Beiträge von Duntov

    Hallo Leela,


    zunächst vielen Dank für Deine Antwort.


    natürlich hast Du recht, dass man damit nichts erreicht, und dass das auch das falsche Verhalten war. Das Thema "auf den Rücken" drehen ist auch Quatsch, allerdings haben wir das bei unserem Hundeträiner damals so gezeigt bekommen.


    Ich habe das aber noch nie angewendet.


    Im Moment ist das Verhältnis zu unserem Bären auch wieder ganz unkompliziert, auch was die Rudelposition angeht, wie gesagt, er pöbelt nicht etc.


    Hier handelt es sich eher um ein psychologisches Problem, dem Hund nämlich die Angst nicht zu zeigen, dennoch Angst zu haben, dass er ganz unvermittelt angreift, auch wenn das wahrscheinlich abwegig ist, so wie er sich momentan verhält.


    Meine Frau wollte Ihn jetzt kastrieren lassen, aber davon halte ich nichts, da er ja davor und jetzt auch ein ganz normales Verhalten zeigt.


    Auch habe ich kein Problem, wenn er mit knurren anzeigt, dass Ihm was nicht passt. Damit kann man umgehen, und entsprechend reagieren.


    Die Angst ist eher, dass er unvermittelt wieder aggressiv wird, wofür es aber momentan keine Anzeichen gibt.

    Hallo zusammen,


    unserer 4 Jahre alter Berner hat mich vorgestern gebissen. Mit Beissen meine ich richtig gebissen, geschüttelt, musste genäht werden.


    Zum Hintergrund:


    Unser Berner ist unser ein und alles. Demetsprechend wurde er auch verhätschelt.


    Wir waren mit Ihm in der Hundeschule, und die grundsätzlichen Dinge beherrscht er, wenn auch manchmal mit verbalem Nachdruck.


    Es ist das zweite Mal das er gebissen hat, auch wenn ich der Überzeugung bin, dass das erste mal keine Absicht war. Es geschah im Kofferraum, als unsere beiden Rüden aufeinander los gingen, und ich dazwischen musste. Mein Berner war direkt danach auch total fertig, und hat mich sofort trösten wollen, mich abgeschleckt und sich sehr unterwürfig gezeigt.


    Das ist nun aber schon über 2 Jahre her.


    Diesmal war es anders.
    Meine Frau hat letzte Woche zwei Kanichen Babys gekauft. Die Hasen sind in einem eigenen Zimmer untergebracht (wir haben im Haus sehr viel Platz). Das war eigentlich nur provisorisch.


    Wir haben den Hund an besagten Tag zu den Hasen gelassen, um Ihn daran zu gewöhnen. eigentlich kann er sehr gut mit den Hasen. Er war so faziniert von den Tieren, dass er gar nicht mehr aus dem Zimmer raus wollte. Ich konnte Ihn in den Tagen davor mehr oder weniger gut abrufen, diesmal wollte er gar nicht.


    Einschub: Wenn unser Berner was nicht will, dann hat er schon öfters das brummen angefangen. Da hilft normlerweise nur Ihn wegführen, wenn es sein muss mit der Leine. Er hat dann aber oft Schiss, und bepinkelt sich.
    Auch verzieht er sich, wenn es irgendwo Streit gibt, und liegt dann auch in der Ecke.


    Diesmal wollten er wie gesagt nicht mehr raus. Ich habe Ihn abgerufen, und er knurrte mich mehr oder weniger leise an. Darauf sagte ich Ihm im deutlichen Ton: Hierher!. worauf er auch kam, sich wie gewohnt vor mich hinsetzte, aber weiterbrummte. Ich habe Ihm daraufhin die Schnauze zugehalten und wie gewohnt : Aus, ruhig gesagt.


    Diesmal hörte er mit brummen und knurren nicht auf, schüttelte sich los, und ging auf mich mit fletschend los. Ob ich Ihm eine gescheuerte habe oder nicht, kann ich nicht mehr sagen, aber ich habe dann mit dem Arm abgewehrt, damit er mich nicht im Gesicht erwischt. Er hat den Arm gepackt, und geschüttelt und gerissen.


    Meine Frau konnte Ihn dann anleinen und wegzerren, er wollte weiter auf mich losgehen.


    Ich habe, nachdem ich wieder zu mir kam, meiner Frau gesagt, Sie soll Ihn zu mir lassen. Ich sass auf dem Sofa, habe meine Hand gehalten, und sagte aber meinem Hund zu Beruhigung: Es ist ja gut....komm her...


    Er kam, fixierte mich sofort, fing das knurren an und wollte wieder auf mich los.


    Meine Frau zerrte Ihn zurück, und steckte Ihn zur Haustür raus, allerdings hat er Sie dabei wohl auch angeknurrt und gestellt.


    Nachdem ich mich notdürftig versorgt hatte, wollte ich aber doch wissen, was mit meinem Hund los war, und ging zur Haustür. ich habe einen Spalt aufgemacht, und er knurrte mich sofort wieder an. Ich habe daraufhin das Fenster nebenan geöffnet, und mit meinem Hund durchs Fenster gesprochen. Er hat sofort reagiert, kam zum Fenster, stellt sich auf die Hinterbeine, begann zu schwänzeln, dann wieder zu knurren. Ich redete beruhigend auf Ihn ein, und streckte dann meine offene hand nach draussen, die er dann vorsichtig abgeschleckt hat, aber dennoch ziemlich hin und hergerissen war.


    Nachdem er am Fenster nicht mehr geknurrt hat, ging ich das Risiko ein, habe Ihn wieder reingelassen. Er lief um mich rum, ich beruhigte Ihn, und er sich auch.


    Nachdem die Situation wieder einigermassen ruhig, aber noch nicht astrein war, liess ich mich ins Krankenhaus fahren.


    Als ich hier wieder zurück war, ging ich logischerweise mit gemischten Gefühlen ins Haus. Er bergrüsste uns, wenn auch mit "schlechtem" Gewissen, keinerlei auffälliges Verhalten.


    Wir habe dann am nächsten Morgen erstmal sein Spielzeug eingesammelt, Ihn ignoriert wenn er wie gewohnt zum schmusen kommen wollte, und Ihn nur noch dann gestreichelt, wenn wir es wollten. Er soll sich ja nicht mehr "nicht" geliebt fühlen. Auch bekommt er das Futter nur noch aus der Hand, und muss sich Leckelies verdienen.


    Alles lief problemslos. Wenn wir Ihn zu Ihm kommen, um Ihn zu streicheln, legt er sich sofort auf den Rücken, ich kann Ihn überall anfassen, auch am Maul, alles kein Problem.


    Wir haben dann etwas später Sitz, Platz, Bleib geübt, jeweils mit Leckerlies. Alles ging problemlos. Als dann aber Schluss mit Üben war, und er auch keine Leckerlis mehr bekam, begann er zu pöbeln, damit meine ich sich vor mich zu setzen und mich anzubellen. ich habe mich dann weggedreht, und Ihn ignoriert. Er hat dann auch gleich aufgehört.


    Heute waren wir spazieren, und im Gegenteil zum normalen Gassigehen war heute die kurze Leine Programm. Er hörte aber gut auf die Befehle Fuss, Steh, Lauf etc. Ging alles Problemlos, und ohne jede Spannung.


    Auf Grund unseres geänderten Verhaltens pöbelt er so gut wie nicht mehr, ist mometan sehr ruhig.


    Nun zum Abschluss:


    Wir haben nächste Woche einen Termin mit einem Tiertrainer, mit dem werden wir nochmals alles durchgehen.


    Mein persönliches Problem ist aber Folgendes:


    Wenn er einmal gebissen hätte, hätte ich wahrscheinlich gar kein Problem. Was mir nach wie vor Sorgen macht, ist dass er auf mich richtig los ging, und gar nicht mehr aufhörte. Ich bin mir auch sicher, dass es nichts gebracht hätte, wenn ich Ihn auf den Rücken geworfen hätte (wäre gar nicht mehr dazu in der Lage gewesen) und unterworfen hätte.


    Ich glaube ja, dass da alles mögliche zusammen kam: Eifersucht wegen der Hasen, Angst vor Bestrafung, vielleicht habe ich Ihm beim Schnauzezudrücken weh getan (Zunge, etc).


    Diese Erklärungsversuche helfen mir beim Umgang mit Ihm momentan, auch wenn trotzdem das Vertrauen momentan auf eine harte Probe gestellt wird, dass genau so etwas nicht mehr passiert.


    Somit also jetzt an Euch die Frage: Wie seht Ihr das?