Hallo!
Ich sehe das genauso wie Christine.
Es ist natürlich eine Gradwanderung dem Hund einerseits nicht zu viel zuzumuten und ihm andererseits etwas "abzuhärten".
Genau in der gleichen Situation bin ich im Moment mit Janosch, er ist zwar nicht besonders klein (SH 60 cm), aber erst 7 Monate alt und seine "Ungefährlichkeit" ist ihm absolut ins Gesicht geschrieben, vor ihm hat also wirklich niemand Angst und alle wollen ihn betüddeln.
Bei uns tritt das Problem weniger in der Verwandschaft auf (die wissen sich alle einigermaßen zu benehmen) sondern im Freundeskreis und an der Uni (dahin nehme ich Janosch nämlich mit!).
Vorgestern war das perfekte Beispiel: Wir hatten ein Tutoriumstreffen und haben anschliessend gegrillt. Janosch bewegte sich in einem Raum mit etwa 30 Leuten vollkommen frei und ständig (und ich meine wirklich ständig!!!) wurde irgendwo mit der Zunge geschnalzt, sein Name gerufen oder sonst irgendetwas gemacht um seine Aufmerksamkeit zu erregen. Janosch wusste gar nicht wo er zuerst hingehen sollte und irgendwann wirkte er auch etwas überfordert. Aber was soll ich machen? Allen sagen, ihr dürft den Hund nicht rufen oder sag ich es erst bei der zehnten Person? Ich habe es einfach so laufen lassen, habe meinen Hund beobachtet und es war sehr schön zu sehen, dass er selbst im größten Gewusel immer darauf geachtet hat was ich mache! Ich halte, zumindest in meiner Situation, die Vorstellung er wird seinen Namen irgendwann ignorieren wenn ich ihn rufe für unbegründet!
Nach diesem Treffen war dann grillen angesagt. Und ihr wisst ja wie das ist, ist erstmal Alkohol im Spiel wird alles etwas lauter und ungehemmter. Stänig passierte es, dass Personen sich über ihn gebeugt haben, ihn mit den Augen fixiert haben und natürlich "ganz versehentlich" das ein oder andere Stückchen Wurst unter den Tisch wanderte.
So ganz geheuer waren auch Janosch nicht alle Situationen, aber ich denke auch das muss er lernen, denn es ist leider so, dass 90 % aller Leute, die man so trifft einfach nicht wissen wie sie richtig mit Hunden umgehen sollen und sich ständig irgendjemand über ihn beugen oder ihn mit den Augen fixieren wird.
Versteht mich jetzt nicht falsch, natürlich habe ich meine Hunde in solchen Situationen immer im Auge und wäge individuell ab, was ich wem zumuten kann und wenn es zu "brenzlig" wird greife ich natürlich ein, aber ich bin der festen Überzeugung, dass Hunde auch den Kontakt mit hundeunerfahrenen Menschen lernen können und wenn es zu Situationen kommt in denen Dinge passieren die bei mir eigentlich verboten sind, dann drpück ich auch schon mal ein Auge zu. Hunde können nämlich sehr wohl unterscheiden, wer was verbietet und nur weil irgendjemand ihnen beim grillen ein Stück Wurst gibt fangen sie noch lange nicht an bei mir zu betteln.
Liebe Grüsse,
Björn