Hallo liebe Foris, hallo Linda ,
Luca geht besser, die Schwellung geht zurück. Die Wundeheilung verläuft bis jetzt gut, obwohl es im Bein immernoch kribbelt. Trotzdem geht es ihm immernoch sehr schlecht. Er liegt den ganzen Tag auf seinem Kissen, steht nur auf, wenn ich ihn zum Gassigehen rufe. Dann ist er total hektisch, rennt mit dem Kragen überall gegen, will sich lecken, leckt dann verzweifelt den Kragen von innen ab, ist völlig rasend vom Wundschmerz und dem Jucken der Wunde, trotz Schmerzmitteln. Anouk hat ganz schön Angst vor ihm, wenn er sich so verhält.
Auch nachts ist es unerträglich, er wirft sich plötzlich krachend auf seinem Kissen herum, knallt dabei gegen Schränke und Wände und leckt verzweifelt die Luft und den Kragen an. Durchschlafen ist natürlich für alle Beteiligten nicht drin.
Draußen geht es nur ohne Kragen, weil er sonst nicht schnuppert und somit auch nicht pullert. Somit ist das ganze total nervenaufreibend, weil er im Zickzack an der Leine hin und her läuft, um plötzlich herumzuschnellen, weil er sich lecken möchte bzw. die Drainage herausreißen will (die morgen hoffentlich entfernt wird). Wenn ich dann natürlich ebenso hektisch "nein" brülle und meine Hand schnell dazwischenstrecke (er könnte das Ding ja wirklich ruckzuck herausreißen), rennt er wie ein Pferd beim Longieren panisch mit eingekniffenem Schwanz um mich herum. Menschen findet er jetzt sehr gruselig, Hunde auf der anderen Straßenseite sowieso. Alles wird angeknurrt
Ich finde es schrecklich, ihn so verängstigt und traumatisiert zu sehen und ich bin froh, wenn das alles vorbei ist. Das ein Klinikaufenthalt und eine OP meinen Hund so fertigmachen kann, hätte ich niemals gedacht. Ich hoffe, dass gerade von seiner Angst gegenüber Menschen nichts bleibt.
Zum Thema Aufpassen und Stock:
Ich finde, dass Stöcker unkalkulierbare Risiken sind im Gegensatz z.B. zum kleinen Ausrutscher auf dem Eis. Wenn ein Hund auf dem Eis hinschlittert, kann er sich im schlimmsten fall eine saftige Prellung holen.
Wenn ein Hund sich an einem Stock verletzt, kann er im schlimmsten Fall einfach tot sein...
Ich gehe natürlich auch nicht komplett risikolos mit meinen Hunden um. Dann dürfte ich meine Hunde niemals laufen lassen, schließlich sind es beide Hunde mit Jagdtrieb. Aber ich wähle eben die Orte aus, an denen ich sie ableinen kann und suche mir Wege mit wenig bzw. keinem Wild und natürlich keinen Straßen.
Damit wähle ich zwar keine risikolose Möglichkeit, aber eben die bei der für die beiden und für andere (in diesem Fall das Wild) ein geringes Risiko entsteht. Und sie haben trotzdem Spaß.
So mache ich es auch mit anderen Dingen. Anouk klettert gerne. Also wähle ich für sie sichere Bäume, von denen sie vielleicht fallen könnte, aber bei denen sie sich nicht verletzen würde. Sie würde ja wirklich auf die Büme hinaufklettern, also wähl ich die Höhe, damit sie im Falle des Falles nicht so tief heruntersaust.
Meine Hunde fressen Knochen; da wähle ich eben keine Markknochen, weil Anouk sich an solch einem Ding schon einmal ein Stück Zahn abgebrochen hat, sondern Lammrippen, Hühnerhälse etc.
Anouk und Luca apportieren gerne. Also hab ich sie auf Dummys etc. trainiert und wenn ich mal keinen mit hab, nehmen wir eben einen weichen kleinen Zweig oder so etwas, nur keine Stöcker mehr.
Luca wollte sich, als das mit dem Stock passiert ist, ja gleich wieder einen Stock krallen
Ich kann, im Gegensatz zu meinen Hunden komplexe Zusammenhänge knüpfen und aus meinen Fehlern und den Fehlern anderer nachhaltig lernen.
Und diese Fähigkeit und das damit verbundene Wissen MUSS ich anwenden, wenn ich verantwortungsvoll handeln möchte, um meinen Hund zu schützen. Denn diese Gefahren können meine Hunde, die mir vertrauen, einfach nicht sehen.
Und wenn ich dieses Gefühl auch so stark verinnerlicht hätte, wäre Luca all das erspart geblieben, was er nun erleben muss.
Nagut, ich werde mich dann mal um ihn kümmern.
LG von der mittlerweile völlig übermüdeten Marika und ihren Hunden und Kaninchen
EDIT_kleines Update: Luca geht es etwas besser, er bekommt jetzt Remadyl. Das Mittel wirkt viel besser als Novalgin
Allerdings hat er eine kleine Nekrose am Wundrand bekommen...dadurch wird die Heilung nun auch noch gestört...das Ganze wird also noch sehr lange dauern.