Du kannst ihm auch erstmal den Suprelorinchip probieren. Dann weißt du, wie er sich mit einer Kastra verändern würde. :)
Beiträge von Thera
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Trotzdem denke ich, dass nicht du ihn belohnen sollst für gutes Benehmen gegenüber deinem Freund, sondern dein Freund.
Und du schreibst, er würde es nicht annehmen, bzw. wahrscheinlich zurückweichen. - D.h. du/ihr habt das aber noch nicht ausprobiert, oder?Versetz dich doch mal an Enkis Stelle. Stell dir vor du stehst vor einem Löwen, der mit deiner Lieblingsspeise lockt. Würdest du, wenn du sie dir genommen hast, wirklich glauben, dass Löwen harmlos sind? Nur weil er dir was zu essen angeboten hat?
Enki flieht bei Besuch. Er zeigt extremes Meideverhalten. Füttern von Fremden hätte da wesentlich mehr Nachteile als Vorteile. Außerdem besteht so die Gefahr, dass Enki beißt. Er wird ja in den Gefahrenbereich gelockt, in den er sich eigentlich nicht traut. Außerdem wird das Futter mitverknüpft. D.h. nach ein paar Durchgängen würde das Futter zur Ankündigung werden, das gleich was Pöses passiert.
ZitatDein Hund hat doch bis jetzt immer nur gelernt: "Aha es klingelt, ich werd angebunden, dann krieg ich ein Leckerlie.-
Weißt du denn, wenn du den Hund belohnst fürs gucken nach/zu deinem Freund, was er da gerade verknüpft? Guckt er ängstlich, aggressiv, interessiert....? Verstehst du was ich meine?Angst, Ängstlichkeit sind Emotionen. Emotionen kann man zwar ändern, aber durch geben etwas Angenehmem wird die Situation nicht verschlimmert. Ergo auch die Emotionen nicht.
ZitatThera. - Clickern wenn der Hund knurrt? Also quasi fürs knurren belohnen? Kannst du mir erklären, was für einen Sinn das hat?
Ich würde zuerst das bestärken, was Enki in der Situation zeigt. Stehen und Bellen ist besser als nach vorne Schießen und Bellen und selbst das wäre noch besser als Beißen.
Ich glaube auch nicht, dass Enki in den Situationen wirklich denken kann, d.h. da wird auch nicht wirklich was verstärkt. Da gehts erstmal primär darum die Situation angenehmer zu gestalten. Mit dem Clicker bringt Annika sich ein und zeigt Enki, dass sie auch noch da ist und ihm hilft.
Außerdem kann ich mir vorstellen, dass Enki in den Situationen, wo es eng ist, gemischtes Verhalten zeigt. Also er zeigt Angst und Aggression gleichzeitig. D.h. dass er sich nicht sicher ist, was er tun soll und auch als Mensch kann man es dann nicht vorhersagen. Da würde ich möglichst schnell 'eingreifen'. Also nicht im Sinne von schimpfen, sondern den Hund unterstützen, ihn freundlich ansprechen und aus der Situation raus führen.
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Wenn du mit Clicker arbeitest, schau doch mal bei Cumcane. Die Arbeit mit dem Clicker bzw. Markerwort ist dort ein Baustein des Trainings. :)
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Versuche mal einfach in Gedanken oder laut, wenn keiner zu hört, zu beschreiben, was du siehst. Z.B. Ohren, wie hält er sie? Schwanz? Lefzen? Maul offen oder geschlossen? Seine Augen? Wenn du seine Pupillen sehen kannst, achte mal auf sie. :) Also erstmal nur lesen, nicht interpretieren.
Wenn er doch knurrt, würde ich da mal probeweise reinclicken und schauen, ob er auf den Clicker reagiert. Leckerlie dann von der Bedrohung weg werfen. Das aber nur so lange machen, wie notwendig.
Z.B. er bellt deinen Freund an und hört nicht auf, Click, Lecker, Enki frisst, schaut auf, sofort wieder Clicker, Lecker.
Versuche mal generell schneller zu clicken. :)
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Es war auch mehr eine theoretische Überlegung. :)
D.h. wenn du mal clickst oder lobst, wenn er knurrt, passiert nichts Schlimmes. Er wird davon nicht aggressiver werden. Darauf wollte ich hinaus.
Am Idealsten ist es eh, wenn er gar nicht knurren muss. Also die Situation so gestaltet wird, dass sich Enki so sicher fühlt, dass er gar nicht aggressiv reagieren muss.Knurren ignorieren bzw. Hund einfach freundlich ansprechen und dann dafür belohnen, wäre auch mein Weg.
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Aber ich belohne doch, um bestimmte Dinge gezielt zu bestärken.
Statt undifferenziertem Schönfüttern kann ich mir doch lieber den Zeitpunkt raussuchen, an dem der Hund entspannt und so gewünschtes Verhalten zeigt.Und auch wenn das mit Futter beantwortete Knurren sich vom Drohen in ein Bettel-Geräusch wandeln sollte ... auch das will man doch keinem Hund angewöhnen.
LG, Toki
Klar, ist gezieltes Bestärken besser. Aber bei nem sehr panischen bzw. ängstlichen Hund immernoch besser als ein Verhaltensabbruch.
Man kann ja auch das Leckerchen so geben, dass der Hund sich entfernt, dann hat er ein Alternativverhalten gezeigt. :)
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Ich würde in dieser Situation nur belohnen, wenn der Hund dann auch gerade ein Verhalten zeigt, das belohnenswert ist. Also wenn er Deinen Freund da z.B. gerade fixiert, anbellt etc., dann nicht.
Sonst verknüpft er nämlich nicht unbedingt "Freund da - schön" sondern "Freund da - ich fixiere etc. - richtig gemacht".LG,
TokiFixieren kann man nicht verstärken. In die Vorgänge des autonomen Nervensystems kann Mensch zum Glück nicht eingreifen.
Selbst, wenn ich einen Hund immer füttere, wenn er knurrt, wird er deshalb nicht aggressiver werden. Es kann passieren, dass er eher anfängt zu knurren und länger knurrt. Aber, wenn er bewusst das Knurren anfängt, ändert sich der 'Knurrton'. Er knurrt, weil er Kekse haben will. Oder auch ne Möglichkeit, er knurrt weniger. In beiden Fällen hat sich nämlich die Emotion von pöse zu (halbwegs) ok geändert. :)
Als Einstieg und Notfallmaßnahme ist es auf jeden Fall ok. Beim weitergehenden Training sollten natürlich möglichst mehrere alternative Handlungen trainiert werden, damit der Hund lernt, was man statt dessen tun kann. :)
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Verstärktes Kontrollverhalten, bzw. Recourcenverteidigung. Angst imho auf keinen Fall. Du solltest verstärkt daran arbeiten.
Dass Enki Deinen Freund "anstarrt" = fixiert, wenn er sich in Deiner Wohnung bewegt, geht gar nicht.
Lenk ihn dann ab und wenn er dieses Verhalten unterlässt, belohne ihn.Wenn man Enkis Gesamtverhalten betrachtet, ist Angst die logischste Schlussfolgerung.
Fixieren/Erstarren ist eine Reaktion des autonomen Nervensystems. Das Gehirn 'überlegt' in der Zeit, wie es reagieren soll.
Der Übergang von Angst zu Aggression bei ängstlichem Verhalten ist 'normal'. Oft erreichen Hund mit Meideverhalten, also Weggehen, Auslöser ignorieren nichts. Ziel ist ja immer Abstand zu schafffen und sich von den Emotionen her besser zu fühlen. Mit aggressivem Verhalten sind sie da oftmals erfolgreicher. Weil die meisten Menschen weichen zurück.
Wie ist denn seine Körpersprache? Ich würde ihn da mal ganz genau beobachten. Beschreibe doch mal bitte, was du siehst. :)
Ich würde das Knurren und Bellen erstmal ignorieren. 'Ey' ist ja ein Verhaltensabbruch. An seiner Grundstimmung ändert sich damit nichts bzw. ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass das Ganze eher noch einen negativen Anstrich bekommt. Je negativer die Grundstimmung, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass aggressives Verhalten heftiger wird. Und er verknüpft die gesamte Situation mit dem 'Ey'.
Ich bin generell mit für den Hund unangenehmem Verhaltensabbruch, auch stimmlich, sehr vorsichtig. Man weiß nie, womit der Hund es verknüpft. Du meinst das Knurren. Enki weiß das aber nicht. Die Situationen sind i.d.R. viel zu komplex als dass ein Hund es wirklich nachvollziehen kann. Wenn überhaupt, versteht er es erst nach vielen Versuchen. Außerdem sind Knurren und Bellen Warnsignale. Liegen und Drohsignale von sich geben, wäre für mich erstmal ein guter Ausgangspunkt für das Training. Er könnte auch vorstürzen und theoretisch im schlimmsten Falle beißen.
Von daher, freue dich drüber, dass er dabei liegt. :)
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Den Standpunkt kann ich nicht so recht nachvollziehen
Mit defensivem Verhalten ist hier vermutlich das Untwerfen im Welpenalter gemeint?
Da ist doch aber alles glatt gelaufen.
Auf dem Rücken liegen und Fiepen, dann in Ruhe gelassen werden ist ja kein traumatisches Erlebnis.Nein, mit defensivem Verhalten ist beschwichtigendes Verhalten gemeint. Er reagiert i.d.R. auf aggressives Verhalten seitens anderer Hunde eben nicht mit Gegenaggression, sondern ist der beschwichtigende Part.
Wem sollte sich denn ein Welpe oder allgemein ein Hund unterwerfen. Mit fremden Individuen wird keine Rangordnung gebildet. Also was sollte da geklärt werden müssen?
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Ein souveräner Hund weist nicht so heftig zurecht, dass der andere dauerhaft Angst vor ihm hat. Wenn Atti Hunde im Spiel zurecht weist, fällt das den Leuten gar nicht auf. Da ist nichts mit Rumbrüllen, Runterdrücken oder ähnlichem.
Für mich liest es sich so als hätte deiner gelernt, dass defensives Verhalten sich nicht lohnt. Jetzt fängt er an aggressives Verhalten aufgrund von Unsicherheit zu zeigen.
Also er pöbelt nicht, weil er irgendwas wissen will, sondern weil weil er Angst hat. Wenn er von anderen Hunden nun auch noch zusammen gestaucht wird dafür, wird sich das Verhalten verschlimmern.
Mein Sittinghund ist ja nen sehr netter Hund. Er würde einen Hund, der aus Unsicherheit rumbellt, nicht zurecht weisen. Er wird dann sehr defensiv und beschwichtigt.