Guten Morgen,
was mir so auffällt bei den "Neueinsteigern" ist eine große Unsicherheit - was völlig normal ist und die Sehnsucht nach einem festen Rezept. Also nach dem Motto 300 gr das und das Fleisch; 50 min bei soundsoviel Grad kochen und dann 200 gr Nudeln dazu und die und die Zusatzstoffe und Pülverchen.
Genau das geht aber meiner Meinung nach eben nicht.
Weil jeder Hund hat andere individuelle Bedürfnisse und vor allem die Zubereit-Menschen auch.
Der Eine hat einen kleinen Hund und/oder viel Geld und kauft alles vor Ort in Bio-Qualität. Der Nächste hat kein Auto und muß alles liefern lassen. Beim Einen ist es ok, wenn er einmal die Woche abwiegt, um die Mengen grob im Auge zu behalten und der Andere fühlt sich nur mit genauen Mengenangaben wohl.
Für Einen ist es leichter einmal im Monat einen Aktionstag einzulegen und alles portioniert einzufrieren; der Andere bereitet jeden Tag neu zu.
Darum kann man eben nicht sagen so und so wird es gemacht. Und selbst der bestgemeinte Tipp kann für den eigenen Hund und den eigenen Tagesablauf völlig unbrauchbar sein.
Mein Beispiel dazu.
Ich wiege so einmal in der Woche nach, damit ich weiß, was 300gr sind. Ansonsten kommt der Napf halt voll nach Augemaß.
Ich versuche alle für meinen Hund wichtigen Komponenten innerhalb eines Monats zu verfüttern in der Form, wie er sie am besten frißt und verträgt.
Ich bereite fast täglich frisch zu. Aber einfach, weil das am besten in unseren Tagesablauf paßt. Das ganze dauert fünf max. zehn Minuten.
Fleisch bestelle ich einmal monatlich online. Das ist mein Grundstock. Die Auswahl hängt davon ab, was ich für richtig erachte und was angeboten wird. Immer dabei sind z.B. 1kg Leber und 1kg Fisch ebenso Pansen und Blättermagen. Wann ich das dann füttere und in welcher Zubereitung ist völlig unterschiedlich. Ob gewolft oder Gulasch oder am Stück ist eine Frage des Angebotes und was ich draus machen will.
Genauso die Milchprodukte. Ich kaufe so 2 bis dreimal im Monat Hüttenkäse. Den verfüttere ich dann innerhalb von 3 Tagen. Es kann aber sein, dass es auch mal eine Woche gar keinen gibt. Öle und Eier genauso.
Ich finde es völlig ok, wenn der Hund immer mal eine Mahlzeit Fertigfutter bekommt.
Da geht bei meinem Hund aufgrund der Allergie aber nur sehr wenig.
Genauso die Auswahl der Fleischsorten. Ich würde wohl sehr viel Huhn füttern. Geht aber aufgrund der Allergie nicht.
Genau das sehe ich aber eben als Vorteil dieser individuellen Fütterung an.
Dazu bin ich auf einem langen "Leidensweg" gekommen. Mit ganz viel Lesen und Informationen suchen und leider auch Fehlern, die mich Geld und Nerven gekostet haben und für den Hund zumindest unangenehm waren. Und ich glaube nicht, dass ich jetzt 100% alles Mögliche und Erdenkliche abdecke.
Wenn ich heute neu einsteigen würde, würde ich mir einen Futterplan professionell erstellen lassen und dann je nach Hund an einem oder zwei Tagen in der Woche rumexperimentieren.
Ich würde dabei darauf bestehen, dass die Zubereitung einfach ist und die Komponenten ohne Klimzüge zu beschaffen sind.
Also eine Kombination aus Absicherung und der Suche nach dem für uns besten Weg.
Vielleicht hilft das als Denkanstoß.