Ja, früher war alles anders!
Bezugnehmend auf Aussagen in einem anderen Thread https://www.dogforum.de/ftopic82440.html+
ist mir in den Sinn gekommen, hier mal reinzuschreiben, wie es früher mit den Hundis war.
Wir hatten eine Schreinerei und ein wenig Landwirtschaft, als ich noch klein war. Hunde gehörten bei uns zum Leben dazu. Früher wurden die Hunde halt mit in die Arbeit eingebunden, was unserer Asta, einer DSH, sehr viel Spass machte. Oma hatte ihr vom Sattler ein Geschirr machen lassen, in dem sie vor den handwagen gespannt werden konnte. So ging sie mit Oma immer zur Versteigerung, um dort landwirtschaftliche Produkte hinzubringen. Es war also "Zugsport", den sie machte. Auch damals bekam ein Hund Leckerchen, wenn er etwas gut gemacht hatte.
Asta passte ebenso auf die Ziegen auf, wenn sie auf die Wiese getrieben wurden. Sie betrachtete die Ziegen als die Ihren, und sie war sorgsam darum bemüht, dass keine ausbüchste.
Wir Kinder spielten und tobten mit ihr, nahmen sie mit in den Wald und auf den Bolzplatz. Ich kann mich nicht erinnern, dass Asta je an einer Hundeleine gewesen wäre.
Abends gingen wir Kinder mit Asta und den Katzen ins Bett, das war für uns das Selbstverständlichste der Welt.
Asta bekam neben Kalbsknochen auch Essensreste oder es wurde für sie gekocht. Hin und wieder sah man sie auch mal am Schweinetrog naschen oder Obst von den Bäumen pflücken. Als Leckerli bekam sie Schokolade, die sie sehr liebte und von der wir damals nicht wußten, dass sie für Hunde eigentlich giftig ist. Es hat ihr nie was ausgemacht! 
Asta durfte überall hin: in die Schreinerei, in die Ställe, ins Feld, in den Garten, ins Haus und natürlich auch ins Bett.
Als ich sie mal mit in die Schule genommen habe(Bio-Unterricht), hat sie unter meinem Pult gelegen und gewartet, bis die Schule vorbei war.
Dann bekam Asta Junge! Sechs zauberhafte Schäferhundwelpen wurden im Stall in einer sauberen Ecke mit Strohballen und Decken geboren und aufgezogen.Asta hatte einen für sie zurechtgeschnittenen Weidenkorb, in den sie sich mal zurück ziehen konnte, wenn ihr die Jungen zu lästig wurden. Sie wußte, wenn jemand von uns da ist, kann sie sich ruhig mal 'ne Auszeit gönnen. Sie war nie allein damit, es war immer einer um sie herum. Und keiner hätte auch nur einen Gedanken daran verschwendet, den Hund ins Haus zu nehmen, sie selbst wollte das gar nicht. Asta ist ein einziges mal beim Tierarzt gewesen, und zwar, als sie mit stolzen 18 Jahren absolut nicht mehr konnte. Blind, zahnlos und ohne dass sie noch hätte laufen oder ihr Wasser halten können, quälte sie sich kurze Zeit herum, bis meine Eltern entschieden, dass ihrem Leid ein Ende gesetzt werden sollte. Asta war mehr als ein Hund, sie war die Gefährtin meiner Jugend. Sie lebte nicht als Hund aber artgerecht, sie war ein echtes Familienmitglied. Nie werde ich sie vergessen!!! Und auch nie die unkomplizierte Art, in der man damals mit Hunden umging.