Beiträge von Sleipnir

    Bei den klassischen Hofhunden denke ich halt, dass der Wach- und Schutztrieb da durchaus problematisch werden könnte.
    Wir haben hier wirklich viel Publikumsverkehr:
    eine Schreinerei, eine Werbeagentur, zwei ausgelagerte Klassen einer Schule für Erziehungshilfe, ein Museum...
    Insbesondere im Sommer sind hier eigentlich pausenlos fremde Menschen auf dem Hof und es müsste von daher ein Hund sein, der zumindest dahingehend trainierbar ist NICHT bei jedem anzuschlagen...ansonsten würd der nämlich ständig kläffen...:-)
    Jetzt gibt es natürlich unzählige Rassen, die keinerlei Probleme mit fremden Menschen und Fremdhunden haben...ich denk da so an die ganze Jagdhund-Ecke...denen kannste aber nur schwerlich klarmachen was Hoftreue bedeutet...
    Irgendwie beißt sich bei diesen Anforderungen doch die Katze in den Schwanz, oder?

    Wir wohnen hier mit acht Parteien auf einem ehemaligen Ziegeleigelände. Der Hof ist zu allen Seiten offen, sehr groß, es gibt viel Publikumsverkehr, vier Hunde leben hier schon und es sind immer mal wieder Fremdhunde da.
    Ein Nachbar sucht jetzt einen Hund. Ich weiß, dass er den Hund hauptsächlich unbeaufsichtigt auf dem Hof laufen lassen wird bzw. den Wunsch hegt das tun zu können.
    Spazierengehen, ja durchaus, aber der wird weder Hundesport noch große Wanderungen machen.
    Nun gibt es ja durchaus Hunde, die das genetische "Rüstzeug" mitbringen um relativ sicher eine Hoftreue zu erarbeiten. Ich hab selber zwei so Hunde (Hovawart-Mischling u. Pastor Mallorquin). Allerdings sind die auch sehr territorial. Eigentlich steht das ja auch immer in einem Zusammenhang. Je territorialer ein Hund ist, desto eher kann ich dem klar machen das eigene Revier nicht auf eigene Faust zu verlassen...aber desto größer sind auch die Probleme mit fremden Menschen und fremden Hunden im eigenen Revier...und wie gesagt...davon haben wir hier mehr als genug...
    Der erzählte mir schon von einem Freund, der Schäfer ist (Altdeutsche Hütehunde) und ihm evtl. einen Hund besorgen könnte...nun gut...das wird es hoffentlich nicht werden...ein Altdeutscher ist doch mal gar nichts für diese Situation...
    Was für eine Rasse/Rassegruppe empfehle ich dem?

    Eigentlich kenne ich nur zwei Rüden, die trotz Kastration eine sehr hohe Sozialkompetenz aufweisen. Die wurden allerdings auch erst mit sechs und acht Jahren kastriert. Waren zu diesem Zeitpunkt in ihrem Verhalten also schon völlig ausgereifet und - viel wichtiger- über Jahre gefestigt. Da hat die Kastration zu kaum nennenswerten Verhaltensänderungen geführt...
    Aber einen unfertigen ein-, zweijährigen Rüden kastrieren...täte ich wirklich nur im äußersten Notfall.
    Bei Hündinnen, so meine Beobachtungen, sind die Auswirkungen der Kastration nicht ganz so gravierend. Auch sie sind kastriert definitiv nicht so durchsetzungsstark wie intakt, aber dass sie ständig bedrängt werden, dass sie ein völlig infantiles Verhalten an den Tag legen, das konnte ich bei kastrierten Hündinnen bisher noch nie beobachten.

    Ich hab ne Hündin mit zehn Monaten aus dem Tierschutz übernommen - unkastriert - im Vertrag stand auch ich müsste sie kastrieren lassen. Der Hund ist heute acht Jahre alt und immer noch intakt. Hat nie jemand nach gefragt, auch nicht bei der Nachkontrolle!

    Hab es gerade noch in einem anderen Thread geschrieben...passt hier aber genauso.
    Keine Studie, sondern nur meine persönliche Beobachtung...

    Zitat

    Das schlimme ist...das ist tatsächlich so....von all meinen Gassihunden sind vielleicht ein Drittel (höchstens!) intakt...alles andere ist kastriert...es scheint bei Durchschnittshundehaltern tatsächlich langsam zur völligen Normalität zu werden den Hund kastrieren zu lassen.
    Und wenn ich mal die kastrierten und unkastrierten Hunde meiner Gruppe vergleiche...das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht.
    Intakte Hunde haben die Möglichkeit zu wirklich souveränen Althunden zu reifen, die sind durchsetzungsstark, selbstsicher, aber dabei immer noch führ- und lenkbar.
    Die Kastraten:
    unterwürfig, infantil, absolut gar nicht durchsetzungsstark, werden immer wieder von intakten Hunden belästigt und bei dem ein oder anderen muss ich echt ein Auge darauf haben, dass er nicht zum Prügelknaben der Gruppe wurd...
    Natürlich ist es anstrengender einen intakten Rüden in die Gruppe einzugliedern als einen Kastraten...aber je länger ich diese Erfahrungen mache desto mehr denke ich, dass es ein Verbrechen ist Rüden zu kastrieren!

    Das schlimme ist...das ist tatsächlich so....von all meinen Gassihunden sind vielleicht ein Drittel (höchstens!) intakt...alles andere ist kastriert...es scheint bei Durchschnittshundehaltern tatsächlich langsam zur völligen Normalität zu werden den Hund kastrieren zu lassen.
    Und wenn ich mal die kastrierten und unkastrierten Hunde meiner Gruppe vergleiche...das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht.
    Intakte Hunde haben die Möglichkeit zu wirklich souveränen Althunden zu reifen, die sind durchsetzungsstark, selbstsicher, aber dabei immer noch führ- und lenkbar.
    Die Kastraten:
    unterwürfig, infantil, absolut gar nicht durchsetzungsstark, werden immer wiedwer von intakten Hunden belästigt und bei dem ein oder anderen muss ich echt ein Auge darauf haben, dass er nicht zum Prügelknaben der Gruppe wurd...
    Natürlich ist es anstrengender einen intakten Rüden in die Gruppe einzugliedern als einen Kastraten...aber je länger ich diese Erfahrungen mache desto mehr denke ich, dass es ein Verbrechen ist Rüden zu kastrieren!

    Tja...gute Frage, was man da konkret machen könnte.
    Eigentlich geht es (mir) ja nur um Personen, die nachweislich kaum Geld haben, deren Hund sich in einem lebensbedrohlichen Zustand befindet und dem mit einer OP geholfen werden kann.
    Also nicht Oma Gerdas 14-jähriger Pudel, der mal ne Zahnsanierung bräuchte...:-)

    Umlagefinanziert durch eine leichte Erhöhung der Hundesteuer wäre eine Möglichkeit...wird aber nicht funktionieren, da dass ja keine zweckgebundene Steuer ist und sich die Kommunen damit die Taschen voll machen.
    Ein Fond, eingerichtet vom Deutschen Tierschutzbund...aber ok...die haben auch kein überflüssiges Geld...
    Ich weiß auch nicht so genau...