Hej Hej,
also, am schnellsten lernen Hunde durch, ich lass mal die Theorien beiseite und schreib das so, wie ich es für mich verstanden hab, Versuch und Irrtum.
Ich halte nichts von körperlichen Hilfen derart, das man den Hund runter drückt, sich so knapp auf die Leine stellt, das er liegen bleiben muss und anderen Methoden - die leider grade in der Jagdhundeausbildung immer noch Gang und Gäbe sind.
Malik war 10 Wochen alt, ich hab ihm das Leckerchen so hoch über die Nase gehalten, das er nicht dran kam, er hat einiges versucht, am Ende setzte er sich hin, indem er sich setzte - sagte ich "Sitz" und es gab das Leckerchen - das saß nach zwei Mal...... dann folgte eben "Sitz" und er setzte sich.
Platz haben wir dann so geübt, das ich das Leckerchen mit der Hand auf dem Boden verdeckte - flache Hand (ist dann später auch gleich das Sichtzeichen) und als er sich dann legte, kam von mir "Platz" und eine Freigabe des Leckerchens.
Malik war auf dem Hundeplatz derjenige, der am schnellsten und am zuverlässigsten machte, was ich wollte..... ohne das ich ihn je runter gedrückt hab. Vor damals 15 Jahren war ich eine einsame Ausnahme auf dem Platz.
Natürlich kommt es auf den Hund an, auf seinen will to please, auf seine Intention zu machen, was man von ihm fordert. Das Lernen in Gruppen ermöglicht später einfach aus Arbeiten unter Ablenkung, das kann ein Vorteil sein.
Ich möchte Dich aber fragen, welchen Sinn haben derartige Übungen? Warum wird das wofür vom Hund gefordert? Seit ich meine Spanier hier habe muss ich durchaus bekennen, das ich manche Übungen anzweifele und hinterfrage weil ich nicht so ganz den Sinn darin sehe?
Okay, auf Pirschjagd muss ich zuverlässig wissen, wo mein Hund ist und das er ebenso zuverlässig tut was ich will - neben mir sitzen, möglichst dicht - ich will aber auch nicht, das er - wenn ich einen Schritt vormache, mir folgt und sich an mich drückt, das würde meine Konzentration stören. Aber im normalen Alltag? Warum?
Ich kenn das ja, Malik setzte sich zuverlässig, wenn ich stehen blieb - immer - als Jagdhund im Revier ist das ein erwünschtes Verhalten, meine anderen Hunde tun das nicht - Lucas steht jedoch, still und ohne zappeln in solchen Momenten - mir reicht das.... würde ich bei Lou ein Sitz einfordern hätte ich ein Riesentheater am Hals.
Keine Kritik, aber eine Überlegung?
Und na klar, wenn ein Hund etwas tun soll, das er nicht versteht und begreift, ist er ebenso frustriert wie man selbst - Arbeit sollte immer mit einem Erfolgserlebnis schließen und etwas Schönes sein.
Ach ja, als ich mit Lou das erste Mal eine HuSchu besuchte, er vier Tage hier und wusste einfach nicht, was ich wollte, sollte ich ihn über den Platz an meiner Seite neben mir herschleifen - er würde das dann schon begreifen.... ich bin gegangen, zum einen wollte ich eh nur zusehen (wie man dort arbeitet) und zum anderen merkte ich schnell, das es ihm überhaupt nicht gefiel und ich fürchtete durchaus eine Beeinträchtigung in unserer wachsenden Beziehung. Lass Dich auf so etwas nicht ein. Ein guter Trainer nimmt auf Euren Rückstand Rücksicht und hat die Zeit Euch anzupassen, aber langsam mit Gefühl für Euch als Gespann.
Sundri