Bei mir war auch die zweitgrößte Schwierigkeit den Punkt zu finden, wo "neuer Mut" in unerwünschtes Verhalten umschlägt.
Zwei Beispiele.
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Als ich am ersten Tag nach Hause kam, ist Max mich ganz begeistert angesprungen.
Ich war so gerührt, weil er sich ja sonst bei jeder Bewegung in seine Richtung weggeduckt hat.
Es war auch die nächsten Tage immer nur die Begrüßungsszene.
Ich war so froh, bis ich nach einer Woche einen Schlußstrich ziehen mußte, da ich echt zerkratzt war. Er hatte ja damals noch so lange Krallen.
Mir tat es in der Seele weh, mich wegzudrehen bei der Begrüßung.
Bei einem "normalen" Hund hätte ich es von Anfang an unterbunden ohne Sorge, dass ich dem Hund damit was Böses tue.
Das Jagen
Am Anfang war Max draußen nicht ansprechbar und panisch, wenn sich irgendwas in der Nähe bewegt hat. Es hat ca. 8 Wochen gedauert, bis er anfing sich für seine Umgebung zu interessieren.
Ich habe im klassischen Sinne wirklich alles falsch gemacht.
Als er das erste Mal einer Amsel nachgehopst ist, war ich begeistert und habe ihn gefeiert, eben weil er eine "normale" Hundereaktion gezeigt hat. Das ging dann weiter mit anderen Hunden, Katzen....
Es hat unglaublich viel Zeit und Nerven gekostet, das halbwegs wieder grade zu biegen.
Im Nachhinein weiß ich nicht, ob es so falsch war.
Er hat einfach eine "normale" Entwicklung nachgeholt.
Aber wir wären vielleicht im Laufe der Zeit entspannter gewesen, wenn ich gleich damals gegengesteuert (erzogen) hätte.