Beiträge von Sleipnir

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    Aber der PW ist nichtmehr reinrassig und somit ist es keine Rasseerhaltung sondern ein optisch gleiches Produkt das mitlerweile an Privathände verscherbelt wird

    Wie gesagt ein paar Gründertiere mit zweifelhafter Herkunft - ja!
    Aber der Rest würde mein gesamtes zoologisches Weltbild zerstören...:-)
    Bei einer Gründerpopulation von 13 Tieren war eines eine mongolische Hauspferdstute, der Rest waren ausnahmslos Wildfänge.
    1/13 falsche Gene...und deshalb hätte man das Przewalski-Pferd aussterben lassen sollen...oder den Flachlandwisent: es waren zu wenig Gründertiere vorhanden, so wurden die wenigen noch verbliebenen Bergwisente mit ins Zuchtprogramm genommen. Präriebisons, einst zu Millionen in Nordamerika verbreitet, Anfang des 20. Jahrhunderts kurz vorm Aussterben...Waldbisons wurden mit eingekreuzt und über Verdrändungskreuzung hinterher so gut wie möglich wieder "aussortiert".
    Wir sprechen doch hier von Arterhaltung und nicht von Rassehundezucht!

    Beim Przewalski-Pferd gibt es Gründertiere, die evtl. etwas Hauspferdblut in sich tragen...mehr nicht!
    Die Rückzüchtung ist der Tarpan.

    Die Wisentpopulation ist nach dem 2. Weltkrieg völlig zusammengebrochen. WO bitte schön wären diese Tiere zu einer überlebensfähigen Population nachgezüchtet worden wenn sich nicht die zoologischen Gärten zu ihrer Erhaltung zusammengeschlossen hätten...sag mir WO???

    Das Nördliche Breitmaulnashorn war in ostafrikanischen Staaten beiheimatet deren vordringlichste Aufgabe es war ihre Bevölkerung irgendwie zu ernähren...die hatten andere Probleme als die Erhaltung einer vom Aussterben bedrohten Unterart des Breitmaulnashorns!

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    Na dann sag mir mal für welche Zuchtprogramme Zoos so unerlässlich sind

    Przewalski-Wildpferd, Arabische Oryx, Wisent, Hawaiigans, Balistar, Goldgelbes Löwenäffchen, Davidshirsch, Nördliches Breitmaulnashorn usw. usw.

    All diese Tierarten würde es ohne die Haltung UND Züchtung in Zoologischen Gärten auf unserer Welt nicht mehr geben...

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    Das Abschirmen anderer Hunde soll meinem eigenen Hund ja meine Rolle verdeutlichen. ICH REGEL ALLES. Daraus sollte er ja bestensfalls Vertrauen lernen und lernen,dass Mama ( oder papa :D ) alle Entscheidungen trifft und von daher gar nicht erst auf die Idee kommen, Situationen eigenständig zu regeln.

    Ja, ganz genau! Aber ein heranwachsener/erwachsener Hund braucht weder "Mama" noch "Papa" die das regeln...der regelt das selbst. Und was ist seine Handlungsstrategie? Genau das was ihm seine Besitzer in der Welpenzeit vorgelebt haben. Je länger ich darüber nachdenke, desto plausibler finde ich das...

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    Bisher habe ich ihn abgeschirmt, wenn er vor großen, erwachsenen Hunden Angst hatte.

    Dazu fällt mir spontan was ein...
    Vielleicht bin ich gedanklich auch auf dem Holzweg, aber könnte es nicht sein, dass das mit deinem derzeitigem Problem in Verbindung steht? Ich kenne nämlich zwei Hunde, beide zwischen ein und zwei Jahren alt, die beide teilweise aggressiv andere Hunde von ihren Besitzerinnen abschirmen. Ich weiß, dass beide Besitzerinnen in der Welpen- und Junghundezeit auch sehr oft andere Hunde von ihren Hunden abgeschirmt haben.
    Kann es da nicht zu einer Fehlverknüpfung im Hundehirn kommen? Denn der Hund lernt ja, dass es Situationen gibt, in denen andere Hunde ganz selbstverständlich aus dem "Hund-Besitzer-Umkreis" herausgedrängt werden. Ist der Hund noch ein Welpe übernimmt das ausschließlich der Besitzer. Aus dem Welpen wird ein Junghund, der nicht mehr auf ständigen Schutz angewiesen ist, sondern selber anfängt zu "beschützen". So ist es doch für ihn eigentlich nur folgerichtig andere Hunde abzudrängen, denn das ist ja ein Verhalten, was er über Monate beim Besitzer kennengelernt hat...

    Erstmal würde ich versuchen es schlicht und einfach mit einem deutlichen NEIN zu verbieten. Hat man das Abbruchkommando gut aufgebaut dann bedeutet es ja für den Hund "das was du gerade machst gefällt mir nicht...brich es unverzüglich ab".
    Ohne jetzt mehr über eure Problematik zu wissen würde ich versuchen in dieser Situation ohne körperliche Manipulation des Hundes zu arbeiten (wegdrücken, wegziehen etc.), denn gerade das könnte in der angespannten Situation erst recht Aggressionen auslösen.

    Natürlich ist es schwierig einem Hund das zu vermitteln, dem das genetische Rüstzeug ("Hoftreue") dazu fehlt. Aber komplett ausschließen würde ich es nicht.
    Man kann dann halt "nur" über den Gehorsam arbeiten. D. h. erstmal viel Zeit MIT dem Hund im Garten verbringen, jedes Mal wenn er sich der Grundstücksgrenze nähert energisch abrufen. Irgendwann dann mal reingehen und sich so positionieren, dass man den Hund noch sieht. Geht er zur Grundstücksgrenze -Abbruch. Die Zeiten und Ablenkungen langsam erhöhen usw. usw.
    Wie gesagt...ein Terrier wird sich damit sicherlich schwertun, aber ich kenne bspw. zwei jagdlich geführte Wachtelhunde, die problemlos auf dem uneingezäunten Grundstück am Waldrand bleiben. War allerdings ein monatelanges, ganz intensives Training bis dahin...

    Um das hinzubekommen müssen zwei Voraussetzungen erfüllt sein:
    1.) der Hund muss eine genetische "Hoftreue" mitbringen. Hunde, die über einen starken Schutztrieb verfügen und ein ganz klares Territoriumsbewußtsein haben ist das viel einfacher beizubringen als z.B. Jagdhunden. Bei einigen Rassen (Schlittenhunde, Windhunde) dürfte es völlig aussichstlos sein.
    2.) der Hund muss völlig ausgelastet und am besten müde sein, wenn er im Garten ist. Je aktiver der noch ist, desto eher wird er sich selbstständig machen.
    Ich besitze zwei Hunde, die ich auf unserem uneingezäunten (Gemeinschafts-)Hof einfach laufen lassen kann. Bei mir sind beide Voraussetzungen erfüllt.
    Bei unserem Nachbarshund ist nur die erste Voraussetzungen erfüllt...der geht ständig auf Wanderschaft...

    So...ich befürchte, dass der Thread hier bald geschlossen wird, aber ich möchte euch BEIDEN noch mit auf den Weg geben, dass ihr euch beide hier im Ton vergreift und das einfach nur übertrieben ist! Da ist eine Situation etwas aus dem Ruder gelaufen und es ist keinem Hund irgendetwas passiert. Sowas geschieht einfach! Hunde machen Fehler, Menschen machen Fehler...wir sind keine Maschinen...
    Jetzt stellt euch mal vor jeder würde sich wegen so einer Kleinigkeit anzeigen...kommt doch mal wieder runter!