Beiträge von Sleipnir

    Erstmal abwarten!
    Wenn er erst drei Monate bei dir ist muss er sich evtl. erstmal dran gewöhnen...also einfach weiter mit ihm trainieren.
    Sollte es NICHT besser werden habe ich beste Erfahrungen mit dem Kastrationschip gemacht. Der Hund wird hormonell runtergefahren, du kannst ernsthaft mit ihm trainieren (was man mit einem völlig hochgefahrenen Hund tatsächlich nicht gut kann) und nach Ablauf der Wirkzeit sind die Sexualhormone ja nicht "über Nacht" wieder da...das baut sich alles sehr kleinschrittig wieder auf und diesen Zeitpunkt musst du nutzen um ihn "am Boden" zu halten...
    Ich kenn da nen Hund der wollte ALLES berammeln...Rüde, Hündin, Welpe, ganz egal...Kastrationschip...intensives Gehorsamstraining innerhalb der Zeit...der Chip wirkt schon lange nicht mehr und der Hund verhält sich heute völlig unauffällig und ist nie wieder ins alte Verhalten zurückgefallen.

    souma und dieschweizer haben mit ihren Tipps Recht.
    Ich möchte da nur noch eines hinzufügen.
    Ich habe jetzt schon mit mehreren leinenaggressiven Hunden gearbeitet und IMMER haben die Besitzer das Verhalten, natürlich unbewußt und ungewollt(!!!), verschlimmert.
    Nämlich dadurch, dass sie selbst unsicher waren. Hunde reagieren so sensibel auf die kleinsten Reaktionen von uns...nur ein unmerkliches, kurzzeitiges Versteifen in der Körperhaltung und der Hund weiß "es geht los...auf ihn mit Gebrüll!"
    Dein Hund muss erstmal gar nichts lernen...der kann nämlich eigentlich schon alles...aber du...du musst lernen sicherer zu werden und du musst dem Hund diese Sicherheit geben. Der muss das Gefühl haben, dass du das alles im Griff hast und dann orientiert er sich auch vermehrt an dir. Das heißt zwar nicht, dass das Problem sich dann in Wohlgefallen auflöst, aber es wird viel leichter sein daran zu arbeiten. Wenn der aber bei jeder Hundebegegnung mitkriegt, dass du dir "einen Fleck ins Hemd machst"...ja was soll der denn machen als das selbst zu regeln?

    Der schlechteste Tipp war das nicht vom Trainer...

    Ich betreibe jetzt seit mehreren Jahren einen Gassiservice...meine Einschätzung:
    Hunde brauchen...und zwar zwingend...Kontakte zu bekannten Hunde.
    Freunde, Bekannte, die man einschätzen kann und denen man vertrauen kann, denen man nichts mehr vorspielen muss und denen man auch nicht imponieren muss.
    Das brauchen Hunde...wenn es geht täglich oder zumindest mehrmals die Woche.
    Kontakte zu Fremdhunde...ja, die sollten geübt werden, damit der Hund das "kann" und das nicht aus dem Ruder läuft...aber brauchen tut das kein Hund!
    Was passiert denn da? Es wird gepöbelt, die Rüden baggern die Hündinnen an, des wird imponiert...welcher Hund brauch das denn...

    Übertreibt ihr es nicht etwas???
    Hab nen Gassi-Service, zwei eigene Hunde, eine Freigängerkatze und immer wieder Gasthunde hier.
    Ein bis zweimal im Jahr gibts Flöhe...
    Spot-on drauf und fertig...
    In fast zwanzig Jahren Hundehaltung ist es einmal vorgekommen, dass sich Flöhe vermehrt haben, die Umgebung behandelt werden musste und ein Raumspray eingesetzt werden musste...

    Jeder Mensch hat doch einen anderen Tagesablauf... :???:
    Ich bin ja wirklich zu vielem bereit...und natürlich...wenn ein Welpe einzieht wirbelt der alles durcheinander...aber den Tagesablauf bestimme ich und kein Buch!
    Lass dich nicht verrückt machen...ihr werdet euren eigenen Ablauf finden...

    Leo hat ja schon die richtigen Fragen gestellt...
    So kann man kaum was sagen...
    Was sind die Auslöser der Aggressionen?
    Was heißt sie wollen sich ständig beissen? Beissen sie mit Beschädigungsabsicht?
    Macht die jüngere Hündin mit oder geht das alles nur von der älteren Hündin aus?
    Versuch das alles mal so detailliert wie möglich zu beschreiben!
    Und bei einer Sache kann ich dich schonmal beruhigen...am Besuch des Hundefrisörs lag es definitiv nicht...

    Klar, Handwerkszeug kann man lernen und sollte man lernen!
    Ich versuch es mal an einem anderen Beispiel zu erklären.
    Ich habe einen akademischen Abschluss, ich bin Sozialpädagoge. Das Studium war wertvoll für meine praktische Tätigkeit, keine Frage, ich hatte einen theoretischen Hintergrund mit dem ich mir viele Situationen erklären konnte, ABER in konkreten Handlungssituationen, in Konfliksituationen hat mir mein Studium nicht geholfen, da habe ich "aus dem Bauch" gehandelt...und ich glaub das machen alle Sozialpädagogen so!
    Ist doch in anderen Bereichen nicht anders...wie viele angehende Lehrer sind völlig überfordert wenn sie das erste Mal vor einer Klasse stehen...das haben sie im Studium nämlich kaum gelernt...wie öft hört man, "...was Jura, Maschinenbau, BWL etc. wirklich bedeutet habe ich erst in der Praxis gelernt..."

    Biologie - Schwerpunkt Verhaltensbiologie
    Veterinärmedizin -Schwerpunkt Verhaltenstherapie

    ...sind beides mit Sicherheit gute Grundlagen.
    Aber mal ehrlich, die wenigsten Hundetrainer können das vorweisen, die wenigsten Hundetrainer haben überhaupt einen akademischen Abschluss...aber ist das denn auch zwingend notwendig?
    Ein theoretisches Hintergrundwissen ist absolut wichtig, das will ich gar nicht in Abrede stellen, aber wie man sich das angeeignet hat...im Selbststudium, bei einem Institut das eine Hundetrainerausbildung anbietet oder in einem Hochschulstudium ist für mich absolut zweitrangig.
    Erstrangig allerdings ist für mich das der Hundetrainer ein gutes Händchen für Hunde UND für den Umgang mit Kunden hat und ob das eine wie auch immer geartete Ausbildung wirklich vermitteln kann oder ob man das nicht schon mitbringen muss und gar nicht wirklich erlernen kann???