Beiträge von Duntov

    Klar berichte ich weiter....das soll doch noch ein happy end geben.....Nicht böse sein, wenn ich heute nur kurz schreibe, aber rein geschäftlich ist bei mir heute viel los, und ich muss ja die 2 Stunden aufholen...


    Gruss


    Duntov

    Hallo zusammen,


    ich habe zwar nicht viel Zeit, aber kurze Info zur Tiertrainerin/psychologin.


    2 Stunden intensives Erstgespräch bei uns in der Wohnung und beim Gassi gehen.


    Noch ist Hopfen und Malz nicht verloren. Wir haben als Hausaufgaben erhalten, dass, was wir seit dem Biss sowieso schon machen, weiter zu führen. Also kein Sofa, kein Spielzeug, kein Pöbeln, kein Streicheln wenn er es will.


    Ansonsten fürs erste alle konfliktauslösenden Themen aus dem Weg gehen und deeskalieren.


    Ausserdem kein Abschlecken lassen mehr. Wir sind nicht seine Welpen.


    Die Situation ist von daher schwierig, da er weiss, dass er mit meiner Frau alles machen kann, bei mir ist er sich nicht sicher, wo er jetzt steht. Aus diesem Grund das o.g. Verhalten, ohne einen Konflikt zu provozieren.


    Auch wird sein Schlafplatz verlegt, weil er extrem gestresst ist, da er zu viele Aufgaben hat. Er ist Besitzer, Aufpasser, Tröster etc. Hier muss der Hund ab sofort total entlastet werden.


    Der Biss ist aus Ihrer Sicht eine vermischung aus Besitz, Rangproblematik und Stress auf Grund zu vieler Aufgaben. In Kombination sind ihm hier die Sicherungen rausgeknallt. Deshalb auch das unklare Verhalten direkt nach dem Biss, zwischen knurren und hand abschlecken.


    Aus Ihrer Sicht will er all diese Aufgaben nicht ("kein Hund will die Weltherrschaft"), und reagiert dehalb auch so gut auf das "neue" Programm.


    Er hat keine agressiven Ansätze, so dass ein unvermittelter neuer Beissakt nicht zu befürchten ist.


    Allerdings, und das sagte Sie sehr deutlich, ist im Moment und gerade in der Zeit der Umstellung trotzdem grosse Vorsicht geboten, weil er - im Falle einer neuen Provokation - die Sache wieder klar stellen möchte.


    Leider habe ich jetzt im Moment nicht mehr Zeit,, ausführlicher zu berichten. Dass nur mal als Eckpunkte.


    Grüsse


    Duntov

    Meinem Vorredner möchte ich mich anschliessen,


    ich habe meinen Berner weder misshandelt, noch gequält noch sonst körperliche Gewalt angetan.


    Ich gebe ja zu, dass das mit der Schnauze zuhalten Quark ist und war, das steht klar ausser frage.


    Aber mein Hund hat keine Angst vor mir. Zumindest nicht im normalen Umgang, auch wenn er von etwas abgerufen wird. Das möchte ich nochmals klarstellen.


    Der Umgang mit Ihm ist im Moment wie er vorher war, also freundlich von beiden Seiten, mit Spiel- und Schmusephasen.


    Es geht mir im Moment auch nicht darum, jetzt einen willenlosen Begeleiter zu generieren. Er soll seine Freiheiten ja haben, so haben wir ihn mit unserer Unkonsequentheit ja auch so erzogen -wenn auch nicht absichtlich.


    Es geht im wesentlichen um Situationen, in denen er absolut - und mit allen Mitteln - seinen Willen durchsetzen will. Nur in diesen Situationen hat er - ich sage das jetzt mal unfachmännisch- angstlich und aggressiv reagiert. Und um diese Situatuinen geht es mir in wesentlichen, wenn wir mit der Trainerin arbeiten.


    Sicherlich wird auch in dem von mir genannten "normalen" Umgang noch Veränderungspotential sein, allerdings kam es da niemals zu auch nur im Ansatz aggressiven Absichten von seiner Seite. Er ist vom Grundwesen ein sehr freundlicher und verspielter Hund, der sehr verschmust ist.


    Gruss


    Duntov

    Alina:


    Ich werde deine Fragen noch im Nachgang beantworten, nur so viel vorab:


    Es gab nie Probleme beim Anleinen, und er hat sich auch immer gefreut, wenn ich die Jacke anziehe, oder die Leine hole. Damit verbindet er meiner Ansicht nach nichts schlimmes, im Gegenteil.


    Zum Thema Freilauf: Du hast schon recht, er hört nicht so gut, dass ich Ihn aus jeder Situation abrufen kann. Deshalb nehme ich Ihn dann auch an die Leine. Ich benutze dann erst "steh", und dann "leine" als Befehle. Er freut sich dann zwar nicht, aber es kommt eigentlich auch kein Protest. Er bleibt dann stehen, oder setzt sich hin, ich leine Ihn an, und lobe Ihn dann natürlich, dass er sich hat anleinen lassen.


    Der "normale" Umgang mit Ihm ist momentan natürlich schwierig. Er ist manchmal sehr stürmisch (und ein Tolpatsch :D ), und kommt natürlich auch mal sehr stürmisch auf einen zu, wenn er sich über was freut. Ich versuche das zu verdrängen, was passiert ist, um genauso mit ihm umzugehen wie zuvor, und ihm nicht zu zeigen, dass ich Angst habe, dass er unvermittelt (was er aber auch nie gemacht hat, auch nicht bei dem aktuellen Angriff) angreift. Aber ein Stück ist man nach wie vor traumatisiert.


    Allerdings wird das nun von Tag zu Tag besser, und ich finde wieder vertrauen zu Ihm, und ich denke auch er zu mir.


    Es gab in den letzten Tagen ein paar Momente, in denen er nicht so wollte wie ich, zum Beispiel wenn es darum geht, wer als erster zur Tür rausgeht. Ich habe seither da immer etwas strenger und im "Kommandoton" in dann abergerufen, was er zwar dann immer gemacht hat, aber nur widerwillig. In den letzten Tagen bin ich dann, um einen Konflikt zu vermeiden dazu übergegangen, von der Tür wegzugehen, ihn dann zu mir herzurufen, ihn "Platz" machen lassen, und ihn mit "Bleib" von der Tür ferngehalten. Wir haben das geübt, und mit Leckerli gelohnt. Das ist für mich gerade der einfachste Weg, einen Konflikt bei diesem speziellen Problem zu vermeiden.


    Auch ist gerade dieses Problem hausgemacht, weil er in der Regel eigentlich immer mit darf, und deshalb keiner darauf geachtet hat, dass er eigentlich nicht als erster raus sollte. Es war im täglichen Leben schlicht weg egal.


    So, jetzt muss ich aber erst mal wieder Schluss machen, sonst gibts kein Kleingeld für die Tiertrainerin :roll:


    Gruss


    Duntov

    Zitat

    Und um irgendwelchen Spekulationen vorzubeugen, könntest du vielleicht die gestellten Fragen beantworten. Ich z.B. hatte gleich ein paar gestellt.
    Ich bemühe mich, die Fragen zu beantworten, allerdings gibt es ja inzwischen viele Beiträge, und ich muss ja nebenher auch noch Hundekekse verdienen ;)


    D.h. eine Flexileine? :( : Kriegt er auch Freilauf?
    In der Praxis Flexileine, wenns aufs Feld geht. Ansonsten "normale" lange Leine.
    [/quote]
    Ich habe den Eindruck, dass du das alles ziemlich herunterspielst. Ich würde mir gleich beim allerersten Mal ernsthafte Sorgen machen, wenn mein Hund mich anknurren würde. Du redest dir ein, dass es normales Verhalten ist, aber das ist es nicht. Es ist ein Symptom für einen allgemeinen Zustand, der deinem Hund nicht behagt.
    Bitte verstehe mich nicht falsch, ich weiss und (spüre) was passiert ist. Trotzdem muss und will ich mit meinem Hund normal umgehen, weil ich der Meinung bin, dass ein komplett anderes Verhalten (ausser dem vorher beschriebenen nicht mehr auf alles rêagieren) genauso schädlich wäre.
    Wie rufst du deinen Hund, wenn er angeleint werden soll?
    Einfach mit "hierher"
    Warum soll er angeleint werden?
    Immer dann, wenn der Freilauf beendet wird, wenn eine Strasse kommt, wenn Passanten kommen, andere Hunde, oder die Strecke nicht mehr zu übersehen ist.
    Warum benutzt du das Wort "steh"?
    Ich benutze steh, wenn er im Freilauf sich zu weit (für meinen Geschmack) entfernt, und ich will das er wartet.
    Wie leinst du ihn an?
    Ich bleibt auf "steh" stehen, ich komm zu Ihm, ich leine Ihn an, und dann geht es normalerweise weiter mit "Fuss"
    [[/quote]
    Der "Vorfall" resultiert nicht aus einer aus-Versehen-Unkonsequentheit (was heißt das überhaupt?), sondern ist das inzwischen sichtbare (und fühlbare) Ergebnis von einem bereits seit langem bestehenden Kommunikationsproblem, welches dir bis jetzt einfach noch nicht aufgefallen ist. Dem Hund schon.
    Tierärztlich würde ich ihn aber auch nochmal untersuchen lassen.
    Tierarzttermin wird irgenwann die Woche sein, ich mach jetzt erst mal den Termin mit der Trainerin morgen. Die Grundursache liegt nach dem heutigen Gespräch auch in der in der Hundeschule praktizierten Art der Massregelung. Hier wurde Angst erzeugt, die zur Bedrohung führt, und auf die er jetzt als "erwachsender" Berner (bei Berner so ab dem 3 ten Jahr) anders reagiert als vorher. So zumindest die erste Einschätzung der Psychologin
    [/quote]
    Ich bin auch gespannt. Abgesehen davon, dass du kaum Fragen beantwortest, beschreibst du alles ganz toll, Duntov.
    Danke. Ich möchte ja, dass Ihr euch ein Bild machen könnt

    Zitat


    Also täglich begleiten tut uns dass nicht........wenn das in besonders üblen Situationen max 1 mal im Monat vorgekommen ist, ist das denke ich realistisch


    :no: Schnauzgriff und Co. sollten niemals benutzt werden. Schon gar nicht in "üblen" Situationen.
    Ich weiss. Allerdings hat man das in der Hundeschule damals so gemacht.

    Zitat


    Auch ist Sie nicht der Meinung, dass es ein Angriff auf den Alpha war, sondern eine verquickung von mehrern zusammenkommenden Sachverhalten. (Eifersucht, Besitz, Angst).


    :schiefguck: Hat sie sich wirklich so ausgedrückt?
    Ja, so zumindest die erste Einschätzung. Sie meinte auch, dass es möglich ist, das er beim Schnauzgriff sich auf die Zunge gebissen hat, was ebenfalls zur Verschärfung der Situation geführt hat. Übrigens: Das ein Hund knurrt, ist allein noch nicht "dramatisch", so zumindest Ihr Kommentar. Nur die Art wie man darauf reagiert, kann es eskalieren lassen. Wie gesagt, so Ihre Meinung heute.

    Zitat


    Auf das Thema Angst sind wir nochmals kurz in der Theorie eingegangen. Unser Hund wurde von uns ja nie verprügelt, oder sonst körperlich misshandelt.


    Trotzdem können Angst und Unsicherheit entstehen, wenn man dem Hund "einfach keine" Sicherheit vermittelt. Heißt: Grenzen aufzeigen (sanft und fest, ohne übertriebene Härte) und gleichzeitig Schutz bieten (ohne ihn zu betüddelnt). Außerdem permanent bei gewünschtem Verhalten bestärken. Das ganze setzt sich aus vielen Kleinigkeiten zusammen, wahrscheinlich meinte die Trainerin das. Ich will hoffen, dass sie das meinte.
    Ich werde berichten

    Zitat


    Allerdings könnte die Ursache in der Welpen- und Hundeschule liegen, in der mit Leinenruck und Unterwerfung (Kadavergehorsam) gearbeitet wurde. Hier könnte sich Ihrer Meinung nach bereits seit der Welpenzeit etwas festgebrannt haben, was die Angst auslöst.


    Möglich, daran sollte man sich aber nun nicht festbeißen. Nochmal die Frage: Wie lange wart ihr denn in der Hundeschule?[/quote]


    Ingesamt fast 1,5 Jahre, wir haben noch mit der Begleithundeprüfung angefangen




    [b]So, ich hoffe, ich konnte ein paar Dinge beantworten.


    Gruss


    Duntov

    Das ist schon klar, deshalb wir er ja auch abgewiesen, wenn er kommt. Wenn ich Ihn dann später von mir aus streichle, geniesst er das momentan scheinbar umso mehr.


    Ausserdem ist seitdem seine Pöbelverhalten (bellen, um was zu bekommen etc.) deutlich zurückgegangen.

    Nachdem wir in den letzten Tagen die Beachtung zurückgeschraubt haben (Achtung nicht eingestellt haben) kommt er immer wieder zu mir, um meine Hand zu lecken, oder wenn ich auf dem Sofa liege, mir das Gesicht zu lecken.


    Das hat doch aber auch was mit Rangordnung zu tun, oder?


    Gruss


    Duntov