Hallo Ihr Lieben,
Tja, was soll ich sagen. Denken und Umsetzen sind manchmal zweierlei... 
Ich erklär's mal kurz in ein paar Worten, warum ich so lange nichts gemacht habe: Als ich mir den Wunsch nach einem Hund erfüllt habe, war ich gerade erst in eine neue Stadt gezogen, hatte keinen Partner, kannte wenig Leute, fühlte mich ziemlich allein... Na ja, da hab ich Milo - eher unbewusst - für einige Zeit zu meinem Lebensinhalt gemacht und ihn dadurch ziemlich verzogen. Ist natürlich nicht so doll, sich das einzugestehen, zumal ich immer die Vorstellung hatte, meinen Hund wie einen Hund zu behandeln und vernünftig zu erziehen.
Aber irgendwie fehlte mir eben immer die Konsequenz bzw die Entschlossenheit, oder ich habe mir die Sache halt schöngeredet. Von wegen "na ja, ist halt ein junger Hund/Charmeur/Terrier", "er kann ja auch anders, das ist eben die Jungspund- Phase"...
Ich hab es aber natürlich trotzdem bemerkt, vor allem weil es mit der Zeit ja nicht besser, sondern schlimmer wurde. Es gab auch schon einige gutgemeinte "Beschwerden" aus dem Kollegen- und Freundeskreis, was mich dann schon auch aufgerüttelt hat (so ähnlich wie es Jenny beschrieben hat). Ausserdem haben sich meine Lebensumstände inzwischen dahingehend geändert, dass der Hund nicht mehr Dreh- und Angelpunkt meines Lebens ist, was natürlich für alle viel gesünder ist.
Für den endgültigen Anfang brauchte es aber noch ein bisschen mentale Starthilfe. Vor allem dass ich kein schlechtes Gewissen zu haben brauche, den Bengel mal links liegen zu lassen. Und ein schlechtes Gewissen hab ich schon, denn ich hab ihn ja zu dem gemacht, was er jetzt ist, und der Entzug von Aufmerksamkeit muss für ihn ja erst mal unangenehm sein. Ich denk mal, das ist echt der Knackpunkt, dass man es einfach macht und sich keine Gedanken darüber macht, wie das wohl für den armen Hund sein mag...
Nu ja, aber mein Freund und ich haben dieses Wochenende schon mal konsequent (ha!) ein paar Sachen umgesetzt, z.B. dass es bei Herumgehampel ne Auszeit in der Box gibt, und dass Besucher ignoriert werden, ansonsten eben wieder Auszeit. Und ein hochgezogenes Knie hilft tatsächlich Wunder gegen Anspringen, auch wenn ich vorher gelesen hatte, dass das fiese Gewalt gegen nettgemeintes Hundeverhalten ist. Aber nach so vielen Laufmaschen und blaue Flecken ist es echt eine Wohltat, sich auch mal wehren zu dürfen 
Wir haben uns echt gewundert, wie schnell und unspektakulär der Hund auf die paar Änderungen reagiert hat (kein Protest in der Box, Socken und Hosenbeine werden in Ruhe gelassen), und werden das jetzt ne Weile so durchziehen. Also, danke nochmal für die Tips und die Unterstützung.
Liebe Grüsse von der Monster-Ich-AG,
Alexandra