Hallo lotuselise,
versuchen wir das ganze ein Mal objektiv zu betrachten und lassen außen vor, dass einiges in der Vergangenheit vorgefallen zu sein scheint.
Du stehst momentan zwischen zwei Stühlen, zwischen zwei Verantwortungen;
beide, sowohl deine Großmutter, als auch deren Hund scheinen auf deine Hilfe angewiesen zu sein.
Ich denke, es wird ein großes Problem, jemanden zu finden, der sich der Pflege und vor Allem der Erziehung ihres Hundes annimmt, denn ganz abgesehen davon, dass jeder Tierfreund eine Krise kriegen würde, wenn er den Umgang deiner Oma bemerkt, wie soll er ihm seine Macken denn aberziehen, wenn zu Hause dagegen gearbeitet wird?
Zwei Stunden liebevolle Betreuung kommen gegen 22 Stunden psychischer und physischer Misshandlung einfach nicht an.
Bei aller Tierliebe, das wird keiner lange mitmachen und wenn sich ein wirklich engagierter Mensch findet, wird dieser früher oder später sowieso den Tierschutz oder das Vät.-Amt einschalten.
Auch bei den Nachbarn scheint es jetzt schon ja nicht mehr weit her zu sein, dass sie etwas unternehmen.
Auch finde ich, dass es zu beachten gilt, dass beides nicht unbedingt zusammen hängt - du kannst deine Großmutter auch weiterhin versorgen und dem Hund ein besseres zu Hause bieten.
Natürlich besteht dabei die Gefahr, dass sie mit dir bricht, aber in diesem Fall ist sie immer noch ein mündiger Mensch, der in der Lage ist, solche Entscheidungen selber zu treffen.
Und so lange du ihr vermittelst, dass du bereit bist, dich gut um sie zu kümmern, ist es nicht deine Schuld, wenn sie es ausschlägt.
Du schriebst von deinen Kindern und dass du ihnen ein gutes Beispiel sein möchtest; aber was vermittelst du ihnen damit? Dass jemand, wenn nur der Verwandtschaftsgrad stimmt, Narrenfreiheit hat?
Ich will dich nicht angreifen, aber auch Blut ist nicht dicker als alles andere. Und im Zweifel würde ich lieber suggerieren wollen, dass die Schwächeren (in diesem Fall der Hund) zu schützen sind, als dass die Familie über alles geht.
Um ehrlich zu sein, fände ich es sogar bedenklich, meinen Kindern einem solchen Einfluss auszusetzen.
Aber ich kenne deine Großmutter nicht und natürlich beschreibst du hier nur eine Seite ihrer Persönlichkeit - meine Aussage beruht nur auf dem übermittelten Eindruck, nur du weißt, wie sie wirklich ist. Also entschuldige, wenn das anmaßend klang.
Ich würde an deiner Stelle die Umstände dokumentieren und melden. Sollte sich der Umgang nach einer Verwarnung nicht ändern, sollte der Hund wirklich aus dem Haushalt raus.
Sollte es dadurch zu einer weiteren Entfremdung kommen, kannst du deine Hilfe, wie du es sowieso schon vorzuhaben scheinst, über Dritte anbieten (Haushaltshilfe, Unterkunft, usw.) und immer wieder freundliche und offene Annäherungsversuche starten.
Wenn sie darauf nicht eingeht, hat sie für sich eine Entscheidung getroffen - und diese bedeutet nicht, dass du dich für irgendetwas schuldig fühlen oder schämen musst.
Vergiss bitte einfach nicht, dass auch sie, unabhängig ihres Alters, ein mündiger Mensch ist, der wie wir alle die Konsequenzen ihres Handelns tragen muss.
Für das, was du für sie tust, hast du meinen vollen Respekt. Ich finde es beachtlich, dass du ungeachtet der Vergangenheit in der Lage bist, dich so sehr mit ihr auseinander zu setzen und hoffe inständig, dass du eine für dich vertretbare Lösung finden wirst.
Liebe Grüße