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vielen vielen Dank für diese super ausführliche Antwort !!
Da nich für... dazu ist ein Forum ja da
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Für den Fall, dass Eddy anfängt Vicky zu fixieren sollen wir Eddy dann bestrafen oder einfach nur irgendwie ablenken?
Wenn Bestrafen, wie? Laut "NEIN" oÄ rufen, ihn auf den Rücken legen ?
Bitte tut das letzte, von mir fett markierte unter keine Umständen!
Damit macht ihr euch beim Hund nur unglaubwürdig und schlimmsten Falls leidet die Vertrauensbeziehung zu euch maßgeblich.
Hunde unter einander drehen andere höchst selten aktiv auf den Rücken - in fast allen Fällen ist es so, dass der unterlegene Hund das selbstständig tut, wenn er akzeptiert, dass er der schwächere ist. Tut er das nicht, und wendet der andere Hund Gewalt an um dies zu erreichen spricht das nicht für eine wirklich souveräne höhere Stellung, sondern darauf, dass etwas nicht geklärt ist. Wenn ihr nun euren Hund auf den Rücken schmeißt, wirkt ihr nicht wie ein souveränes, gelassenes Leittier, das Gewalt und brüllen nicht nötig hat, sondern eher wie ein "Möchtegern-Alpha".
Wenn er das "Nein" kennt und akzeptiert, könnt ihr ihn selbstverständlich damit zur Räson rufen.
Besser als einfach nur zu verbieten ist allerdings eine Ersatzhandlung anzubieten. Wenn ihr etwas nur verbietet weiß der Hund nicht, was er stattdessen tun soll.... und macht im Zweifel nach ein paar Sekunden einfach mit dem weiter, was er vor hatte. Oder er lässt sich anderen Unsinn einfallen.
Lasst auf das "Nein" z.B. ein "Komm" folgen, das ihr anschließend belohnen könnt. Oder bringt im (im Vorfeld und ohne Druck) ein Kommando bei, auf das er in die von euch erwähnte Box geht (dort zumindest am Anfang auch belohnen). Dort soll er kurz abliegen und wird nach einiger Zeit von euch per Auflösekommando (z.B. "ok") wieder entlassen. Sobald er wieder nervt wieder mit einem ruhigen aber bestimmten "Nein" abbrechen und auf den Platz schicken.
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Sobald sich einer von uns vom Stuhl erhebt rennt der Doofe wieder nach hinten in der Hoffnung einer folgt ihm.
Soll er an eine Leine, so könnte man verhindern, dass er direkt abhaut und ihn "maßregeln"
Ja, das halte ich für sinnvoll. Ich würde eine ca. 2 Meter lange Schleppleine wählen, die er immer trägt, wenn ihr erwartet, dass er einen Befehl nicht befolgt (also möglicherweise die ganze Zeit). Das kann auch im Haus sein. Ihr habt dann die Möglichkeit eure Anweisungen ruhig und ohne zu schreien oder grob zu werden durch zusetzen. Konsequenz ist hier das Zauberwort.
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Grenzen und Regeln kennt er eigentlich.
Meine Eltern sagen zwar immer wieder, dass der Hund nicht auf sie höre aber er weiß was er darf und was nicht.
Und sollte er mal was unerwünschtes machen, wird er zurecht gewiesen.
Genauso wie Vicky, wenn sie mal was macht was sie nicht soll.
"Zurechtweisen" wie auch immer geartet ist so eine Sache. Erstens macht man sich beim Hund durch zu viel und zu inflationär ausgeführte Gewalt wie oben beschrieben eher unglaubwürdig. Bei sensibeln Charakteren erreicht man zwar, dass sie aus Angst vor Strafe parieren, aber das heißt nicht, dass diese Hunde einem vertrauensvoll die Führung überlassen und deshalb vom "Fehlverhalten" ablassen.
Besonders bei Terriern ist positive Strafe (also eine Strafform, die dem Hund etwas Unagenehmes zufügt) aber noch aus einem anderen Grund eher kontraproduktiv:
Sie sind dafür gezüchtet bei Widerstand eher noch mehr mit dem Kopf durch die Wand zu wollen - wär ja auch doof, wenn der Hund im Fuchsbau beim kleinsten Widerstand aufgeben würde
.
Terrier sind aber in der Regel gut motivierbar - und das ist die Chance sie über positive Verstärkung (also das Hinzufügen von etwas gutem wie Leckerlie, Aufmerksamkeit oder Action) oder mit negativer Strafe (also das entfernen von etwas für den Hund positivem, in eurem Fall das verhindern vom selbstbelohnenden Mobbingverhalten) zu beeinflussen.
Ich bin zwar keiner, der komplett auf (auch körperliche) Zurechtweisungen verzichtet, aber Strafen ist - neben den oben erwähnten Schwierigkeiten - immer eine Sache des Timings und der Angemessenheit. Meine Erfahrung ist, dass die meisten Menschen weder ein Gefühl für das eine noch für das andere haben.... ohne euch zu kennen, würde ich euch auch hier raten: Ruhige Konsequenz und Geduld vor Strafe.
Hier hilft euch die Hausleine (eventuell sogar für beide Hunde?) immens. Befolgt ein Hund einen Befehl nicht (den er allerdings wirklich definitiv können und nicht nur kennen muss!) wird er mittels der Hausleine schlicht daran gehindert etwas andere zu tun, bis er den Befehl ausgeführt hat. Damit kann man auf unnötiges laut- oder gar grobwerden und das dauernde wiederholen von Kommandos, während der Hund eh was anders macht, verzichten.
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Beide Hunde haben eine Transportbox fürs Auto.
Ist Vicky in ihrer geht Eddy da nicht ran, genauso andersrum.
Diese Boxen stellen wir in den Graten und dunkeln evtl. alle Seiten bis auf den Eingang ab so,
dass weder rein- noch raus-geguckt werden kann.
Die Idee find ich sehr gut, wie oben schon beschrieben. Das Abdunkeln ist in meinen Augen aber nicht nötig.
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Eddy kommt erstmal an die Leine. Sollte er Vicky provozieren geht er sofort in seine Box und bleibt dort für ein paar Minuten. Danach darf er wieder raus bis es wieder von vorne los geht.
Somit müsste er ja schnell das Fixieren/Nerven/Stänkern mit einsperren assoziieren, oder?
Siehe oben. Find ich eine gute Idee. Aber gebt ihm vorher die Chance es zu lassen (in dem ihr "Nein" und z.B. "Komm" fordert). Erst bei störischem Ignorieren oder sofort wieder losnerven geht's in die Box.
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Ist alles gar nicht so einfach 
Och, das wird schon.
Aber trotzdem ich ja nun schon so einiges an Tipps gegeben habe - ich würde an euerer Stelle nochmal einen Fachmann (bzw. Fachfrau) vor Ort drauf schauen lassen. Auf die Ferne lässt sich kein vernünftiger Trainings- bzw. Managementplan erstellen. Achtet bei eurer Trainerwahl aber bitte darauf, dass es jemand ist, der "auf dem neuesten Stand" ist und nicht einfach nur mit Bestrafungen arbeitet.
Viel Erfolg mit den beiden Rackern. 
EDIT:
Achso, und wenn die Hunde öfter bei euren Eltern sind, sollte die in jedem Fall dran arbeiten, dass beide besser auf sie hören. Kontrollierbarkeit ist bei eurem Problem das A und O!