Beiträge von Sleipnir

    Dass Labrador Retriever distanzlos und überschwenglich sind...ja, so wurden sie gezüchtet und das war bis zu einem bestimmten Grad auch nötig, bspw. bei großen Gesellschaftsjagden und vielen Hunden, die sich teilweise gar nicht kennen und möglichst problemlos "zusammenarbeiten" sollen.
    Aber das was viele Rüden für ein Verhalten an den Tag legen hat damit doch nichts mehr zu tun. Für die Jagd wären die auch völlig unbrauchbar, die würden nämlich jede Ente im Wasser liegen lassen wenn nur ne Hündin anwesend ist...es kann mir doch keiner erzählen, dass sowas züchterisch gewollt ist...

    Zitat

    aber mal davon ab denke ich auch, dass da was in der zucht schief läuft.

    Glaub ich auch...womit wir auch schon wieder beim Thema wären...den typischen Labrador-Jungrüden kann ich nicht einfach so machen lassen, der ist grenzüberschreitend und penetrant, den muss ich als Halter ständig korrigieren und anleiten, weil die meisten Hunde es eben NICHT schaffen...
    Kleine Anektode am Rande:
    Emma ist seit einigen Tagen läufig. Im Moment kann ich sie aber noch in meinen Runden mitlaufen lassen, die Rüden schnüffeln ganz interessiert, Emma knurrt einmal und wir können entspannt spazierengehen.
    Mit zwei Rüden der Gruppe geht das nicht...die waren schon am Montag, erster Tag der Läufigkeit(!), derart aus dem Häuschen, dass Emma kaum ihre Geschäfte erledigen konnte und die beiden ständig am Hintern hängen hatte...
    Dreimal dürft ihr raten zu welcher Rasse die gehören... :roll:

    Zitat

    da gilt es dann herauszufinden, warum dieser oder jener hund das absolut wurscht findet.

    Ein Grund könnte sein:
    Weil es sich um einen Labradorrüden handelt... :p

    Nee, aber mal im Ernst...ich hab da jetzt mehrere Jungrüden kennengelernt und die waren alle so unglaublich "beratungsresistent"...da konnte die Hündin zwanzig Mal abschnappen und ihnen zähnefletschend ins Gesicht springen...und die haben es trotzdem nicht sein lassen...
    Was läuft da in der Zucht eigentlich schief? Das sind ja teilweise solche Testosteronmonster...echt unglaublich...

    Das ist halt echt schwierig und vom Einzelfall abhängig.
    Es gibt ja das Extrem "Hunde regeln alles alleine" und das Extrem "Ich regel alles für meinen Hund und akzeptiere keinerlei hundliche Eigeninitiative"...
    Ich denke die meisten von uns werden sich irgendwo in der Mitte finden...
    Ich auch...
    Hab ich nen Hund, der jedem dumm kommt, dann will ich durchaus was regeln...dann will ich auch durchaus, dass der Hund merkt, dass ICH sein Verhalten doof finde!
    Aber ich denk mir halt immer das ist ein Erziehungsding...das hat nichts mit dem hundlichen Sozialverhalten, geschweige denn mit einer Verbesserung des Sozialverhaltens zu tun.
    Will ich am Sozialverhalten was ändern brauch ich Hunde. Hunde die klar im Kopf sind, Hunde die verträglich sind, die Grenzen setzen etc. - dann, aber auch nur dann und in der Auseinandersetzung mit diesen kann es doch zu einer wirklichen Veränderung kommen!
    Je länger ich mit Hunden zusammenarbeite, desto mehr merke ich, dass man Hunde (die klar im Kopf sind) oftmals machen lassen sollte...die haben schon längst gehandelt, bevor wir die Situation überhaupt gecheckt haben...

    Ich glaube von Baumann vermutet niemand unprofessionelles Handeln...ich auch nicht... :D
    Aber es ging ja hier nicht nur um Baumanns Ansatz...

    und sowas:

    Zitat

    die, die ich live gesehen und mitgewirkt habe bestand aus 7-12 absolut unproblematischen Hunden zu denen man dann 1-2 "Raufer" gepackt hat....und pro Raufer musste jeweils 1 Trainer anwesend sein.


    ...kann ich mir durchaus vorstellen!

    Frage am Rande:
    Wo kamen die unproblematisvhen Hunde her? Waren das Kundenhunde?

    Aber wäre das Erregungsniveau nicht so hoch bräuchte der Hund doch keine Raufergruppe...beißt sich da die Katze nicht in den Schwanz?
    Wie gesagt...ich kenn nur die schlechte Variante:
    Maulkörbe drauf und los!
    Wie kann man das besser machen?
    Welche Hunde eignen sich dafür?
    Was mach ich bei drei Kunden mit wettbewerbsaggressiven, unverträglichen Rüden? Da bräuchte ich ja eigentlich drei Gruppen (+ die zusätzlichen Hunde)...
    Ich kann mir das rein praktisch einfach nicht vorstellen...

    NEIN...dieser Hund hat einfach nur eine Ressource verteidigt...der kann natürlich trotzdem ein Balljunkie sein, keine Frage.
    Warum schickt man seinen Hund mit wichtiger Ressource in eine Hundegruppe? Wie behämmert kann man eigentlich sein? Es kommt doch auch niemand auf die Idee bei einem Gruppentreffen mit anderen Hunden dem eigenen Hund einen gefüllten Napf hinzustellen...

    Zitat

    Was nicht heisst, dass die Hunde auf sich gestellt sind. Es sind Trainer und Halter anwesend, die eingreifen, regeln, Alternativverhalten belohnen...

    Und genau das ist es ja, was ich ein wenig fragwürdig finde (und was auch gut zum Threadtitel passt... :D ).
    Kann ich als Mensch wirklich grundlegende Dinge im Sozialverhalten des Hundes ändern oder reisst der sich dann einfach zusammen, weil er weiß, dass es andernfalls eins auf die Mütze gibt...