Beiträge von Sleipnir

    Hallo,
    natürlich kannst du hin und wieder etwas Brot verfüttern.
    Brot, als DAS Grundnahrungsmittel des Menschen hat auch in der Hundefütterung eine lange Tradition. So dienten im Mittelalter oft aufgeschnittene Brotlaibe als Tellerersatz, nach der Mahlzeit wurden diese "Teller" dann als Hunde- oder Schweinefutter genutzt. Auch die Jagdhundemeuten des Barocks erhielten nach einer erfolgreichen Jagd nicht etwa Teile des erlegten Wildes sondern Brot, oft als alleinige Nahrung.
    Auf die Idee seinen Hund ausschliesslich mit Brot zu füttern würde heute natürlich niemand mehr kommen, aber trotzdem, als Ergänzung zur übrigen Ration kann Brot gute Dienste tun, denn es ist stärkereich und im Durchschnitt zu 75 % verdaulich. Nur sollte man darauf achten möglichst Vollkornprodukte zu verwenden, da Brot (bzw. Mehl) durch die Ausmahlung einseitiger zusammengesetzt ist als das Ursprungskorn und diese Einsetigkeit ist umso höher, je weniger vom Ursprungskorn enthalten ist bzw. je heller das Mehl ist.
    Liebe Grüsse,
    Sleipnir

    Ghosteyed: Im Allgemeinen stimme ich dir zu, aber:
    Ich glaube kein Hund, egal welcher Rasse er angehört, eignet sich dafür einfach so "mitzulaufen".
    Das beste Beispiel ist ein Hund in unserer Nachbarschaft. Er ist ein Mischling aus Dackel, Pudel und Labrador - also alles keine Rassen die als sonderlich aufwendig in Haltung und Beschäftigung gelten. Er wurde angeschafft "weil ein Hund einfach dazugehört", wird von allen Familienmitgliedern heiss und innig geliebt, ist total unerzogen und total unterfordert. Keiner in dieser Familie hat wirklich Zeit für diesen Hund, so geht jeder mal eine Runde mit ihm spazieren (auch Klein Lisa!)und jeder versucht ein bisschen an ihm herumzuerziehen. Das Produkt ist ein vollkommen orientierungsloser Hund, der zwar an seiner Familie hängt und sicher nicht schlecht behandelt wird, aber jede Gelegenheit nutzt um auszubüchsen und eigene Erfahrungen zu machen.
    Ich glaube es ist ein grosser Fehler, dass einige Hunderassen, im Moment wohl ganz vorne dabei der Labrador Retriever, als die perfekten Familienhunde beschrieben werden, die nicht viel Zeit und Engagement kosten- diese Hunde gibt es nicht, jeder Hund, egal ob Dackel, Mops, Australian Shepherd, Sibirian Husky oder Kangal braucht eine entsprechende Beschäftigung um körperlich und geistig ausgelastet zu sein.
    Liebe Grüsse,
    Sleipnir

    Mich würde mal interessieren wie lange ihr eure Hunde mit gutem Gewissen alleine lasst.
    Da ich und meine Freundin studieren, können wir uns unsere Zeit relativ frei einteilen, so das unsere Hunde relativ wenig alleine zuhause sind. Zwei Mal die Woche sind es zwei Stunden und ein Mal vier Stunden. Zusätzlich sind unsere Hunde teilweise am Wochenende abends alleine wenn wir weg gehen, vielleicht einmal in zwei Wochen so etwa sechs Stunden. Habe eigentlich das Gefühl, dass sie dass ganz gut verkraften, bei unserer Rückkehr werden wir zwar sehr freudig aber nicht übertrieben begrüsst ausserdem kommen sie immer ganz verschlafen an die Tür, sie scheinen die Zeit des Alleinseins wohl regelmäßig zu verschlafen.
    Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht?

    Hallo,
    natürlich ist kein gesunder Hund ausgelastet wenn er drei Mal am Tag für 10 Minuten ausgeführt wird. Die Frage ist aber, was man unter "nur" Familienhund versteht. Obengenanntes Beispiel beschreibt für mich nämlich nicht die Haltung eines Familienhundes sondern grenzt an Tierquälerei.
    Ich würde meine Hunde auch als "nur" Familienhunde bezeichnen, da ich nicht vereinsmäßig oder irgentwie anders organisiert mit ihnen arbeite und trainiere.
    Trotzdem würde ich behaupten, dass ich meinen Hunden hinsichtlich Bewegung und Beschäftigung gerecht werde.
    Ich gehe am Tag meist mindestens zwei Studen sehr intensiv spazieren mit eingestreuten Gehorsamsübungen, Renn-, Such- und Apportierspielen, wobei aus den angegebenen zwei Stunden am Wochenende auch mal drei oder vier Stunden werden können. Außerdem lasse ich sie mehrmals die Woche am Fahrrad laufen, wobei wir pro Tour Strecken zwischen 20 und 60 Kilometer zurücklegen. Des weiteren begleiten sie mich in unregelmässigen Abständen bei mehrstündigen Ausritten.
    Unter diesen Vorrausetzungen würde ich mir durchaus auch die Haltung eines Aussies zutrauen.
    Damit mich hier niemand falsch versteht, natürlich finde ich es toll, wenn jemand die Möglichkeit hat mit seinem Hund rassegerecht zu arbeiten, also z. B. BC´s und Aussies an Schafen arbeiten zu lassen, mit Retrivern eine Dummyausbildung zu machen etc. Aber ich bin auch der Meinung das, entsprechende Zeit und Engagement vorrausgesetzt, man viele, auch anspruchsvollere Rassen als "nur" Familienhunde auslasten kann.
    Was meint ihr?
    Liebe Grüsse,
    Sleipnir

    Hallo,
    also bei unseren Beiden stehen ja geknotete Hundetaue an absolut erster Stelle. Leider spielen Beide damit so ausgiebig, dass alle paar Wochen eine Neuanschaffung notwendig ist.
    Weiterhin ist Emma ein absoluter "Balljunkie", die wohl einmal durch die Hölle und wieder zurück gehen würde, gebe es dafür einen Ball.
    Janosch findet Klopapierrrollen auch sehr interessant.
    Ich finde es aber sehr wichtig, dass ich meine Hunde mit allen möglichen Objekten faszinieren kann, einfach dadurch, dass ich das entsprechende Objekt, und sei es nur ein Stück Papier, interessant mache indem ich mich damit beschäftige.
    Liebe Grüsse,
    Sleipnir

    Hallo,
    ich habe seit einem Monat zusätzlich zu unserer, sehr gut erzogenen, aber sehr unterwürfigen Ersthündin einen Welpen.
    Meine Frage ist jetzt, wie handhabt ihr die Kommandogebung bei zwei oder mehr Hunden? Habe in einem Buch gelesen man sollte in Situationen in denen man beide Hunde meint weiterhin "Sitz, Platz etc." sagen, meint man aber nur einen Hund setzt man den Namen vor das entsprechende Kommando, also z. B. "Janosch sitz". Natürlich besteht anfänglich die Gefahr das der Hund auch ein Kommando befolgt, dass nicht für ihn gegeben wurde, dass soll aber damit behoben werden das in dieser Situation der Hund ignoriert wird und nur gelobt wird, wenn er ein Kommando ausführt das nur ihm oder beiden Hunden gilt. Ich fand die Idee eigentlich ganz gut und habe auch angefangen das zu praktizieren.
    Von Anfang an gab es aber ein Problem. Im Gegensatz zu unserer Ersthündin ist der Welpe sehr selbstsicher und erfordert ein ganz anderen "Umgangston". Eine beispielhafte Situation ist z. B. das Herankommen. Beide Hunde laufen einige Meter vor mir und ich rufe sie heran. Die Hündin kommt sofort auf mich zugerannt, der Welpe trödelt etwas, schnuppert noch ein bisschen und ich rufe ihn dann noch ein zweites Mal mit "Janosch komm". In dem Moment zeigt Emma, die Hündin, die ja schon längst bei mir ist, alle Anzeichen von Unsichwerheit und fängt sofort an zu beschwichtigen (Blick senken, über das Maul lecken etc.), da sie das Kommando auf sich bezieht!
    Besonders schlimm ist es in Situationen in denen ich den Kleinen sanktioniere und Emma anwesend ist (natürlich nur durch die Stimme, in Extremsituationen durch runterdrücken auf den Boden),da sie so "hypersensibel" ist, ist so etwas bei ihr eigentlich nie nötig. Ich glaube sie würde dann am liebsten im Erdboden versinken, so sehr ängstigt sie das.
    Ich weiß einfach nicht wie ich solche Situationen für sie erträglicher machen kann.
    Ich hoffe mich versteht hier keiner falsch, es ist sicher nicht so, dass ich ständig schimpfend und brüllend durch die Gegend laufe, Emma ist nur wirklich sehr, sehr empfindlich und sensibel und das ist bei dem Kleinen ganz und gar nicht gegeben. Der ist nämlich ein richtiger Draufgänger und versucht ständig seine Grenzen auszutesten.
    Liebe Grüsse,
    Sleipnir

    Hallo,
    ich habe einen, jetzt 13 Wochen alten Hovawart-Irish Setter-Labrador-Mix und eine 2,5 Jahre alte Perro de Pastor Mallorquin Hündin. So seit zwei Wochen gehe ich am Tag zwischen 30 und 45 Minuten mit dem Kleinen spazieren (mit der Großen natürlich nochmal extra, denn mit einer halben Stunde wäre sie wohl bei weitem nicht ausgelastet.) Bisher hatte ich auch immer das Gefühl das Janosch, der Kleine damit gut klar kommt. Er war nach dem Spaziergang immer ziemlich ausgepowert und machte insgesamt einen relativ ausgeglichenen Eindruck. Seit einigen Tagen habe ich aber das Gefühl, dass ihm sein Spaziergang nicht mehr ausreicht. Er schläft viel weniger, springt den ganzen Tag in der Wohnung rum und sobald die Wohnungstür aufgeht möcht er mit. Gestern war ich dann eine volle Stunde mit ihm spazieren und er hat sehr gut mitgehalten. Meine Frage ist jetzt ob ich das bebehalten soll, da man Welpen ja keinesfalls überforden soll!
    Liebe Grüsse,
    Sleipnir

    Hallo,
    ich sehe das alles etwas kritischer, obwohl ich auch einen Hund aus Spanien habe (Emma 2,5 Jahre, Perro de Pastor Mallorquin-Mix), den ich sehr liebe und nie wieder her geben würde. Ich habe Emma mit 10 Monaten aus einem deutschen Tierheim geholt. Das einzige was zu ihrer Vorgeschichte bekannt war, war die Tatsache, dass sie von Mallorca kam und gemeinsam mit ihrer Schwester mit 8 Monaten herrenlos aufgegriffen wurde, sie war dann 1 Monat in einem mallorquinischem Tierheim bevor sie nach Deutschland kam.
    Als ich sie kennenlernte machte sie keineswegs einen ängstlichen oder verschüchterten Eindruck, sie war zwar etwas unterwürfig aber sehr temperamentvoll und aufgeschlossen. Auch ein befreundeter Hundetrainer, der sie begutachtete meinte, das sie wohl keine schlechten Erfahrungen mit Menschen gemacht hat sondern einfach relativ wenige Erfahrungen. Und genau diese mangelnde Sozialisation in ihrer Welpenzeit ist es, die unser Zusammenleben selbst heute noch streckenweise unendlich schwer macht.
    Und das Schlimme war das ihre Unsicherheit im Tierheim kaum auffiel sondern erst nach und nach auffiel. Das Erste war das ich bemerkte war, dass sie wahnsinnige Angst vor Regenschirmen hatte. Ich sah darin aber kein unlösbares Problem und dachte, relativ naiv, dass man das mit entsprechender, einfühlsamer Desensibilisierung wohl innerhalb einiger Wochen in den Griff kriegen würde. Was soll ich sagen, jetzt nach über eineinhalb Jahren habe ich sie soweit, dass sie nicht gleich panisch flüchtet wenn sie einen Menschen mit Regenschirm sieht, sondern nur noch einen kleinen Bogen um diese Person schlägt.
    Unmöglich ist es bis heute geblieben mit ihr die Innenstadt zu betreten, sie ist sehr schnell reizüberflutet und bekommt, wenn sie nicht flüchten kann sehr, sehr heftige Panikattacken und ist in keinster Weise mehr ansprechbar.
    Problematisch sind auch nach wie vor andere Menschen! Grundsätzlich geht sie relativ unbefangen auch mit fremden Menschen um, aber sobald wir einer Person begegnen die sich anders bewegt oder anders aussieht als die Mehrzahl der übrigen Menschen, z. b. an Krücken geht, einen Hut aufhat etc. ist es mit ihrer Unbefangenheit vorbei. Entweder versucht sie dann auszuweichen oder sie verbellt diese Person.
    Diese Liste mit Dingen, die Emma Angst machen oder in Panik versetzen ließe sich noch viel weiter fortsetzen, aber zusammenfassend kann man sagen, dass alle Dinge die nicht in ihr Schema, nicht in ihr Weltbild passen erstmal Unsicherheit hervorrufen und das kann eine weggeworfene Zigarettenpackung auf der Wiese sein. An viele Dinge lässt sie sich mit der Zeit auch heranführen, aber es war bisher ein unglaublich steiniger, von vielen Rückschlägen begleiteter Weg, den ich nur Dank der Unterstützung eines genialen Hundetrainers geschafft habe.
    Natürlich hat Emma auch sehr viele tolle Eigenschaften und gerade durch sie habe ich nochmal sehr viel über Hundeverhalten dazugelernt - aber nochmal einen Hund mit ungewisser Sozialisation - NEVER!!!