Keine Panik Sleipnir, ich weiss schon was ich mache.
1. Donna,
war schon zur Euthanasie freigegeben. Früher lebte sie bei einem Alkoholiker der sie wohl mehrmals in der Woche in eine Ecke trieb und verprügelte. Auf Grund ihres früheren Verhaltens das schon authistische Züge trug nehme ich an, das sie auch zoophil bedrängt wurde. Irgendwann wurde sie ausgesetzt und unter einer Rheinbrücke aufgefunden. Die lieben Leute vom Tierschutz fingen sie mit der Fangschlinge ein und zerrten sie damit auch in ihren Zwinger. Sie hat wohl auch nicht regelmäßig Futter bekommen, jedenfalls lässt sie sich nichts essbares wegnehmen. Sinvoller Weise hat der TSV Donna "drei Mal" an junge unerfahrene Familien mit Kindern Vermittelt. Sie war immer spätestens am dritten Tag wieder im TH. Pfiffiger waren die Mitarbeiter im TH auch nicht. Donna wiegt knapp 25 Kg. Im TH hat man ihr Sedativum für einen 100 Kg Hund eingeschossen, nur um sie Bürsten zu können. Bei mir klappte das schon am zweiten Tag. Spaziergang statt Sedativum! Ich hatte auch 9 Monate gebraucht bis ich raus hatte wie sie warnt und wie weit ich gehen konnte/kann. In der Zeit hat sich mich auch vier oder fünf mal gebissen. Ein bisschen Verschnitt hat man ja immer.
Inzwischen variiert sie ihre Beisskraft entsprechend den Umständen. Das heisst, würde ich sie bedrängen gäbe es richtige Löcher, würde sie von Frauchen bedrängt, gäbe es nur tiefere Kratzer. Das letzte Mal das sie ein Kind gebissen hat fiel unter "selbst Schuld". Der Bengel hat nicht gehöhrt und hat versucht ihr eine Beute (Alufolienkugel) aus dem Maul zu nehmen. Ergebnis: Zwei kleine blaue Flecken an der Hand. Aber warum muss man sie bedrängen? Es gibt andere Möglichkeiten. Ablenken und tauschen zum Beispiel. Wenn Donna nicht bedrängt wird, passiert auch nichts.
2 Taro
ist ein absoluter Streuner aus Rumänien. Er wuchs dort in einem privaten TH ohne Zäune auf. Liebe Tierschützer vermittelten ihn in eine 60 qm 3 Zimmerwohnung zu einer Frau mit zwei Kindern (15 & 6 J). Ein Hund der weder Grenzen noch Leine kannte und nie auf Menschen geprägt wurde, war von jetzt auf gleich von reichlich Kindern umgeben, ohne Fluchtmöglichkeit. Wir wurden angerufen weil Taro angeblich aggressiv war. Das dem nicht so war, haben wir schon aus dem fahrenden Auto heraus gesehen. Als erstes habe ich ihm den MK abgenommen und der Frau in die Hand gedrückt. Taro ist ein Streuner und eine Knuddelbacke. So lange er nicht eingesperrt oder angebunden ist, kommt überhaupt kein Mensch nahe genug heran um gebissen zu werden.
Es gibt eine ebenso einfache wie geniale Möglichkeit, auch bei "Problemhunden", Gefahren für Menschen oder Tiere auszuschließen. Man muss sich nur mit der individuellen Problematik des Tieres und seinem Wesen auseinandersetzen und darauf verzichten etwas durchsetzen zu wollen das nicht zu dem Individuum passt. "Achtung vor der Persönlichkeit" zu haben bringt mehr als jede Trainingsart.
Ein Hund ist kein Auto bei dem man nur; mit Hammer oder Schraubenschlüssel ist dabei egal, die Spur einstellen muss damit es wieder sauber geradeaus fährt. Ein Hund ist eine Persönlichkeit, dessen Psychologie der des Menschen an Komplexität in nichts nachsteht.