Beiträge von brush

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    Ich bin auch gerade gestern Nacht aus dem Urlaub zurückgekommen
    und hol den Duri heute aus dem Zwinger ab.
    Allerdings war er bei Freunden, die ein Hundehotel haben, ihn gut kennen
    und sich auch mit Stresshunden auskennen.

    Aber Zwinger ist halt immer nicht so schön.

    Ich hoffe er hat das gut überstanden :smile:

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    Ich denke auch manchmal, ich hätt doch lieber einen ruhigeren Hund
    aus dem TH holen sollen.
    Aber mit Duran lerne ich so viel und es macht Spass, trotz Hindernissen zusammenzuwachsen.

    Auch wenn's Jahre dauert...

    LG
    Chrissi

    Ich finde die Einstellung supergenial. Wollte ich nur mal loswerden :gut:

    Hi,

    also wenn sich das alles wirklich so abgespielt hat, wie du beschreibst, gibt es aus meiner Sicht 2 Möglichkeiten:

    Entweder er hat, wie du selbst schon gesagt hast, Schmerzen. Das muß jetzt nicht von der Magensache kommen. Vielleicht hat er sich beim zurückhüpfen irgendwas getan.

    Oder:
    Er hat diese Angstsituation bei der er sich so erschreckt hat ungünstig verknüpft. Also in irgendeiner Art und Weise die mit dir zusammenhängt. Warum kann man dann schwer sagen, da Hunde (und ich denke auch Menschen) in Angstsituationen den cognitiven Teil des Gehirns ausschalten.
    Wenn das wirklich der Grund sein sollte, muß man da viel Geduld und Einfühlungsvermögen zeigen und dem Hund beweisen, dass keine Gefahr von einem selbst ausgeht. Das kann durchaus wieder einige Zeit in Anspruch nehmen.

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    Ach je, so ein armer Pinsel...
    Hast Du schon einmal vom Calming Cap gelesen/gehört?
    Es könnte ihm vielleicht helfen, die Umweltreize, die ihn überfordern, zu filtern.

    Nein, aber ich werde das gleich mal nachschlagen. Vielleicht hast du auch ein paar Informationen, Bücher oder links darüber für mich?
    Ich nehme dankbar alles an was weiterhelfen kann :gott:

    kaenguruh:
    Danke für deine lieben Worte :smile:

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    Wie merkt man Pinsel eigentlich an, dass er unter Dauerstress steht? Und wie merkt man Pinsel an, dass er sich wieder etwas beruhigt? Und welcher Hund auf dem Avatar ist eigentlich Pinsel - links oder recht? Ich verbinde immer so gern ein Bild mit ner Geschichte

    Er hatte Dauerdurchfall (also nicht ständig flüssig, aber immer weich), Stressfell, gerötete Augen, war ständig unruhig, "ungehorsam" außerhalb der Wohnung und Fremden gegenüber absolut unzugänglich. Nur uns hat er ab dem ersten Mal geliebt :D
    Das er ruhiger ist merkt man zB daran, dass er nichtmehr ständig auszuckt wenn es an der Tür läutet, dass er sich in seine Box zurückzieht um zu schlafen, dass er uns nicht mehr auf Schritt und Tritt verfolgt.

    Pinsel ist übrigens der Linke auf dem Avatarbild.


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    Wenn ich es richtig verstanden habe, schreibst Du, dass Pinsel seinen Unmut nicht ausdrücken kann. Wenn er zum Beispiel gestreichelt wird und das nicht möchte. Oder habe ich das falsch verstanden? Falls ja, wurde denn in seiner Familie das Knurren etc. unterdrückt? Ich kenne im Moment viele Hunde, die überhaupt nicht mehr knurren dürfen

    Das hast du richtig verstanden. Pinsel kann absolut keine Drohgebärden gegenüber Menschen zeigen. Bei ihm gibt es nur das entziehen. Also reiner Fluchtinstinkt. Er zeigt natürlich schon an, dass er etwas nicht möchte, nur wie wir ja alle wissen sehen bzw. verstehen das die wenigsten Menschen.
    Ich kann nicht sicher sagen, ob das knurren unterdrückt wurde, vermute es aber sehr stark. Ist ja heutzutage ein böser böser Verstoß gegen das "lieber-Hund-Gesetz" wenn ein Hund knurrt.

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    So sehr ich diesen Hund liebe, manchmal kommt der Gedanken auf - ich traus mich ja kaum auszuschreiben - "warum habe ich mir das nur angetan???"
    :|

    Das kenn ich :|

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    Zuhause konnte er übrigens schon immer gut entspannen. Das hat uns auch das Tierheim so vorausgesagt und die Hundetrainerin bestätigt.
    Man muss sich bei Tierheimhunden mal ausmalen, welchem Stress sie 24 Stunden am Tag ausgesetzt sind. Da bellt ja immer aus einem Zwinger ein Hund, Tag und Nacht. Ruhe in dem Sinn gibts dort eigentlich nicht.
    Da fällt schon ein rießen Brocken Stress ab, wenn sie dann endlich richtige Ruhe kennenlernen.
    Auf der anderen Seite sind sie den Stress aber gewohnt und in gewisser Sicht "süchtig" danach... gerade so ein Hund wie Mex, der nicht nur einige Wochen im TH dem Stress ausgesetzt war, sondern dessen ganzes erstes Lebensjahr eigentlich nur aus Stress bestand.

    Das ganze ist eigentlich ein hoch komplexes Thema...

    Ja, es ist total schwierig die einzelnen Unterschiede zuerst festzustellen und ihnen anschließend auch noch richtig zu begegnen.

    Es wäre auch toll wenn du über eure Fortschritte weiter berichten könntest, das macht nämlich Mut :smile:
    Außerdem ist es immer schön zu lesen, wenn Hunden geholfen werden kann.

    Fortschritte oder nicht... hm ;)

    Achja, zu meinem Eingangspost möchte ich noch erwähnen, dass ich mich da verschrieben habe. Bitte Seratonin immer durch Cortisol zu ersetzen ;)

    Mittlerweile sind 5 Monate vergangen, wir haben etliche Seminare besucht (CS zur Auffrischung, CS für Fortgeschrittene, Differentialdiagnostik, TT, TT für Fortgeschrittene, Angstverhalten beim Hund, ...) und das Antistressprogramm soweit es in unseren Möglichkeiten lag durchgezogen.

    Zwischenzeitlich hatten wir einen starken Rückfall zu verzeichen, weil Pinsel für 2 Wochen zur Züchterin zurück musste, wegen eines Deckaktes. Das ganze ist vertraglich geregelt gewesen und war nicht abzuwenden.
    Gut, klar kam ein vollkommen überdrehter Hund zu uns zurück, obwohl auch versucht wurde dort das Antistressprogramm weiter durchzuziehen. Pinsel war wieder wesentlich unruhiger, konnte anfangs nicht mehr alleine bleiben usw.
    Mittlerweile sind wir wieder da, wo wir vor diesem Vorfall waren angekommen.
    Soll heißen:
    Aus meiner Sicht ist Pinsel von Stressphase 4 in Phase 3 runtergekommen. Das heißt, zumindest die weitere Schädigung von Organen ist vorerst einmal gestoppt.
    Er ist in der Wohnung schon um einiges entspannter geworden, was aber hauptsächlich uns auffällt und jetzt nicht DIE riesen Verhaltenänderung darstellt. Aber immerhin.
    Natürlich war uns von Anfang an bewußt, dass das alles sehr viel Zeit benötigt, trotzdem ist der Fortschritt in diesen 5 Monaten doch ein wenig frustrierend.

    Was bis jetzt wohl am meisten geholfen hat, war der Tellington Maultouch. Dabei arbeitet man sich über einige andere touches von den Ohren über die Lefzen zum Zahnfleisch vor. Direkt über den Augenzähnen liegt ein "Nerv?" der direkt mit dem lymbischen System verbunden ist. Wird dieser stimuliert, kann das zumindest oberflächliche Traumata lösen. Man hat bei Pinsel schon deutlich gemerkt, wie das passiert ist, vor allem an dem vollkommen erschöpften ausatmen nach ausreichender Stimulation und das verarbeiten der Traumata im Traum.

    Trotz dieser langsamen Fortschritte bin ich immer noch zuversichtlich, dass Pinsel irgendwann ein halbwegs ausgeglichener Hund wird.
    Ich werde jetzt auf der Uni ein Schilddrüsenprofil erstellen lassen, weil der ständig hohe Cortisolspiegel wohl die Hormonproduktion der Schilddrüse hemmt.

    Naja, Pinsel ist draussen immer noch nicht wirklich ansprechbar, sieht nach wie vor "Gespenster" und die Cranio-Sakralmassage konnte noch immer nicht durchgeführt werden, weil er sich von fremden immer noch nicht berühren lässt.

    Ich bin gespannt auf die Schilddrüsenwerte und werde dann die weitere Vorgehensweise in Absprache mit TÄ, Therapeutin und einigen Bekannten festlegen.

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    Bei uns gibt es allerdings zu 90% einen sichtbaren Auslöser für sein komplettes Abdrehen. Nur in wenigen Fällen ist nichts erkennbar und dann vermute ich, dass kurz vor uns entweder ein anderer Hund den Weg gelaufen ist oder ein Pferd (die bringen ihn nämlich auch zum abdrehen) von denen er die Fährte riecht.

    Na das ist ja schon was :smile:
    Pinsel sieht manchmal "Gespenster". Da ist weit und breit nichts, auf einmal wirft er den Kopf hin und her und fixiert die Luft :roll:
    Abrufbar ist dieser Hund generell nicht, weil es eine so reizarme Umgebung (abgesehen von der Wohnung, da kann er auch alle möglichen Kommandos und Tricks) für ihn noch nicht gibt.


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    Zuhause angekommen, egal was beim Spaziergang los war, verzieht er sich ins Körbchen und pennt. Ganz schnell ist er wieder auf 0 runter.
    Hier in der Wohnung ist er bis auf wenige Ausnahmen die Ausgeglichenheit in Person. Ich glaube, viele Leute die wir draußen Treffen und ihn erleben, nehmen mich nicht für voll wenn ich ihnen erzähle dass er zuhause eigentlich NUR pennt :hust:

    Das ist aber schon richtig richtig gut. Das freut mich auch extrem für euch. Wenn er zu Hause ausspannen kann, ist schon viel gewonnen. Da ist doch Besserung in Sicht :gut:

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    Glaube ich, ehrlich gesagt, nicht. Gestresst wirkte sie absolut nicht. Sie hat sich gefreut, einen Kumpel zu treffen, dann war der auch noch voll nett, sie hätte am liebsten gespielt und in ihrem Übermut kam dann diese Geste. Ich denke, dann war es eher ein leichtes Austesten ;)

    Viele Grüße,
    Christiane

    Ok, sie hat sich gefreut: inwiefern? also ich meine, wie hat sich das geäußert?

    Sie freut sich (ist also erregt) und ist übermütig. Für mich ist das Stress ;)

    Stress entsteht ja nicht immer durch negative Faktoren, das sollte man nicht vergessen. ;)

    Ach ja, du schreibst "sie hätte am liebsten gespielt".
    Heißt das, der andere wollte nicht spielen? Dann würde natürlich noch der Frust dazu kommen.

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    Also für meine Mädels wäre dieser Großpudel kein "fremder, netter Hund" gewesen, wo man mal "austestet, wie stark sie sind".
    Sondern ein aufdringlicher pupertärer Schnösel, der noch nicht viel Ahnung von seiner Sexualität und seinen Grenzen hat :D

    Es ist vollkommen normal, dass Hunde ab dem Alter auch mal ihre Meinung kund tun, allerdings sollte es nicht darin ausarten, dass sie lernen andere (gutmütige, schwächere, ängstliche) Hunde mobben zu können.

    Also genau beobachten, was die Hunde wirklich von deiner Dame möchten ;) Oft wird eine Hündin die belästigt wird für ihr abwehrendes Verhalten bestraft :sad2:

    :gut: ganz meine Meinung :gut:


    Bezüglich dem "juckeln" (hihi, lustiges Wort):
    Das kann mehrere Ursachen haben. Entweder deine Hündin testet wirklich ein bisschen aus was geht, oder es ihr ist die Situation plötzlich etwas zu stressig geworden und es war eine Übersprungshandlung, was ich für wesentlich wahrscheinlicher halte.