Beiträge von milospeed

    Es sagt ja auch niemand, dass es schlecht ist, sich zu informieren oder verwerflich, sich mit der Frage Kastra oder nicht? auseinander zu setzen. Tatsache ist aber, dass es leider nicht nur gute Erfahrungen zu dem Thema gibt.
    Ich weiss aus eigener Erfahrung, dass es ne verdammt schwierige Entscheidung ist, weil es auf jeder Seite "starke" Argumente fuer bzw wider gibt.

    Birgit: Ja, ich erinnere mich an den Suprelorin-thread (muss mal suchen, ob es ihn noch gibt), den hatte ich damals teilweise auch gelesen. Nur kam es mir so vor, als haette es anfangs noch nicht so viele Langzeiterfahrungen gegeben, und viele Rueden wurden gleich nach dem ersten Chip kastriert, weil der so gut wirkte... nu ja, bei besagtem Rueden war es nicht das Gelbe vom Ei.

    Ohne des Teufels Advokat sein zu wollen, aber die Zeit, die der Chip aktiv ist, reicht u.U. nicht aus, um alle (Spaet-) Folgen der Kastra absehen zu koennen.

    Ich kenne einen gechippten Hund, bei dem erst nach ca. 1 Jahr erkennbar wurde, dass sein Hormonsystem dermassen durcheinander war, dass er Schilddruesen-Probleme bekommen hat. Auch traten erst nach einem Jahr Fellprobleme und Rueden-Unvertraeglichkeit auf. Dies wurde wieder besser nach Abklingen des Chips. Waer schon doof gewesen, wenn der Ruede nach der Euphorie der ersten Monate ("Hurra, Rammeln und Jammern sind Geschichte") sofort endgueltig kastriert worden waere...

    Ich sag's nur.

    Nein, begruendet wurde mir das von der Seite dieser "Experten" nie, und ich finde das auch bedenklich, vor allem von tieraerztlicher Seite.

    Ich stiess mal bei einer Tieraerztin auf absolutes Unverstaendnis, als ich bei Milo nur EINEN Hoden entfernt haben wollte (der lag in der Leiste und war verkuemmert, der andere ist bis jetzt normal). Zum Glueck fand ich schliesslich eine andere Aerztin, die nicht so dermassen scharf drauf war, den gesunden Hoden gleich mit abzuschneiden so a la "machen Sie den doch gleich mit, dann haben Sie Ruhe".

    Ich find es halt schade, dass ich so selten Ruedenbesitzer treffe, die erzaehlen koennen, dass ihr Hund mal ne heisse Jungspund-Phase hatte und mit der Zeit ruhiger und souveraener wurde. Entweder treffen wir intakte Rueden, die aber wohl noch nie besonders an Huendinnen interessiert waren, oder eben Kastraten, bei denen man im Nachhinein nicht mehr sagen kann, wie sie sich entwickelt haetten, wenn sie die Chance gehabt haetten.

    Irgendwie scheint es zumindest in meinem Gassi-Umfeld so zu sein, dass ein Ruede spaetestens im "magischen Alter" kastriert wird, wenn er zu denen gehoert, bei denen die Hormone im Jugendalter halt ein bisschen mehr durchschlagen. Was ich sagen will ist, dass man die Normalentwicklung eines Rueden irgendwie gar nicht mehr mitbekommt. Und ehrlich gesagt haette ich auch nicht gewusst, wie diese ablaeuft, wenn ich als Hundeaenfaengerin nicht hier mitgelesen haette.

    Ich wollt nur mal anmerken, dass ich auch meistens - vom TA, von anderen HH, von der Hundebetreuung - gehoert habe, dass man nen erotisch stark ambitionierten Jungrueden spaetestens mit anderthalb Jahren kastrieren lassen soll, weil sich das Verhalten sonst festigt. Also das Ganze gewissermassen noch mit einer Deadline belegt wurde, bis zu der man unbedingt handeln muss, wenn man nicht ein Hundeleben lang mit einem dauerlaeufigen Sexmonster leben will. Und irgendwie kenne ich nur Leute, die das dann aus Angst davor so gemacht haben. Ich kenne (leider) keinen, der es drauf ankommen liess von wegen "ach was, das waechst sich aus, und wenn nicht, ist auch egal".

    Aber wenn es kaum einer ausprobiert, wie kommen die ganzen Leute inklusive Tieraerzte und Hundetrainer zu so einer Behauptung? :???:

    mal ganz naiv gefragt.... ;)

    Ich hab mich auch schon mehrfach ueber die Willkuer bei der DB geaergert.

    Ein Schaffner wurde mal richtiggehend boese, weil der arme Hund ueberhaupt in einer Box sitzen musste (Anm.: er schlief tief und fest). Auf meine Bemerkung hin, dass das so Vorschrift sei und ich keinen Aerger haben wolle, antwortete er nur:"Ja, ich weiss. Bei uns sind leider viele A...loecher unterwegs."

    Huhu!

    Wir sind zwar keine geborenen Zuercher, aber wohnen dort - mit Hund - seit ueber 2 Jahren.

    Also das Besuchsrecht ist aehnlich wie in Deutschland - solange der Hund dort nicht dauerhaft wohnt, kann der Vermieter nichts dagegen haben.
    Eine Rasseliste gibt es im Kanton Zuerich. Generell duerfen aber auch Listenhunde fuer einen Besuch bzw Ferienaufenthalt einreisen, jedoch gelten dann bestimmte Vorgaben (Maulkorb- und Leinenpflicht).
    In oeffentlichen Verkehrsmitteln fahren all anderen Hunde (noch) ohne Maulkorb, zum halben bzw. zum Kinderpreis.

    Was du wichtig nehmen solltest, ist die Kotaufnahmepflicht. Hierfuer stehen aber an fast jeder Ecke die gruenen Robidog-Eimer mit Gratis-Tuetchen. Sehr praktisch :smile:

    Wenn dein Hund zuverlaessig abrufbar ist, darf er auch ohne Leine laufen. Jedoch gilt im Wald, im oeffentlichen Raum und auf manchen Gruenflaechen Leinenpflicht (an die sich nicht jeder haelt, aber ab und zu gibt es Kontrollen). Nicht unterschaetzen sollte man, dass es laut Zuercher Hundegesetz als strafbare Belaestigung gilt, wenn der eigene Hund fremde Leute anspringt, anbellt oder ansabbert. Zwar kenne ich keinen, der deswegen schon mal angezeigt wurde, aber zumindest theoretisch ist es moeglich. Eine gute Haftpflicht-Versicherung, die auch in der Schweiz gilt, wuerde ich zudem noch empfehlen.

    Trotz der strengen Regeln find ich Zuerich aber schon recht hundefreundlich, was aber wohl eher daran liegt, dass sich viele Hundehalter penibel an die Vorgaben halten und man (fast) nur unproblematische Hundebegegnungen hat. Klar gibt es auch Ausnahmen, wie ueberall ;)

    Ich wuensche euch viel Spass in Zuerich!

    Boxer wurde hier ja schon vorgeschlagen.

    Passt das nicht? Die, die ich kenne, haben alle kurze Haare ;) , sind super-sportlich und ansonsten nett und freundlich. Zum Jagdtrieb weiss ich nichts, sollte aber nicht so stark sein wie bei nem Jagdhund wie dem Labrador.

    Nehmt ihr auch schon ausgewachsene Jungspunde auf? Dann treten wir auch bei!

    Schön zu lesen, dass es bei anderen auch so zugeht. Leider wusste ich lange nicht, warum Milo das macht(e): Kapriolen, Scharren, Jodeln, Anspringen, in die Leine beissen - eigentlich bis auf ein paar Ausnahmen alles, was hier angeführt wurde.

    Leider wusste es meine damals Hundeschule nicht besser und diagnostizierte ein (zu korrigierendes) Autoritätsproblem (weil er vorzugsweise mitten im Erziehungskurs austickte, am besten noch, wenn die Trainerin grade was erklärte und alle anderen Hunde brav und entspannt neben ihren Herrchens und Frauchens abhingen :roll: War aber wohl doch nur jugendliches Überschnappen a la "Ich dreh noch durch hier".

    Jetzt (mit 2 Jahren) kaspert er schon viel weniger körperlich, dafür hat er sich mehr aufs Verbale eingeschossen. Wenn´s ihm nicht schnell genug geht, wenn er weiss, dass gleich was passiert, wenn jemand Nettes zu Besuch kommt etc. - da wird geröhrt und gejodelt was das Zeug hält :pfeif:

    Oder er wälzt sich mit einer Vehemenz und stöhnt dabei ganz unanständig :mute:

    Haben denn die Leute auf der Rinderranch keine Hunde?

    Ich frage, weil ich vor ein paar Jahren mal auf einer Rinderranch in USA zu Besuch war und die dort mindestens 5 gut ausgebildete Hütehunde (mehrere Border Collies, ein Mix und ein Corgi) für den Viehtrieb hatten.

    Falls deine neuen Arbeitgeber Hunde haben, könntest du vielleicht von denen einiges lernen und über längeren Zeitraum herausfinden, ob und wie du einen Hund in deinen Arbeitsalltag integrieren könntest.

    Nur mal so ne Idee.

    Hallo Rolao,

    Erst mal, ich find's gut, dass du dich informierst und dich den Fragen hier stellst. Von dem was du bisher geschrieben hast, würde ich dir allerdings auch von einem Hund abraten, zumindest vorläufig.

    Schau doch erst mal, wie das mit dem neuen Job so wird und warte, ob deine Lebensumstände überhaupt passen für einen Hund.

    Damit meine ich nicht das klassische "Haus mit Garten", aber hast du z.B.

    1. ausreichend Zeit, den Hund in dein Leben mit einzubeziehen? (denn er sollte auch als Erwachsener nicht regelmässig länger als nen halben Tag allein sein, zudem werden bei überwiegender Garten-/Zwingerhaltung ohne Familienanschluss die meisten Hunde im besten Fall etwas wunderlich...)
    2. ausreichend Kenntnisse, um den Hund typ- und rassegemäss erziehen und auslasten zu können (das von dir erwähnte Zugtraining für den Husky ist sehr zeitaufwändig und erfordert einiges an Training, wenn man es richtig machen will)? Gerade die Erziehung eines Welpen/Junghunds erfordert wahnsinnig viel Zeit, Nerven, Geduld, Know-How, Humor, Improvisationstalent, Selbsthinterfragung etc., und dauert meist Monate, wenn nicht Jahre, bis der Hund alles kann, was er soll.
    3. falls du allein lebst, ein verlässliches "Team" an Helfern und Sittern, die mal einspringen und auf den Hund aufpassen können?
    4. genug finanzielles Polster bzw einen Not-Plan, wenn der Hund mal mehr kostet als die normalen Ausgaben wie Futter/Steuer/Impfen/Versicherung?
    5. dir Fragen gestellt wie "was passiert mit dem Hund, wenn mir was passiert/ich krank werde/umziehe/ne Familie gründe/er sich nicht so entwickelt wie ich mir das vorgestellt habe", und konntest diese zumindest hypothetisch beantworten?

    Zu deinen Vorstellungen: Huskies und Schäferhunde sind beides anspruchsvolle Rassen und werden selten für Anfänger ohne Hundeerfahrung empfohlen. Zu Hundeerfahrung zähle mal lieber das gelegentliche Hundehüten nicht dazu, vor allem, wenn es dir zunächst noch ein bisschen an der Fähigkeit mangelt, das Verhalten eines Hundes lesen und einordnen zu können -> siehe deinen Beitrag über das Verhalten deines früheren Huskys). Und ja, beide Rassen können sogar recht beträchtlichen Jagdtrieb entwickeln. Vor allem, wenn den meisten Tag über Langeweile im Garten/Zwinger angesagt ist (ein paar Hunde/Hühner etc. die am Zaun vorbeilaufen werden einem aufgeweckten jungen Hund wohl kein ausreichendes Beschäftigungsprogramm liefern - stell dir vor, du musst dir jeden Tag 8 Stunden am Tag die Zeit damit vertreiben, aus dem Fenster zu gucken - :sleep: ).

    Ganz ehrlich, ich würd an deiner Stelle entweder noch ein paar Jahre warten, oder, wenn du findest dass ein Hund ansonsten doch in dein Leben passt (siehe Punkte oben), einen entspannten, älteren Hund holen, der bereits etwas Grunderziehung hat und der eher mal eventuelle Fehler am Anfang gutmütig verzeiht.