Beiträge von Lucanouk

    was heißt für euch "verträglich"?

    es ist, je nach rasse, durchaus normal, mit gruppenfremden hunden nicht freundlich umzugehen oder auch ressourcen hart zu verteidigen - was nicht heißt, dass diese hunde vollends unverträglich sind.

    wenn man sich z.b. wildlebende hunderotten anschaut, kann man beobachten, dass z.b. läufige hündinnen in teils blutigen kämpfen gesichert werden - packen und schütteln inklusive.

    und diese hunde sind deshalb noch lang nicht unverträglich, sondern einfach nur unkastrierte rüden, die sich fortpflanzen wollen.

    Zitat


    Aber wieder zum Thema: Für mich gehören derartige Hilfsmittel wie Halsbänder ohne Zugstopp, Stachelhalsbänder, Halti und co schlicht weg verboten und bei Gebrauch verfolgt!!!
    Außerdem sollten derartige "Trainingsmethoden" teuer bestraft werden.

    ist zwar ein bisschen OT, aber warum möchtest du haltis verbieten?

    wenn man haltis vernüftig verwendet, können diese ein segen für das mensch-hunde-gespann sein.

    zum vorfall selbst braucht man wohl nichts sagen - einfach abartig, so etwas :/

    der arme hund.

    Zitat

    Ich finde eine Welpenspielgruppe wichtig für die Sozialisierung. Natürlich dürfen die Welpen nicht machen was sie wollen, und ein guter Hundetrainer schreitet ein, wenn das Spiel kippt. Aber immer angleint?
    Ich hab kein gutes Bauchgefühl, bei den Zeilen gehabt, die ich gelesen habe. Es spielen aber auch einige Faktoren rein. Wie alt ist der Welpe etc.
    Wir sind sehr zufrieden mit unserer reinen Welpenspielgruppe. Kein Welpe wird "gemobbt" weil da durchgegriffen wird, sollte das passieren, und sie können sich austoben.

    eine reine welpenspielgruppe empfinde ich als enorm schlecht für die sozialisation. es geht nicht nur um mobbing, sondern auch darum, dass die hunde darauf programmiert werden, beim anblick anderer hunde/außenreize ihre menschen völlig zu vergessen und nur noch die hunde zu sehen.

    zur sozialisation eines hunde gehört weit mehr als das spiel zwischen gleichaltrigen. die bindung zum menschen ist enorm wichtig - und in einer gruppe, in der wirklich nur gespielt wird, leidet diese enorm.

    hinzu kommt, dass hunde, die in einer reinen spielgruppe waren, in der sie nur toben durften, oftmals große frustrationsprobleme ins erwachsenenalter schleppen - weil sie nie gelernt haben, frust auszuhalten.

    das sind dann genau die hunde, die beim anblick anderer hunde an der leine völlig auskeksen, weil sie unbedingt hingehen wollen.

    und das kann - je nach hundetyp - sehr schnell zu einer erbitterten leinenaggro führen.

    ich finde spiel total wichtig, aber eine reine spielstunde ist in meinen augen unnötig und eher schlecht für die sozialisation des hundes.

    Zitat

    Wenn ich meinen Welpen also nicht 1x die Woche fuer 30-60 Minuten in der Welpengruppe spielen lasse, halte ich ihn abgeschottet von der Hundewelt (entweder jetzt oder spaeter als adulter Hund)!?

    30 bis 60 minuten spiel findet hier, glaub ich, keiner gut, kathrin.

    das wär viel zu viel.

    aber wenn die stunde 60 minuten dauern, fände ich es schon sinnvoll, dass 2x 5 minuten spiel mit artgenossen hineingebracht wird.

    also wenig spiel und auch mit ausgewählten spielkameraden :)

    aber grundsätzlich schon spiel.

    ich weiß, dass es schwer ist, eine gruppe zu finden, in der das so umgesetzt wird. und ich finde auch, dass es besser ist, keine welpengruppe zu besuchen, als eine schlechte, in der die hunde nur müll lernen.

    und, wie gesagt: ich weiß auch mittlerweile, dass es nicht so leicht ist, dieses konzept den welpenbesitzern zu vermitteln.

    denn die denken:

    "umso mehr hunde, desto besser ist der hund sozialisiert. umso mehr wildes rumgetobe, desto sozialer wird mein hund."

    das aus den köpfen herauszubekommen, ist unglaublich schwer.

    was heißt "überall mit hinnehmen"?

    wie sieht ein normaler tagesablauf mit ihm aus?

    was macht er bei dir auf arbeit genau?

    wie lange gehst du spazieren und was macht ihr, wenn ihr draußen seid?

    ich würde ihn, wenn er hochdreht, anbinden und ignorieren.

    senior ist sicherlich übertrieben, aber kastrierte rüden sind in der regel schlechter bemuskelt, als unkastrierte rüden, das liegt schlicht und ergreifend am fehlenden testosteron.

    das ist nicht nur bei hunden so ;)

    schaut euch z.b. mal bitte einen friesenhengst:

    http://www.tiere-kleinanzeigen.com/export/496e3bd…9d622954d0b.jpg

    und einen friesenwallach:

    http://www.reitforum.de/attachments/me…5439d1192386334

    im vergleich an.

    es liegt in der natur der sache, dass bindegewebe, muskeln und sehnen eben beim kastrierten, männlichen tier rückgebildet sind.

    der dalmirüde aus meiner gassitruppe hat nen kastrachip bekommen. was meint ihr, wie schnell er weicher im gewebe wurde und schwammiger aussah?

    vorher war das ein definierter kraftprotz.

    nein, er ist nicht dick geworden - aber schwammiger.

    in bezug auf psychische wechselwirkungen wurde schon ne ganhze menge gesagt.

    körperliche wechselwirkungen wurden ebenfalls einige genannt.

    ich möchte hier noch die schilddrüse ins spiel bringen: diese kann sich durch eine kastra sehr verändern udn zu großen problemen führen.

    ich würde jetzt den bauchhoden rausnehmen lassen, viel kontakt zu souveränen hündinnen zulassen und impulskontrolle üben.

    wenn die tendenz zur kastration besteht, würde ich erst einmal chippen - denn eine kastra ist irreversibel.

    da hast du recht, falbala.

    die kleinen lernen schnell.

    trotzdem empfinde ich eine welpenstunde, in der komplett auf sozialkontakte verzichtet wird, nicht als besonders gut.

    genausowenig wie eine stunde, in der gemobbt, gepöbelt und gestänkert wird.

    und da leider hier bei uns die "die-hunde-dürfen-die-ganze-zeit-toben"-stunden vorrang haben, kannst du dir sicherlich die gesichter der kunden vorstellen, wenn ich ihnen z.b. sage, dass welpe a und welpe b auf dem schoß warten müssen, während welpe c und d miteinander in kontakt treten.

    "wieso dürfen die nicht mitspielen?"

    "wieso nur so kurz???"

    "warum darf meine nicht mit dem zwergpudel toben??" (nachdem man anhand der körpersprache schon sehen konnte, dass madame ganz gerne kleine hunde unter sich begräbt.)

    man will es nicht glauben, aber die wenigsten welpenbesitzer sind in der lage das verhalten ihren kleinen hundes auch nur ansatzweise zu deuten...und da kommen eben guet trainer ins spiel, die ihnen erläutern, auf was man in der entwicklung achten muss - gerade im hundekontakt.

    Zitat

    Ich glaube nicht, dass es den meisten hier darum geht, den eigenen Hund von der Hundewelt abzuschotten und jegliches Spiel zu untersagen. Die Frage ist aber doch: braucht es unbedingt eine Welpenstunde/Hundeschule, um den Umgang mit Artgenossen zu lernen oder sind nicht die übrigen 167,5 Stunden der Woche viel wichtiger und als die 30 Minuten am Wochenende.

    Ich für meinen Teil kann sagen, dass ich meinem Hund in der Welpenschule nur Mist beigebracht habe. Und das auch noch unter Anleitung und gegen Bezahlung :lol:

    Und ich finde die Idee einer Welpenstunde, in der eben mal nicht gespielt wird, sondern in der der Welpe lernt, dass es kein Weltuntergang ist, wenn neben einem andere Hunde rumturnen und man einfach nicht hindarf, doch sehr erfrischend.

    Wie gesagt: 30 Minuten in der Woche ohne dass der Welpe den Rest der Woche im Keller eingesperrt wird ;)

    Viele Grüße
    Frank

    das problen ist: wo willst du den kontrollierten kontakt üben?

    hier bei uns in berlin hast du dann ganz viele ungewollte hundekontakte. wenn du da sagst: "moment, ich möchte meinem welpen beibringen, erst nach freigabe kontakt aufnehmen zu wollen./wir möchten keinen leinenkontakt." ist der andere hund schon auf deinem welpen drauf und die beiden toben herum.

    genau das lässt sich prima in der hundeschule üben: aneinander vorbei laufen, impulskontrolle und wenn alles ruhig ist, darf auch mal kontakt zugelassen werden.

    hinzu kommt, dass viel ersthundebesitzer ihre hunde nicht gut lesen können. genau das können sie eben auch in der welpenschule lernen.

    abblocken muss gelernt werden, schutz suchen muss erlernt werden.

    und da haben wir noch das problem mit den fehlenden gleichaltrigen, die für die entwicklung des zwerges enorm wichtig sind.

    und, auch ein wichtiger punkt, ich finde, dass es wichtig ist, dass man auch den besitzern gewisse hunde-knigge-regeln mitgeben kann:

    wie reagiere ich auf fremdhunde?

    wie kann ein vernünftiger, kontrollierter kontakt gestaltet werden?

    all das muss geübt werden. und natürlich geht das nicht in einer welpenstunde, in der alle welpen durcheinander purzeln.

    @zenja: dankeschön :)

    warum immer so schwarz-weiß?

    nur, weil es schlechte welpentreffs gibt, in denen die ganze zeit nur gespielt wird, heißt das noch lange nicht, dass alle so sein müssen und das spiel untereinander unwichtig oder sogar schädlich sei.

    spiel unter gleichaltrigen ist - sowohl für menschenkinder - als auch für hundekinder enorm wichtig und durch nichts zu ersetzen.

    ich habe durch meine vorherige arbeit als erzieherin u.a. auch kinder kennen gelernt, die weniger kontakt zu gleichaltrigen hatten, weil sie z.b. erst mit drei jahren in die kita kamen.

    eins hatten diese kinder gemein, wenn sie keine geschwister hatten: teilen viel ihnen schwer, die frustrationstoleranz war viel geringer, als bei den anderen kitakindern, das befolgen von regeln war deutlich erschwert, die selbstständigkeit war schlechter, die konfliktfähigkeit war nicht sehr gut und auch die kreativität im sozialen bereich war herabgesetzt. das zum thema "kinder und gleichaltrige".

    es stimmt nicht, dass der welpe nur von erwachsenen hunden lernen kann, wie man sich benimmt. gerade welpen untereinander sind viel deutlicher, als althunde mit den zwergen.

    bestimmte dinge lernt man durch erwachsene, wieder andere durch gleichaltrige.

    die meisten älteren hunde lassen sich von welpen unglaublich viel gefallen: die dürfen an den backen herumziehen, sich in die lefzen hängen etc. pp.

    hast du mal welpen beim spiel untereinander beobachtet?

    "aua, das tut weh, ich kneif zurück."

    das ist da ganz normal :)

    und genauso lernen die kleinen eben: durch schnelle adäquate reaktionen auf ihr verhalten.

    hinzu kommt die möglichkeit, im spiel verschiedene verhaltensweisen auzuprobieren, die man sonst eben nicht erlernen kann.

    welpen spielen komplett anders, als erwachsene hunde - aggressiver, roher, abwechslungsreicher. sie sind spielerisch noch nicht so sehr festgelegt - und so wird eben alles ausprobiert, was man im späteren leben braucht: dominanzverhalten, imponierverhalten, jagdverhalten, demut etc. pp.

    auch das angemessene aggressionsverhalten wird im spiel untereinander erlernt, nicht durch das spiel mit erwachsenen hunden.

    hinzu kommt, dass bei einer gut geführten welpenstunde eine menge impulskontrolle eingebaut wird, damit die hunde von klein auf lernen, ansprechbar und lenkbar im hundekontakt zu bleiben.

    und gerade diese verhaltensweisen braucht man auch im menschlichen alltag: nervenstärke im umgang mit fremden hunden, ein selbstsicheres auftreten, ein angemessenes aggressionsverhalten, imponieren statt draufkloppen, abrufbarkeit im spiel oder in anderweitigen interaktionen mit anderen hunden.

    ich gebe dir recht, dass es besser ist, keine welpenstunde zu besuchen, als eine schlecht geführte stunde - keine frage.

    spielestunden, in denen wild herumgetobt wird, sind absolut unsinnig für die hündische entwicklung.

    aber es gibt auch welpenstunden, in denen der hundekontakt kontrolliert bleibt und die hunde von klein auf nach innen fokussiert werden - obwohl und weil sie spielen dürfen.