Beiträge von brush

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    Wie reagieren eure Hunde draußen in für sie stressigen Situationen, ich meine was tun sie dann genau?

    Also erstmal, bei uns ist draussen=Stress. Damit will ich sagen, es braucht keine bestimmten Situationen, der Stresspegel ist so hoch, dass schon das rausgehen ihn wieder bis zum Anschlag hochschnellen lässt.
    Das äußert sich (abgesehen von den sichtbaren Symptomen) so, dass Pinsel draussen nicht ansprechbar ist. Er nimmt uns einfach nicht wahr.
    Sollte sich jetzt auch noch eine Situation ergeben, in der er durch die falsche Einschätzung Angst bekommt, flüchtet er. Keine Aggression in irgendeiner Art und Weise (LEIDER), nur flüchten.

    Zitat

    Von daher würden mich ein paar Infos zu Symptomen und Auswirkungen sehr interessieren...

    Ich werd mal versuchen alles so gut es geht aufzulisten. :smile:

    Also, es gibt im Prinzip 4 Stressphasen beim Hund:

    PHASE 1 = positiver Stress
    .) Herz schlägt schneller
    .) Gehirn und Muskulatur werden besser durchblutet
    .) Dadurch wird der Hund leistungsfähiger und kann besser arbeiten

    PHASE 2
    Bei der Stressphase Nr. 2 kommen dann folgende Anzeichen hinzu:
    .) Gerötete Augen
    .) Blaue Zunge
    .) Weisser Schleim

    PHASE 3
    .) Fell ändert Farbe und Glanz wird wegen der Stressenergie aus dem Fell gezogen.
    .) Fell erscheint leicht rötlich (Leber)
    .) Das Fell wird strähnig und stumpf
    .) Schuppenbildung setzt ein
    .) Das Immunsystem wird angegriffen
    .) Hund ist stark unruhig
    .) Das Fell sollte einen leichten Fettfilm auf den Fingern hinterlassen, dann wäre es okay.

    PHASE 4
    .) Irreversible Organprobleme entstehen (innere Organe werden angegriffen: Magen-Darm, Herz- Kreislaufsystem, Niere, Leber, Tumorbildung)
    .) Durchfall
    .) Erbrechen
    .) extrem starker Mundgeruch
    .) Gastritis
    .) Atherosklerose (Arterienverkalkung)


    Alles außer Stressphase 1 ist im Prinzip schlecht für den Hund, aber nicht vermeidbar, was eigentlich noch kein Problem darstellt. Die meisten Hunde kommen des öfteren in Phase 2.

    Das Problem bei dem ganzen ist das Cortisol. Im Stress wird Adrenalin und Cortisol ausgeschüttet. Das Adrenalin ist nicht das Problem, weil das einnerhalb einer halben Stunde bis 2 Stunden vollkommen abgebaut ist. Beim Cortisol sieht die ganze Sache ein wenig anders aus, das braucht 2-6 Tage um vollständig abgebaut zu werden. Wenn der Hund jetzt in dieser Zeit erneut erhöhten Stress hat, sinkt das Cortisol natürlich nicht in den "grünen Bereich" zurück. Außerdem hat Cortisol die unangenehme Eigenschaft, dass es sich nach einiger Zeit auf hohem Niveau beginnt selbstständig nachzubilden. Und dann hast du ein ernsthaftes Problem.

    Ich könnte da jetzt noch 4 seiten drüber schreiben, aber ich hoffe, das hat die ersten Fragen zumindest vorerst beantwortet :smile:

    Crazy-Ivi

    ja, das werde ich in naher Zukunft machen. auch wenn das Ergebnis bis jetzt noch nicht in der Form ausgefallen ist, wie ich mir das gewünscht hätte :sad2:


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    TT-Touch ist eine "Massage" bzw. ehr eine Druckpunktmassage an bestimmten Meridianpunkten,ebenfalls an Akupressurpunkten
    Fast etwas wie akupressur beim Menschen nur das man einen menschen im uhrzeigersinn massiert und einen hund immer gegen den Uhrzeigersinn,naja und noch ein paar weitere feine unterschiede

    Mir wurde das etwas anders beigebracht.
    Ob im oder gegen den Uhrzeigersinn kommt darauf an woran man beim Hund arbeitet. Im Uhrzeigersinn ist enregiegebend, gegen den Uhrzeigersinn ist energienehmend.
    Das heißt, bei chronisch gestressten Hunden muß man unbedingt energiegebend arbeiten, weil denen ja viel Energie durch den Stress fehlt.
    Wenn der Stresspegel auf ein situationsbezogenes Maß gesunken ist, kann man energienehmend arbeiten, weil der Körper sich ja schon halbwegs regeneriert hat und nurmehr die Situation entspannt werden braucht.
    Außerdem wird ja beim TT, wenn er auf Gefühlsebene eingesetzt wird, mit geringem Druck oberhalb der Druckrezeptoren gearbeitet. Eben ganz im gegensatz zur Akkupressur.

    So wurde es mir erklärt, bzw. so hab ich das verstanden. Was natürlich nicht heißen soll, dass ich recht habe.

    ok, das hab ich soweit verstanden, DANKE :gut:

    Darf ich noch eine Frage stellen?
    Ich tu´s einfach :D
    Habt ihr den Cortisolspiegel auch mitbestimmen lassen?


    Ich frag deshalb so doof, weil ich da im Vorfeld halt gerne möglichst viel wissen will, auch wenn ich schon mit sämtlichen TÄ und Therapeuten geredet und im Internet gelesen hab :smile:

    Du Leela, sag mal:
    wegen dem schwankenden T4-Wert, was hat da der Arzt gesagt?
    Weil ich mir nämlich hab sagen lassen (auf der VetMed in Wien) dass schon Werte in der unteren Hälfte bis unteres Drittel (also innerhalb der Toleranzgrenze) als subklinische Schilddrüsenunterfunktion gilt, und auch da schon Verhaltensänderungen auftreten.
    Die können mit einer "Kur" wieder weggehen, weil die Schilddrüse nach einiger Zeit wieder normal arbeitet, wenn sie "nur" durch den hohen Cortisolspiegel (Stress) gehemmt wurde.

    Würde mich interessieren :smile:

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    Es gibt ein Halsband es heisst D.A.P.
    das htt eine beruigende wirkung soviel ich weiss ohne Nebenwirkung.

    D.A.P.-Halsband ist super, sollte allerdings nur unterstützend eingesetzt werden, da es bei chronischem Stress allein viel zu wenig ist und auch nicht alle Hunde darauf reagieren. Schließlich braucht das Cortisol aus einmaliger Aufregung 2-6 Tage um abgebaut zu werden.

    Hi,

    hier kannst du ähnliche Erfahrungen nachlesen:
    https://www.dogforum.de/ftopic80021.html

    Ich werde im übrigen heute ebenfalls die Schilddrüsenwerte und den Cortisolspiegel checken lassen, nachdem ich mir ziemlich sicher bin, dass der jahrelange Stress die Hormonproduktion der Schilddrüse gehemmt hat.

    Achja, und ich hatte mich in diesem Thread verschrieben: Rote Beeren und Kokosflocken erhöhen natürlich den Serotoninspiegel und senken soll sich der Cortisolspiegel ;)

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    mal eine ganz ehrliche Meinung:

    Ihr meint das bekommt man in den Griff und wir müssen den Hund nicht abgeben ?

    Wenn ihr mit Hilfe konsequent daran (und an euch) arbeitet: JA :gut:

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    Ich würde sagen, sie hat einen starken Beschützerinstinkt.
    Ich schätze die Situation so ein, das Jana dachte als beide die Treppe runter stürzten, das sie in dem Moment dachte, Ihre Freundin wollte unserer Tochter was antun.

    Ich persönlich denke (abgeleitet aus deinem Eingangspost) NICHT dass die Hündin beschützen wollte. Ich meine, dass die Hündin es nicht leiden kann, wenn sich jemand in IHREM Revier schnell und frei bewegt. Sie kontrolliert wer sich wohin begeben darf und fordert das auch ein (in diesem Fall mit dem Biss bzw. Schnappen)

    Zitat

    Also Ihr seid der Meinung das man sowas mit einem speziellen Trainer weg bekommt ?

    Auf jeden Fall. Wobei der Trainer vermutlich eher euch trainieren wird. Was ja aber fast immer so ist ;)

    Naja, ob es schlußendlich funktioniert oder nicht ist halt immer ein Risiko. Daran kann auch die gründlichste Vorbereitung nichts ändern. ;)
    Ich würde es für wichtig halten, dass du mit dem TH eine Probezeit vereinbarst, um zu sehen wie es klappt. Wir haben das damals, als unser zweiter Rüde eingezogen ist, so gemacht (war zwar privat, aber trotzdem).

    Die "Mama-Bezogenheit" würde ich ja prinzipiell nicht dulden, aber es wird halt schwierig das einem 10jährigen klar zu machen. Aber auch das lässt sich bewerkstelligen.

    Bezüglich des aufreitens kann ich nur sagen, dass es durchaus möglich ist, und zwar aus mehreren Gründen:
    - es kann durchaus sein, dass es sexuelle Hintergründe gibt, weil auch kastrierte Hündinnen manchmal sehr gut riechen. Wobei das eher selten ist und dem Rüden auch gut abgewöhnt werden kann. Meine 2 zB reiten nurmehr auf Kommando auf, und auch das nur wenn die Hündinnen in den Stehtagen sind.
    - als Übersprungshandlung zum Stressabbau (das lässt sich schon schwieriger vermeiden, ist aber auch nicht so tragisch)
    - als Geste der Überlegenheit, welche allerdings schon sehr sehr ausgeprägt und dadurch sehr unwahrscheinlich wäre.

    Wenn meine beginnen den Boden in der Wohnung oder irgendwelche anderen Dinge abzulecken übergeben sie sich meistens relativ kurz nachher.
    Von dem her kann ich sagen, bei uns ist es definitiv so, dass ihnen etwas übel ist wenn sie das tun.
    Wie das bei Jessy ist, kann ich von hier natürlich nicht sagen :smile: