Angst ist nicht gleich Angst und auch nicht jeden Tag gleich.
Max hatte unter anderem Angst vor Männern.
Im Normalfall bin ich solchen Situationen einfach aus dem Weg gegangen - also Management.
Manchmal hatte er aber einen guten Tag und wollte von sich aus gerne mutig sein - ich habe nie rausgefunden, was den Unterschied gemacht hat.
An so einem guten Tag, habe ich dann wirklich wildfremde Männer angesprochen.
Bis hin dazu, wenn sie einen halbwegs vernünftigen Eindruck gemacht haben, dass ich gefragt habe, ob wir dicht rankommen können, Hand schütteln, anfassen usw.
Max war danach definitiv glücklich und erleichtert, dass er sich getraut hat und aber auch das es gut gegangen ist.
An schlechten Tagen habe ich eben im Zweifel auch massiv abgeblockt, wenn erforderlich.
Da wir aber ein fast normales Leben geführt haben, gab es auch immer mal Situationen durch die er einfach durch mußte - trotz aller Organisation.
Wenn es gar nicht ging, habe ich den 40 Kilo Hund auch auf den Arm genommen und buchstäblich da durch getragen.
Könnte ich heute körperlich nicht mehr.
Habe jetzt kleinere Hunde.
Das ist ein ganz schmaler Grat bei einem Angsthund.
Du kennst den Hund am besten und wirst wissen, was gerade geht und was nicht.
Gerade wenn es bei Euch körperliche Ursachen hat, wirst Du solche Schwankungen erleben.
Was heute ging, geht morgen gar nicht und umgedreht.
Das Einzige, was Du meines Erachtens wirklich trainieren kannst, ist das der Hund Dir und am besten noch einer zweiten Person vertraut.
Weiß, dass Du die Situationen für ihn klärst und ihn immer zuverlässig schützt.
Und dann eben je nach Umstand und Laune aus dieser Sicherheit heraus immer ein bißchen mehr und mutiger.
Aber nicht übertreiben und vermutlich wird es auch mal Rückschritte geben.