Zitat
Mal eine Überlegung, die wahrscheinlich den einen oder anderen Protest auslösen wird ....
Die vielgepriesenen Welpenstunden, die ja so wichtig für die Sozialisierung sein sollen - was lernen die Welpis und Jungspunds da?
Doch genau das! Aufeinander zurasen, bedrängen, direkt vor nem anderen Hund rumhüpfen, .....
Wenn ich mich so umsehe, kenne ich solches Verhalten tatsächlich vorrangig von Einzelhunden, deren "Sozialisierung" vor allem durch Welpenstunden und Spaziergänge mit ähnlich gestrickten Hunden stattfand. Weniger dagegen von Hunden, die mit mindestens einem, meist aber mehreren Althunden aufwachsen und deren Halter sich auch gezielt souveräne erwachsene Hunde als "Sozialisierungspartner" suchen.
Also ist es auch verständlich, dass immer mehr Hunde juvenile, um nicht zu sagen kindliche oder gar kindische, Verhaltensweisen zeigen. Und diese auch mit zunehmendem Alter nicht mehr ablegen.
Denn es gibt ja niemand, der ihnen mal klarmacht, dass sie sich so langsam mal benehmen sollen.
Und die Hunde, die sich so ein Verhalten nicht gefallen lassen, sind gleich die Bösen, Aggressiven ......
Sieht man ja hier im Thread schon, wenn aus einem ganz normalen Abschnappen schon Beissen wird.
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Ich finde, man kann nicht alle Welpenstunden über einen Kamm scheren.
Wenn in einer Welpenschule eine Stunde lang nur wild getobt werden soll und da zigtausend Welpen durcheinander kullern, finde ich diese Art der Stunde absolut kontraproduktiv. Ja, besser keine welpenschule, als so eine.
Wenn aber stattdessen geschaut wird, dass der Zwerg lernt, unter Ablenkung mit seinem Besitzer zu arbeiten, dann ein kontrolliertes, ruhiges Spiel mit wenigen, vielleicht auch einzelnen, ausgewählten Artgenossen erfolgt, um sich dann wieder seinem Menschen zuzuwenden, finde ich diese Lernerfahrung wertvoll und wichtig.
Ganz klar müssen die Spielpartner zueinander passen, was nicht heißt, dass man zwei wilde Retriever zusammenpackt, sondern eben Hunde, die etwas voneinander lernen können, z.B. einen eher ruhigen, distanzierten, aber mental und körperlich starken Hund mit einem eher distanzlosen, frechen, aber körperlich und mental eher schwächeren Kerl.
Das Spiel zwischen den Kleinen sollte, meiner Meinung nach, maximal 1/4 - 1/3 der Welpenstunde einnehmen und muss zwingend geleitet werden.
Bei mir dürfen auch nicht immer alle Welpen auf einmal spielen, sondern meistens 1:1-Konstellationen, die anderen Zwerge dürfen in der Zeit warten bzw. etwas mit ihrem Menschen machen. Später dürfen auch mehr Hunde miteinander interagieren.
Der Rest sollte Bindungsaufbau, Impulskontrolle, Duldungsübungen, kleine Gehorsamsübungen und Sinneserfahrung bzw. Umweltsozialisation sein.
Wichtig wäre mir auch, dass nicht sofort gespielt wird, sondern erst etwas mit dem Besitzer gemacht wird und schon von Anfang an geübt wird, wie man auf Hunde zugeht.
Wenn es einen coolen Althund gibt (hat ja leider nicht jeder Trainer), ist es auch klasse, wenn dieser mal anwesend ist, aber nicht ständig.
Und dann kann die Welpenschule wertvoll für Hund und Halter sein.