Beiträge von Audrey II

    Ich glaube, dass vieleMenschen bei dem Gedanken an 80% Fleisch, Steaks vor Augen haben.

    Aber 80% werden doch in der Barf-Broschüre von Fr. Simon klar definiert, oder?

    Beispielration: 80% von 600g ( Tagesration)

    Muskelfleisch (50%)

    Pansen (20%)

    Innereien (15%)

    Knochen, Knorpel (15%)

    Entspricht dann 480g tierische Erzeugnisse. Das ist für mich schon die "klassische" Barfernährung :smile:

    Zum Vergleich:

    Die Tagesmenge an Fleisch wurde für meine damals 34kg schwere erwachsene Hündin vom Tierernährungsinstitut Berlin zwischen 200-250g berechnet. Das ist schon ein gewaltiger Unterschied.

    Deswegen versteh ich nicht wo der Gedanke her kommt, dass der Hund am besten 80% Fleisch braucht.

    Moin :smile:

    Ein hoher Fleischanteil wie in der klassischen Barf-Ernährung üblich entspricht auch nicht den wissenschaftlichen Ernährungsempfehlungen. Vielmehr kommt es darauf an, dass der Fleischanteil in Relation zu den übrigen Komponenten ausgewogen ist, egal ob roh oder gekocht.

    Unstrittig ist, dass der Hund ausreichend Mengen an Protein benötigt. Eigentlich aber essentielle Aminosäuren. Viele Hunde sind auch bestens in der Lage, ihren Stoffwechsel relativ flexibel auf eine variierende Proteinaufnahme einzustellen und benötigen dazu eben nicht zwingend Fleisch.

    Wie hoch der tatsächliche Bedarf an Protein ist, hängt ja auch von unterschiedlichen Faktoren ab, wie Größe und Körpermasse, Junghund oder Senior.

    Geht man zu analytisch vor, verpasst man unter Umständen die Fülle an Möglichkeiten, die beim gesunden Hund ein breites Spektrum an Nahrung möglich machen. :smile:

    Zuviel rumprobieren will ich eigentlich auch nicht

    Habe jetzt mal die Magen-Darm-Geschichten bei deinem Hund nachgelesen: Giardien, Spulwürmer, breiiger Kot, Durchfall u.a.

    Dein Hund bekommt als Langzeitmedikation Sivomixx? Das ist ja ein Probiotikum. Für einen aus dem Gleichgewicht geratenen Darm durchaus sinnvoll, allerdings reicht das nicht.

    Will man die nützlichen Bakterien bei Laune halten, benötigen die "Nahrung", damit sie sich auch vermehren und den pathogenen Keimen Paroli bieten können.

    Als Nahrung für Bifido und Co. eignen sich unlösliche Ballaststoffe. Für die Darmgesundheit sind sie essentiell. Sie sind quasi das Lebenselixier für Dickdarmbakterien, denn gerade diese Bakterien tragen ja entscheidend zur Beweglichkeit des Nahrungsbreis im Darm bei.

    Wenn man jetzt nicht ungeschälte Flohsamen in den Hund stopfen will, eignet sich z.B. auch Pumpernickel ( naturbelassen aus Roggenschrot ohne Zucker oder Sirup ins Menü gebröselt) oder auch luftgetrocknete Scheiben aus Bio-Roggenbrot ohne weitere Zusätze zum Knabbern.

    Oder man backt sich den Ballaststoff-Müsliriegel selbst. Schmeckt eh besser als gekauft und man weiß was drin steckt :smile:

    Auf jeden Fall braucht man Geduld bei der Ernährungsumstellung. Im Gedärm muss sich ja alles wieder neu ordnen. Nützliche Bakterienstämme bilden sich nicht von heute auf morgen.

    Ein mikrobielles Kotprofil wäre vielleicht auch sinnvoll :smile:

    Gekocht sollte es doch wesentlich besser verträglich sein oder?

    Für empfindliche Hundemägen auf jeden Fall :smile:

    Die immer noch in vielen (Barf-Köpfen) herum spukende Meinung, dass durch das Kochen von Eiweiß die Aminosäuren für den Hund unbrauchbar gemacht und Proteine dadurch schwer verdaulich werden ist nicht korrekt. Eigentlich ist das Gegenteil der Fall.

    Im Kochtopf findet durch die Denaturierung eine Art "Vorverdauung" statt.

    Ursprünglich beginnt der Abbau der Proteine mit ihrer Denaturierung durch die Salzsäure im Magen des Hundes. Durch diesen Prozess wird die Aminosäurekette der Proteine für die verschiedenen Protein-spaltenden Enzyme besser verfügbar gemacht. Durch das Kochen spart der Organismus also (Verdauungs)Energie ein. Überschüssige Energie, die anderen Organen zugute kommt, z.B. dem Gehirn :D

    Mit Hühnchen haben wir gute Erfahrungen gemacht

    Hühnchen ist in der Regel gut für sensible Mägen geeignet, wenn nachweislich keine Unverträglichkeit vorliegt.

    Fettarmes Muskelfleisch hat einen Fettgehalt von ca. 1-1,5%, Muskelfleisch mit mittlerem Fettgehalt ca. 8-10% ( nach meinem Futterplan).

    Alternativ bietet sich aber auch Fisch an ( der darf ruhig auch fett sein) oder Rührei/Omelett. Auf bindegewebehaltige Schlachtabfälle würde ich ganz verzichten.

    Hach.......ich hätte auch mal wieder Lust zu kochen :woozy_face:

    Wir sind demnächst für drei Tage in Büsum. Gibt es da schöne Ausflugtipps für/mit Hund in der Nähe?

    Wird viel los sein. Hunde müssen eigentlich fast überall an die Leine. Teilweise sogar auch an den Hundestränden.

    https://www.hundeurlaub.de/buesum-region/reiseinfo

    Wir waren nur am Hafen und haben uns ein Krabbenbrötchen geteilt. Ich die Krabben und Ashley das Brötchen :D

    Jemand Empfehlungen was man in der Umgebung mit Hunden noch so machen kann? Weserstrand? Bremerhaven anschauen?

    Moin :smile:

    Wurster Nordseeküste.......what else :D Liegt zwischen Bremerhaven und Cuxhaven.

    https://www.hundeurlaub.de/wurster-nordseekueste/reiseinfo

    Grundsätzlich ist es in und um Bremen schwierig mit Hunden. Das Wattenmeer ist Nationalpark, auf den Deichen grasen Schafe und viele Strandabschnitte sind für Hunde tabu. Die Weser hat starke Strömungen und es fahren auch noch ziemliche große Pötte auf und ab. Für Hunde recht gefährlich.

    Bremerhaven finde ich persönlich etwas langweilig ;)

    Im Wurstland gibts geführte Touren mit Hund durchs Watt und auch an verschiedenen Stränden Freilauf.

    Teufelsmoor ist auch toll, aber nur mit angeleinten Hunden.

    Viel Spass bei den Fischköppen :lol:

    Gibt es noch was, was ich machen könnte? Futterzusätze?

    Bei Arthrose heißt es ja allgemein weniger tierische Produkte, dafür viel Gemüse und gesunde Pflanzenöle. Funktioniert auch bei Hunden :smile:

    Wenn du die Ernährung nicht auf "antientzündlich" umstellen willst, gibts kleine "Helferlein", die man zur Linderung einsetzen kann. Dazu gehören:

    Omega-3-Fettsäuren ( Leinöl, Walnussöl), bekämpft Entzündungen

    Silizium ( Hafer, Hirse, Brennnessel), wirkt knorpelstabilisierend

    Apfel ( enthält Vit. B6 für die Herstellung des Knorpelbaustoffs Glukosamin)

    Kurkuma, Koriander ( wirkt schmerzlindernd)


    Bei mir gabs regelmäßig einen Mix aus Kurkuma, getrockneten Brennnessel und Apfel in den Napf. Konnte ich gut unter das gekochte Menü mischen. Schmeckt sonst furchtbar :D

    Also haben wir beschlossen ab sofort zum Selbstkocherhaushalt zu werden und ich freue mich auf eure Rezepte.

    Hi :smile:

    es gibt Hunde, die mit einem Magen aus Stahl gesegnet sind und andere sind da eher zart besaitet ohne dass eine ernsthafte Erkrankung vorliegt. Ich habe quasi ein hundelebenlang "Schonkost" gefüttert, was ja nichts anderes bedeutet als hochverdauliche Komponenten zu verwenden.

    Manchmal ist es aber sinnvol, den "Unruhestifter" zu identifizieren. Nicht auszuschließen ist z.B. auch eine Magenüberladung. Entweder durch die Aufnahme zu großer Futtermengen oder durch die Aufnahme stark quellender Futtermittel.

    Viele Hunde kommen weder mit Industrienahrung noch mit großen Fleischmengen klar. Gerade beim Junghund ist es jetzt wichtig auf frühe Signale zu achten, damit später keine chronische Geschichte daraus wird.

    Bei mir gabs 1x am Tag ein ausgewogenes gekochtes Menü mit leicht verdaulichem Hühnchen, Fisch oder Rührei, Hirse, Reis oder Nudeln sowie Gemüse als Hauptkomponenten. Als ergänzende Zwischenmahlzeit eine moderate Portion Trofu. Ganz verzichten muss man ja darauf nicht ;)

    Wenn du hauptsächlich für deinen Hund kochen möchtest, empfehlen alle führenden Ernährungsexperten noch einen bedarfsdeckenden vitaminisierten Mineralzusatz. Den gibts für jede Lebensphase im Handel zu kaufen. Gerade beim Junior ist der Bedarf an bestimmten Vitaminen und Spurenelementen doppelt so hoch wie für den erwachsenen Hund.

    Probiere doch einfach mal aus, was deinem Hund schmeckt und was er ( mengenmäßig) verträgt. Schonkost muss auch keineswegs danach schmecken. In der Humanmedizin raten führende Gastroenterologen inzwischen zur leichten Vollkost. Wie gesagt, wenn keine ernsthafte Erkrankung vorliegt.

    Eine leicht verdauliche Vollkost kann darauf hinweisen, welche Komponenten/Lebensmittel der Hund nicht so gut verträgt. Es ist keine Diät nach strengen Ernährungsvorschriften. Bleibt also noch genug Spielraum für Individualtät :smile:

    Bei M / Z kommen mir die Kohlenhydrate teilweise viel zu hoch vor. Da jeder Hund individuell ist und jeder mit verschiedenen Komponenten besser zurecht kommt (wie ein Hund braucht oder frisst mehr Gemüse oder Kohlenhydrate) hatte ich da auch nie geschaut und immer nagepasst nach Bauchgefühl gekocht.

    Hi :winken:

    Also mein Ding war analytische Präzisionsfütterung ja auch nie ;)

    Ich wollte bedarfsgerecht kochen aber nicht rechnen. Ist für mich nach wie vor kein Widerspruch. Es mag für Wissenschaftler interessant sein ( sie tun nix anderes), aber in der Hundeküche kann so manche analytische Berechnung im Napf zu unliebsamen Überraschungen führen.

    So können 300g gekochte Hirse im Topf ganz schnell zum Monsterbrei werden und selbst den hungrigsten Hundemagen völlig überfordern. Auch 400g Kartoffelflocken werden eingeweicht zum Mount Everest und auch wenn der "Bedarfswert" es so vorgibt, habe ich gelernt, die Werte doch eher individuell anzupassen. So viel Eigenverantwortung muss schon sein :smile:

    Meine Güte, wenn ich da an meinen ersten Futterplan denke. Die Ashley wäre kugelrund geworden :D Die berechneten Fleischmengen waren ja ok. Gemüse fand ich zu wenig und KH exorbitant hoch. Der individuelle Stoffwechsel des Hundes und die Verträglichkeit wurden bei den Vorgaben ja nicht berücksichtigt.

    Na ja, ist ja auch schon 10 Jahre her und Kochpläne wurden für erwachsene gesunde Hunde noch sehr "holprig" erstellt. Diätpläne ja, aber kochen als Ernährungsform war eher unbekannt. Vermutlich haben die mich im Ernährungsinstitut für einen exzentischen "Futter-Nerd" gehalten :lol:

    Letztlich habe ich mit zunehmenden Wissen meinen ganz eigenen Futterplan für meinen Hund entwickelt. Mit einer eher "Ganzheitlichen Herangehensweise", in der die Qualität der Nahrung neben den enthaltenen Nährstoffen/Bedarfswerten nach ihrem Gesundheitswert, der Zusammensetzung der verwendeten Nahrungsmittel und der Zubereitung beurteilt wird.

    Das hat mir z.B. viel Spaß gemacht und in Ashley hatte ich ja auch eine "dankbare" Unterstützerin meiner Hundeküche :smile: