem Miteinander.

    Wenn ich im Grünzeug durch den Wald gehe und irgendeiner schreit mich gleich an "Mörder" - da hab ich auch keine Lust mehr auf eine Diskussion - echt nicht, aber wer mich fragt, okay, ich hab auch aktive Naturschützer und Jagdgegner in meinem Freundeskreis, wir verstehen uns und niemand hat eine gute Lösung, die uns alle glücklich machen würde.

    Naturschutz und Jagd schließt sich nicht aus, selbst die Vielfalt unserer Wegränder ist wieder angewachsen, auch auf Betreiben der Jäger hin, die Landwirte haben kein Interesse an Wildkräutern, wozu auch.... wuchert nur im Getreide und verunreinigt das Korn. Als ich Kind war, gab es bunte Wegränder kaum noch....heute sind sie wieder da, zur Freude vieler, einfach weil sie hübsch aussehen. Unser Landwirt ist anders, er hat hier um seine Felder einen 2 mtr. breiten Randstreifen Wildacker gesäät, im Sommer war alles voll kleiner Sonnenblumen, wilder Stockrosen und anderer Pflanzen, das sah so was von hübsch aus.... aber er verzichtet auch auf den Ertrag dieser 2 mtr. breiten langen Streifen....

    Und ja, ich esse gern Wild - für mich ist das die nachhaltigste Art Fleisch zu gewinnen und auch zu essen, mir 1000 mal lieber als Biofleisch, das nur Bio heißt, weil es derart gefüttert wird. "Mein" Reh wächst wild und frei auf, schläft, frisst, spielt wann immer es mag und wo es mag, wird weder eingesperrt noch geimpft oder muss fressen was fett macht, es darf tun und lassen was es will, keiner nimmt es der Mama weg und füttert es mit eingeweichtem Milchpulver hoch oder tranportiert es lebend über zig Kilometer. Wenn ich gut treffe - merkt es nicht mal das es stirbt, weil das innerhalb von Sekunden der Fall ist - kaum ein normal geschossenes Wildtier leidet ansatzweise so sehr wie jedes normale Schwein. Wie sagte der Biobauer in der Doku "klar hab ich das vorgeschrieben Weideland, aber ich lasse die doch nicht raus, wer weiß, was die sich einfangen?!" Aha - also, da geh ich lieber in den Wald.

    Wahren wir doch die Verhältnismässigkeit.... gemeinsam.

    Sundri

    P.S. und Danke für Euer Feedback, mir ist es ein Anliegen.... schrieb ich ja schon.... schön, das es ankommt.