Beiträge von Estandia

    Also ich habe einen Mischling aus einem ungarischen Tierheim. Ich habe lange, lange Internetseiten durchgesehen bis ich eine wirklich seriös erscheindende Seite gefunden hatte. Ich WOLLTE einen Hund und ich fand auch einen. Ich schrieb eine kleine Anfrage, daraufhin kam ein Selbstauskunftsbogen, den ich wahrheitsgemäß ausgefüllt hab. Danach wurde eine Vorkontrolle vereinbart. Ein Mitglied des Tierschutzvereins kam direkt bei mir vorbei (aus dem hohen Norden nach Berlin) und wir konnten Fragen, Wünsche, Ängste klären. Der Kaufvertrag wurde unterschrieben und ich glaube 2 Wochen später habe ich mein neues Familienmitlied auf einer Raststelle in Hamburg in Emfang genommen. Ich habe eine Schutzgebühr bezahlt und bin dann nach Hause gefahren.


    Mein Hund war ein Streuner. Er wurde, wie es in Ungarn üblich ist, als Welpe angeschafft und als er größer wurde vom Hof gejagt. Mehr wußte ich nicht über ihn.


    In den ersten Wochen zeigte er sich sehr, sehr schüchtern. Er hatte vor vielen Dingen angst. Aber er ließ alles bereitwillig über sich ergehen. Mit dem besseren Futter und den sich stabilisierenden Lebensumständen, blühte der Kleine richtig auf. Seine Flohstichallergie heilte, sein Fell wurde schöner und er baute ordentlich Muskeln auf.


    Baustellen meines Hundes waren eigentlich nur das Fressen von der Straße, dass ich in wenigen Wochen durch viel Konsequenz und Training komplett abtrainieren konnte sowie die Angst vor unbekannten Dingen, die ich auch durch viele, viele Leckerlis nach und nach in positive Erfahrungen verwandle. Ganz großer Dank gebührt da aber auch meiner Hundeschule!!!


    Ansonsten ist mein Hund ein rundum glücklicher und normaler Vierbeiner, sehr sozial, sehr aufmerksam, sehr ausgeglichen und ein perfekter Begleiter für Stadt und Land.


    Ich würde mir jederzeit wieder einen Hund aus dem Ausland holen, sehr wahrscheinlich über dieselbe Tierschutz-Organisation.

    werktags döst er im Büro so an die 3 - 4 stunden, richtig fest schlafen tut er eigentlich nicht. Zuhause gehts um 10 ins bett und um 5 wird aufgestanden, da kuckt er verschlafen :) am wochenende schläft er locker mal 10 - 11 stunden durch, je nachdem wie aufregend der vorige Tag war.

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    Danke für diese gelungene Erklärung der persönlichen Meinung :gut:


    Finde ich auch eine sehr gute erklärung!


    Aber was ist denn mit Rassehunden aus Qualzuchten? Wenn man als Halter weiß, mein Hund ist (eigentlich) krank, z.B. weil seine Schnauze zum Atmen zu kurz ist, weil er zu groß/zu schwer ist und Gelenkprobleme hat ... sieht man darüber hinweg, weil man Liebhaber der Rasse ist? Nimmt man das in Kauf, obwohl man weiß, dass der Hund im Alter hohe Kosten verursachen wird?

    ich finde rassebedingte scheu ist keine "macke", die man abtrainieren kann. Ein Wolf ist ein Wolf ist ein Wolf ... Nur weil man bei einem boxer keine gekräuselte lefzen sieht, heißt es nicht, dass er nicht gedroht hat. nur weil ein hund kupierte ohren/schwanz hat, kann man nicht sagen, dass er keine angst hatte.


    im endeffekt ist das weglaufen natürlich "besser" als das beissen. Ich weiß aber nicht wie man das wertet, wenn der hund zwar abhaut, ihn aber zuverlässig zurückrufen kann.


    Ich konnte vor kurzem einen prüfer beobachten, der hat SEHR differenziert entschieden: langweiliger mischling vs. Border Terrier. Der Prüfer hat den ungeheuren Jagd- und Stöbertrieb des Terriers gekannt und hat dementsprechend bewertet. Der Hund hat zwar viele "fehler" gemacht, hat aber die Prüfung souverän bestanden.

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    Hey....


    mal eine Frage, würde man bei dem Wesentest auch Rücksicht auf die Rasse nehmen?


    Eigentlich wärs nur fair!


    Eine befreundete Tierärztin, die ebenfalls Wesenstests macht, hat eine Boxerhündin, die durch falsche Erziehung permanent aggressiv ist und Augenkontakt als Grund zum Angriff (mit Beschädigung) nimmt. Ohne zu drohen, Hund oder Mensch - egal. Die Tierärztin kann mit dieser Hündin einen Wesenstest machen und würde ihn bestehen, denn dem Hund müssen die Situationen nicht gefallen, wenn er von fremden Personen angefasst wird, muss er es nicht mögen - der Hundehalter muss nur beweisen, dass er seinen Hund in jeder Situation kontrollieren kann. Der Hund erträgt die Situation, er muss dabei nicht freudig mit dem Schwanz wedeln.